23 Uhr

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Homo doctus in se semper divitias habet.
(Ein gebildeter Mensch hat immer Reichtum in sich.)

Die Party ist bereits im vollen Gange, und hier draussen im Hof vor der Eingangshalle haben sich doch einige Leute eingefunden denen es in der Großen Halle zu Laut ist, oder die mal frische Luft schnappen wollen. Im Kreuzgang sind einige Päärchen miteinander beschäftigt. Wobei ein paar Schüler auch einfach über den See starren und das Panorama genießen.
Als es dann 23 Uhr schlägt kann man einen der Verliebten hören: "Stürzt da nicht etwas in den See?"
Doch nein es stürzt nicht sondern schießt auf sie zu...mit einer Geschwindigkeit die zwar heutzutage sogut wie jeder Besen schafft, die sich aber nicht jeder zu fliegen traut schießt wie ein geölter Blitz ein im Mondlicht rot glänzender Besen über den Kreuzbogen, und erschrickt dort ein Päärchen das gleich unter diesem Punkt knutscht mit dem bei dieser Geschwindigkeit als tiefes schwirren zu hörenden 70 er Jahre Schwebezauber. Direkt nach dem Überflug lässt sich der Besen auf Bodenhöhefallen und kommt mit einem lauten Geräusch zum stehen. Die Fliegerin welche einen Moment zuvor noch mit ihrem wallenden schwarzen Gewand im Damensitz draufgesessen hatte, war nach einer kurzen Abbremsung wärend des Sinkens einfach abgesprungen und hatte den Besen noch in der Luft geschultert...leicht in der Hocke kam sie auf, was wegen der Funken von ihren Absätzen sehr viel spektakuläter aussah als es eigentlich war.
Nun steht Cora in Lebensgröße da, zieht ihre Fliegerbrille runter, dass sie um ihren Hals baumelt, und nimmt ihre schwarze Lederkappe ab. Einmal schütteln und ihr Haar fällt ihr für sie ungewohnt in glänzenden Wellen über die Schultern. Den Besen stellt sie kurz hin, lehnt ihn weiter an ihrer Schulter an...es ist ein Rot lakiertes Ungeheuer wie sie von Sweepateer in den USA hergestellt wurden, bis solch lautes und barockes Fluggerät ende der 70er ausser Mode kam. Beiläufig zückt sie einen Spiegel, der Liedschatten und die Wimpern haben unter der Brille gut gehalten, noch schnell Violetten Lippenstift, und voila los kann es gehen. Fast beiläufig stopft sie sowohl Fliegerkappe als auch Brille in eine dieser winzigen Länglichen Handtaschen. Dann geht sie, ihren Besen wieder geschultert, breit grinsend auf die Eingangshalle ihrer alten Schule Los.
-->Eingangshalle.

Erster Post

Missmutig streift Belenus durch die Korridore in Richtung Schlosstor. Der Lärm der beiden Konzerte in der Großen Halle dringt nicht bis in die Eingangshalle, dafür sorgen die entsprechenden Zauber. Das ist auch gut so. Der Schotte kann absolut nichts mit der fröhlichen und ausgelassenen Stimmung anfangen, denn es geht ihm heute alles andere als gut. Schon seit ein paar Tagen schleppt er etwas mit sich herum und bald scheint es ausgebrütet zu sein. Ihm ist ständig übel, er hat Koordinationsprobleme (weshalb er auch momentan recht handzahm anmutet) und er wird von einer inneren Unruhe heimgesucht, die allerdings gänzlich im Gegensatz zu dieser Unruhe steht, die er hat, wenn es wieder an der Zeit ist, mit seinen Geschwistern in den Wald zu gehen. Nein, das hier ist anders. Vermutlich wird er wirklich krank. Prima, das kann er gerade absolut nicht gebrauchen. Korrektur: So was kann er NIE gebrauchen. Und weil er nicht will, dass ihn jemand in diesem Zustand sieht, verzieht der Slytherin sich nach draußen und in die Kälte der Dunkelheit.
Hier draußen geht es ihm zwar nicht besser, aber er fühlt sich zumindest ein wenig wohler. Mit einem leisen Schnaufen lässt er die Luft entweichen, von der er nicht mal gemerkt hat, dass er sie angehalten hatte, als er durch die Eingangshalle gelaufen und an der Großen Halle mit ihrem Konzertspektakel vorbei gekommen ist. Belenus wandert durch den Schnee, der sich fast auf Hüfthöhe auftürmt, je weiter er sich von der Schule entfernt. Im Moment reicht er ihm allerdings gerade mal bis zu den Knöcheln und der Blonde wandert mit schlurfenden Schritten durch das an manchen Stellen wie unberührt wirkende Weiß, weil es die Tage wieder geschneit hatte. Sein Ziel ist der Waldrand, in sicherem Abstand zum See, aber mit gutem Blick darauf, wo er schließlich ein Stück Waldboden vom Schnee befreit, was hier am geschützten Bereich ganz gut geht. Dann lässt er sich am Boden nieder, lehnt den Kopf an den Baumstamm und schließt die Augen, eine Hand auf die Magengegend gedrückt. Scheiß Schmerzen, scheiß Übelkeit, scheiß Leben und verdammte Scheißkerle, die Schuld an allem sind. Belenus knurrt leise vor sich hin und wickelt sich fester in seinen Umhang. Ein Gutes haben diese komischen Zauberersachen ja: sie halten gut warm.

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