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BeitragVerfasst: Di 22. Mai 2007, 11:27 
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Warum kann man eigentlich nicht einfach mal aufhören zu denken?
Leander hat sich nicht mehr gewünscht als dieses Wort, das Sèitheach flüstert: "Immer" Eine Einladung, eine Erlaubnis, an seiner Seite sein zu dürfen. ... immer. Immer? Wäre Leander fähig, den Strom seiner Gedanken auch nur einmal wirklich abzustellen, er würde es jetzt tun, um dieses Wort genießen zu können. Doch das geht nicht. Wie vorprogrammiert, unabwendbar, stellt sich die Frage: Immer? Auch wenn Sèitheachs Freunde da sind? Auch wenn gelangweilte Slytherins in der Nähe sind? Immer? Nein, so ehrlich Sèitheachs Absicht in diesem Moment sein mag, das kann und wird er nicht realisieren. Es würde Gerede geben, er hätte sich einer ungeahnten Abneigung zu stellen, Anfeindungen, Hohn und Spott. Und das ist Sèitheach nicht gewohnt, es würde sein Leben auf den Kopf stellen und eine Stärke von ihm verlangen, die man nicht - Leander schon gar nicht - einfordern kann. Er will es auch nicht. Wenn man so etwas wie Liebe für jemanden empfindet, dann ist dessen Wohlergehen das höchste Gut. Leander würde das stille Leid gern ertragen, Sèitheach nur dann nah zu sein, wenn es kaum jemand mitbekommt. Quasi heimlich. Eine heimliche Freundschaft. Jeder andere würde das wohl nicht mit dem eigenen Stolz vereinbaren können, für Leander stellt es nichts unmögliches dar. Hauptsache, es entlastet den geliebten Menschen.
Damals ... Andre hattte keine Probleme damit, in der Öffentlichkeit händchenhaltend herumzuspazieren. Genau genommen hat er Leander dazu sogar mit sanfter Gewalt gezwungen. Aber er war auch so schon ein Einzelgänger, ein Sonderling, der nichts darauf hält, was andere von ihm denken. Bei Sèitheach ist das anders, er gilt als beliebter Schüler, als einer, der 'dazu gehört'. Deshalb ist es eine völlig andere Situation und Leander würde niemals die Maßstäbe, die bei Andre gegolten haben, bei Sèitheach anlegen. Zudem hat es nichts gutes gebracht, dieses offene Verhalten. Es hat nur allen gezeigt, was Sache ist. Und somit Angriffe geradezu provoziert. Leander würde es nicht rückgängig machen wollen, die Zeit war zu schön um sie zu bereuen. Doch das was danach kam, als Andre die Schule verlassen hatte, war alles andere als schön.

Bei der Berührung, die ihm Sèitheach angedeihen lässt, stockt ihm ein wenig der Atem. Berührungen, sie sind so schwer zu ertragen, selbst wenn dahinter eine friedliche Absicht steckt. Sie machen Angst, ob Leander will oder nicht. Aber er zeigt es nicht, wohl vor allem weil er mit den Gedanken beschäftigt ist, die Sèitheachs Erwiderung ausgelöst haben. Diese Gedanken will er für sich behalten. Sèitheach hat genug gelitten, genug Dinge gehört, die man gut und gerne als Vorwürfe werten kann. Eine gewisse Scham wird gerade nachgeliefert, als Leander klar wird, was er wirklich alles gesagt hat. Hat er ihn wirklich mit einem Kleinkind verglichen? Na wunderbar.
Er sieht dem Iren in die Augen. Wenn er diese zweifelnden Gedanken nicht mit ihm teilen will, was ist es dann, das er ihm noch sagen muss? Doch anstatt sich selbst darauf zu antworten, bemerkt er, wie nah sie sich sind. Sehr nah. Ist er so nah an ihn heran getreten? Das ist ja fast schon zu nah ... er kann Sèitheachs Körperwärme spüren, wenn er sich darauf konzentriert. Als ihn in diesem Moment der diffuse Drang überkommt, seine Arme um den Hufflepuff zu legen, tut er genau das Gegenteil - er nimmt wieder etwas Abstand, blickt zu Boden und verharrt leicht angespannt.

Es ist alles gesagt, oder?
Sollen sie jetzt etwa beschwingt und frei in den Unterricht gehen und sagen, sie hätten sich auf dem Weg zum Klassenraum verlaufen? Nein danke. Aber was dann? Herumstehen und warten, dass sich wieder eine Distanz aufbaut? Weiterreden? Über was? Es gibt vieles, was aus Leander heraus wollen würde, aber diese Sachen sind nicht drängend genug. Nicht so heftig und schmerzend wie alles davor, das sich einen Weg aus seinem Inneren gesucht hat. Irgendwie glaubt er auch, dass alle weiteren Erklärungen wie Rechtfertigungen für seine Gefühle klingen würden. Es ist dumm, Gefühle zu rechtfertigen. Was soll er sagen? Dass er selbst weiß, wie naiv es sich anhört, nach ein paar Tagen von Liebe zu sprechen? Dass er seinen Emotionen bei solchen Dingen jedoch ausreichend vertraut? Dass Liebe für ihn nicht nur einen Ist-Zustand ausdrückt, sondern auch den Wunsch nach dem, was werden kann? Er wird das alles für sich behalten. Das sind Dinge, die Sèitheach herausfinden sollte, wenn ihm daran liegt. Und auch herausfinden wird, wenn er wirklich und wahrhaftig Zeit mit ihm verbringen will.
"Ich möchte nicht, dass du dich irgendwie eingeengt fühlst.", sagt Leander zum Fußboden. "Ich möchte, dass du nur das tust, was du willst. Ich gehe nicht kaputt, wenn man mir sagt, dass man seine Ruhe will." Auch wenn ich so aussehe, denkt er in einem Anflug an Selbstironie. Und warum klingt das so nach Freifahrtsschein? Wie ein fröhliches 'Benutz mich'? Ach, ist doch auch egal. Leander hebt den Blick. Und er lächelt sogar schon wieder, wenngleich auch etwas matt. Es ist so viel passiert.
"Ich schwänze wirklich gerade den Unterricht.", schmunzelt er. "Mein Vater würde denken, ich wäre von Dämonen besessen oder jemand hat den Imperius auf mich verwendet." Ist das ein Themenwechsel oder ein Einwurf? Sèitheach kann es wohl deuten wie er will. Und es auch nutzen wie er will. Wenn er nicht weiter über dieses strapaziöse Leander-Sèitheach-Thema reden will, hat er die passende Möglichkeit, wenn doch, kann er einfach darauf zurückkommen. Wenn er jedoch lieber verspätet in den Unterricht will, kann er diese Vorlage auch wunderbar dafür nutzen. Da fragt man sich doch, ob Leander diese Bemerkung nur für Sèitheach gemacht hat.

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Verfasst: Di 22. Mai 2007, 11:27 


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BeitragVerfasst: Di 22. Mai 2007, 20:45 
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Sèitheach spürt, wie sich Leander unter seiner Berührung wieder versteift und nimmt die Finger weg, die ihren Weg wieder an einen sicheren Platz finden – abermals seine Hosentasche. Es verletzt ihn, dass sich Leander dem nicht öffnen kann. Wie lange ist es her, dass Sèitheach die Hände eines anderen an seinem Körper fühlen durfte? Wann wurde er zum letzten Mal innig umarmt? Er erinnert sich daran, es ist nicht so lange her wie es ihm vorkommt. Auf jeden Fall ist es Sèitheach zu lange her und wie sehr würde er sich wünschen, Leander in seine Arme schließen zu können! Doch er weiß, dass es jetzt ein Fehler wäre, wenn selbst dieser leichte Hauch schon falsch war. Wortlos erwidert er Leanders Blick. Er ahnt, dass es nicht leicht werden wird, mit dem Ravenclaw und trotzdem will er es versuchen. Warum? Wieder dieselbe, leidige Frage. Sèitheach ist es jetzt schon leid, immer Antworten darauf suchen zu wollen. Man kann Gefühle nicht erklären und damit basta! So sollte es sein. Aber so einfach ist es leider nicht und es ist ein grundsätzlicher Konflikt, Stoff für neuerliche Probleme, wenn er Körperkontakt sucht und Leander ihn vermeidet. Der scheint für einen Moment sogar näher kommen zu wollen, doch offenbar hat Sèitheach es falsch eingeschätzt, denn Leander weicht sogar ein Stück zurück. Ein leises Seufzen kann Sèitheach nur halb unterdrücken. Erst kommt er näher, dann weicht er zurück. Hat er nicht gerade eben noch gesagt, er würde ihn lieben? Beinhaltet das denn nicht Berührungen? Trotzdem sagt er nichts, bewegt sich nicht, macht keine Anstalten sich zu nehmen, was er will, obwohl er es wahrscheinlich könnte. Dann wendet Leander den Blick ab und zu Boden. Sèitheach lehnt den Kopf zurück an das Holz und schließt die Augen.

"Ich möchte nicht, dass du dich irgendwie eingeengt fühlst." Sèitheach fährt sich mit einer Hand durch die Haare. "Ich möchte, dass du nur das tust, was du willst.“ Langsam gleitet die Hand abwärts über sein Gesicht und er atmet tief ein. „Ich gehe nicht kaputt, wenn man mir sagt, dass man seine Ruhe will." Jetzt erst öffnet er die Augen wieder und stößt die Luft langsam aus. Er wird sich nicht eingeengt fühlen, solange Leander vor ihm zurück weicht, das wäre ihm da ja sogar lieber. Er will nichts tun, was Leander Angst macht und ihn wieder von Sèitheach selbst fort treibt, aber das steht offenbar in hartem Kontrast zu Sèitheachs Wünschen. Und nein, Leander geht vielleicht nicht daran kaputt, aber etwas in ihm ist wohl schon kaputt gegangen, warum auch immer, so zurück gezogen, wie er sich verhält. Jedenfalls meistens. Vorhin war er dafür so offen, wie es Sèitheach noch nie an ihm erlebt hat, aber er hat ihn ja auch noch nicht allzu oft erlebt. Alles in Allem trägt das wenig dazu bei, Sèitheachs Verwirrung aufzulösen. Nein, da ist noch nicht alles geklärt, da ist immer noch eine Distanz zwischen ihnen, die Sèitheach nicht mag. Sind sie sich so wenig vertraut, nach allem, was sie jetzt schon durchgemacht haben? Sie haben sich doch gerade eben versöhnt, sie vertragen sich wieder und trotzdem gibt es da noch so viel, was zwischen ihnen steht. Das muss nicht unbedingt etwas mit den Geschehnissen seit Schulbeginn zu tun haben, dass ist Sèitheach wohl bewusst und auch, dass man es vielleicht nicht sofort alles aus dem Weg räumen kann, aber früher oder später muss man damit beginnen. Er, für seinen Teil, würde früher vorziehen, weil er nicht will, dass es da noch gibt. Sèitheach will Leander ganz spüren, im Moment scheint er ihm aber eher zu entgleiten. Vielleicht will er garnicht mehr darüber reden? Vielleicht sitzt irgendein Schmerz zu tief um dieses Thema jetzt weiter behandeln zu können? Sèitheach weiß es nicht und er fühlt sich hilflos. Was dafür spricht ist, dass Leander auf den Unterricht zu sprechen kommt, ja, er lächelt sogar wieder leicht, amüsiert wie es Sèitheach erscheint. Sèitheach glaubt Leander nicht, dass ihr … Beziehungskram damit für ihn erledigt ist. Er selbst jedenfalls hat dazu durchaus noch etwas zu sagen. Für den Unterricht ist es ohnehin schon zu spät, und ob sie nur die Hälfte mit erleben oder gleich garnichts macht dann auch keinen so großen Unterschied mehr. Kurz streift Sèitheach der Gedanke, dass er eigentlich keine Strafarbeit haben will, doch das ist nicht so schlimm, auch das wird vorbeigehen.

„Ich …“ Uh, zu schnell angefangen. Sèitheach beißt sich auf die Lippe. Wie sagt er denn nun am Besten, was er ausdrücken will? Für einen Moment schlägt er die Augen nieder und atmet tief durch, dann fixiert er wieder Leander. „Ich weiß, dass es nicht leicht werden wird.“ Was auch immer er genau meint. Die nächsten Worte zu sprechen vielleicht, oder eine heimliche Beziehung, oder mit Leander so umzugehen, dass er keine Angst hat. Ja, letzteres erscheint Sèitheach im Moment am schwersten von allem. Er will sich nicht jede Handlung dreimal überlegen und jedes Wort gegenprüfen müssen, bevor er einfach macht und redet, nur aus Angst, Leander damit vor den Kopf zu stoßen oder zu vertreiben. „Du musst dir keine Sorgen machen, mich einzuengen“, fügt er erst einmal an, weil das auf jeden Fall stimmt. Sèitheach lächelt leicht, sanft. Man muss klein anfangen, nicht wahr? „und ich werde ganz sicher nichts gegen meinen Willen tun. Aber würdest du etwas für mich tun?“ Bittend schaut er Leander nun an und hebt eine Hand, streckt sie Leander mit der Handfläche nach oben hin, obwohl nichts darauf liegt. „Nimm’ meine Hand. Bitte.“ Erwartungsvoll, hoffnungsvoll legt er den Kopf leicht schief, bereit, auch eine Zurückweisung hinzunehmen. Dieses Mal würde er gewiss nicht so fatal falsch reagieren wie das letzte Mal.

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BeitragVerfasst: Mi 23. Mai 2007, 02:21 
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"Ich …"
Er? Leander hebt den Kopf, sieht Sèitheach in stiller Erwartung an. Dieser beißt sich auf die Lippen, ein Trigger, der Leander plötzlich den Teint wechseln lässt. Gut so eine blasse Grundfarbe zu haben, da fällt das kaum auf, es bedeutet nur, dass sich seine Gesichtsfarbe kurzzeitig einem normal durchbluteten Ton angleicht. Sein Blick hat sich auf Séitheachs Lippen geheftet und er verbietet sich gerade sehr streng die Gedanken, die sich ihm aufdrängen. Seltsam eigentlich. Bei solchen Kleinigkeiten verhält er sich selbst gegenüber streng, als wolle er seinen Vater vertreten. Bei den großen Dingen ... Sünden ... versucht er es gar nicht. Wieder eine Schwäche? Aber eine gute, im Grunde eine gute. Sonst gäbe es doch gar nichts mehr von ihm, nur noch die Marionette namens Sohn. Hat sein Vater sich das eigentlich so gewünscht? Merkt er, dass er Leander schon längst verloren hat? Ob er spürt, wie fern sie sich sind? Oder verdrängt er es, genauso wie er alles andere verdrängt, was mit Gefühlen zu tun hat? Ist in Wahrheit Leanders Vater schwach, schwächer noch als Leander, obwohl er sich so stark gibt im Glauben und im Alltag? Mag sein. Was ist denn Schwäche eigentlich? Wer einmal gesagt hat, dass sich hinter jeder Schwäche eine Stärke verbirgt, weiß er gar nicht mehr. Es muss im vierten Schuljahr gewesen sein. Damals, als so vieles anders wurde.
Er merkt, wie ruhig er nun wieder ist. Und Séitheach spricht weiter.
"Ich weiß, dass es nicht leicht werden wird." Ein Lächeln drängt sich schon wieder auf Leanders Lippen, doch es kommt nicht durch. Leicht. Es scheint nicht viel leichtes auf dieser Welt zu geben, aber vielleicht macht er es sich auch nur besonders schwer. Hat er eigentlich das Recht, es somit auch Sèitheach schwer zu machen? Halt, Vorsicht ... Sèitheach hat es sicher auch nicht so leicht, wie man gern denken mag. Darüber hat er oft genug nachgedacht. Es wirkt vielleicht so, wenn man weiß, wieviel Leute Sèitheach mögen, attraktiv finden, sich zu seinen Freunden zählen wollen. Aber das macht das Leben nicht automatisch leichter. Leander wird bewusst, wie wenig er noch von Sèitheach weiß. Zum Beispiel, wie er damit umgeht, beliebt, aber unverstanden zu sein. Wie sehr es ihn schmerzt, wann er es zulässt, wann nicht. Und was er sich erhofft.
"Du musst dir keine Sorgen machen, mich einzuengen.", sagt der Hufflepuff. "Und ich werde ganz sicher nichts gegen meinen Willen tun. Aber würdest du etwas für mich tun?"
Leander hebt die Augenbrauen. Auch wenn sich sonst nichts in seiner Mimik ändert, merkt man daran deutlich, wie überrascht er ist. Etwas für ihn tun? Wenn Sèitheach ihn um etwas bittet, dann würde er wohl alles für ihn tun. Ob er das nicht ahnt? Denkt er, Leander könne seine Scheu nicht überwinden? Ein Irrtum. Diese Scheu lebt er nur aus, wenn er es sich gestatten kann. Und es gibt viele Fälle, in denen das nicht zutrifft. Er würde es sich nicht gestatten, wenn er Angst vor jemandem und den Konsequenzen hat. Und er würde es sich nicht erlauben, wenn ihn jemand bittet. Noch dazu jemand, der ihm so viel bedeutet. Was natürlich nicht heißt, dass er keine Scheu mehr empfinden würde, er unterdrückt das Gefühl nur, um folgsam sein zu können.
Sèitheach würde sicher nicht wollen, dass er 'folgsam' ist. Aber es fällt Leander weitaus schwerer seine eigenen Bedürfnisse zu spüren, als jenes Bedürfnis, der Bitte eines geliebten Menschen zu entsprechen. Es ist stärker als alles andere. Die Hand, die Sèitheach ihm hinstreckt, bedenkt er mit einem zurückhaltenden Blick, dann sieht er ihm in die Augen, als wolle er deren Ausdruck prüfen. Selbstverständlich weiß er, dass er von Sèitheach nichts zu befürchten hat, doch diese Blicke sind unabhängig von seinem rationalen Denken.
"Nimm’ meine Hand. Bitte."
Leander schluckt trocken, dann hebt er den Arm. Unsicher legt er seine Hand in die des Iren. Ein seltsamer Anblick. Sèitheachs Hand ist kräftig, und geschmeidig, vor allem aber fällt nun besonders auf, wie blass Leander wirklich ist. Seine Hand ist schmaler, wie sagte seine Tante? Klavierspielerhände. Er hat niemals im Leben eine Klaviatur angefasst.
Sein Blick gleitet wieder in Sèitheachs Gesicht mit einem unverkennbaren 'Und nun...?'-Ausdruck. Hinter ihm schiebt sich die Sonne plötzlich ins Fenster, ihre Strahlen malen den ganzen Raum in ein zartes Maisgelb. Einige Spiegel reflektieren das Licht, die dunklen Ecken werden erleuchtet. Und Leanders Haar wirkt heller, während seine Haut einen lebhafteren Ton erhält. Schickes Timing. Er selbst bemerkt es aber kaum, da er viel zu sehr von der Situation gefangen ist. Was hat Sèitheach vor? Will er einfach nur seine Hand halten? Oder steckt etwas anderes dahinter? Diese offene Frage wird seiner Phantasie überlassen und die beschert ihm postwendend Herzklopfen. Er hält nur deine Hand, versucht er sich zu beruhigen, nichts weiter als deine Hand.

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BeitragVerfasst: Mi 23. Mai 2007, 21:36 
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Will er nicht? In Wahrheit ist die Wahrscheinlichkeit viel größer, dass Leander etwas tut, was er eigentlich nicht will. Er hat es gelernt und Pawlow’sche Konditionierung ist sehr effektiv. Wenigstens ist sie nicht irreversibel, auch wenn es lange braucht, sie Rückgängig zu machen. Vielleicht will Leander auch das nicht, vielleicht ist er ja glücklich mit dem Leben, dass er hat, woher soll Sèitheach es wissen? Er selbst ist auch glücklich mit seinem Leben, meistens jedenfalls und das, obwohl seine Welt ziemlich auf den Kopf gestellt wurde. Zuerst langsam durch Sinéads Charakterentwicklung und dann noch einmal ziemlich rapide im Vorjahr.
Im Moment sieht Leander jedenfalls nicht so aus, als würde er sich sonderlich wohl fühlen, trotzdem nimmt er Sèitheachs Hand. Nachdenklich betrachtet Sèitheach ihn. Er kann sich zum ersten Mal vorstellen wie es sein muss, solche Macht über einen Menschen zu haben, dass man aufpassen muss, was man sich wünscht und was man verlangt, wenn man denjenigen nicht zerstören will. Andere hätten dieses Gefühl vielleicht genossen, ihm aber macht es Angst. Leander hat durchaus etwas mit Fabi gemein: ihm entgeht wenig, falls überhaupt, oder zumindest nicht dann, wenn er das nicht will.
Sèitheach seufzt leise auf und sein Blick gleitet an Leanders Arm entlang zu ihren Händen. Wortlos betrachtet er die blassen, feingliedrigen Finger in seiner gebräunten, sehnigen Hand. Sie scheinen so gegenteilig zu sein wie ihre Hände. Gegensätze ziehen sich an, heißt es so schön und zumindest in der Physik halten sie auch zusammen. Aber zwischen Menschen? Läuft man dann nicht Gefahr, aneinander vorbei zu leben, mit herbei gezwungenen Berührungspunkten, die für einen Moment die Illusion geben man könnte einander auch ständig ertragen? Kann man jemanden lieben, mit dem man nichts gemein hat, mit dem man nicht reden kann, mit dem man nicht gesehen werden will? Sèitheach blickt wieder auf und hat das Gefühl, sie wären schon an diesem Punkt angekommen, an dem sie nichts zu reden haben. Doch die Stille, das Schweigen kann auch etwas Schönes sein und diesem Moment, da Sèitheach in Leanders Augen sieht und die Sonne den Raum in ihr warmes Licht taucht ist es genau das. Sèitheach wirkt auf einmal sehr friedlich und mit der Situation zufrieden. Er hat alles, was er im Moment will – mehr zu verlangen wäre vermessen. Es wirkt seltsam, dass sie hier in einer verlassenen, ungenutzten Toilette stehen, so nah beisammen und trotzdem beinahe berührungslos. Gerade eben hat der Raum noch so düster und beinahe bedrohlich gewirkt, mit dem Staub, Rattendreck und dem beständigen Tropfen irgendwelcher lecken Wasserleitungen. Horrorfilmstimmung. Jetzt aber hat sich das Bild der Seifenoper angepasst, die sie hier veranstalten. Wie das Sonnenlicht die Nebel vertreibt kann Sèitheach jetzt auch die vergangene Stunde aus einem ganz anderen Blickwinkel sehen. Er löst den Körperkontakt, obwohl er ihn viel lieber intensiviert hätte, lächelt vergnügt und geht an Leander vorbei zum Fenster.

Der See glitzert in der Nachmittagssonne und die Bäume scheinen regelrecht zu flimmern, wenn ihre Blätter das Licht mal von der helleren Unter-, mal von der dunkleren Oberseite reflektieren. Jetzt, wo er den Raum vom Fenster aus überblicken kann, ist auch die kitschige Stimmung von eben verflogen. Das Licht steht nicht mehr in Leanders Rücken und legt einen hellen Kranz um seinen Kopf, vielleicht ist das jetzt die Impression, die man von Sèitheach hat, verstärkt noch durch seine blonden Haare. Sèitheach lacht leise auf bei dem Gedanken, es könnte wirken als ob er einen Heiligenschein trüge. „Es ist schon komisch, wie sentimental man wird, nicht wahr?“, fragt er schmunzelnd und schaut Leander an. „Ich glaube, die Menschen machen sich das Leben so schwer, weil sie alles sofort wollen. Man glaubt, dass man nicht genug Zeit für alles hat und beginnt sich zu beeilen. Mit der Hast kommen auch die Probleme.“, er blickt für einen Moment auf seine Hände, bevor er wieder aufsieht und lächelt. „Ich hätte so gerne alles auf einmal, aber es ist nicht möglich. Wenn man das einsieht, ist das Leben sicher um einiges einfacher.“ So wie jetzt, wo ein halber Zentimeter näher schon ein Fehltritt sein könnte. Also muss Sèitheach lernen, sich mit dem zu begnügen, was er hat.

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BeitragVerfasst: Mi 6. Jun 2007, 14:24 
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(<--- Große Halle)

Mit einem dumpfen Geräusch fällt die hölzerne Türe hinter ihnen ins Schloss. Vor ihnen erstreckt sich ein Raum der mit einem gemütlichen Sofa vor einem brasselnden Kamin, der das Zimmer in gelbliches gedämpftes Licht taucht, ausgestattet ist. Das Sofa ist bis auf ein paar kleinen Schränkchen und Tischchen, die sich an den Wänden befinden, in dem fensterlosen, spärlichen Raum, das einzige Möbelstück.
Ohne große Umschweife bewegt sich Mai auf das bequeme Sofa zu, und lässt sich gleich darauf nieder. In die Ecke gekuschelt, die Beine hochgenommen und in den Schneidersitz gebetet, schnappt sie sich ein Sofakissen und verschränkt vor diesem die Arme. Das sie nicht das vorhat, sondern wirklich nur reden will, dürfte spätestens jetzt klar sein. Und wenn ihre Sitzhaltung noch nicht genug darüber Auskunft gibt, währe da jetzt noch das Lächeln, das eine Spur Unsicherheit und Nervosität in sich birgt. So unsicher hat sich die Halbchinesin schon lange nicht mehr gefühlt. Von ihrer gutgelaunten witzigen selbstbewussten Art ist im Moment wohl eher weniger vorhanden.
Leicht lächelnd streicht sie sich eine Strähne aus dem Gesicht und wartet darauf, das sich Vany ebenfalls setzt, bevor sie damit rausrückt, was genau sie eigentlich gerade will.
„Also..“ toller Anfang, so fängt ja auch grundsätzlich ein Gespräch an, in dem man über etwas reden möchte, das man sieben Jahre lang vor seinen besten Freunden verborgen hat. Ein innerliches Kopfschütteln, dann spricht sie weiter. Das dies hier kein albernes Gespräch werden soll, ist ihr am Tonfall anzuhören. „Du bist doch in Sachen Wahrsagen nicht ganz unbegabt, Vany. Und naja... hm... was hältst du von visionsartigen Träumen? Weil, ähm... ja...“ Sie stockt. Irgendwie, klappt das grad gar nicht so recht, wie sie es sich selbst von sich erhofft hat. Ein leichtes Lächeln und eine erneute Handbewegung zu ihrem Kopf, wo sie eine Haarsträhne hinter ihr Ohr klemmt, sind das einzige was sie zustande bringt. Es ist schon eigenartig, als hätte dieser Raum einen Knopf gedrückt, ist sie plötzlich gar nicht mehr die gewohnte Mai.

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BeitragVerfasst: Do 7. Jun 2007, 20:30 
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Kleidung: Jeans, roter Pullover, Gryffindorschal, Mantel
Beziehung: Ist genug Vany für alle da!
Aufenthaltsort: Tribüne
Gesellschaft: Mai, Sam und Ian
(Große Halle - 7. September)

So wirklich gefällt ihm ja nicht, was Mai sich da ausgedacht hat. Oder besser, was der Wunschraum meint, was sie gebrauchen könnten. Zumindest Fenster hätte man dem Raum doch verpassen können, und seien sie nur eine Illusion, wie es im Ministerium der Fall sein soll, wie er gehört hat. Immerhin hat er sich da ja auch schon beworben und einen Schnuppertag eingelegt, als er Ferien gehabt hatte. Jaja, Jeovany DiMarcellus tut auch was für seine Zukunft, man mag es kaum glauben.
Und Wunder... Mai hat wirklich kein Schäferstündchen vor, sondern etwas anderes, zumindest sagt ihm das ihre Haltung, wie sie da mit dem Kissen vor sich auf dem Sofa sitzt, als würde sie sich schützen wollen. Oder müssen. Da er hier keine seiner Eroberungen vor sich hat, sondern eine langjährige Freundin, lässt auch Vany sich nun geschwind auf dem Sofa in einer ähnlichen Haltung nieder und sieht sie auffordernd bis fragend an. Dass es etwas ernsteres ist, kann man ihr deutlich ansehen und Jeovany wäre wohl nicht Jeovany, wenn er nicht auch einen Gang zurückschalten und sich der Probleme seiner Freundin mit Ernsthaftigkeit annehmen könnte.

"Also...", beginnt Mai und gerade da sieht man wieder, dass sie wirklich unsicher ist. Das Lächeln und das nervöse Strähne wegstreichen macht es nicht unbedingt besser. Du bist doch in Sachen Wahrsagen nicht ganz unbegabt, Vany. Und naja... hm... was hältst du von visionsartigen Träumen? Weil, ähm... ja...“, folgen die nächsten Worte und da sieht er dann auch endlich, wo der Hase im Pfeffer sitzt. Der Italiener seufzt leise und nickt dann.
"Ja bin ich. Du hast eine Vision gehabt, oder?" Da braucht er eigentlich ja gar nicht mehr zu fragen, ihre Worte waren schon überdeutlich. Aber wenn er sie so zum Sprechen animieren kann, dann um so besser. "Ich weiß nicht... ich hab ab und an auch mal so was. Nicht oft, noch seltener, als dass ich was in der Kristallkugel sehen kann. Und ich kann es auch nie wirklich zuordnen... aber vielleicht ist es bei dir ja klarer und ich kann dir dann helfen. Magst du erzählen?" Uh, schwere Frage, es ist nicht immer leicht, jemandem zu erzählen, was man geträumt hat, vor allem, wenn die Dinge, die man träumt, nicht unbedingt netter Natur sind. Aber nur so kann man herausfinden, was es denn ist.

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BeitragVerfasst: Do 7. Jun 2007, 21:44 
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Wäre die Situation nicht so ernst, könnte man glatt von ihr fasziniert sein. Jeovany und Mai-Lin führen ein ernsthaftes Gespräch, beziehungsweise sind gerade dabei ein solches zu beginnen. Da sieht man mal wieder, auch die schlimmsten Chaoskinder sind zu soetwas in der Lage. Auch Sam und Leon können ernst sein. Haben doch die beiden dies unzählige Male bewiesen, besonders wenn es um Probleme oder gar ihre Vergangenheit geht... Aber gut wir weichen von der gegenwärtigen Situation ab.
Mai sitzt da, blickt auf das Kissen vor ihrem Bauch und hört sich schweigend Vanys Worte an. Keine Reaktion ist von ihr zu bemerken, während er redet, doch als der Begriff Vision fält, zuckt sie kaum merklich zusammen. Fühlt sie sich ertappt? Ein wenig vielleicht. Vielleicht sogar ein wenig mehr als nur ein wenig. Nein, um ehrlich zu sein, sogar ganz und gar. Doch was hat sie schon groß erwartet? Ihre Worte, die ja nun wirklich mehr als gestottert waren, sind völlig eindeutig gewesen. Und da Vany, so gerne man es ihm auch manchmal zutraut, nicht auf den Kopf gefallen ist, ist seine Schlussfolgerung folglich richtig. Bis auf einen kleinen Punkt allerdings. Es ist ja nicht das erste Mal, dass sie so eine 'Vision' gehabt hat. Nein, es gab schon unzählige davor. Kleinere, die nur von dem Wetter in zwei Wochen von ihrem Geburtstag sprachen, oder auch größere, die einen entscheidenten Wendepunkt in ihrem Leben oder in dem ihrer Familie verursachte. Alles in allem aber hat Mai-Lin all diese Träume und Gedankenblitze so wie Eingebungen stets für sich behalten. Nicht einmal ihrem Vater oder ihrer Mutter, geschweige denn ihren Geschwistern hat sie davon erzählt. Ihr Vater allerdings ahnt es. Schließlich ist er von einer Mutter großgezogen worden, die selbst das zweite Gesicht als Gabe hatte. Sie weis aus Erzählung, das sie häufig, wenn sie tagsüber plötzliche Eingebungen hatte ebenfalls, genau wie Mai-Lin jetzt, ab und zu zusammenklappte. Es passiert der Halbchinesin Merlin sei Dank ja nur selten, und wenn es passiert, konnte sie es immer mit Kreislaufproblemen abstempeln. Doch jetzt? Jetzt scheint es so, als müsste sie, oder viel mehr sollte sie all das einmal offen legen. Aber wie? 'Es ist nicht das erste Mal das ich sowas habe, seit ich denken kann habe ich solch visionsartige Träume oder kurzweilig auftretende Gedankenblitze.' Selbst in ihren Gedanken klingt das albern. Und so wird aus der zuerst gewollten verbalen Bestätigung nur ein Nicken, wobei sich einige der Strähnen wieder aus ihrer hinter-dem-Ohr-Position lösen. Sogleich werden sie wieder dorthin befördert, allerdings nicht ohne einem weiteren unsicheren Lächeln, das jedoch ins dankbare kippt, als die Aufforderung, oder viel mehr die Frage Vanys erklingt, ob sie darüber reden möchte. Reden. Ja das wird wohl das beste sein, auch wenn sie noch nicht ganz weis, wie. Doch wie sagten schon Philosophen und Lebenskünstler 'einfach anfangen' oder haben die das überhaupt gesagt? Ach unwichtig.
Ein knappes Schlucken, um Kraft zu sammeln, dann erhebt sich die Stimme der Gryffindor einmal mehr in diesem gewünschten Raum, übertönt gerade so das knistern des warmen Feuers im Kamin. „Es... es ist nicht das erste mal das ich soetwas wie eine Vision im Schlaf hatte.“ Na jetzt fängt sie ja doch damit an, das es nicht der einzige Vorfall von der Art in ihrem bisherigen Leben ist. Kurz ist sie selbst überrascht über sich, redet aber, sogar nun mit etwas kräftigerer Stimme weiter. „Um genau zu sein, hab ich solche Träume schon seit ich zu denken angefangen habe. Es ist einfach soetwas wie ein Erbe. Seher kamen bei uns im Familienstammbaum schon des öfteren vor. Allerdings, ich hab es immer am liebsten verdrängt. Drum...hab ich euch allen auch nie davon erzählt...“ kurz setzt sie aus, blickt mit ihren braunen Augen auf Vany und lächelt entschuldigend. „Tut mir leid.“ Dann fährt sie fort: „Naja, und es war bisher auch nie all zu schlimm. Meist waren es Kleinigkeiten, wenig bedeutsame Dinge, bis auf einmal. Vor circa 3 Jahren, während der Sommerferien, träumte ich von meiner Großmutter, mit der meine Mutter nichts mehr zu tun haben will, wie sie um Hilfe rief, um sie herum plätscherte es. Ich hab leider nicht mehr sehen können, ich glaube es war Wasser. Ich wollte ihr Helfen, doch aus irgendeinem Grund konnte ich nicht zu ihr gelangen. Stück für Stück ging sie unter, bis nichts mehr von ihr zu sehen war. Damals hielt ich es für einen einfachen Alptraum, oder hoffte schlichtweg, dass es einer war. Doch wiederholten sich die Träume immer in abgewandelter Form, aber stets starb meine Oma vor meinen Augen und ich konnte ihr nicht helfen... Eine Woche später war sie bei uns zu Besuch. Meine Eltern waren nicht daheim, sonst hätten sie es wohl nie gebilligt, das wir mit unserer Oma einen Ausflug ans Meer machten. Doch wie es offenbar kommen musste, fuhr meine Großmutter mit dem Wagen gegen einen anderen, als wir in diesem über die Straße fuhren. Andere Autofahrer die das mitbekommen haben, retteten meine Geschwister und mich, wir waren größtenteils unverletzt, da wir hinten saßen, aber Omi, sie war im Wagen verklempt, unfähig sich zu bewegen, so konnte sie auch nicht disapparieren, sie wollte noch heraus, doch gerade als sich die Helfer auf den Weg zu ihr machten, ging dieser in Flammen auf. Meine Geschwister und ichmussten mit ansehen, wie sie bei vollem Bewusstsein verbrennt. Auch das hab ich euch nie erzählt, weil ich es einfach nur verdrängen wollte.“ Erneut tritt ein entschuldigendes Lächeln auf ihre Lippen, während ihre Arme das rötliche Sofakissen nur um so fester an ihren Bauch drücken. Ihre leicht verkrampften Finger sind wohl fast der einzige Beweis dafür, dass ihr diese Geschichte gerade alles andere als leicht gefallen ist. Die Tränen, die gegen ihre Augen drücken, kann sie bisher gut genug unterdrücken. Doch wie lange noch, ist die nächste Frage.
„Naja und jetzt, jetzt habe ich seit gut drei Nächten so einen ähnlichen Traum. Nur, dass es... es geht... meine Eltern sind davon betroffen. Ich seh sie die ganze Zeit.... ich will nicht das... ich will sie nicht verlieren.“ Die letzten Worte sind wieder in stotterten, schon fast ängstlichen Tonfall. Und dann drückt sich eine kleine Träne aus ihren Augen heraus, rollt sachte, schon fast in Zeitlupe über ihre Wange. Bei allen anderen zu weinen währe ihr peinlich gewesen. Die selbstbewusste Mai-Lin Jay weint. Wie klingt denn das? Aber hier, bei Vany, einem ihrer besten Freunde, stört es sie plötzlich überhaupt nicht mehr. Auch vor Sam, Leon oder Jack hätte sie ihre Tränen zugelassen, aber diese sind ja im Moment nicht anwesend, worüber sie im Grunde sogar unbewusst ganz froh drüber ist.
Ohne nachzudenken löst sie ihre Beine aus der Verschränkung, rutscht näher zu dem Italiener, lehnt sich bei ihm an, und lässt ihre salzigen Tränen stumm über die Wangen rinnen. Das Kissen weiterhin unter den verschränkten Armen. Es tut gut Freunde zu haben.

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BeitragVerfasst: Fr 8. Jun 2007, 23:05 
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Es ist wirklich eine schwere Frage und die Antwort darauf wohl noch schwerer, denn es dauert seine Zeit, bis Mai endlich eine Regung von sich gibt. Nicht unbedingt verbaler Natur, nein, dazu ist sie augenscheinlich noch nicht bereit. Aber sie nickt und streicht sich wieder die Haare zurück. Kurz darauf ist ein Lächeln zu sehen, unsicher erst, dann aber dankbarer Natur und Vany erwidert dieses Lächeln, um sie zu ermuntern.
Dann spricht sie wirklich und was er da hört, lässt ihn erstaunt die Brauen heben. Sie hat wirklich schon solche Visionen gehabt? Sie hat sogar Seher im Stammbaum, aber nie etwas erwähnt, weil sie es verdrängen wollte? Das klingt so gar nicht nach der üblichen Mai-Lin Jay, aber wie man hier sieht, kann sie ja auch anders. Und Verdrängung... hey, darin ist ER auch sehr versiert.
"Macht doch nichts.", wirft er daher auch mit einem weiteren Lächeln ein und nickt dann, damit sie weitererzählt. Was sie dann auch tut und.. es gefällt ihm nicht wirklich. Nun, da kann man ja verstehen, warum sie es verdrängen wollte... vielleicht in der naiven Hoffnung, dass dann nichts mehr passieren würde. Marke Hand vor die Augen halten und dann diese 'Ich seh dich nicht, du siehst mich nicht' Nummer abziehen, nur eben mit der Gabe. Vany verzieht leicht das Gesicht bei der Erzählung über ihre Großmutter und seufzt leise. Nein, er kann es ihr nicht mal krumm nehmen, dass sie nichts gesagt hat. Gewisse Dinge will man einfach vergessen. Allerdings gefällt es ihm auch nicht, wie seine Freundin nun da sitzt. Zusammengesunken wie ein Häufchen Elend, verkrampfte Finger im Stoff des weichen Kissens. Da kommt noch etwas nach, das kann er fühlen. Wie war das mit der seherischen Gabe? Nein, das war einfach nur Eingebung... es kommt wirklich noch etwas. Und zwar die Erklärung zu ihrem jetzigen, neuen Visionstraum. Und der ist nicht wirklich angenehmer, als der davor.

Seufzend lehnt er sich etwas vor und streicht ihr die einzelne Träne von der Wange, die langsam ihren Weg beschreibt und ganz sicher nicht die letzte sein wird. Wie aufs Stichwort hin rutscht die Halbchinesin auch schon zu ihm heran und lehnt sich gegen ihn, um ihren Tränen freien Lauf zu lassen. Mit einem weiteren Seufzen - er mag solche Stimmungen ja gar nicht - legt Vany die Arme um sie und streicht ihr eine Weile einfach nur über die Haare und den Rücken, gepaart mit ein paar leisen, beruhigenden 'Shh...' und 'Ist ja gut' Bekundungen. Die wirklichen Worte will er noch ein wenig aufsparen, bis sich seine Freundin wieder einigermaßen berappelt hat und auch mitbekommt, was er sagt. So vergeht eine Zeit, bis er das Wort an sie richtet.
"Wissen deine Eltern denn von deiner Gabe? Oder hast du es ihnen auch nicht gesagt? Ist ja nichts ,was man gern an die große Glocke hängt.. ich hab es euch ja auch nur erzählt, weil ich einen solch extremen Traum hatte damals...", murmelt er. Ja, da war er mit einem Schreckensschrei aufgewacht... nach dem Nachmittagsunterricht, als sie unter den Weiden gesessen und gedöst hatten, bis der Astronomieunterricht anfangen sollte. Ein Alptraum, so hatte er erst gesagt, aber nach und nach war das dann alles irgendwie eingetroffen - und sei es nur, dass Leon sich fast mit einer Kletterranke im Wald erhängt hätte - hatte er es seinen Freunden dann doch erzählt. "Weil... also dann könntest du sie doch vorwarnen oder so.. mh?", fügt er schließlich noch hinzu.

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BeitragVerfasst: Mo 11. Jun 2007, 00:52 
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Es dauert nicht lang an, nur eine kleine Ewigkeit. Die Berührung ihrer Hände wird zu etwas gefährlichem, dann zu etwas kräftezehrendem, gleich darauf wird sie vertrauter, normaler, zulässiger. Und in den letzten Sekunden entspannt sich Leander, als er die Berührung nicht mehr als Bedrohung empfindet. Das alles ging unheimlich schnell und er hat fast den Eindruck, dass es nur so gehen kann. Er muss über die Angst und das Widerstreben hinaus kommen, das heißt einfach ausharren, auch wenn es ihm zuerst schwer fällt. Nur dann kann er es überwinden, kann spüren dass Berührungen nichts schlimmes bedeuten müssen, dass sie sich leicht und angenehm anfühlen können. Und dann löst Sèitheach ihre körperliche Verbindung, tritt ans Fenster und blickt hinaus. "Es ist schon komisch, wie sentimental man wird, nicht wahr?", meint er fragend und Leander betrachtet seine Gestalt, von der er die nicht minder attraktive Rückansicht zu sehen bekommt, bevor Sèitheach sich zu ihm umblickt. "Ich glaube, die Menschen machen sich das Leben so schwer, weil sie alles sofort wollen. Man glaubt, dass man nicht genug Zeit für alles hat und beginnt sich zu beeilen. Mit der Hast kommen auch die Probleme. Ich hätte so gerne alles auf einmal, aber es ist nicht möglich. Wenn man das einsieht, ist das Leben sicher um einiges einfacher."
Leander blinzelt in das goldene Licht hinein, Sèitheach wirkt wie eine dieser Lichtgestalten, die man auf religiösen Bildern oft sieht. Engel zum Beispiel oder Heilige. Er ist sicher kein Heiliger. Wer ist das schon? Aber das heißt nicht, dass er nicht so aussehen darf. Und so gesellt sich Leander einfach zu ihm, stellt sich neben ihm ans Fenster und lässt den Blick über die Wiesen gleiten, die von der Nachmittagssonne mit flüssigem Kupfer übergossen werden. Ihm selbst geht es meist zu schnell im Leben, doch er weiß, was Séitheach meint. Wie sehr er es jedoch auf sie beide bezieht, das weiß er nicht, und darüber denkt er auch gar nicht nach. Er denkt darüber nach, weshalb er so wenig will und ob das der Grund ist, dass er kaum je Eile verspürt. Ist das der Vorteil der Passivität? Wer immer nur will, was er bekommt, müsste doch sehr glücklich sein, jedenfalls sagen das die fernöstlichen Religionen. Er jedoch ist nicht glücklich. Zwar sind nicht seine Begierden schuld, dafür andere Menschen. Jene, die es ausnutzen, dass er keinen eigenen Willen formuliert. Er hat einen, das schon, aber er sieht seinen eigenen Willen eher als eine Liste an Dingen, für deren Erhalt er noch dankbarer wäre als für andere Dinge. Nicht wie die meisten Menschen als eine Liste an Zielen, die man sich erkämpft. Leander kämpft nicht.
Er erzählt Sèitheach davon, wie die Begriffe Zeit, Hast und Wille im Judentum gewertet werden, welche Philosophien es dazu gibt. Der Ire hört still zu und es scheint ihn wirklich zu interessieren, jedenfalls das Meiste davon. Sie reden eine ganze Weile über das Wollen, über Wünsche und deren Erfüllung oder Nichterfüllung. Ob es befreit, nichts mehr zu wollen, oder ob es nur eine Flucht ist. Über die Zeit. Darüber, wie subjektiv sie manchmal vergeht. Wie Jahre verfliegen ohne dass man es bemerkt, wie sich Stunden hinziehen, die man kaum erträgt. Sie reden über vieles und während sie das tun, rinnt die Zeit davon, als würde sie demonstrieren wollen, über was die beiden Schüler gerade sprechen. Irgendwann ist die Sonne im Wald versunken, ihr Licht erhellt noch den Himmel, die Sterne sieht man jedoch schon. Einer nach dem anderen taucht auf wie eine Seerose auf einem endlosen Ozean. Wolkenfetzen zeichnen milchige Treppen. Und im Raum ist es dunkel. Leander merkt dies erst, als er seinen Blick von der Landschaft abwendet, auch von Sèitheachs Gesicht abwendet, und hinüber zu dem tropfenden Wasserhahn blickt. Er erkennt nur vage die weißen Waschbecken, die geisterhaft die Wände säumen. Es erschreckt ihn auf einmal. Dieser unbenutzte Sanitärraum ist so still bis auf das beständige Tropfen, das jedoch die Stille noch zu unterstreichen scheint. Die Ecken des Raumes liegen völlig im Dunkeln. Und da die beiden einzigen Lebewesen nun schweigen, legt sich eine düstere Decke über sie. Leander schluckt trocken. Solche Räume waren es, verlassene Räume, in denen die Geräusche dumpf klingen ... solche Räume waren es fast immer. Ohne dass es ihm bewusst wäre beschleunigt sich seine Atmung, er tritt einen Schritt näher an Sèitheach heran.
"Wie lang sind wir denn schon hier?", fragt er und klingt nicht danach, als würde ihn die bloße Information interessieren. Er klingt vielmehr erschrocken, ungläubig, vorwurfsvoll. Wobei der Vorwurf nicht an Sèitheach gerichtet ist, eigentlich an niemanden, außer vielleicht an die Zeit selbst, die sich einfach so unbemerkt davon geschlichen hat. Er starrt immer noch in den Raum, besonders in die Zimmerecken. Dunkelheit, Leander kann sie nicht besonders leiden, wenngleich er auch nicht unbedingt Angst davor hat. Sie fördert nur die Ängste, die sich in ihm selbst verstecken, lockt sie heraus. Gut ... gut, dass Sèitheach hier ist.

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Die Geschichte lehrt die Menschen, daß die Geschichte die Menschen nichts lehrt.
- Mahatma Gandhi


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BeitragVerfasst: Mi 13. Jun 2007, 16:09 
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Einen Moment scheint Leander zu zögern, oder vielleicht haben Sèitheachs Worte auch einfach nur zum Nachdenken gebracht, dann aber folgt er dem Iren zum Fenster. Während Leander nun ebenfalls den Blick über die Ländereien schweifen lässt, ruht Sèitheachs Augenmerk auf dem Schüler neben ihm, von dem er immernoch nicht sagen kann, wie er zu ihm steht. Kann man überhaupt mit jemandem befreundet sein, der einen liebt, wenn man ihm nicht die gleichen Gefühle entgegen bringen kann? Man ist doch vorbelastet, allein durch das Wissen. Man versucht, den anderen nicht zu verletzen, aber gleichzeitig will man doch mit demjenigen Zeit verbringen und kann es daher nicht vermeiden. Andererseits, wenn man versucht sich aus dem Weg zu gehen, ist es vielleicht sogar noch schlimmer, so wie es bei ihnen gewesen ist. Sèitheach würde Leander gerne noch einmal berühren, nur um sich zu vergewissern, dass er wirklich da steht. Er würde gerne alle Worte noch einmal hören, nur um zu sehen, dass sie tatsächlich gesagt wurden. Stattdessen muss er damit Vorlieb nehmen, sich in den Arm zu zwicken. Er belächelt sich selbst und kommt sich lächerlich vor.
Dann erhebt Leander seine Stimme um zu antworten und Sèitheach kommt ein Sprichwort in den Sinn, dass ihn grinsen lässt. ~Is fearr an t-imreas ná an t-uaigneas.~* Aber darüber sind sie ja hinweg. Besser als alles ist nämlich immer cairdeas – Freundschaft. Leander redet sogar mit Sèitheach und zwar nicht nur hin und wieder ein paar Worte, sondern er ist es, der größtenteils erzählt. Sèitheach unterbricht ihn nicht, zum einen weil es ihn interessiert, was Leander zu erzählen hat, zum anderen weil er ihn einfach gerne reden hört. Diese Gelegenheit hatte er bisher ja noch nicht oft, also muss er diese hier nützen. Nebenbei erfährt er auch einiges über Leander. Zum Beispiel, dass er Jude ist, oder wie er das Verfliegen der Zeit empfindet, oder dass er kaum mehr wünscht als er erhält, weil man nur Gefahr läuft enttäuscht zu werden. Selbst wann man immer mit dem zufrieden ist, was man hat, kann man Enttäuschungen und damit einhergehend Schmerz und Trauer nicht entkommen. Von einem Thema geraten sie fließend ins nächste und man kann getrost sagen, sie würden über Gott und die Welt reden. Sèitheach genießt das, auch wenn das ganze Gespräch von einem ernsten Ton geprägt ist und es wenig Platz für Scherze gibt, und er hat das Gefühl, dass es Leander ebenso geht. Er würde es sich zumindest wünschen. Ja, sicher ist es ganz gut, für eine Weile auf andere Gedanken zu kommen. Alle Sorgen werden für die Zeit, die sie gemeinsam verbringen, verdrängt, als ob die Tür ein magisches Portal ist, das sie nicht durchqueren können.

Die Zeit verfliegt ohne das Sèitheach es wahrnimmt und als er es schließlich doch bemerkt vergisst er es ganz schnell wieder, weil er nicht will, dass das hier endet. Es ist schön. Auf seine eigene absurde, skurrile Weise ist es schön, mit Leander im dunkler werdenden Klo zu stehen und zu reden. Nagut, Klo klingt etwas … seltsam. So ekelhaft profan. Dabei empfindet Sèitheach die Situation immernoch als etwas, das von der Realität ausgenommen ist. Obwohl sie schon so lange hier sind – oder vielleicht gerade deswegen – stellt sich kein Gefühl der Normalität ein. Es ist immernoch die absolute Ausnahme, jetzt nicht im Unterricht zu sitzen. Das heißt, beim Abendessen. Ein Blick aus dem Fenster korrigiert Sèitheachs Einschätzung der Uhrzeit gnadenlos. Erst jetzt merkt Sèitheach, wie hungrig er ist, gleichzeitig aber will er nicht gehen und loslassen. Der Abend lauert kühl hinter den Fensterscheiben und offenbart einen wunderschönen Anblick, fast so schön wie Leander neben Sèitheach. Bei dem Gedanken muss der Ire schmunzeln, er wird wirklich kitschig. Leander ist gewiss nicht der einzige gutaussehende junge Mann an dieser Schule, es gibt ja genug. Ihn außerdem mit der Landschaft zu vergleichen ist doch etwas weit hergeholt, immerhin sind das zwei vollkommen verschiedene Dinge, Land und Mensch.
Leander wendet sich nun ebenfalls vom Fenster ab und Sèitheach folgt seinem Blick in den Raum. Die lichte Stimmung des Nachmittags ist einer düsteren gewichen. In der wieder eingetretenen Stille klingen alle Geräusche ungewohnt laut, doch da sind ohnehin nicht viele. Nur das gleichmäßige Tropfen, das Sèitheach erst jetzt wieder auffällt, und das leise Rauschen aus den Wasserleitungen. Irgendwo auf dem Schlossgelände lässt eine Eule ihren Ruf ertönen. Das fahle Licht der Dämmerung, die fast schon der Nacht gewichen ist, erhellt den Raum nur spärlich und lässt die Umrisse verschwimmen. Nicht mehr lang, um man kann die Tür nicht mehr von den Wänden unterscheiden, es sei denn man stößt mit der Nase darauf. Leander bewegt sich plötzlich wieder, kommt näher, als ob er sich unwohl fühlt. Wer ist schon gerne allein in einem verlassenen Raum? Erst recht bei Nacht, wenn alles so viel unheimlicher wirkt. Sèitheach jedenfalls wird vor allem bei dem Gedanken, dass Peeves auftauchen könnte, ganz anders. Alleine mit dem schlimmsten Geist Hogwarts’ … mit jedem anderen Geist wäre es schon erschreckend genug. Ohne Geister aber ist es noch zu ertragen. Ein Ort eben, den man verlässt, wenn man kann. Leander scheint das jedenfalls im Sinn zu haben, während Sèitheach kein Problem damit hätte, noch länger hier zu bleiben, wenn es bedeuten würde noch ein wenig Zeit mit Leander verbringen zu dürfen. Denn, und das wird ihm erst jetzt in aller Klarheit bewusst, er ist gerne mit Leander zusammen, auch wenn sie nicht ständig über irgendetwas lachen, wie es mit den meisten seiner Freunde sonst der Fall ist. Es ist eine andere Art von Freundschaft, die sie teilen (auch wenn Sèitheach sich bei dieser Bezeichnung immernoch unwohl fühlt), ernsthafter und irgendwie … wichtiger. Es erschreckt den Iren selbst, dass ihm Leander in der letzten Woche wichtiger geworden ist, als seine anderen Freunde, es sollte nicht so sein.
"Wie lang sind wir denn schon hier?" Der Ravenclaw reißt Sèitheach aus seinen Gedanken. Viel mehr als die Worte selbst – kann er sich das nicht denken? – überrascht Sèitheach der Ton, indem sie gesprochen sind. Es klingt, als ob Leander etwas Wichtiges verpasst hätte und sich länger als geplant hier aufgehalten hätte. Vielleicht war ihm das Gespräch doch zuwider? „ar feadh i bhfad“**, erwidert er abwesend und merkt nicht einmal selbst, dass er Gälisch spricht. Er liebt seine Muttersprache und spricht mit seinen Geschwistern aus Prinzip nie Englisch, auch wenn das Sinéad manchmal lieber wäre. Besonders auch mit Shéain gibt es ihm ein Gefühl der Verbundenheit, wie sie nur unter Brüdern herrschen kann. Es ist, als ob sie eine Geheimsprache hätten, obwohl es natürlich noch ein paar andere irische Schüler gibt. Mit denen spricht Sèitheach allerdings auch selten Englisch, falls sie Gälisch beherrschen.
Die Zeit hier scheint sich dem Ende zuzuneigen, aber Sèitheach will noch nicht gehen. Die Realität und der Alltag sollen ihn nicht wieder einholen, denn mal abgesehen davon, dass es hier nichts Essbares gibt, ist er eigentlich ziemlich glücklich.
Trotzdem. Es ist Leander anzusehen, dass er sich nicht mehr wohl fühlt. Falls das überhaupt der Fall war, wie Sèitheach nun in den Sinn kommt und seine eigenen Gedanken erschrecken ihn ganz gehörig. Über diese Möglichkeit will er garnicht nachdenken. Außerdem, was hätte Leander dann bei ihm gehalten? Eben.
Sich ein Seufzen verbietend zieht Sèitheach seinen Zauberstab und sagt: „Lumos.“ Der Raum ist jetzt nicht mehr ganz so düster, jedenfalls nicht dort wo sie stehen, und auch die Tür ist wieder klar auszumachen. Doch die Schatten verschwinden nicht vollends, sondern scheinen sich in den Ecken nur noch mehr zu verdichten. Sacht berührt Sèitheach Leander für einen Moment an der Schulter um dessen Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und schaut ihm aufmerksam ins Gesicht. „Sollen wir gehen?“, fragt er und lächelt den Ravenclaw aufmunternd an.

* Besser der Streit als die Einsamkeit.
** schon eine lange Zeit

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We’re one world
And one hand
We’re one wish
And one brand
We’re one moan
And one will
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BeitragVerfasst: Sa 16. Jun 2007, 12:54 
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Spieler: Carola
Alter: 15
Kleidung: schwarzer Rock mit weißen Wollwölkchen, weiße Wollweste über grauem Shirt. Ballerinas.
Beziehung: Single
Aufenthaltsort: Große Halle, Slytherintisch
Noch immer hallen die reinen Klänge an den Wänden des kleinen Klavierzimmers wider. Sophie sitzt stumm vor dem Flügel, scheint gerade vollkommen abwesend zu sein.
„Das war wirklich ein wunderschönes Stück…“versucht Stue vorsichtig das Gespräch aufzunehmen. „Ihr Vater war wirklich ein sehr begabter und einfühlsamer Komponist.“
„Ja…das war er.“ Sagt Sophie etwas gedämpft. Die Freude, die ihr dieses Stück bereitet hat ist genauso verblasst, wie die Erinnerung an ihren Vater. Wie durch einen Schleier kann sie ihn nur sehen. Mitten in der Nacht. Er sitzt vollkommen konzentriert vor dem schwarzen Flügel und entlockt diesem die schönsten Melodien. Gedankenversunken wendet Sophie ihren Blick zu Fenster und starrt in die aufkommende Dunkelheit, die ersten Sterne funkeln schon am Nachthimmel. Moment mal…Dunkelheit…Sterne…Verdammt Astronomie, das hat sie ja total vergessen!
„Ich muss los Stue…ich hab noch Unterricht.“ In aller Eile springt Sophie auf, sammelt hektisch ihre Unterlagen ein und wendet sich zum Gehen.
„Tut mir wirklich leid, Stue, ich würde wirklich gern länger bleiben, aber…“ – „Jetzt machen sie schon Miss Sophie. Sie können ja am Wochenende wieder vorbeischauen.“ Unterbricht sie das Klavier. Ein kurzes Lächeln huscht über Sophies Gesicht. Es ist und bleibt komisch sich mit einem Flügel zu unterhalten. „Tschüß Stue!“
Und schon verschwindet sie durch die Tür und betritt den stillen Korridor. Sie scheint in ihrem Laufschritt kaum den Boden zu berühren. Beeilung, Beeilung, Beeilung. Denn wenn es etwas gibt, das Sophie hasst, dann ist das Unpünktlichkeit. Sie wartet nicht gerne auf andere und darum sollen andere auch nicht auf sie warten. Doch da erreicht sie auch schon die Treppe zum Astronomieturm…das dürfte eine neue Bestzeit sein.

(>>Astronomie- 7.September)

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"Mäh! Ihr Schafe! Mäh! Ihr Schafe!..."

- Babe



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BeitragVerfasst: Do 21. Jun 2007, 20:43 
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Dankbar kuschelt sich Mai an ihren langjährigen Freund und weint unter den beruhigenden Streicheleinheiten und geflüsterten Worten noch eine Weile lang still vor sich hin. Seine Anwesenheit tut ihr wirklich gut. Es ist, als würde die Anspannung, die sich seit der wiederkehrenden Alpträume Stück für Stück aufgebaut hat und deren Existenz sie so gut wie möglich einfach unterdrückt beziehungsweise überspielt hat, sich endlich auflösen. Auch wenn es sie zugegebener Maßen etwas Überwindung kostet, so völlig anders zu sein, als sie sonst ist. Es ist doch in gewisser Hinsicht ein Offenlegen der eigenen Persönlichkeit, oder nicht? Doch in Gegenwart eines lieben Freundes, sollte so etwas erlaubt sein, erlaubt sein sich selbst und seinem Stolz gegenüber.
Langsam kullert die letzte tropfenförmige Träne über das hübsche Gesicht Mais, dann folgt ein tiefes ein und Ausatmen, ein Akt, der sie wieder etwas in ihre Kraft zurück holt. Ein Seufzen, dann folgt ein Danke in Form eines Lächelns. Und dann, dann beginnt Vany zu sprechen. Immer noch an ihn gekuschelt (Warum sie immer noch an ihn gelehnt da sitzt? Wohl einfach aus dem Grund, dass Vany bequem ist. Sonst würde sie wohl auf kaum so oft auf seinem Schoß platz nehmen. Aber gut, das ist ein anderes Thema, welches wir jetzt nicht behandeln wollen...) folgt sie seinen Worten: "Wissen deine Eltern denn von deiner Gabe? Oder hast du es ihnen auch nicht gesagt? Ist ja nichts ,was man gern an die große Glocke hängt.. ich hab es euch ja auch nur erzählt, weil ich einen solch extremen Traum hatte damals... Weil... also dann könntest du sie doch vorwarnen oder so.. mh?" Extremer Traum... Oh ja, daran kann sich Mai wirklich noch gut erinnern. Sie kann nicht abstreiten, dass sie dabei doch glatt einen 'Tintenfleck' auf Leon hinterlassen hat. Da schrieb sie ohne größere Überlegungen die Astronomie Hausaufgabe von Sam ab (Mai-Lin und schriftliche Hausaufgaben sind Dinge, die sich nicht ohne weiteres miteinander vereinbaren lassen, wo sie doch die Praxis der Theorie um so viel vorzieht.) und griff gerade nach ihrem Tintenglas, dass links von Leon stand, auf dessen rechter Seite sie sich befand. Bedeutet also, dass sie sich quer über den älteren Zwilling strecken musste. (Die genauen Hintergründe, was Mais Tintengläschen so weit weg von ihr machte, sind nicht mehr genau zu belegen...) Und gerade als sie so schön mittig über seinem Körper war, schreckte ein schreiender Vany aus dem Schlaf hoch. Klong machte es da, und die Halbchinesin hatte vor Schreck das Glas fallen gelassen. Ein durch und durch blauer Leon wäre zwar ein Grund für einen der zahlreichen Lachanfällen der Vier gewesen, wäre da dann nicht die Worte ihres italienischen Freundes gewesen, der, zugegeben erstaunliches, vor allem für Leon und Sam berichtete. Die beiden, allen voran Leon versuchten diese ganzen Erzählungen als Zufall abzutun, doch kam er damit nicht all zu weit, da sich schnell die Richtigkeit der Versionen bestätigte. Mai hingegen hatte auch gelacht, allerdings eher aus dem Grund, nicht aus der Reihe zu tanzen, keine falschen (die ja eigentlich richtig gewesen wären) Annahmen zu schüren.
Der Traum in ihrer Gegenwart war auf jeden Fall der Anlass, dass Vany ihnen von seiner Begabung und seinen Ahnungen erzählte. Und wieder Erwarten hatte sich niemand der anderen drei darüber lustig gemacht. Aber warum hat Mai da nicht selbst alles zugegeben? Nun gut, das Thema Verdrängung hatten wir ja bereits. Einer der Gründe warum auch niemand aus ihrer Familie das weis. Gut, sie ist sich sicher, dass ihr Vater etwas ahnt, sogar weis, aber erzählt hat sie es ihm nicht. Und ihnen einfach einen Brief schreiben? Ihnen berichten, was sie geträumt hat? Ihnen einfach mitteilen, dass sie eine schlechte Vorahnung hat, und sie doch bitte einfach aufpassen sollten? Eigentlich, ja eigentlich, kein schlechter Einfall.
Wieder mit etwas mehr der gewohnten guten Laune und Fröhlichkeit im Blick hebt sie den Kopf und lächelt Vany an. „Also, wissen tun sie es nicht direkt, ich denke mein Vater kann es ahnen, aber ich werde ihnen auf jeden Fall einen Brief schreiben, dass sie vorsichtig sein sollen. Und ähm.. danke Vany, fürs zuhören.“ Ein freundschaftlicher Kuss auf seine Wange. Eine wieder einigermaßen glückliche Mai, die allerdings noch keine Anstallten macht, sich von dem Italiener zu erheben. Im Gegenteil. Sie kuschelt sich erst recht wieder an, allerdings mit einem frechen Grinsen. „Also weist du was, Vany, ich wusste dass zwar schon immer, aber jetzt wirds mir nochmal bewusst: Du bist richtig bequem.“ Das Grinsen weicht nicht von ihren Lippen, während selbst ihre, nun wieder trockenen braunen Augen, frech aufblitzen. Dann beugt sie sich kurz vor, und greift nach ihrer Tasche am Boden, holt Buch, Pergament, Feder und Tinte heraus, winkelt die Beine an, legt das Buch darauf und darauf dann das Pergament, drückt Vany das Tintenglas in die Hand und beginnt zu schreiben. Das ihr Freund mitlesen kann stört sie gerade ganz und gar nicht.
Liebe Eltern,
wie geht es euch? Ich hoffe doch gut. Mir gehts bestens, wie immer halt. Das (letzte) Schuljahr hat gut angefangen, und Sam, Leon, Vany und ich haben es noch nicht einmal fertig gebracht, uns Strafarbeit einzuhandeln (aber was nicht ist kann ja noch werden, nicht wahr?).
Nun gut, aber der Grund meines Schreibens
kurz hält sie inne, überlegt, wie sie es am Besten formuliert, und setzt dann erneut die Feder auf das Blatt – allerdings nicht ohne vorher die Feder in das Tintenglas zu tauchen Ich hatte die letzten Tage eine Alptraum, indem ihr immer wieder umgekommen seit. Das klingt jetzt vielleicht komisch, und es war auch sicher nur ein normaler Traum, aber bitte, seit doch in nächster Zeit etwas vorsichtiger, ja?
Bitte macht euch nicht zu große Sorgen.
Liebst,
eure Mai-Lin

Noch einmal wird der Brief überflogen, dann sorgsam geknickt, in das Buch gesteckt, das Tintenglas Vany wieder aus der Hand genommen, verkorkt und dann wird alles wieder sorgsam in die Tasche gesteckt.
Zufrieden lächelnd blickt sie erneut zu dem italienischen Gryffindor. „Wir haben doch jetzt Astronomie oder? Also wenn ich ehrlich bin... ich hab keine Lust heute auf Professor Craigh und die Sterne. Meinst du, wir müssen in den Unterricht? Sam und Leon können dass doch für uns machen. Wollen wir nicht lieber noch was lustiges machen? Nach so einem Gespräch kann ich nicht denken. Also was meinst du?“ Da ist es mal wieder, das freche unternehmungslustige Grinsen Mais, während sie sich ihre Frisur richtet und ein wenig an dem Ausschnitt ihrer Bluse herumzupft, der beim Liegen doch etwas verrutscht ist.

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BeitragVerfasst: So 24. Jun 2007, 19:56 
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"ar feadh i bhfad", sagt Sèitheach und die fremde Sprache klingt wohltönend, lässt die Stimme des Hufflepuff noch geschmeidiger wirken. Leander sieht ihn an. Es ist seltsam, aber er muss nicht einmal wissen, was Sèitheach sagt, um sich an seinen Worten zu erfreuen. Vielleicht, weil sie sein Hiersein bestätigen, vielleicht auch nur, weil er seine Stimme gerne hört. Das Gälische steht ihm, es entspricht ihm mehr als das Englische, das ist sehr deutlich. Ob es mit Leander und dem Hebräischen auch so ist? Diese Frage stellt sich ihm kurz und flüchtig, ehe Sèitheach seinen Zauberstab zieht und die Dunkelheit mit Lumos in die Ecken zurück treibt. Dort drücken sich die Schatten zusammen, wispernd und lauernd, scheu vor dem Licht, das sie in Nichts auflösen könnte. Wie unsichtbare, unhörbare Kreaturen drängen sie sich dicht zusammen, nur darauf wartend, den Raum erneut erobern zu können und sich über alles zu legen, was nicht von Licht geschützt wird. So kann man es jedenfalls sehen, wenn man sich gerade vor der Dunkelheit geängstigt hat. Ein andres Mal ist die Dunkelheit vielleicht ein Deckmantel, der willkommen und tröstend verbirgt, was man nicht zeigen will. Die eigene Stimmung beeinflusst wie man die Welt sieht, so wie die Welt manchmal die Stimmung beeinflusst. Ein Wechselspiel, das nur bedingt der eigenen Kontrolle unterworfen ist. Vielleicht nur eine Illusion.
Leander zuckt unmerklich zusammen, als Sèitheach ihn kurz an der Schulter berührt. Ist er denn genauso scheu wie die Schatten und ist Sèitheach das Licht? Seine Berührung ist nicht unangenehm und Leander wüsste nicht, dass er jemals ein und dieselbe Sache so sehr zur gleichen Zeit gefürchtet und ersehnt hätte, wie die Berührung durch Sèitheach. Für einen winzigen Augenblick schießt ihm der Gedanke durch den Kopf, dass der Ire ihn nur einmal berühren müsse, nur einmal gnadenlos ohne ihn fort zu lassen, um den Bann zu brechen. Der Gedanke treibt ihm die Hitze in den Leib und das kann er, trotz der Kühle des Raumen, nicht gebrauchen. Doch Sèitheach sorgt selbst für Ablenkung, indem er fragt: "Sollen wir gehen?"
Sofort steht ein großes, in leuchtenden Lettern geschriebenes 'Wohin?' in Leander geschrieben. Wohin, wohin sollen sie gehen? Wird etwas in diesem Raum zurück bleiben, wenn sie gehen? Vielleicht etwas wertvolles, das sie niemals wieder bekommen können? Oder ist das nur eine alberne Sorge, eine körperlose Chimäre, wie Leander schon viele geboren hat? Er sieht sich kurz um, der Raum ist so dumpf, so dunkel. Die Sonne ist schon lange fort, die diesen Ort für einige Zeit in eine goldene Grotte verwandelt hat. Aber wenn sie diesen Raum verlassen, dann sind all die Bedenken wieder da, so als würden sie dort draußen warten, um sich auf die beiden Schüler zu stürzen. Man wird sie miteinander sehen. Oder aber ihre Wege trennen sich. Mit einem Mal überfällt Leander eine hitzige Angst davor, von Sèitheach getrennt zu sein. Dass daran kein Weg vorbei führt, macht die Sache unterträglich. Sie sind in verschiedenen Häusern, sie werden so oder so, komme was wolle, schon bald getrennt sein. Und Leander wird allein in diesem großen Bett liegen, im selben Raum mit Jungen, die ihn nicht respektieren, nicht leiden können. Und dann ... ein neuer Tag. Wird das, was Sèitheach und Leander gewonnen haben, dann noch bestehen können? Wird es die Prüfung des Alltags überleben oder zugrunde gehen?
Es überschwemmt ihn, der Strom scheint ihn fort zu reißen. Warum ist er so schwach? Und warum zerreißt es ihn gerade zwischen dem unbändigen Wunsch, Sèitheachs Hand zu ergreifen, und dem selbst auferlegten Verbot desselben?
Etwas widerstrebend nickt er, immerhin wartet Sèitheach auf eine Antwort. Und der Ire will sicherlich nicht in diesem öden Raum länger als nötig herumhängen. Aber kann Leander wirklich wissen, was Sèitheach will oder nicht? Er irrt sich doch viel zu häufig bei solchen Dingen. Unsicher sieht er ihn an. Vielleicht ... wo ist die Ratio? ... kann ihm nicht der sachliche Verstand helfen? Vielleicht sollten sie den Raum verlassen und sich einfach an eines der Fenster stellen, sehen wie die Nacht auf der anderen Seite des Turmes aussieht. Andererseits ... es müsste Zeit für Astronomie sein und dann sind da draußen Slytherins unterwegs. Wunderbar, die Ratio wird gerade von den üblichen Sorgen und albernen Ängsten zurückgedrängt. Kann Sèitheach einen so verklemmten Menschen mögen? Sicher würde es ihm auf den Geist gehen, sich dauernd mit diesen Problemen auseinander zu setzen. Und wenn Leander etwas schrecklich findet, dann die Vorstellung, anderen auf den Geist zu gehen. Dies alles erzeugt nun solch einen Druck, dass er zu gar nichts mehr fähig ist - ein Paradebeispiel dafür, was allzu oft mit Leander passiert. Gedanken erzeugen Gefühle, Gefühle erzeugen Gedanken, dann Sorgen, Befürchtungen, sich widerstrebende Ängste ... und am Ende ist er geistig wie auch körperlich völlig bewegungsunfähig, weil er sich mental selbst schachmatt gesetzt hat.
Und das alles nur durch die Frage, ob sie jetzt gehen sollen. Nein, Sèitheach kann ihn nicht mögen, wenn er merkt, wie kompliziert Leander sich das Leben macht.

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BeitragVerfasst: So 24. Jun 2007, 23:58 
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Eine lange Zeit, wie es Sèitheach vorkommt, sagt Leander nichts. Er sagt überhaupt nichts, aber anfangs bewegt er sich nicht einmal oder wenn nur so, dass es Sèitheach nicht auffällt, der selbst zu sehr in seinen eigenen Gedanken gefangen ist. Die letzten Stunden – war es wirklich so lange? – ziehen an ihm vorbei, eine neue Perle an seiner Kette der Erinnerungen. Sie ist schlicht und klein, aber dass macht sie nur umso wertvoller und neben den anderen bunten Perlen wirkt sie wie ein Ruhepol, der einem trotzdem ins Auge sticht. Sie fühlt sich glatt an und erscheint dunkel, doch wenn man genauer hinschaut entdeckt man die goldenen Schlieren, die sie durchziehen wie früher an diesem Nachmittag das Sonnenlicht den Raum. Selbst jetzt, da sie nicht mehr ins Gespräch vertieft sind und man eine Stecknadel zu Boden fallen hören könnte, scheint die Zeit nicht voran zu schreiten. Die Dämmerung ist vorüber und der Mond steht am Himmel zwischen seinen Schäfchen, den goldenen Sternen. Es gibt jetzt nichts mehr, dass sie so stark daran erinnert, dass die Zeit vergeht, wie den sich verändernden Einfallswinkel des Sonnenlichts. Jetzt gibt es nur das fahle Mondlicht, dass sie daran erinnert, wie viel Zeit schon vergangen ist. Ist es schade um die Zeit? Nein. Ja, Sèitheach würde es in Kauf nehmen, mit Leander eine Woche lang kein Wort zu sprechen, für einen solchen Nachmittag. Aber ist es dasselbe für den Ravenclaw? Sèitheach ist zwar durchaus ein Mensch, der nachdenkt, hin und wieder und der sich eine eigene Meinung bildet und ja, der manchmal sogar richtig tiefgreifende Sachen sagt. Das ist allerdings eher die Seltenheit. Was hat er Leander also zu bieten? Philosophische Grundsatzdiskussionen wohl eher weniger, dafür den neuesten Klatsch und Tratsch, ist doch auch was Nettes, hm? Etwas, das Leander wohl kaum interessiert, so wie er sich abkapselt. Wahrscheinlich bekommt er sogar mehr davon mit als ihm lieb ist, gänzlich kann man es nun mal nicht verhindern. Sèitheach könnte ihm Nähe und Zärtlichkeit geben, die er woanders nicht bekommt, aber Leander will sie ja nicht. Er zuckt zurück, selbst vor so leichten, unverfänglichen (wie Sèitheach findet) Berührungen wie der eben.

Ein zaghaftes, langsames Nicken und ein unsicherer Blick. Sèitheach sagt nichts und lässt Leander Zeit. Woher soll er wissen, was dem Ravenclaw nun lieber ist? Hinausgehen und so tun, als ob nichts geschehen wäre oder hier bleiben und die Zweifel und Sorgen noch ein bisschen aussperren, und wenn es noch so kurz wäre? Der Alltag wird sie früh genug wieder einholen und die letzten Stunden einfach so hinter sich zu lassen, dazu ist Sèitheach nicht in der Lage, er spürt es jetzt schon. Genauso wenig kann er die Gedanken völlig verbannen, die schon in seinem Hinterkopf rumoren und ihn in die Realität zurück schubsen wollen. Vielleicht geht es Leander genauso. Vielleicht, nein, sicher sogar, ist er nicht in der Lage zu entscheiden, weil er einfach nicht weiß, was besser – oder schlimmer? – ist. Es hat immer alles Vor- und Nachteile, aber was, wenn sie sich ausgleichen? Wenn man das Gefühl hat, weder zurück noch vor zu können? Leander kann weder bleiben, noch kann er gehen. Also wartet er auf Sèitheachs Entscheidung und sein Nicken interpretiert der Ire vor dem Hintergrund seiner Gedanken mehr als eine Gegenfrage als eine Antwort.
„Wir müssen aber nicht“, sagt er langsam und beobachtet Leander aufmerksam, in dem Bewusstsein, dass er ihm damit keinen Deut weiterhilft. Er sagt lediglich aus, dass zumindest ihm beide Möglichkeiten recht sind. Es wäre ja nicht das letzte Mal, dass sie sich sehen, obwohl Abschiede immer schwer sind. Dabei müsste das gar kein Abschied sein, vielleicht würde es Leander ja schon helfen, einfach an einen anderen Ort zu gehen? Nun, vielleicht ist es wenigstens eine Erleichterung zu wissen, dass man sich nicht falsch entscheiden kann, weil alles seine Richtigkeit hat. Es nimmt den Druck weg, weil keine Gefahr besteht, irgendwen zu verletzen. Außer sich selbst, vielleicht. Aber was weiß Sèitheach schon? Er kann nur weiterhin auf eine Antwort warten und dann das Beste daraus machen.

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BeitragVerfasst: Mo 25. Jun 2007, 21:44 
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Leander kommt zu der Einsicht, dass er selbst eigentlich ein äußerst egozentrischer Mensch ist. Zumindest wenn man es so definiert, dass er dauernd über seine eigenen Ängste und Sorgen nachdenkt und sich sein Handeln vor allem darum dreht, diese nicht wahr werden zu lassen. Was für ein Gedanke! Charakterliche Fehltritte die Leander an sich nicht verzeihen kann ist alles, was mit dem eigenen Ego zu tun hat. Er will nicht eitel sein, nicht selbstbezogen, nicht egoistisch oder hochmütig. Das alles sind ziemlich böse Pfuipfuis ... Er blinzelt in das seltsame, magische Licht hinein. Man ist egozentrisch, wenn sich alles nur um die eigenen Empfindlichkeiten dreht. Genau, was ist mit Sèitheach? Würde Leander für ihn nicht alles mögliche durchstehen? Zumindest ist das sein frommer Wunsch. Also warum steht er dann hier und badet sich in Sorgen, weshalb versucht er nicht, es ihnen beiden einfach zu machen diese Situation zu verlassen und eine neue zu schaffen? Wenn Sèitheach ihm über seine Ängste geht, müsste das möglich sein.
"Wir müssen aber nicht", sagt Sèitheach und Leander sieht ihn an, blickt in aufmerksame Augen.
Er will mich entlasten, denkt der Ravenclaw mit einem leisen Schuldgefühl, aber mit noch viel mehr zärtlicher Dankbarkeit. Ein zögerliches Lächeln erklimmt seine Lippen und er senkt den Kopf, um Sèitheach diesen Anblick zu verwehren. Eigentlich schon wieder etwas, das er sich vorwerfen kann. Wieso glaubt er, Sèitheach sein Lächeln vorenthalten zu müssen, zu dürfen? Weil er sich nicht hübsch findet? Weil es ihm peinlich ist? Ach Leander, du bist und bleibt naiv, egal wie viele Bücher du liest.
"Doch, ich denke wir müssen.", erwidert er leise und macht einen Schritt Richtung Türe. "Astronomie hat sicher schon begonnen und der Turm wird menschenleer sein, es gibt da diesen Erker, wo dem aus man den See sehen kann. Ich würde gern ..." Er sieht Sèitheach an. "Ich meine ... vielleicht würdest du gerne ..." Ihm geht gerade der Mut aus, dabei ist die Szene die er sich vorstellt so schön: Sèitheach und Leander auf der steinernen Sitzbank vor den Fenstern des Erkers, von warmem Fackelschein beleuchtet, während sich draußen still und sternenbeschienen der See ausbreitet. Vielleicht ist es aber gerade die Romantik in diesem Bild, die ihm den Mut raubt. Es wirkt zu viel verlangt, Sèitheach in dieses Bild mit hinein zu ziehen, ohne zu wissen, in wie weit er das eigentlich möchte. Betreten schiebt Leander sich die Brille mit dem Mittelfinger der linken Hand hoch. "Wir könnten da noch ein bisschen sitzen, bis es Zeit wird, ins Bett zu gehen.", murmelt er. Oder hätte er besser sagen sollen, bis es Zeit wird, dass wir in unsere Gemeinschaftsräume gehen? Das würde weniger verfänglich klingen. Und nein, bitte jetzt nicht die Vorstellung mit Sèitheach ein Bett zu teilen ... argh ... das war ja nun klar ... Er versucht die Vorstellung wegzublinzeln und auszuatmen, in der irrigen Annahme man könne sie ihm sonst vielleicht irgendwie ansehen. Warum muss man nur solche Gedanken haben?
Er versucht es mit einem Lächeln. Es gelingt sogar und überlebt den Blickkontakt mit Sèitheach, den Leander aufnimmt, während er sagt: "Nur wenn du willst." Und er wünscht es sich einfach mal ganz fest. Dieser Tag ist kurios genug, um auch noch diesen Ausklang wahr werden zu lassen. Denn hätte er auch nur ansatzweise geglaubt, heute mit Sèitheach eine Aussprache zu führen, danach stundenlang einfach zu reden ...? Zuerst war es der schrecklichste Tag seit langem, dann verwandelte er sich in den schönsten. Mit einer gewissen inneren Überzeugung denkt Leander plötzlich, dass er im Grunde viel dankbarer sein und schon allein deshalb seine allgegenwärtige Besorgnis besiegen sollte. Wie kann er alles schwieriger machen als es ist, wo er doch so reich beschenkt wurde? Na eben.

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BeitragVerfasst: Fr 29. Jun 2007, 17:19 
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Endlich kommt eine Reaktion, eine ziemlich entschlossene sogar und eine, die Sèitheach im ersten Moment erschreckt. Es klingt so hart - ‚wir müssen’. Es klingt ein bisschen nach einem Ende und für einen Moment hat Sèitheach das Bedürfnis, Leander einfach fest zu halten und ihn nicht gehen zu lassen. Doch da redet der schon weiter und Sèitheach ist erleichtert, wie er zugeben muss. Bestimmt wird er heute nicht einschlafen können. Zu viele Gedanken schwirren in seinem Kopf herum, das ständige Auf und Ab der Gefühle kratzt ihn auf und wird ihn nicht zur Ruhe kommen lassen, dass weiß er jetzt schon. Es ist so viel passiert an diesem Nachmittag, dass er ihm viel länger vorkommt als er eigentlich war. Sèitheach will auch nichts davon vergessen, kein einziges Wort, dabei beginnt seine Erinnerung jetzt schon zu bröckeln und zu verwischen. Es sind zu viele Eindrücke, die gleichzeitig auf ihn Einstürzen und das macht ihm Angst und gleichzeitig macht es ihn glücklich. Es sind immer die einfachsten Dinge, die am meisten wert sind. An die kleinen Gesten erinnert man sich ein Leben lang erinnert. Solche Momente wie dieser, wenn man sich für einen Moment nur ansieht und sich so tief verbunden mit jemandem fühlt, wie es selten der Fall ist. Sèitheach legt leicht den Kopf schief. „Was?“, fragt er leise, als Leander stockt. Ist es ihm wirklich immernoch so unangenehm, etwas zu verlangen? Immerhin hat er sich selbst zuerst genannt und sich erst dann selbst verbessert, wie Sèitheach bemerkt. Das ist gut. Leander muss wohl erst ~wieder?~ lernen, sich etwas zu wünschen, dass man wünschen darf aber nicht enttäuscht sein soll, wenn es einmal nicht in Erfüllung geht. Einen Moment ist es still, doch dann spricht Leander unter einer Geste der Verlegenheit weiter. Sèitheach hebt eine Augenbraue, nickt dann aber rasch um nicht den falschen Eindruck zu vermitteln er würde das nicht wollen. Er glaubt, Leander soeben ein Stückchen besser verstanden zu haben. Nicht enttäuscht zu werden ist ein Beweggrund, nichts zu verlangen, und ein anderer ist es, niemanden zu bedrängen. ‚Ich würde gern …’ drückt immer ein Verlangen aus und unterschwellig auch, dass man enttäuscht wäre, wenn es nicht befriedigt wird. ‚Wir könnten …’ leitet aber einen Vorschlag ein. Man schränkt den anderen damit nicht in seiner Entscheidungsfreiheit ein, denn Ja und Nein sind gleichwertig. Durch eine kleine Veränderung der Formulierung kann man den Eindruck so stark verändern, auch wenn die Aussage gleich bleibt. Es wäre im Moment allerdings gar nicht nötig gewesen, irgendetwas anders zu sagen, jedenfalls für Sèitheach. Leander aber scheint sich mit der Wortwahl nun besser zu fühlen, er lächelt sogar zaghaft. Sèitheach erwidert das, es vertieft sich sogar noch in dem Bewusstsein, dass Leander nicht oft lächelt, in diesem Moment aber nur für ihn, Sèitheach. In diesem Moment würde der Ire so gerne den Abstand überwinden und Leander einfach küssen, nur um zu sehen wie sein Lächeln schmeckt. Einen Augenblick zu lange braucht er wohl, um das Bedürfnis in sich zu verschließen und nicht nach außen dringen zu lassen. Zu groß ist die Angst, Leander dadurch wieder weiter von sich fort zu jagen. Schon dieser kurze Moment hat ja gereicht, die Unsicherheiten wieder aufkommen zu lassen.
Sèitheach beeilt sich zu nicken. „Sea*“, sagt er, „dann lass uns gehen.“ Abenteuerlust spricht wieder aus seiner Stimme. Eigentlich hält er sich so gut wie nie am selben Ort auf wie heute, noch dazu nahezu unbewegt, von ein paar Schritten durch den Raum während des Gesprächs mal abgesehen. Eigentlich hätte er seinen freien Nachmittag draußen verbracht, größtenteils in Bewegung, doch so ist er die ganze Zeit nur herum gestanden. Auch der Bewegungsmangel setzt Sèitheach zu und macht ihn aufgekratzt, denn er weiß nicht wohin mit seinen Energien. Da kommt es ihm nur zu Gute, dass sie sich jetzt in Bewegung setzen. Es ist irgendwo eine Art, die inneren Spannungen abzubauen, die sich in Leanders Gegenwart gegen Sèitheachs Willen in ihm aufbauen. Gut gelaunt, und das ist am beschwingten Schritt auch durchaus ersichtlich, durchquert Sèitheach den Raum und hält Leander die Tür mit einem vergnügten Lächeln auf. „Bitte sehr. Und wohin jetzt? Ich weiß nicht, wo dieser Erker ist“, teilt er mit und wartet darauf, dass Leander an ihm vorbei geht und eine Richtung einschlägt.

* Ja
-> Korridore, 7. September

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[-->7. September, Astronomie]

Völlig verschwitzt erreicht Liam die Jungstoiletten, die, wie er nun erleichtert feststellt, Gott sei Dank leer sind.
Er lehnt sich an die mit Kacheln überzogende Wand, leise tropft irgendwo in dem großen Raum ein einzelner Wasserhahn. Platsch...platsch...platsch... Ein monotoner Klang durchdringt seinen Kopf, vetrreibt alle Gedanken, das, was ihn sprengen will. Lärm, wildes durcheinander, Ruhe... Alles, was ihn die letzten Stunden lang gequält hat ist nun runtergespült worden, unter dem Meeresspiegel verschwunden, beinahe so, als läge er selbst unter ihm. Das vertraute Geräusch der Strömung, vielleicht irgendwo ein Wasserfall, der einen Hang hinunter fällt, sprudelndes Wasser, Schwerelosigkeit... Die Last ist verschwunden, ein Gefühl der Leere, die ihn doch aus zu füllen scheint durchdringt sein Selbst.
Ein einzelner Schweißtropfen sucht sich seinen Weg zum Kinn, läuft über die pochende Schläfe, die raue Wange, and das Kinn, fällt auf das angewinkelte Knie. Langsam, aber deutlich hörbar atmet er die Luft ein, und aus, wieder ein, aus... Ebenso monoton wie das Tropfen des Hahnes. Es ist dunkel in dem sonst so hellen Raum, nur schwachses Licht lassen die hoch liegenden Fenster ein, doch es reicht, um alles im Raum erkennen zu können. Liams Augen sind an die Dunkelheit gewöhnt, er selbst an die Einsamkeit. Wie er das immer gehasst hat, wie er die Ruhe verflucht hat, die Ruhe, die ihn einzuschließen drohte, doch jetzt...? Jetzt ist es heilend, die Ruhe gut für seine Seele, auch wenn er diese oft genug nicht wahr nimmt, doch genau sie ist es, was ihm immer solche Schmerzen bereitet, warum er das alles tut und auch der Grund, wieso er überhaupt lebt. Ja, er lebt, es ist kein besonders schönes Leben, aber besser, als gar keins.
Kraftlos rutscht er weiter an der Wand hinab, bis er schließlich auf dem kalten Boden angelangt ist. Kühl... schöner als Wärme... als die Hitze... die kalte Jahreszeit, sie steht vor der Tür und somit auch ihre einfrierende Wirkung. Sie wird auch ihn einfrieren, bis er im Frühjahr wieder auftauen kann. Dieses letzte Jahr an Hogwarts wird ihn verändern, ihn stählen für seine Zukunft als Auror. Er will keine weitere Schule besuchen, er will jagen, er will Gerechtigkeit. Vielleicht unglaubwürdig für die, die ihn als Mitschüler kennen, aber er ist der richtige dafür. Wer anders als er weiß, wie es ist so zu enden? Wer weiß sonst so gut über die schwarze Magie und ihre Auswirkungen auf den eigenen Körper bescheid? Zurück zu dem eigenen Selbst finden, das ist das wichtigste, und das ist es, was er erreichen muss, nur so wird diese Welt eine Zukunft haben. Nur morden und versuchen zu erreichen, dass es nur noch reinblütige gibt ist nicht genug, wenn die Reinblütigen verschmutzt sind bringt es niemandem etwas. Er ist beschmutzt, das hat Liam sich slebst zu zu schreiben. Eine Schande für alle Reinlbüter! Nicht würdig so genannt zu werden! Ein inneres Kopfschütteln, nein, es ist keine Schande, es ist ein Irrweg, den er eingeschlagen hat. Nur er selbst kann einen richtigen finden. Wie willst du richtig von falsch unterscheiden? Ein Lächeln. Ich erkenne ihn, wenn ich ihn gefunden habe. Skeptische Blicke. Und wie willst du ihn finden? Die stramme Gestalt Liams erhebt sich. Ich werde solange suchen, bis ich ihn gefunden habe. Anders geht es nicht. Ein Lächeln, keine Antwort mehr. Zufriedenheit.

Gespannt wie ein Bogen und doch entspannt steht die einzige Person im Raum. Das Licht strahlt ihn an, zeichnet deutlich das markannte an ihm ab, lässt ihn fast wie einen Krieger der alten Städte aussehen, ein wahrlich würdiger Erbe des keltischen Stammes. Jemand, der etwas verändern kann, jemand der etwas verändern wird. Mit dem Mut der Verzweiflung und der Kraft der antiken Krieger gesegnet. Wird man ihn aufhalten können? Nein, Entschlossenheit kann man nicht aufhalten.
Die Tür der Toiletten wird aufgerissen, Liam wirbelt herum, dieser Besucher hat nichts Gutes im Sinn, Liam allerdings auch nicht...

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BeitragVerfasst: Sa 7. Jul 2007, 20:38 
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(Auf Liams Wunsch hin... schon mal ein kurzer Einblick in mein Leben ^^)


Ein zufriedenes Lächeln liegt auf den Lippen des Sechstklässlers, als er durch die Korridore schlendert. Astronomie - das hat er abgewählt, weil er es nicht gebrauchen kann. Sterne angucken, Sternschnuppen beobachten, Sternbilder lernen, Mythologie dazu herunterrattern können. Wozu braucht er das? Sicher nicht für eine Ausbildung. Es sei denn, er will etwas machen, wo er die astronomischen Begebenheiten benötigt. Mondstand, Planetenkonstellation und das alles. Braucht er aber nicht, weil er keinen Bock auf solche Sachen hat. Also hatte er nun schon am Nachmittag frei und hat es sich gut gehen lassen. Ein paar Hufflepuffs hatten seine Laune ertragen müssen und die Vertrauensschülerin von Hufflepuff, diese Waliserin, liegt nun auf der Krankenstation, plus Gehirnerschütterung und er glaubt nicht, dass sie sich daran erinnern kann, dass ER es war, der sie angegriffen hatte, nachdem sie die Kleinen hatte schützen wollen. Dummes Weib, was mischt sie sich auch in Dinge ein, die sie nichts angehen?
Den Rest des Tages hat er dann mehr oder weniger in der großen Halle verbracht, am Tisch sitzend, damit ihn jeder sehen kann, und ihm nicht nachsagen könnte, dass er etwas damit zu tun hat. Außerdem kann man da ja so schön die Hausaufgaben machen, die noch angesammelt waren. Und jetzt? Ja, jetzt ist er auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum, immerhin ist ja gleich Sperrstunde und da er keine Lust verspürt, irgendwelche Punkte zu verlieren, wird er einfach mal brav tun, was den Schülern von Hogwarts auferlegt wird. Gehorsam in den Gemeinschaftsraum gehen und dort warten, bis es Zeit ist, ins Bett zu gehen.
Hemslaye hat er vorhin sehen können... ob der wohl wieder später zurück kommen würde? Der hat das dusselige Fach nämlich noch belegt und seit er ihn kennt verschwindet er gut und gerne mal, wenn er die Möglichkeit dazu hat, um sich die Sterne auch noch außerhalb des Unterrichts anzusehen. Schwachsinnig... und vor allem so riskant. Man könnte fast glauben, er würde noch immer alles darauf anlegen wollen, von Hogwarts zu fliegen, aber eines hat Laurence schon mitgekriegt... der Hemslaye tut brav, was ihm von zu Hause aus aufgetragen wurde. Ja, Vater, Ja, Mutter. Und nach außen hin tut er, als wäre er König über alle. Wie er so etwas hasst... vielleicht sollte er dem kleinen Hemslaye mal zeigen, dass er hier bei weitem nicht alles machen kann, was er sich denkt. Slytherin Punktabzug riskieren, nur weil er diese dämlichen Sterne begucken will. So macht er auch kurz bevor er sich in Richtung Kerker bewegt auch wieder kehrt und ist versucht, nach draußen zu gelangen. Doch er kann sich kurz vorher auch gern noch mal die Hände waschen, dieses klebrige Zeug beim Abendessen haftet noch immer an ihm. So betritt er auch kurz darauf eine der Jungentoiletten und prallt fast direkt auf einen ... Hausgenossen, nicht Artgenossen. Ok, auch, aber nur fast. Jedenfalls ist es ein Slytherin, ein Siebtklässler und der hört auf den Namen Liam. Und Laurence rennt fast noch in ihn rein.
"Hey..."
Nicht sehr intelligent, aber besser als 'geh mir aus dem Weg' 'Mach, dass du Land gewinnst' 'Steh mir nicht in der Sonne' (die ja gar nicht mehr scheint, und die ganze Sache noch lächerlicher wirken lassen würde). Der Sechstklässler grinst leicht, streicht sich die Haare zurück und tritt dann an die Waschbecken, um sich dort die Hände zu waschen. Liam wird durch den Spiegel hin angesehen.

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BeitragVerfasst: Sa 7. Jul 2007, 21:02 
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Die giftgrünen Augen wieder zu Schlitzen verängt wird Laurenc ekurzerhand beäugt. Wie kann es diser aufgeblasene Sechstklässler wagen einfach so in ihn hinein zu rennen und sich dann noch nicht mal zu entschuldigen?
Ein Blick in den Spiegel, auf die Augen, welche ebenfalls auf Liam ruhen, gerichtet. Was will der von ihm? Hat der kleine wieder einen schlechten Tag und will sich abreagieren? Soll der sich Hemslaye nehmen, da machts wenigstens Sinn, sohin gegen Liam so gar nicht in Laurence Opferbild passt. Pah, meint der etwa, dass er sich auf dessen kindische Feuerspiele einlässt? Sicher nicht, da macht er lieber seine eigenen.
Anstatt sich den Schweiß von der Stirn abzuwischen, wie es vor Laurence Eintritt noch der Fall gewesen wäre, grinst er eben diesen nur böse an. "Haste den Schlafsaal jetzt doch mal abgefackelt, oder warum biste hier?", wird dann kurzerhand ein Gespräch angefangen. Warum auch nicht, es ist dunkel, es ist spät, die Slytherins sind alleine. Und warum nicht austesten, ob dieser Zauberer interessant ist?
Liam verschränkt die Arme, das Grinsen auf den Lippen wird breiter. Will er sich jetzt noch ewig die Hände waschen, oder ringt der sich endlich zu einer Antwort durch?
Das Lächeln verschwindet und weicht eher einem genervten Gesichtsausdruck. Die Arme hängen wieder gespannt an den Seiten. "Hemslaye ist doch gar nicht drin, hättest du nicht wenigstens warten können, bis er auch mit brennt?" Soviel zum Welt verbessern, wenn der Hemslaye hinüber wäre, wäre es doch schon alles viel besser. Wieso ist er sich nur so sicher, dass er ihn als Auror einmal jagen wird?

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BeitragVerfasst: Sa 7. Jul 2007, 21:23 
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Ah, hat er Liam gerade verärgert? Es wirkt fast so, kaum dass der düstere Schatten über die grünen Augen gehuscht ist. Hätte er sich vielleicht entschuldigen sollen, weil er ihn angerempelt hat? Und das nicht mal stark, nur ein wenig? Wer ist er denn, dass er sich nun auch noch wegen jeder kleinen Lapalie kriecherisch entschuldigt? Laurence unterdrückt ein Schnauben und grinst stattdessen, als Liam doch wirklich fragt, ob er nun den Schlafsaal abgefackelt hat. Eine Antwort spart er sich allerdings noch, denn wenig später folgt noch der Kommentar, dass er das doch machen könnte, wenn Hemslaye noch drin steckt. Gute Idee, wenn man es recht bedenkt... ein schön konzentrierter Flammenstoß auf das Bett dieses kleinen adeligen Spinners und sie wären ein paar Probleme los.
"Bisher noch nicht, aber danke für den Tip.", meint er amüsiert und dreht den Wasserhahn zu, um sich dann die Hände zu trocknen. Er hasst es, wenn er zu lange intensiven Kontakt mit Wasser hat - was natürlich nicht heißt, dass er keine Körperpflege betreibt. Duschen und derlei Dinge sind auch bei einem Feuerteufel wie Laurence noch an der Tagesordnung, aber eben nicht länger, als unbedingt notwendig. Schnellduscher könnte man wohl sagen. Baden im See? Buah, nur über seine Leiche und wage es jemanden, ihn da reinzuwerfen.
"Hemslaye hängt garantiert draußen und guckt sich die Sterne an, ich wollte ihn eigentlich davon abhalten und ihm mal einbläuen, dass er sich auch an die Regeln zu halten hat, wie wir alle. Und dass er hier keinen Punktabzug riskieren kann, nur weil er Mr. Rhyll Hemslaye von weiß der Teufel woher ist.", gibt er zurück, während er sich herumdreht und Liam dann mit einem amüsierten Lächeln mustert. Ein durchaus interessanter Zeitgenosse, dieser Slytherin. Und vor allem noch interessanter, seit er heute die neuesten Klatschgeschichten über ihn von den Portraits erfahren hatte, die sich empörend über den jungen Iren ausgelassen haben.
"Könntest du aber auch machen, mh? Hab gehört, du hast heute im Korridor rumgefackelt... und Nolan gleich mit." Keine Frage, sondern eine Feststellung. Die Empörung der Portraits war zu stark, um an normale Gerüchte zu verweisen. Laurence klemmt sich die Haare hinter die Ohren und wickelt sich eine seiner bunten Strähnen spielerisch um den Finger. "Nette Sache, diese Feuer... musst nur zusehen, dass du dich nicht damit selbst verbrennst.", schlägt er mit einem verspielten Lächeln vor und die Augen blitzen. Nur Sekunden später steht sein eigener Arm in Flammen... ohne ihm zu schaden. "So etwa." Das Feuer verlischt so schnell, wie es gekommen ist und Laurence schaut wieder interessiert zu Liam. "Also, was war da los, dass du gleich den Korridor abflemmen willst? Plus deinem besten Freund."

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