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 Betreff des Beitrags: 3. Februar [Jahr 2]
BeitragVerfasst: Mo 30. Apr 2012, 23:08 
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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mo 30. Apr 2012, 23:08 


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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Februar
BeitragVerfasst: Do 21. Jun 2012, 18:05 
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Sie apparieren in einen dunklen Raum. Schwärze herrscht. Die Luft ist kühl und feucht. Der Geruch von Moos und altem Stroh liegt in der Luft. McGrath hat sich die älteste und verlassenste aller Arrestzellen ausgesucht. Achtlos lässt er den Gefesselten auf seine Knie fallen. Der Boden ist aus grob bearbeiteten Stein, er ist kalt, rau und feucht.
In der Dunkelheit sind die schweren Schritte McGrath’ zu hören. Dann herrscht wieder einige Momente Ruhe. Plötzlich fasst eine alte Fackel Feuer und beginnt knisternd etwas Helligkeit in den Raum zu bringen. Der Auror steht vor dem knienden Attentäter. Langsam nimmt er seinen Mantel ab und hängt ihn an einem Haken an der Wand auf an dem früher scheinbar Fesseln befestigt wurden.
„Heimelig, oder? Glaub mir, Azkaban ist ein noch viel schlimmeres Loch.“, erklärt er während er den schweren Mantel auszieht. Dann folgt der dunkle Rollkragenpulli. Schlussendlich steht er in einem ärmellosen Shirt vor dem beängstigten Gefangenen. Die Augen sind gehüllt in Dunkelheit und nur manchmal spiegelt sich das flackernde Licht der Fackel in den Augen des Aurors. Das Shirt offenbart seine breiten Schultern und den muskulösen Nacken sowie die kräftigen Arme. Im schwachen Licht des Feuers sind verschiedene Narben nur schemenhaft zu erkennen. Kratzer, Verbrennungen, tiefe Schnittwunden.
„Hunter Crowfield nehm ich mal an.“, beginnt er schließlich seinen Namen aus den Worten des Mädchens und Professor Antares zusammensetzend mit seinem Verhör.
„Nun Hunter,“, fährt der Schotte fort und blickt auf den vermeintlichen Schüler herab, „du wirst mir jetzt alles sagen was ich hören möchte. Alles.“
Drohungen sind fehl am Platz. Der Bursche weiß bereits zu was Conell fähig ist.

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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Februar
BeitragVerfasst: Fr 22. Jun 2012, 01:53 
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Der Halt verschwindet, Hunter fällt auf die Knie. Er verharrt reglos und mit gesenktem Kopf. Dieses Gefühl der Scham, das er in Scillas Beisein empfunden hat, weicht einer Hoffnungslosigkeit, wie er sie noch nie gefühlt hat. Mit dem Blick verfolgt er die Bewegungen von Mister McGrath. Der Auror erwähnt Askaban und Hunter durchströmt erneut diese Panik, die er einfach nicht unter Kontrolle bringen kann. Er hat viel gelesen. Er weiß, wie es dort ist. Und er weiß, dass er diesen Ort nicht lange ertragen könnte. Er hebt leicht den Kopf, zaghaft, als befürchte er eine Ohrfeige, wenn er sein Gesicht dem Auror allzu direkt präsentiert. Sein Name aus dem Mund dieses Mannes bewirkt, dass sich ihm die Nackenhaare aufstellen. Ja, er ist Hunter Crowfield. Wobei er jetzt gerade lieber irgendwer anderes wäre. Irgendein Schüler, der nichts, aber auch gar nichts mit allem zu tun hat. Der nun auf dem Weg in seinen Gemeinschaftsraum ist, wo er sich aufgeregt über die Ereignisse mit seinen Freunden unterhalten wird.
Aber er ist hier. In diesem kalten, feuchten, düsteren Raum.
Mit einem Auror, der Informationen will, die Hunter nicht geben kann.
Er hält dem Blick des Mannes einige Momente lang stand, dann lässt er den Kopf so tief sinken, dass ihm das schwarze Haar wie ein Vorhang in die Stirn fällt. Er atmet tief ein.
"Ich kann nicht.", sagt er tonlos. Obwohl er es schon tausendmal getan hat, sucht er auch jetzt wieder fieberhaft nach einem Ausweg. Nach einer Formulierung, die er nutzen kann. Doch der Vertrag ist hieb- und stichfest. Er kann nicht nicht einmal sagen 'Ich darf nicht', denn dies würde einen Hinweis geben.

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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Februar
BeitragVerfasst: Fr 22. Jun 2012, 20:07 
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Er kann nicht. Wenn McGrath irgendwelches Mitleid hätte würde er jetzt seufzen. Er tut es nicht. Stattdessen starren seine Augen weiterhin aus der Dunkelheit der Schatten die sie umgeben funkelnd den gefesselten Attentäter an.
„Hunter, ich hab nicht nach deiner Meinung gefragt.“, gibt er deutlich die Botschaft weiter mit seiner tiefen Stimme, die von den kalten Steinblöcke der Wand wiederhallt, „Es ist nur einer Frage der Zeit bis du es ausspuckst. Wir haben alle Zeit der Welt. Ich kann dich mit meinen Fäusten, meinem Messer oder mit Flüchen bearbeiten, dich heilen und dann wieder von vorne anfangen. Ganz zu schweigen davon, dass ich ein paar andere Tricks auf Lager habe. Ich habe mächtigere Männer zum singen gebracht.“
Der Auror geht in die Knie, packt das schwarze Haar des Schülers und zieht ruckartig am Hinterkopf. Das schwache Licht erhellt das Gesicht Hunters während Conells bedrohlich von Schatten umhüllt ist.
„Und wenn ich mit dir fertig bin, wenn du mir alles erzählt hast, dass ich wissen möchte, und das wirst du, dann wanderst du nach Azkaban. Verbringst den Rest deines Lebens in einer Zelle wie die hier.“, Conell lässt wieder los, läuft um seinen Gefangenen herum, langsam mit sicheren ruhigen Gang, „Und glaub nicht, dass du in St. Mungos landest nach unserer kleinen Pyjamaparty. Ich werde dafür sorgen, dass du nicht so schlimm endest, als dass du da aufgenommen wirst. Nein. Du wirst den Rest deiner Tage in Begleitung von Dementoren verbringen.“
Er kommt wieder vor Hunter zum stehen.
„Du siehst wie ein guter Schüler aus. Du weißt bestimmt was verlängerte Dementorenaussetzung deiner Psyche antun wird?“, fährt er fort.
Er hält inne. Blickt auf den Schüler herab.
Nach einigen Augenblicken fragt er mit sicherer Stimme welche keine Zweifel zulässt, dass er weiß was er tut und sich seiner sicher ist: „Was wird’s, Hunter Crowfield? Eine Welt aus Schmerz oder erzählst du mir alles was ich wissen möchte und wir machen jetzt Schluss?“

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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Februar
BeitragVerfasst: Sa 23. Jun 2012, 06:30 
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Ja, Hunter ist ein guter Schüler. Ein kluger junger Mann. Er weiß nicht nur, wie es bei den Dementoren sein wird, wie sie ihn zerstören werden, nein, er weiß auch, dass der Auror die Informationen nicht aus Spaß an der Freude haben will. Er braucht sie, da er weiß, dass es Hintermänner geben muss. Diese Hintermänner würden ungeschoren davonkommen, wenn man Hunter wegsperrt, ohne ihn zuvor 'zum Singen' zu bringen. Sie würden eine Gefahr bleiben, eine unbekannte, unberechenbare Gefahr. Hunter weiß das alles und er versteht es, doch die Methoden ... Nein, die Methoden sind im Grunde genommen völlig egal. Wenn er freundlich und nett fragt, bekommt er keine Antworten. Wenn er es mit einem Handel versuchen würde, genauso wenig. Also kann er auch Schmerz androhen. Es bleibt sich gleich. Hunter wird es ihm nicht vorwerfen. Er hasst sich selbst genug, um nicht einmal Selbstmitleid zu empfinden. Angespannt blickt er in das unnachgiebige Gesicht des Aurors. Er glaubt ihm jedes Wort und der Gedanke daran, was an Schmerz und Qual durch ihn möglich ist, dreht ihm fast den Magen um. Hunter schluckt trocken. Etwas brennt in seinem Hals und in seinen Augen. Er zittert erbärmlich. Nicht weinen, denkt er, jetzt noch nicht. Das wird früher oder später sowieso geschehen.
"Bitte ...", bringt er hervor und seine Stimme ist mühsam kontrolliert, dennoch hört man ein Beben darin. "Bitte bringen Sie mich nicht dazu. Ich ... kann nicht." Darf nicht ... ich darf nicht ... Hunter schließt die Augen, um das Brennen zu lindern. Irgendeine Formulierung, irgendeine ...

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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Februar
BeitragVerfasst: Sa 23. Jun 2012, 09:57 
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Conell ist ein kräftiger Mann. Aber auch ein schneller. Und so schnellt seine Hand nach vorne und seine Finger packen die Luftröhre an Hunters Hals und drücken leicht zu. Zu viel Druck könnte etwas brechen und der Schüler würde an Ort und Stelle ersticken.
„Du bist in keiner Position um irgendetwas zu bitten, Hunter, du bist ein Terrorist und Terroristen landen in Azkaban und verwesen bei lebendigem Leibe. Körperlich wie auch geistig.“, spricht er weiter auf den dickköpfigen Missetäter ein, „Ich bin deine einzige Rettung.“
Er lässt den Hals wieder los.
„Deine... Freunde...“, der Schotte spuckt das letzte Wort aus als ob es vergammeltes Fleisch wäre, „scheren sich einen Dreck um dich. Keiner wird kommen und dich Retten, sie werden weiter frei durch die Gegend wandern. Sie werden essen, trinken, ficken während du den Rest deines Lebens an eine dunkle feuchte Steinwand starren, hässliche Grütze mit deinen Händen aus einer Schale kratzen und Tag für Tag die erstickende Präsenz von Dementoren spüren wirst. Wer weiß, vielleicht töten sie sogar jemanden den du kennst und magst? Jemanden den du etwas hättest erzählen können?“
Plötzlich fällt dem Auror wieder etwas ein. Das Mädchen von vorhin.
„Vielleicht die Schülerin von vorhin? Sie erschien besorgt. Du scheinst ihr wichtig zu sein.“, spricht er mehr zu sich selber als Hunter, „Naja, wenn du mir nichts sagst oder stirbst kann ich ja sie nochmal verhören. Wobei du mir sowieso alles sagen wirst was ich hören möchte und schön lebendig in Azkaban landen wirst. Aber vielleicht verwend ich sie einfach als Köder für deine Freunde. Egal ob sie irgendwas weiß oder nicht, sie werden es wohl kaum riskieren, dass sie mir vielleicht irgendwas sagt.“
Conell seufzt.
„Egal. Ich frage zum letzten Mal: Muss ich dich bearbeiten oder wirst du mir alles was ich hören möchte erzählen?“, fragt ein letztes Mal und grinst seinem Gefangenen entgegen.

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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Februar
BeitragVerfasst: So 24. Jun 2012, 04:26 
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Da ist das Asthma doch glatt mal zu etwas gut. Hunter kennt das Gefühl des Erstickens zur Genüge. Doch mehr als der jähe Luftmangel ist es der schmerzhafte Druck, der ihm zu schaffen macht. Seine Augen tränen. Er hat sie geöffnet und blickt wieder in das Gesicht dieses Mannes, der seine Position mehr als ausnutzt. Wäre es anders, wenn Professor Finnegan Hunter hierher gebracht hätte? Oder ist auch der Schule jedes Mittel recht? Diese Gedanken nützen alle nichts, Hunter lässt sie mental einfach los. Er keucht und hustet, als er von dieser kräftigen Hand befreit wird. Hat McGrath sich gerade als Rettung bezeichnet? Es gibt keine Rettung. Nicht für Hunter.
Es regt sich erst wieder etwas außer der lähmenden Angst in ihm, als der Auror von 'Freunden' spricht. Hass ist es. Doch Hunters Körper ist gerade nicht fähig, so eine Emotion adäquat auszudrücken. Freunde. Als ob diese Bezeichnung auch nur annähernd mit der Realität übereinstimmen würde! Hunter verpasst fast die Stelle, in der sein Folterknecht in spe von Scilla spricht. Die Schülerin von vorhin. Hunter blinzelt. Wird ihm gerade angedroht, dass Scilla zu leiden hat, wenn er nicht redet?
"Scilla hat nichts damit zu tun!", stößt Hunter in unvermittelter Heftigkeit hervor. Die erneute Frage nach seiner Wahl lässt er links liegen, sie ist sowieso schon längst gefallen. Oder zutreffender: es ist nie eine Wahl gewesen. "Sie weiß nichts, absolut gar nichts!" Er atmet schwer, doch im Moment wirkt er nicht mehr ganz so schwach und schicksalsergeben. Der Gedanke ist unerträglich, dass dieser Kerl Hand an Scilla legt. Hätte Hunter sich doch nur nicht dazu hinreißen lassen, sich mit ihr anzufreunden. Er wusste, dass es ein Risiko ist. Er wusste auch, dass es keine Zukunft haben kann. Aber er dachte nicht, dass sie selbst darunter irgendwann leiden könnte. "Lassen Sie Scilla da raus, alles andere ist mir egal." Sein Herz rast und sein Blick brennt, als er McGrath fest in die Augen sieht. "Und jetzt fangen Sie schon an, verdammt nochmal! Ich sage nichts!" Hunter fühlt sich, als hätte er sein Todesurteil unterzeichnet. Er wünscht sich, es wäre so, denn er ist kein Dummkopf. Er weiß durchaus, dass er nicht stark genug ist, um einer Folter auf Dauer zu widerstehen.

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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Februar
BeitragVerfasst: So 24. Jun 2012, 16:35 
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Er lacht. Conell, der Auror, steht lachend vor Hunter, dem gefesselten Terroristen. Und es ist kein zynisches Lachen aus Spott. Nein, der Schotte ist wahrhaftig amüsiert.
„Ich soll Scilla in Ruhe lassen, alles andere ist dir egal?“, wiederholt er und lacht etwas weiter. Dann, plötzlich hält er inne. Sein Gesicht versteinert sich, nur spuren von Ekel und Abneigung zeigen sich um seine Augen. Und genauso schnell wie seine Miene sich geändert hat landet sein gestiefelter Fuß in Hunters Gesicht. Der Tritt hat eine solche Wucht, dass es den Slytherin von den Knien hebt bevor er dann rücklings auf seine gefesselten Händen und gebrochenen Fingern landet.
„Lüg mich nicht an!“, brüllt McGrath sein Gegenüber an und seine Stimme scheint den engen raum zum Beben zu bringen.
„Offensichtlich ist sie dir scheißegal!“, fährt er leiser fort, aber seine Stimme scheint immer noch einen unnatürlichen Druck auszuüben, „Deine Kultkumpanen sind dir scheinbar um Längen wichtiger als deine kleine Fickfreundin.“
Conell wendet sich wieder ab und geht die wenigen Schritte zu seinem Mantel aus dem er ein Messer zieht. Das Mädchen ist bisher das einzige Argument auf das der Gefangene reagiert hat und der Auror ist entschlossen das auszunutzen.
„Für Monster wie dich haben sie einen ganz speziellen Platz in der Hölle.“, sagt er über die Schulter bevor er sich wider dem Slytherin zuwendet. Das große Messer in der Hand. Die Klinge, in Silber gebadet, spiegelt das schwache Licht der einzelnen Fackel im Raum und scheint immer wieder regelrecht zu leuchten.
Mit langsamen festen Schritten bewegt sich der Auror zu Hunter und geht vor ihm wieder in die Hocke.
„Dieses Messer und ich haben gemeinsam vieles erlebt.“, er wirft das Messer hoch, es dreht sich zwei Mal in der Luft und der Auror fängt es sicher wieder auf, „Es wurde von Kobolden geschmiedet und ist in Silber gebadet. Ideal für die Werwolfjagd.“
„Die Klinge bleibt stets scharf und schneidet gar durch Drachenleder oder Knochen wenn man zusticht. Ich habe einst einen Troll damit gehäutet.“, der Schotte lächelt den Schüler kurz an bevor er seine Klinge über dessen Wange gleiten lässt, ein feine rote Linie zeichnet sich ab, nicht dicker als ein Haar, an dessen Ende sich ein einzelner Tropfen Blut ansammelt, der sich schon bald zum kleinen Blutstrom gesellt, der von Hunters Nase zu seinem Mundwinkel sowie Kinn rinnt von wo aus es auf den feuchten Steinboden tropft, „Ich frage mich was es wohl mit der jungfräulichen Haut deiner Geliebten anstellen könnte.“
Der Auror steht auf und blickt auf Hunter herab.
„Wenn du schon dich selber nicht retten möchtest. Rette doch wenigstens diese Scilla.“

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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Februar
BeitragVerfasst: So 24. Jun 2012, 21:45 
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Lange muss Hunter sich nicht von dem Gelächter verspottet fühlen, denn der Tritt, den er erhält, ist ein effektives Kontrastprogramm. Die Aussicht ändert sich. Wie die Wände und der Boden ist auch die Decke aus Stein. Hunter blinzelt sie durch einen Schleier aus Schmerz und Tränen an, schmeckt sein eigenes Blut und röchelt, als er es einzuatmen droht. Er spürt, wie es ihm aus der Nase rinnt. Er schnieft und der metallische Geschmack wird intensiver. McGrath erscheint in seinem Gesichtsfeld und Hunter richtet den Blick widerwillig und angsterfüllt auf ihn, ehe ihm das Messer gewahr wird und er es einen Moment lang entsetzt anstarrt. Der Auror ist wohl ein Fan von ehrlicher Handarbeit ... beziehungsweise nicht dumm genug, durch irgendwelche Folterzauber Spuren an seinem Zauberstab zu hinterlassen. Er darf nicht, was er hier tut, dessen ist sich Hunter sicher. Doch da er insgeheim glaubt, so etwas zu verdienen, lässt er diesen Umstand unbeachtet.
Das kalte Metall berührt Hunters Wange. Er schließt die Augen, doch der Schmerz setzt erst verspätet ein, ein leichtes Brennen, das davon zu erzählen scheint, wieviel mehr Qual diese Klinge verursachen kann, wenn man nicht nur damit spielt, wie McGrath es gerade tut. Hunter sieht ihn an und muss sich gegen seinen Willen all die Dinge ausmalen, die jemand wie dieser Mann mit einem Messer anzustellen in der Lage ist. Wahrscheinlich ist das der einzige Bereich im Leben des Aurors, in dem er Kreativität an den Tag legt.
Und wieder rückt Scilla in den Mittelpunkt all der Drohungen. Hunter erwidert den Blick McGraths fest, wenngleich er auch nicht imstande ist, seine Angst und seine Schmerzen zu verbergen. Er zittert immer noch und er ist blass wie der Tod höchstpersönlich.
"Macht Ihnen das Spaß?", erkundigt er sich. "Sie sehen jedenfalls aus, als wären Sie ganz in Ihrem Element. Besonders das Drohen ist Ihr Ding, oder?" Er weiß gar nicht, woher er diesen Sarkasmus nimmt, vielleicht aus der Hilflosigkeit. "Aber Sie können Scilla nichts tun. Sie hat nichts gemacht, sie weiß von nichts ... das würde die Schule niemals zulassen." Natürlich ist er sich nicht sicher, Hunter ist sich gar nichts mehr sicher, aber glauben will er es einfach nicht. Die Lehrer sind gute Menschen, der Schulleiter fast wie ein Vater zu den Schülern. "Leere Drohungen.", ist sein provokantes Fazit. Weshalb will er den Mann mit dem Messer eigentlich noch provozieren? Er soll Scilla vergessen und sich endlich auf Hunter konzentrieren.

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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Februar
BeitragVerfasst: So 24. Jun 2012, 23:19 
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Wieder wird der Kleine gesprächig nachdem der Auror dieses Mädchen erwähnt. Sie ist ihm scheinbar tatsächlich wichtig. Gut.
Trotzdem. Was er von dem Typen hört ist nicht das, was er hören möchte. Und er fühlt sich tatsächlich in seinem Stolz angegriffen. Spaß macht ihm das hier nicht. Aber er verabscheut es auch nicht. Es ist ein Teil seiner Aufgabe als Auror. Er beschützt. Mit allen Mitteln. Er ist ein Wachhund der Gesellschaft. Von ihr geschaffen um die Dinge zu tun, die sie nicht bereit ist zu tun. Um sie von dem Produkt ihrer eigenen Selbstverliebtheit zu beschützen, den Rost von den bronzenen Visage zu polieren, die Unschuld der jenen zu wahren, die an Güte, Frieden und Gerechtigkeit glauben. Er Opfert seine Seele dem Wohl der Gemeinschaft.
Und so rammt er sein Messer ohne mit der Wimper zu Zucken in Hunters Oberschenkel.
Es trifft keine nerven oder wichtige Blutgefäße. Eine Fleischwunde. Aber sie schmerzt nicht minder.
„Schau mir in die Augen.“, befiehlt er mit ruhiger, fester Stimme, packt Hunters Kinn mit der freien Hand und lenkt seinen Blick auf das Gesicht des Schotten, „Schau mir in die Augen und sag mir, dass ich nicht tun werde, was getan werden muss um deine Mitstreiter aufzuhalten.“
Die dunkelbraunen Augen des Aurors blicken auf den Slytherin herab. Sie zucken nicht, sie blinzeln nicht. Sie strahlen nur Überzeugung und eisernen Willen aus. Dieser Mann ist jenseits von Angst und Unentschlossenheit. Er hat zu viel gesehen als dass er nicht weiß was kommt und was getan werden muss.
„Ich biete dir einen Ausweg an etwas gutes zu tun bevor du das Licht des Tages nie wieder sehen wirst.“, erklärt sich Conell abermal und klingt dabei gar etwas flehend, „Ich werde davon kommen mit was immer ich auch mach. Ich kann deinen Zauberstab verwenden. Ich kann sie als Köder verwenden um deine Freunde zu finden nachdem ich falsche Gerüchte über dich und sie in die Welt gesetzt habe. Ich kann sie hierher bringen, foltern und umbringen und sagen sie war deine Komplizin und ist während dem Verhör umgekommen.“
Langsam zieht er das Messer wieder raus, Milimeter für Milimeter, und Blut beginnt aus der Wunde zu fließen.
„Ich kann tun und lassen was ich will, denn am Ende des Tages werde ich ihnen die Köpfe deiner Kumpanen liefern und sie werden alle dankbar dafür sein, dass der Auror sie alle beschützt hat.“, klärt er den naiven Schüler auf als die Klinge aus seinem Bein gleitet, „Daher, zum dritten und letzten Mal, erzähl mir alles.“

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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Februar
BeitragVerfasst: Mo 25. Jun 2012, 04:54 
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Das Messer hält, was der kleine Schnitt versprochen hat. Hunter beißt die Zähne fest zusammen, um nicht aufzuschreien. Seine Atmung kann er jedoch nicht kontrollieren, sie wird vor Anspannung und Schmerz flach, hastig, unregelmäßig. Nachdem er die Augen instinktiv geschlossen hatte, reißt er sie auf, als er am Kinn gepackt wird. Nicht wegen dem Befehl, sondern um McGrath mit Entsetzen anzusehen. Er hat es ihm zugetraut, ja, aber es schlussendlich zu erleben ist etwas völlig anderes. Es ist entsetzlich. Mühsam zwingt er sich ruhiger zu atmen und dabei hilft ihm der Blickkontakt sogar. Die Augen des Aurors haben einen so festen, unerschütterlichen Blick. Einen Blick wie in Stein gemeißelt. Hunter spürt, wie er erneut in die absolute Hoffnungslosigkeit abrutscht. Wie ihm erneut klar wird, dass er diesem Mann irgendwann alles sagen wird, was er hören will. Aber der Gedanke ist unerträglich. Zu unerträglich, um den logischen Schluss zu ziehen. Er könnte sich die Schmerzen ersparen, aber um welchen Preis ... nein, diesen Preis kann er nicht zahlen, nicht einfach so. Nicht, um sich selbst etwas zu ersparen. Aber McGrath hat Scilla mit hineingezogen. Ein Umstand, der das gesamte Bild zu kippen droht.
Hunter schnappt nach Luft, als er spürt, wie das Messer aus der Wunde gezogen wird. Sein Zittern wird schlimmer. Nicht nur wegen dem Schmerz, sondern auch wegen dem kalten Schweiß, in dem er gebadet ist. Sein Körper beginnt auszukühlen. Ein Gutes hat es: seine Hände sind schon so gut wie taub, er spürt die gebrochenen Finger kaum mehr.
Was der Auror sagt, macht alles Sinn. Es ist alles logisch. Wie konnte Hunter auch annehmen, einen Widerspruch entdeckt zu haben bei jemandem, der solche Dinge sicher schon hundertmal gemacht hat? Natürlich findet McGrath Mittel und Wege mit allem durchzukommen, was er für nötig erachtet. Die Ausweglosigkeit schmerzt fast mehr als die Wunde, aus der Blut rinnt und Hunters Hose dunkel färbt. Sein Blick verliert diesen Ausdruck an Festigkeit, den er vorhin noch hatte. Da ist nun nichts mehr. Seine Augen brennen und er schließt sie für einen Moment. Er muss nachdenken. Es muss einen Weg geben.
"Reden hat schlimmere Konsequenzen als Schweigen.", bringt er leise hervor und fühlt sich, als bewege er sich an einem Abgrund entlang. Aber der Satz war einwandfrei, er ist nur nicht sonderlich hilfreich. Er bringt McGrath nichts. "Bitte lassen Sie Scilla da raus." Hunter weiß, dass Flehen jeder Art nichts bringt, aber der Gedanke macht ihn wahnsinnig, dass sie durch ihn zu leiden hat. Der Kerl muss doch Mitleid kennen ...

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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Februar
BeitragVerfasst: Sa 4. Aug 2012, 17:43 
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Conell richtet sich auf und putzt mit seinem weißen Shirt das Blut vom Messer. Das klebrige Rot bildet im Licht der Fackeln einen unheimlichen Kontrast zum hellen Stoff. Der Schotte hätte bevorzugt wenn es nicht so weit gekommen wäre. Wie alt ist der Bursche? Siebzehn? Ein Kind gefangen in einer wirren Ideologie. Oder er hat der falschen Person Treue geschworen. Oder... oder... oder... Conell hat das alles gesehen. Es ändert nichts. Der Auror hat dem Attentäter die Möglichkeit gegeben das alles zu verhindern. Dem Schmerz zu entgehen. Und doch hat er sich dafür entschieden zu schweigen. Noch.
„Ich bezweifle, dass die Konsequenzen für Sie, Ihre Freunde und Ihre Geliebte weniger schlimm ausfallen werden.“, erwidert er ruhig mit tiefer Stimme. Eine Spur von Resignation ist zu vernehmen wenn man hinhört, verwoben mit der Reue eines Mannes, der tut was getan werden muss, auch wenn er selbst darunter zu leiden mag.
Er verspürt Mitleid für Hunter. Nicht weil er ihn anfleht oder wegen den Schmerzen die er noch verspüren wird. Er findet es nur traurig, dass das Leben einem so jungen Mann ein solches Schicksal vorbereitet hat.
„Ich verspreche es dir. Du wirst bereuen was du ihr angetan hast.“, sind des Schottens letzte Worte bevor er sich der schmutzigen Arbeit widmet.
Es gibt durchaus Varianten wie man das hier hätte sauberer tun können. Vielleicht sogar schneller. Crucio ist stets eine sehr verlockende Lösung. Doch Conell möchte nicht diesen Weg gehen.
„Wenn du Richter bist, dann sei auch Henker.“, hatte Kenneth ihm beigebracht vor vielen Jahren, „Nur wenn du die Strafe selbst ausführst, du den Schmerz nicht nur siehst sondern auch spürst, nur dann kannst du verstehen was du tust. Du musst die Strafe verstehen um die angemessene Strafe anwenden zu können und nicht voreilig oder leichtsinnig zu handeln. Du darfst dich nicht vom Geschehen distanzieren, ansonsten verlierst du den Bezug. Vergisst was du opferst und wofür du kämpfst.“
Etwas lenkt ihn ab. Conell erhebt sich und richtet den Blick auf die feuchte Kerkerwand zu seiner Rechten. Der Zauber wurde aufgelöst. Der magische Druck an nachgelassen.
Der Auror wischt seine blutverschmierten Hände an seinem ärmellosen Shirt ab und blickt runter auf den keuchenden Hunter. Er ist bei Bewusstsein. Schweißüberströmt liegt er da in einer Lache seiner eigenen Körperflüssigkeiten. Conell ist vorsichtig mit ihm umgegangen. Er hat ihm unsägliche Schmerzen zugefügt. Aber nichts was man nicht relativ einfach heilen könnte.
Lugh wird das dennoch nicht mögen.
Der Auror zückt seinen Zauberstab und legt seine Finger fest um ihn.
„Sie haben deinen Zauber neutralisiert.“, teilt er dem Attentäter mit, „Bald wird Professor Finnegan hier sein. Und er wird dich dem Ministerium ausliefern. Und wenn ich keinen Spielpartner mehr habe, dann weißt du wen ich als nächstes fragen werde, ob sie mit mir spielt.“
Es kann sich nur noch um Sekunden handeln.
„Sag es mir Hunter! Sag es mir und rette sie! Sie wird das hier nicht überleben!“
Der Professor appariert.

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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Februar
BeitragVerfasst: Mo 6. Aug 2012, 03:57 
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Blut, überall. Lugh Finnegan steht etwas abseits und doch berühren seine Schuhspitzen die Lache, die sich um den zitternden Körper des Schülers herum gebildet hat, so umfangreich ist sie. Für einen Moment blickt der Professor darauf hinab, dann gleitet sein Blick hin zu Hunter, über dessen Leib, zu seinem Gesicht, das blass und blutbespritzt ist; von dort springt sein Blick hinüber zu Conell, der ebenfalls blutbespritzt ist und dennoch kaum gegensätzlicher aussehen könnte. Wortlos entledigt sich Lugh seines Umhangs, den er einfach hinter sich zu Boden gleiten lässt, und kommt dann näher, seine Schritte erzeugen leise schmatzende Geräusche in der Blutlache, und er geht neben Hunter in die Hocke. Seine feingliedrigen Klavierspielerfinger berühren das totenbleiche Gesicht des Slytherin. Der Junge ist eiskalt, aber in einem erstaunlich stabilen Zustand. Hervorragende Arbeit, wenn man es sachlich betrachtet. Lugh sucht Blickkontakt mit Conell. "Keine Antworten?" Es ist eine rhetorische Frage. Hier hat es keine Antworten gegeben, das war ihm sofort klar. Erstaunlich, dass ein junger, unerfahrener Mensch derart lange durchhalten konnte. Etwas muss ihn vom Reden abhalten, das ihn mehr ängstigt, als Conell es vermag. Etwas, das ihn mehr schmerzen würde, als diese Folter. Doch die Antwort darauf ist nur eine weitere, die man nicht erhalten wird. Es sei denn, man macht weiter. Und in Conells Augen ist zu lesen, dass er weitermachen würde bis der Junge redet, ganz gleich, was dazu noch nötig ist. Wäre Lugh nicht aufgetaucht, hätte er schon die nächste Stufe eingeleitet, kein Zweifel. Aber Lugh ist jetzt hier und er hat als Lehrkörper die Pflicht, Schüler vor Schaden zu bewahren. Er arbeitet nicht mehr in der Magischen Strafverfolgung, wo einzig und allein wichtig ist, die Gesellschaft zu schützen, auch wenn es auf Kosten Einzelner geht. Was ist schon Hunters Wohlergehen gegenüber denen, die verletzt oder getötet werden könnten, wenn die Hintermänner erneut zuschlagen? Vor noch nicht allzu langer Zeit hätte er nicht einen Moment gezögert, Hunter die Hölle auf Erden zu bereiten, um ihn zum Reden zu bringen. Der Mann, der er war, sagt: Lass Conell weitermachen. Der Mann, der er ist, sagt: Es muss einen anderen Weg geben.
"Hunter?", spricht er den Delinquenten an, dessen Wange tätschelnd, um seine Konzentration zu erzwingen. "Ich weiß, du hast große Schmerzen und Angst. Und ich weiß, du glaubst, du müsstest das alles erdulden. Aber wir beide wissen, dass du es nicht durchhalten wirst. Ich bewundere deine Ausdauer wirklich, doch du wirst am Ende reden. Was auch immer du fürchtest, es wird eintreten. Macht es einen Unterschied, ob es jetzt oder in einer Stunde eintritt?" Sein Blick bohrt sich in den des Schülers. Die Worte, der Blick - sie haben nur einen Zweck: ihm die Hoffnung zu rauben. Wenn er nicht mehr hofft, dann schwindet auch die Kraft durchzuhalten.

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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Februar
BeitragVerfasst: Mo 6. Aug 2012, 21:03 
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In den vergangenen Minuten, die sich wie Tage anfühlen, ist Hunter mehrmals an den Rand dessen getrieben worden, was er auszuhalten im Stande ist. Mehrmals dachte er, er würde gleich im nächsten Moment alles herausschreien, was der Auror wissen will, alles und noch viel mehr. Aber jedesmal konnte er sich an der Klippe festklammern, die an diesem Abgrund entlangführt. Immer wieder und immer unter größter Mühe und unsäglicher Angst. Mehr als einmal hat er sich gewünscht, der Mann möge einen Fehler machen. Zu tief schneiden, zu lange, zu intensiv, zu energisch fluchen ... irgendeinen Fehler, der ihn sterben lässt. Er will natürlich nicht sterben, doch der Tod ist ein Ausweg und wenn man sonst keinen mehr sieht, dann wirkt er irgendwann nicht mehr ganz so unerträglich. Aber der Auror weiß genau, was er tut. Er macht keinen Fehler. Und aus jeder Bewusstlosigkeit holt er Hunter sofort wieder heraus, mit gnadenloser Härte entreißt er ihn jedesmal dem erleichternden Nichts, in das sich sein Bewusstsein flüchten will. Sein Körper hat längst aufgegeben. Er spürt ihn nicht mehr als Ganzes, als Hülle seines Geistes, sondern als Gefängnis aus einzelnen Schmerzherden, die vor Pein brennen und ihn quälen. Er hat gehört, wie ihm eine Rippe brach. Er spürte in jeder widerlichen Einzelheit den Vorgang, als ihm die linke Schulter ausgekugelt wurde und einige Sehnen dabei rissen. Von den Flüchen ist ihm das Empfinden geblieben, jeder Atemzug wäre so mühsam, als atme er durch ein dickes Stück Stoff. Manche Dinge, die vorgefallen sind, versinken in einer trüben Erinnerungsbrühe, die ihn nicht unterscheiden lässt, ob er sie geträumt hat, sie ihm nur vorgegaukelt wurden oder er sie wirklich erlebte.
Und dann führt ihm die Stimme des Aurors erneut Scilla vor Augen. Er muss sich vorstellen, wie sie hier liegt. Wie all dies mit ihr geschieht. Hunter zweifelt nicht an Scillas Stärke, doch sie ist ein junges Mädchen, eine ganz normale Schülerin, die von nichts eine Ahnung hat. Wie soll sie einer solchen Behandlung widerstehen? Und sie könnte sich nicht retten, da sie nichts weiß, mit dem sie sich freikaufen kann. Hunter merkt nicht, dass ihm Tränen über die Wangen laufen, als er plötzlich von jemandem berührt wird. Im ersten Moment denkt er, es wäre der Auror, und zuckt zusammen, doch es ist Professor Finnegan. Zu ihm aufblickend schießen ihm Erinnerungen von Unterricht und Schulalltag in den Sinn, von Normalität und der Illusion von Sicherheit. Lernen, lesen, Hausarbeiten schreiben ... was würde er darum geben, dieses Leben wieder führen zu können! Mit Scilla still in dicken Wälzern blättern, sich hin und wieder darüber austauschen, Notizen vergleichen, über irgendeine amüsante Randbemerkung lachen ...
Über diesen Erinnerungsfetzen bekommt er fast die Worte des Professors nicht mit. Doch auch er will nur Antworten. Er will ihm nicht helfen, ihn nicht wegbringen von diesem grausamen Mann. Es stimmt also. Es gibt keine Gnade für Hunter. Keinen Schutz, ob nun verdient oder nicht. Diese Erkenntnis und der Blick des Professors reichen aus, um Hunter an den Rand der Verzweiflung zu bringen. Er bewegt die Lippen, die spröde und aufgesprungen sind, wund und eingerissen, ohne einen Ton zu erzeugen. Das Atmen fällt ihm so schwer, als läge ein dicker Stein auf seiner Brust. Sein Geist ist zu erschöpft, um überhaupt noch nach Formulierungen suchen zu können. Er hat nach einem verbalen Schlupfloch gesucht, seit er hier ist ... es gibt keins, er muss es akzeptieren. Die Antworten, die sie wollen, müssen mit ihm sterben oder man muss ihn dazu bringen, sie herauszuschreien, weil er nicht mehr anders kann. Es gibt keinen anderen Weg, denn sie sind in seinem Kopf gefangen. Er ist allein mit ihnen, darf sie nicht aussprechen, sie nicht einmal mit den Lippen bilden, sie nicht schreiben, nicht zeichnen, nicht ausdrücken, egal in welcher Weise.
Sie sind in seinem Kopf.
Lugh Finnegan ist Legilimentikmeister.
Hunter braucht einen weiteren Augenblick des Schweigens, ehe sich diese Gedankenblitze miteinander kurzschließen.
"P-Professor ...", keucht er und ein wenig Blut quillt dabei aus seinem Mundwinkel. "In meinem Kopf. Die ... die Antworten. Bitte." Zusammenhängender bekommt er es nicht hin. Flehentlich sieht er zu dem Hauslehrer von Ravenclaw hoch.

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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Februar
BeitragVerfasst: Sa 11. Aug 2012, 04:35 
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Anscheinend macht es einen Unterschied.
Lughs Blick ruht auf dem erbarmungswürdigen Gesicht des Schülers, der nichts mehr als ein Häufchen Elend ist. Dieser Schüler fürchtet etwas, das ihn diese Folter hat durchstehen lassen. Etwas, das ihn so tief verletzen würde, dass er alles dafür hinzunehmen willens ist. Und dieses Etwas ist in seinem Kopf verborgen, mitsamt all den anderen Antworten. Namen, Pläne, Orte. Alles ist dort drin und der Junge bittet, nein, er fleht darum, Lugh möge es aus seinem Kopf extrahieren. Dieses Flehen packt das Herz des Professors wie eine eisige Kralle, um es gnadenlos zusammenzudrücken. Er schluckt trocken und auch wenn sein Gesicht ausdruckslos bleibt, seine Haltung unverändert, merkt man ihm doch an, dass er von einer Dunkelheit berührt wurde, die ihn in seinen Grundfesten erschüttert.
Ja, er ist Leglimentiker. Wohl einer der mächtigsten Europas. Niemand konnte sich ihm erwehren, als er seine Fähigkeiten noch in den Dienst des Ministeriums stellte. Niemand. Seine Art, in den Gedanken und Erinnerungen von Menschen zu graben, war legendär. Und abscheulich.
Lugh blinzelt den Schatten fort, der sich in das Grün seiner Augen verirrt hat. Ein angedeutetes Kopfschütteln begleitet die Geste, beides ist ungewollt, instinktiv. Einer Schwäche entsprungen. Seine Miene festigt sich wieder, Lugh Finnegan strahlt wieder Selbstbewusstsein und Ruhe aus, sowie jene leicht unheimliche Geduld.
"Das kann ich nicht tun, Hunter." Er betrachtet das blasse Gesicht einen Moment streng, die eigene Entscheidung überdenkend und sich damit ein wenig selbst folternd. Er senkt den Blick. Es ist nicht die Zeit, um sich selbst zu schützen. Um illusionäre Dinge wie Stolz zu nähren und das eigene Gesicht zu wahren, in dem man ein anderes zerstört. Dieser Junge sollte nicht leiden wegen der Verfehlungen eines Mannes, der seine Macht missbraucht und sich selbst verloren hatte. Aber Lugh hat damit aufgehört, eben aus diesem Grund. Eben darum, weil Menschen gelitten haben. Wenn er jetzt wieder damit beginnt ... Er weiß nicht, ob er sich trauen kann. Er ist nicht viel mehr als ein trockener Alkoholiker und Hunter könnte der Schluck sein, der alles wieder zunichte macht. "Mister McGrath ist noch nicht fertig mit dir. Ich muss nur den Raum verlassen und er wird seine Arbeit beenden." Seine Stimme hat einen Klang, der ihn an Zeiten erinnert, auf die er nicht stolz ist.

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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Februar
BeitragVerfasst: Sa 11. Aug 2012, 05:05 
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Das kann ich nicht tun.
Hunters Augen füllen sich erneut mit Tränen, die zu brennen scheinen, als wäre es Säure. Er kneift die Augen zu, die Tränen rinnen ihm über das Gesicht. Professor Finnegan wirkt leicht verschwommen, als er sie wieder öffnet und ihn erschöpft ansieht, völlig erschöpft. Das wäre die einzige Möglichkeit gewesen, ein letzter Ausweg. Warum verstellt der Professor ihn? Warum? Oder gehört das auch mit zur Folter? Ist es ein Teil der Strafe? Hunter beißt sich fest auf die sowieso schon eingerissene Unterlippe, um den Schmerz in seinem Innern zu übertönen. Die Drohung - und etwas anderes ist es nicht - die dann folgt, lässt ihm übel werden. Ein unverhohlen furchtsamer Blick fällt auf den Auror. Hunter ist längst nicht mehr in der Lage, seine Gefühle auch nur ansatzweise zu verbergen. Die Angst vor diesem Mann, welche die Folter ihm eingeimpft hat, ist deutlich in seinen Augen zu lesen. Nein, er will nicht mit McGrath allein sein. Er will nicht, dass es weitergeht. Wieder sieht er Professor Finnegan an und der letzte Rest Selbstbeherrschung fällt in sich zusammen.
"Bitte Professor! Bitte ...!", schluchzt Hunter und die Welt um ihn herum verschwimmt nun endgültig in Tränen. "Ich ... kann es nicht sagen! Ich kann es nicht! Bitte helfen Sie mir ... oh Gott, bitte ..." Der Rest geht im Schluchzen unter und der Slytherin spürt, wie sich ihm die Kehle zuschnürt. Sein Asthma möchte wohl auch wieder ein wenig teilhaben an seinem Leiden. Er keucht und hustet. "Bitte tun Sie es, ich flehe Sie an!", bringt er gepresst hervor und krümmt sich zusammen, woraufhin der Auror sich neben ihn hockt, um ihn zu packen und dafür zu sorgen, dass er ruhig liegen bleibt. Hunters Atem geht flach und klingt, als ziehe jemand verzweifelt Luft durch einen viel zu engen Schlauch.

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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Februar
BeitragVerfasst: Sa 11. Aug 2012, 05:59 
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Lugh Finnegan forscht in sich nach Mitleid. Er findet es und der Hauch eines sehr seltsamen Lächelns streift seine Lippen.
Er ist nicht mehr der, der er war, doch er hat Angst vor seinem früheren Ich. Er hat Angst. Und Angst lässt einen falsche Entscheidungen treffen. Was würde Josephine sagen ...?
"Shhh." Lugh legt wieder die Hand an Hunters kaltes Gesicht und verschafft ihm erst einmal Erleichterung zum Atmen. Wie der Junge dabei den Zauberstab ansieht, so voller Todesangst, ist erschreckend. Was hat Conell nur in den letzten Minuten alles mit ihm angestellt? "In Ordnung." Ein Nicken. "Beruhige dich. Denk einfach an nichts bestimmtes. Ich finde von selbst, was ich suche." Während er diese Worte spricht, fühlt er den Blick seines vergangenen Ich auf sich. Kalt und streng, beobachten, sezierend. Doch er hat nicht nur diese Chimäre der Vergangenheit an seiner Seite, er hat auch Josephine. Ihr Bild, ihre Stimme hat ihn oft geleitet, wenn er unsicher war. Er vertraut diesem Bild und dieser Stimme auch jetzt.
Sein vergangenes Ich lächelt kühl, als Lugh nonverbal, sowie ohne seinen Stab benutzen zu müssen, in Hunters Geist eindringt. Man kann es nicht verlernen. Es ist wie Fahrradfahren. Sofort, als er die vertrauten Strukturen spürt, ist es, als hätte er nie damit aufgehört. Bilder, abgespeicherte Geräusche und Gerüche, Ängste, Wünsche, Gedankengebilde - nichts ist chronologisch, nichts einer wie auch immer gearteten Ordnung unterworfen. Untereinander ist alles verbunden, manches stark, manches nur flüchtig. Es gibt Brücken und Wege, Abkürzungen, Schnellstraßen. Es ist ein Kosmos und dieser Kosmos ergibt in seiner Summe eine Person, Hunter, mit allem, was er je erlebt, gedacht und gefühlt hat, was er jetzt denkt und fühlt, sowie eine Vorausberechnung dessen, was noch kommen mag. Hunters Seele liegt ausgebreitet vor ihm und da der Junge nicht versucht, sich irgendwie zu schützen, ist er mehr als ein offenes Buch. Er ist ein Büffet. Er ist die pure Selbstbedienung. Lugh schüttelt die vage Übelkeit ab, die sich aufgrund der eigenen Gefühle einstellen will, und zwingt sich zu absoluter Sachlichkeit und Professionalität. Er dringt tiefer. Er dringt dorthin vor, wo er die Angst spürt, die Schatten. Was er sieht, ist zuerst irritierend, doch er wertet nicht, er nimmt nur wahr. Er nimmt alles wahr.

Es dauert nicht lang und Lugh Finnegan taucht aus Hunters Geist wieder auf.
Er sieht Conell ernst an.
"Der Verantwortliche war die ganze Zeit über in der Schule. Ein Ratten-Animagus. Hunter kennt seinen Namen nicht, nur sein Pseudonym - Smokes. Er traf in den letzten Sommerferien auf Hunter und erpresste ihn dazu, nach Hogwarts zu gehen und die Sabotage des Turniers vorzubereiten. Es war ursprünglich geplant, schon die erste Turnieraufgabe zu sabotieren, doch Hunter brachte die Beschwörung bis dahin noch nicht zustande, weshalb sie auf die zweite Turnieraufgabe warteten. Bevor Hunter die Beschwörung einleitete, ist die Ratte verschwunden. Höchstwahrscheinlich zu dem Lager im Wald, an dem Hunter nur einmal gewesen ist und den Weg nicht kennt, da man ihn blind geflucht hat, ehe man ihn hinführte." Lugh versucht, sich an die eben gesehenen Details zu erinnern. "Es ist eine Erdhöhle, ringsum wachsen Fichten und Brombeersträucher. Der Eingang befindet sich im Wurzelwerk einer abgestorbenen Fichte. Smokes ist dort nicht allein, Hunter weiß von zwei Frauen und einem weiteren Mann, doch es könnten auch noch mehr sein. Weshalb das Turnier sabotiert werden sollte, weiß der Junge nicht. Er wurde zur Mithilfe erpresst, in dem man ihm den Tod seiner Mutter androhte. Er ist durch einen Bann gebunden und kann deshalb über nichts davon reden, da sie sonst getötet würde. Angeblich." Lugh studiert das Gesicht des Jungen. "Ich denke, du wurdest noch viel abscheulicher benutzt, als du glaubst, Hunter." Der Blick des Professors kehrt zu Conell zurück. "Sie haben sicherlich von dieser Bande Kleinkrimineller gehört, die sich junge Menschen suchen, die vor kurzem ein Familienmitglied verloren haben? Sie täuschen ihnen vor, derjenige wäre noch am Leben, lediglich entführt worden, um die Teenager dann damit zu erpressen. Eine hässliche Taktik. Ich gehe davon aus, dass wir es genau mit diesen Leuten zu tun haben. Hunters Mutter war höchstwahrscheinlich nie in deren Gewalt." Er vermeidet es, den jungen Slytherin anzusehen. Er muss sich nun erst um wichtigeres kümmern, als um das Seelenheil des Jungen. "Ich denke, die Bande wird momentan in ihrem Versteck sein und abwarten, welche Früchte ihre Sabotage trägt. Sie werden annehmen, nichts befürchten zu müssen, solange der Bann nicht gebrochen ist, den sie Hunter auferlegt haben. Wenn Sie sie schnappen wollen, dann sollten Sie keine Zeit mehr verlieren, Conell." Er spielt kurz mit dem Gedanken, den Auror zu begleiten, doch dann fällt sein Blick auf Hunter.

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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Februar
BeitragVerfasst: Sa 11. Aug 2012, 22:21 
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„For fucks sake.“, murrt der Auror leise als Finnegan den Attentäter in nur ein paar Augenblicken zum reden bringt. Zu sagen er würde Lugh Finnegan kennen ist eine Übertreibung aber bis zu einem gewissen Punkt kennt jeder Auror jeden Auror. Der Schotte hat ihn hie und da gesehen doch haben sie nie gemeinsam gearbeitet. Conell und seine Partner, Kenneth und später Ana und Patrick, waren stets für etwas praktischere Aufgaben zuständig. Aber damals war Finnegan bekannt gewesen für seine Fähigkeit in die Köpfe anderer einzudringen und alle nötigen Informationen an sich zu reißen, bei Bedarf auch gegen den Willen des Subjekts. Eine ganz eigene Form der Folter. Schmerzen, die Conell auch beim besten Willen nicht zubereiten könnte. Nicht solche. Nicht von Innen, vom Geiste, heraus.
Der Schotte schweigt mit verschränkten Armen und beobachtet den Hogwarts Professor mit dem professionellen Interesse eines Mannes, der erkennt wann Meister am Werke sind. Er lässt den Engländer walten, auch wenn dieser sich zuerst dem Gedanken Legilimentik anzuwenden zu widersetzen scheint. Doch er gibt nach und wenige Augenblicke später präsentiert er dem Auroren auch schon eine Antwort.
„Ich hab davon gehört, ja.“, antwortet Conell ernst und geht in die Hocke. Hunter ist ein winselnder Haufen elend, aber die Extraktion scheint ohne Widerstand geklappt zu haben, „Für mich klingen sie wie Mittelsmänner. Angeheuert für diesen Job durch eine Drittperson.“
Solche Gruppen agieren prinzipiell zur Eigenbereicherung. Aber das hier klingt eher nach politischem Coup.
„Vielleicht stecken sie mit der anderen Animagus-Gruppe unter einer Decke.“, spekuliert er. Antworten wird er wohl erst erhalten, wenn er diesen Smokes findet.
Der Auror nimmt wieder sein Messer hervor. Einen kurzen Moment hält er inne und dreht die silbrig spiegelnde Klinge in der Hand.
Ein flüchtiger Blick zu Finnegan.
Was nun folgt ist nicht was man strikt als legal bezeichnen würde. Der Schotte schneidet Hunter am Unterarm, eine dünne Linie an Blut ist sichtbar und ein einzelner Tropfen gleitet der leblos, bleichen Haut entlang,. Anschließend zieht der Auror die Klinge über seine eigene Handfläche. Auch er blutet leicht als er schlussendlich den Unterarm vom Schüler packt.
Conell legt die Stirn angestrengt in Falten. Eine Zeit lang geschieht nichts doch kurz darauf kehrt wieder etwas Farbe ins Gesicht des Slytherins.
Der Schotte lässt wieder los. Weiterhin schweigend schließt er die Augen und horcht in sich hinein. Durch dieses Kunststück hat er Hunter nicht nur etwas Energie geschenkt. Dank dem Blutaustausch spürt er die Magie die auf ihm lastet und zwischen all den Magieresten Verhörs ist auch ein dünner Faden zu vernehmen, eine Spur die in Richtung Wald führt.
Conell grinst.
Gegen Blutmagie sind die wenigsten gewappnet.
„Sehen Sie zu dass der Junge in den Krankenflügel kommt und dass der Apparierungsschutz im Schulgelände wieder aktiviert wird.“, weist er den Professor an und nickt ihm einmal ernst zu, bevor schlussendlich disappariert.

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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Februar
BeitragVerfasst: So 12. Aug 2012, 05:05 
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So hatte Hunter sich das nicht vorgestellt. Er ächzt leise, als der Professor plötzlich in seinen Kopf eindringt, in seine privaten Erinnerung, in seine persönlichsten Gefühle und Gedanken. Er spürt die Präsenz wie eine eiskalte Klinge in seinem Schädel, nein, seiner Seele oder was auch immer es ist, das ihn definiert, das ihn zu der Person macht, die er ist. Augenblicklich fühlt er sich nackt und ausgeliefert. Der Bann, den man ihm auferlegte, erstreckt sich lediglich auf die eigenen Handlungen. Er darf nicht äußern. Doch zulassen ist eine andere Sache. Dass zulassen sich so schrecklich anfühlen würde, hatte er allerdings nicht kommen sehen. Seine Scham glüht auf, als ihm Bilder vor Augen kommen, die er niemanden sehen lassen will, nicht einmal sich selbst. Er weiß, dass der Professor dies alles sieht. Es ist, als breite er sein Innerstes vor ihm aus. Keine Möglichkeit mehr, etwas zu verbergen. Manches davon will sich verschlupfen wie Ratten, die bei einem plötzlichen Lichtschein in Ecken und Winkeln verschwinden. Nichts davon kann sich jedoch lange verstecken, alles wird aufgedeckt, betrachtet, bewertet. Hunter versucht nicht an Scilla zu denken, was natürlich im Gegenteil endet. Professor Finnegan wird sich nicht dafür interessieren und doch ist es Hunter brennend peinlich. Seine Gefühle für sie, wie wichtig sie ihm ist, dass sie der einzige Mensch auf Erden ist, den er momentan hat, auch wenn sie kaum mehr miteinander teilen als das gemeinsame Lernen. Doch nicht nur das zeigt sich dem Professor auf seiner Suche, sondern auch die Wünsche, die geheimen Gedanken, die flüchtig sein mögen, albern, unangebracht, die aber eben da sind. Hunter ist ein Mensch, ein junger Mann, selbstverständlich hat er auch Gedanken, die sexueller Natur sind, unterdrückt und verdrängt, aber existent und nun offen zu lesen. Scham brennt wie Feuer in ihm. Mehr noch brennt die Schuld, als der Professor all das sieht, was mit diesen Leuten zu tun hat, die in Hunters Leben traten und alles zerstörten. Die ihn zu einem Mittäter gemacht haben. Vielleicht sogar zu einem Mörder. Hunter weint still, bis es vorüber ist. Dann schließt er die Augen und lauscht erschöpft seinem klopfenden Herzen. Erleichterung macht sich breit. Er hört, wie der Professor all die Geheimnisse preisgibt, die niemals Hunters Lippen hätten verlassen dürfen. Endlich ... endlich.
Hunter reißt die Augen auf.
"Was ...?", zischt er, doch die Männer haben keine Zeit für ihn. Er ist allein mit dieser Behauptung ... mit dieser grauenhaften, wahnwitzigen Behauptung, seine Mutter wäre nicht in der Gewalt von Smokes und seiner Bande, wäre es auch nie gewesen, wäre tot, wäre wirklich tot. Er hat den Tod seiner Mutter niemals verkraftet, vielleicht auch, weil die Leiche niemals gefunden worden war. Alles hatte so logisch geklungen, so wahr. Smokes hatte ihm sogar einen Brief von Hunters Mutter in ihrer Handschrift gezeigt. Vielleicht wollte Hunter es auch glauben, weil es schlimmer gewesen wäre, die Wahrheit zu ertragen, denn so hätte er sie retten können.
Verfangen in einem Spinnennetz aus quälenden Gedanken reißt erst der Schmerz Hunter zurück in die Gegenwart. Er beobachtet verwirrt, was der Auror mit ihm macht, und wird überflutet von einigen Gefühlen und Bildern, die nicht zu ihm gehören, sondern zu diesem Mann, den er fürchten gelernt hat. Es trägt nicht gerade dazu bei, seine Verwirrung zu mildern. Es sind nicht die Gefühle eines eiskalten Monsters, die er von Conell McGrath empfängt. Hunter schließt die Augen. Seine Tränen sind versiegt, seine Augen brennen. Also ist sie tot. Sie war die ganze Zeit tot. Er hat gelitten aus Angst um sie, obwohl ihr nichts geschehen kann, dort wo sie ist. Er wollte eine Tote retten. Hunter kann nicht beschreiben, wie sich das anfühlt. Jenseits von dumm, von benutzt, von lächerlich, beschmutzt, missbraucht und betrogen. Was er getan hat ... er hätte es nie tun müssen. Er hätte all die Menschen niemals in Gefahr bringen müssen. Doch er hat es getan. Für nichts. Für ein Trugbild. Eine Lüge. Wie soll er damit weiterleben?

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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Februar
BeitragVerfasst: So 12. Aug 2012, 05:22 
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Ein knappes Nicken. Auch Lugh denkt nicht, dass diese 'Bande', oder wie auch immer man sie nennen will, damit ein höheres Ziel verfolgt hat. Es sieht ihm eher nach einem Mittel zum Zweck aus. Diese Sabotage soll für etwas anderes gut sein, hat einen Grund, der nicht direkt in der Sabotage selbst liegt. Ob sie Mittelsmänner sind und für jemanden arbeiten ist fraglich. Lugh hat keine Gegenargumente, er hat nur die Eindrücke, die er durch das Forschen in Hunters Geist gesammelt hat. Er glaubt jedenfalls nicht, dass es ihnen um Geld geht. Aber alles Spekulieren ist überflüssig, Conell wird es wahrscheinlich selbst herausfinden müssen und er wirkt entschlossen, dies auch zu tun. Jetzt. Sofort.
Lugh Finnegan erhebt sich, als sich Conell erhebt.
"Seien Sie auf der Hut. Ich gehe davon aus, dass alle Beteiligten Animagi sind." So die Warnung und dann ist der Auror verschwunden. Er hat sie immer beneidet, jene Männer und Frauen, die dort draußen ihr Leben riskieren, den Kriminellen Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, im Dreck wühlen, sich die Finger schmutzig machen, oft auch ihr Gewissen, über das Maß dessen hinaus, was sie eigentlich ertragen können. Die kein Privatleben mehr haben und es selten schaffen, Familie und Arbeit unter einen Hut zu bringen und wenn doch, dann nie auf Dauer. Es ist eine harte, undankbare Arbeit voller Gefahren und persönlichen Opfern. Nicht so sauber und sicher wie die Arbeit im Ministerium.
"Absolvere!" Lugh steckt nach diesem Zauber seinen Stab weg und geht noch einmal in die Hocke, um Hunter in eine sitzende Position zu heben. Er sieht ihn an und befindet ihn für transportfähig. Die Fesseln sind verschwunden, doch die Verwundungen nicht. Und schon gar nicht das, was seiner Psyche angetan wurde. "Ich könnte dein Gedächtnis manipulieren." Es ist ein Angebot, keine Drohung. "Du könntest vieles von dem vergessen, was du erlebt hast." Manche ziehen das Vergessen vor und Hunter wird auch wissen, dass er die Erinnerung nicht braucht, um McGrath zur Rechenschaft zu ziehen. Denn es würde nichts nutzen. Das Ministerium schützt seine Leute und McGrath würde plausible Erklärungen für alle Verletzungen bringen können. Das können sie immer. Und Lugh könnte nicht einmal als Augenzeuge dienen, er war nicht hier.

(Krankenflügel)

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