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 Betreff des Beitrags: 19./20. Juni [Jahr 2]
BeitragVerfasst: Mi 30. Apr 2014, 15:42 
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20. Juni, 14 Uhr

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mi 30. Apr 2014, 15:42 


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 Betreff des Beitrags: Re: 19./20. Juni
BeitragVerfasst: Sa 10. Mär 2018, 20:34 
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Schwarzmagier
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Darian erfüllt seine Pflicht nicht. Ob er Skrupel bekommen hat oder aufgehalten wurde - Isgar weiß es nicht. Jedenfalls bleibt das Tor zu. Daran herumzuzerren oder gar zu versuchen, es gewaltsam zu öffnen, wäre sicher nicht von Erfolg gekrönt worden. Isgar ließ sich deshalb ein wenig treiben und dabei das Chaos hinter sich zurück. Er genoss die Schreie, den Geruch nach Feuer und Blut. Es war eine Hintergrundmusik, die seiner würdig schien. So fühlte sich Satan auf seinem Thron, um sich herum die Gepeinigten. Aber die Mission, in das Schloss zu gelangen, hat absoluten Vorrang. Deshalb steht er nun auch hier, vor dieser Eichentüre, einer der wenigen Seiten- beziehungsweise Hintereingänge von Hogwarts. Sie geht hinaus in Richtung der Gewächshäuser und es stehen Eimer herum, frisch mit Erde befüllt. Vielleicht haben hier gestern noch fleißige Schüler das Umtopfen geübt. Isgar lächelt bei dieser Vorstellung. Eine solche Idylle ist jetzt kaum mehr vorstellbar. Vor dem Schloss sterben Kinder und was könnte schändlicher sein, grauenhafter, als junge Menschen, die von Wölfen zerfleischt werden? Nun, sie wollten es so. Sie alle wollten es so. Sonst hätten sie sich nicht gegen ihn gestellt, seine Ehre besudelt, seinen Ruf ruiniert. Hogwarts hat diesen Krieg begonnen und nun wird es dafür bezahlen.
Isgar drückt die Klinke und stellt fest, dass die Tür verschlossen ist. Natürlich. Er versucht ein paar Öffnungszauber und schließlich knackt es im Schloss, die Tür schwingt knarrend auf. Wunderbar. Auch wenn es ihm gebühren würde, durch das Haupttor zu schreiten, ist dieser Eingang zweckmäßig genug. Er muss die Mission im Blick haben und darf sich nicht von seinem eigenen Ego ein Bein stellen lassen. Im Gang hinter der Türe ist es dunkel und kühl. Isgar entzündet seine Stabspitze und lässt die Türe hinter sich ins Schloss fallen. Seine Schritte führen ihn den Gang entlang, nicht zu rasch, doch mit gegebener Eile. Was er will ist Feuer. Und Zerstörung. Er will Hogwarts im Kern treffen, es in Schutt und Asche legen. Selbstverständlich werden sie es wieder aufbauen, doch es wird Narben geben und vor allem wird niemand vergessen wer es gewesen ist, der Hogwarts dem Erdboden gleichgemacht hat. In seiner ganzen Historie gab es nie mehr als ein paar beschädigte Mauern oder einen eingestürzten Turm. Dies hier wird größer werden, viel größer. Paddywack soll inmitten eines Schlachtfeldes sitzen, auf dem kein Stein mehr auf dem anderen steht. Allein die Vorstellung zaubert ein Lächeln auf Isgars geschmeidiges Gesicht.

Seltsam, wie ruhig alles ist.
Isgar bleibt stehen. Es ist nur ein Gefühl, doch er hat gelernt, auf so etwas zu hören. Seine Intuition ist wölfischer Natur. Er spürt lange eher er denkt. Doch dann übernimmt sein Verstand und dieser ist nicht minder scharf.
Eine Falle!
Isgar grinst. Das Tor verschlossen, sogar für die Schüler. Und dann eine kleine unscheinbare Türe, die man vergessen hat? Unsinn. Paddywack wollte ihn genau an dieser Stelle hereinlassen, um seinen Pfad zu korrigieren. Wohin? Direkt nach Askaban? Irrelevant. Isgar wird diesen Pfad nun verlassen. Er wendet sich der Wand zu, zückt seinen Stab und zeichnet einen Torbogen. Dann wendet er einige Zauber darauf an, bis einer gelingt. Ein Tarnzauber sorgt dafür, dass ihn nichts wahrnehmen kann, als er in den angrenzenden Raum tritt. Siehe da, ein Klassenzimmer. Anscheinend unterirdisch. Wollte Paddywack ihn in ein Verlies lotsen? Isgar schleicht auf seine elegante, zielstrebige Weise hinaus auf den Korridor, verbirgt sich vor Stimmen, weicht dem Geräusch von Schritten aus. Nur einmal lässt sich nicht verhindern, gesehen zu werden. Mit einem Stupor gehen drei Schüler bewusstlos zu Boden. Keine Verzögerlichkeiten mehr, denn Paddywack wird bald bemerken, dass die Ratte das Labyrinth verlassen hat.
Und dann steht er plötzlich vor ihm.
Nun, das war nicht vorherzusehen. Eigentlich hätte Isgar die Konfrontation gerne gesucht, nachdem er bereits Feuer gelegt hat. Aber gut, dann eben jetzt. Und nichts spricht dagegen, Kampf und Vandalismus zu fusionieren.
Lächelnd mustert Isgar den alten Mann, der in seinen weiten Roben, die ein ehrwürdiges Purpur zur Schau tragen, fast ein wenig overdressed wirkt. Der Zaubererhut hat einen neckischen Knick im oberen Viertel und die kleine, runde Brille sitzt weit vorn auf der langen Nase. Paddywack sieht aus wie ein Zauberer aus einem alten Kinderbuch und Isgar hat dafür nicht viel übrig. Er hat nie einen spitzen Hut nötig gehabt, nie Roben getragen und doch ist seine Magie groß und mächtig. Größer und mächtiger als die von Paddywack? Wir werden sehen.
"Eine nette Idee, das mit dem falschen Einlass. Nur für mich, quasi ein VIP-Einlass, ich habe mich geehrt gefühlt. Doch dieser Kniff hat viele Schüler gefährdet, einige vielleicht sogar das Leben gekostet." Psychologische Kriegsführung gehört für Isgar einfach dazu. Er war nie der Hau-drauf-Typ.
"Du wolltest ins Schloss, Isgar. Nun bist du hier", stellt der Schulleiter fest. "Aber ich bin ebenfalls hier."
Vielleicht war auch allein das der Zweck dieser Spezialtüre, denkt Isgar. Das Ziel war kein Ort, sondern eine Begegnung. Paddywack wusste, dass er so oder so einen Weg hineinfinden würde, aber er wollte derjenige sein, dem er zuerst begegnet. Er scheint sehr zuversichtlich zu sein, Isgar aufhalten zu können.
"Dann weißt du auch, was ich will, Opa." Isgar kratzt sich versonnen mit der Stabspitze am stoppligen Kinn.
"Du nennst es Rache."
"Es IST Rache." Isgar ärgert sich darüber, dass er sich ärgert. Der alte Mann hat die psychologischen Spielchen auch drauf, wie man sieht. Er lächelt jovial und fügt an: "Und der erste Akt ist bereits über die Bühne gegangen. Tote Schüler auf den Wiesen, die Erde mit ihrem Blut getränkt. Diese Flecken wirst du nie wieder aus deinen hübschen Roben waschen können."
Paddywack erwidert nichts auf diese Provokation, doch es ist nicht ersichtlich, weshalb. Hat es ihn getroffen und er schweigt deshalb? Oder ist es an ihm abgeperlt wie Wasser an einem Lotusblatt? Isgar fühlt sich unwohl in der Gegenwart des alten Mannes und auch das ärgert ihn. Es ist keine Opfer-Täter-Beziehung, die sich hier entwickelt. Aber damit hat er auch nicht gerechnet. Sein Lächeln verebbt und lässt sein wildes, attraktives Gesicht etwas mehr nach dem aussehen, was wirklich dahintersteht: Verachtung.
"Saxa Liquefacta!"
Lava ergießt sich aus Isgars Stab und er sieht vor wabernder Luft und Qualm erst selbst nicht, was sie bewirkt. Im nächsten Moment tritt er beiseite, sieht, dass Paddywack ausweichen konnte und die Lava sich über den Korridor ergießt, Teppiche und Wandbehänge in Brand setzt.
"Extinguere!"
Die Lava erkaltet augenblicklich und als nächstes ergießt sich Wasser über alles Brennbare. Isgar muss grinsen. Er wird nicht mit Paddywack kämpfen. Er wird das Schloss angreifen und der alte Mann wird es zu schützen versuchen. Ein lustiges Spiel, eine Herausforderung, nein, ein Wettbewerb. Alt gegen jung, Zerstörung gegen Bewahrung, Feuer gegen Wasser. So sei es denn!
Isgar legt jetzt erst so richtig los und vertraut dabei auf sein Können. Er lässt Dinge explodieren, setzt sie in Flammen, wirft sie um, katapultiert sie in die Luft. Und der Schulleiter löscht, hält auf, blockiert, erschafft Schutzschilde. Dazwischen Angriffe und Gegenangriffe aufeinander, die sich nahtlos einfügen. Die Geschwindigkeit und Zerstörungskraft dieser Auseinandersetzung gefällt Isgar, lässt ihn sich lebendig fühlen wie nie zuvor. Das ist groß, das ist legendär! Es brauchte also einen starken Gegner, um die Größe zu erreichen, die Isgar sich erträumt hat. Es brauchte keine Opfer. Eine Erkenntnis, die wirkt, als wäre sie alles andere als neu und doch ist sie überraschend. Nach einigen Minuten atemloser Fluchwechsel merkt Isgar allerdings, dass die Sache nicht zielführend ist. Spannend, ja, fordernd und interessant, aber nicht zielführend. Es ist nicht mehr als den Lack eines Muggelfahrzeugs zu zerkratzen. Doch er will mehr. Er will echte Zerstörung. Dazu braucht es etwas, das sich fortsetzt, auch ohne Isgars Zutun. Wie ein Feuer, das sich nicht einfach löschen lässt.
Isgar schneidet sich mit einem Klingenzauber selbst in die Hand und verspritzt sein Blut im Korridor. Aus jedem Tropfen entwickelt sich ein wabernder Schatten, doch er bewegt sich weiter, eine Treppe hinauf, lenkt den Schulleiter durch heftige, rasche Fluchfolgen ab. Und er weiß selbst nicht, wohin sie sich hier bewegen, wahrscheinlich in einem der Türme hinauf in höhere Geschosse, doch was zählt sind die Wesen, die sich aus den Schatten entwickeln. Isgar und sein Gegner sind schon längst außer Sichtweite, als sie endlich ihre Augen öffnen. Es sind Guhle in mannigfaltiger Gestalt, kleine Männchen und Tierchen, einbeinig, zweibeinig, vielbeinig. Sie kriechen und krabbeln davon, legen Feuer, zerkratzen Gemälde, greifen Schüler an. Sie sind aus Blut geborene Kräfte der Zerstörung, die gefährlicher sind als ein Orkan oder eine Feuerbrunst, denn sie sind schnell und gelangen überallhin. Wird einer von ihnen zerstört, entwickeln sich aus seinen Überresten zwei neue Guhle. Eine schattenhafte Hydra wird bald Schloss Hogwarts übernehmen und Isgar hat vor, dann längst über alle Berge zu sein.


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 Betreff des Beitrags: Re: 19./20. Juni
BeitragVerfasst: Sa 10. Mär 2018, 20:36 
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Zuerst waren da viele verängstige Schüler und ein paar Lehrkräfte, die alle Hände voll zu tun hatten. Verletzte wurden auf den Krankenflügel gebracht, die anderen in der Großen Halle versammelt. Isadora hat geholfen wo sie konnte, doch auch sie selbst ist erschöpft und mit den Nerven am Ende. Travis macht einen großartigen Job hier und jetzt, da so gut wie niemand mehr in den Korridoren herumirrt, sondern alle unter den Augen der Lehrkäfte hier versammelt sind, gibt es nichts mehr zu tun. Sie lehnt am Torbogen und blickt über die Menge an ängstlichen Gesichtern. Viele haben da draußen noch Geschwister, Freunde und Eltern, von denen ungewiss ist, wie es ihnen geht, wo sie sind … ob sie noch leben. Isadora fragt einen vorbeieilenden Professor, wie es nun weitergehen wird. Die Antwort ist knapp und unbefriedigend: Warten, bis weitere Anweisungen vom Schulleiter kommen. Wo der gerade ist? Keiner weiß es.
"Man sollte die Schüler hier weg schaffen", hört sie jemanden sagen. "Über die Kamine."
"Eine Evakuierung? Aber im Schloss sind sie doch sicher."
Als sie etwas hört, ist es mehr ein Automatismus, der sie sich in Bewegung setzen lässt. Sie schleppt sich eine Treppe hinauf und noch eine. Es riecht nach Rauch. Dann knirscht etwas unter ihren Schuhen: die Überreste einer Statue. Brandspuren an den Wänden, doch kein Feuer ist zu sehen. Erkaltete Lava. Isadora hört wieder etwas, von oben, es scheint sehr laut zu sein. Doch sie kann sich nicht darum kümmern, da sie plötzlich von etwas oder jemandem angegriffen wird. Es wird äußerst brutal an ihren Haaren gezogen und sie schreit auf, schlägt um sich und rammt den Angreifer dann rücklings gegen die Wand. Sie kann sich befreien, fährt herum und sieht … etwas. Es wirkt wie ein Schattenschnitt von einem, ja, was? Einem Fabelwesen, von dem sie noch nie etwas gehört hat. Hörner scheint es zu geben, vier oder sechs Beine, ein paar davon mit fingerähnlichen Enden … nein, es ist unmöglich, es zu identifizieren. Ein weiterer Dämon? Isadora geht auf Abstand, während das Wesen den Wandteppich zerfetzt, in den es sich verheddert hat. Dabei setzt es diesen in Brand!
Isadora löscht das Feuer, doch damit erregt sie erneut die Aufmerksamkeit des Schattenwesens. Sie flüchtet sich durch eine Tür, die sie hinter sich verriegelt. Dann sieht sie sich um. Das hier ist der Eulereiturm! Und hier brennt es. Ehe sie sich noch damit beschäftigen kann, flitzen weitere Schattenwesen an der Decke entlang. Sie ziehen Feuerspuren hinter sich her, hässlich gackernd und kreischend. Schnell zieht Isadora sich noch ein Stockwerk höher zurück, doch auch hier war schon jemand am Werk … die Gemälde hängen in Fetzen und eine seltsame, grüne Flüssigkeit ätzt sich durch den massiven Steinboden.
Isadora ist völlig überfordert. Was sind das für Wesen? Was passiert hier? Weiß schon jemand unten in der Großen Halle davon? Sie müssen die Schüler evakuieren! Hier ihr dringt beißender Qualm die Treppe herauf, ja wunderbar … Isadora weicht zurück sowohl vor dem stinkenden Rauch als auch vor den haarsträubenden, unmenschlichen Geräuschen der Schattenwesen, die im Stockwerk unter ihr zu toben scheinen. Sie arbeiten sich wohl hinauf, alles zerstörend, was ihnen unter die Krallen kommt. Isadora rennt die Treppe hinauf und steht dann plötzlich in der kühlen vertrauten Dunkelheit der Eulerei.
Es sind keine Eulen hier …
Gespenstisch ruhig ist es. Wahrscheinlich sind die klugen Vögel längst geflohen. Ach, wenn Isadora doch auch Flügel hätte …! Sie läuft zum nächstbesten Fenster und blickt hinaus. Dort unten sieht es schrecklich aus. Die Wiesen sind verwüstet. Große Areale sind schwarz. Es gibt Risse im Boden, die weiß Merlin wie tief reichen. Menschliche Gestalten liegen herum. Doch auch die Wölfe scheinen stark dezimiert zu sein. Sie sieht nur noch wenige und die im Kampf mit anscheinend ebenbürtigen Gegnern. Ist der eine davon Angus? Sie sieht blondes Haar fliegen.
Wenn aber alle Schutzbedürftigen im Schloss sind und die Wehrhaften draußen … wenn drinnen aber nun die größere Gefahr ist … Isadora steigt auf den Fenstersims und blickt hinauf. Nein, unmöglich hier lebend herunter zu gelangen, wenn man nicht fliegen kann! Sie setzt sich rittlings auf den Sims und atmet tief durch. Was soll sie tun? Keiner wird sie hier oben hören, wahrscheinlich nicht mal mit magischer verstärkter Stimme. Sie könnte einen Patronus schicken, aber … sie kämpft mühsam gegen die Tränen. Wie soll sie jetzt an etwas Schönes denken, wie?

(Wald und Wiesen)

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Viviamo attimi che valgono per sempre:
sono fulmini luminosi in cielo, tuoni forti che fanno tremare la terra,
attimi che danno un segno,
che ci fanno vedere la nostra propria strada.


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 Betreff des Beitrags: Re: 19./20. Juni
BeitragVerfasst: Di 10. Apr 2018, 03:18 
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Schwarzmagier
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Und dann tritt er durch eine Tür. Irgendwie ist er sich unsicher, ob sie schon da war, als er hinter Paddywack diesen Korridor betreten hatte. Sie haben ihn ziemlich demoliert und der alte Mann scheint zerrissen zwischen der Aufgabe, seinen Gegner zu überwältigen und der, das Schloss zu schützen. Genau so wollte Isgar es haben. Es sind zwei Fronten und der Schulleiter ist zwar mächtig, aber eben auch nur eine einzige Person.
Isgar fließt der Schweiß in Strömen, inzwischen klebt sein Haar an seinem Gesicht und der teure Anzug an seinem Leib. Mehr als einmal war der Tod nah, viel zu nah. Doch noch ist er schnell genug und konzentriert genug, alle Angriffe zu parieren. Der neue Raum, in den sie nun eingetreten sind, irritiert ihn allerdings. Um sich umzusehen ist kaum Zeit. Was er wahrnimmt ist eine sehr große, freie Fläche. Zu groß für diesen Turm, um genau zu sein. Als er einen Blick nach oben wirft, sieht er die Decke nicht. Es scheint ein gigantisches Gewölbe zu sein, die Kampfgeräusche verhallen im Nichts. Es gibt auch nichts mehr zum Zerstören, was sehr schade ist und seine Laune in den Keller fallen lässt. Nicht einmal eine kleine Vase oder ein dummes altes Gemälde. Nichts. Paddywack wirkt mit einem Mal viel ruhiger und seine Angriffe und Paraden verlieren an Tempo. Ganz so, als ... Isgars Miene versteinert. Seine zweite Front ist weggefallen.
Er wirkt einen hohen dunkelvioletten Schild, um zu verschnaufen. Hellgelbe Flüche prallen davon ab, doch dann legt auch der Schulleiter eine Pause ein.
"Was ist das hier?", fragt Isgar und das Lächeln des Schulleiters ist bereits die halbe Antwort.
"Der Raum der Wünsche."
Isgar runzelt die Stirn. Er hat davon gehört, sich jedoch nie damit beschäftigt. Ein Raum, der sich den Ansprüchen des Betretenden anpasst, soweit er sich erinnert.
"Du hast mich hierher gelockt", stellt er fest.
Paddywack nickt nur.
Isgar knirscht mit den Zähnen. Er evaluiert auf die Schnelle alle Möglichkeiten. Es bleiben nicht viele. Am Meisten nagt an ihm, dass er nun keinen Einfluss mehr darauf hat, was mit dem Schloss geschieht. Er weiß nicht, ob es bereits zugrunde geht oder ob Schüler und Lehrer es schaffen, seine zerstörerischen Dämonen in Schach zu halten. Er lächelt boshaft.
"Meine Dämonen werden mein Werk vollenden und du bist hier mit mir in einem weiß Merlin wie lang andauernden Duell gefangen. Dieser Plan scheint mir nicht sonderlich durchdacht, selbst wenn du mich am Ende besiegst", provoziert er den alten Magier.
"Ich habe Vertrauen in die Fähigkeiten der Meinen", erwidert Paddywack. "Und in meine eigenen. Dein Plan mag also besser durchdacht gewesen sein, er wird dennoch scheitern."
Wie der alte Mann lächelt macht Isgar wütend. Es ist kein triumphales Lächeln, nicht einmal ein arroganten. Es ist fast ... mitleidvoll.
Aus dem Zorn gebiert Isgar einige seiner mächtigsten Flüche und legt alles hinein an Kraft und Schnelligkeit. Er ist jung und mächtig. Der alte Mann wird unterliegen.

Der Raum der Wünsche hat keine Fenster und seine Tür bleibt verschwunden. Er hat keine Decke und keine Wände. Sein Boden ist blanker Stein. Es ist kühl hier. Ambrosius Paddywack wirkt hier auf seltsame Weise größer, jünger und strahlender in seinen weiten Roben und mit seinem schneeweißen Haar. Er wirkt Ehrfurcht gebietend. Isgar starrt ihn an, hitzig um die Oberhand kämpfend und doch nie schnell genug, um zu obsiegen. Er hat keine Zeit, sich den Schweiß von der Stirn zu wischen und so brennt er in seinen Augen.
"Sie können die Dämonen nicht aufhalten!", keift er. "Sie sind nicht zu töten. Denn sie sterben erst, wenn ich sterbe." Wild und funkelnd sieht Isgar seinen Gegner an.
"Das wirst du, Isgar. Die Frage war niemals, ob. Die Frage ist nur, wann."
"Ja, wann? Nach oder vor dir?" Isgar spuckt die Worte nur so aus.
"So wichtig ist das nicht. Denn du wirst den Raum so oder so nicht mehr verlassen können."
Isgar spürt, wie ihm die Kälte den Rücken herunter rinnt. Doch er war nie ein Mann, dem man Angst machen kann. Angst verwandelt er in Entschlossenheit.
"Dann wird mein letztes Ziel eben sein, dass du ihn ebenso nicht mehr verlassen wirst!", schreit er dem alten Mann entgegen.


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 Betreff des Beitrags: Re: 19./20. Juni
BeitragVerfasst: Do 24. Mai 2018, 00:13 
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Im Raum der Wünsche sieht es nicht nach Chaos aus, nicht nach Kampf. Es ist kühl und die Luft ist klar wie nach einem Regenschauer, obwohl es keine Fenster gibt, nur diffuse Schwärze ringsum. Der steinerne, glatte Boden verliert sich in allen Himmelsrichtungen einfach in Dunkelheit, ebenso wie die Decke - falls es überhaupt eine Decke gibt. Die Flüche zischen hin und her, leuchtende Farbblitze, manchmal stieben Funken. Eine Pyro-Show, die keinen Sinn zu erfüllen scheint und die kein Publikum hat. Bis jetzt.

Als sich die Türe öffnet, die von hier drin nicht mehr zu öffnen ist, blicken beide Duellanten zu dem nur kurz ansichtig werdenden Rechteck aus Realität, das dann sogleich wieder von der Tür verdeckt wird und dann samt ihr einfach verschwindet, als hätte es sie nie gegeben. Doch aus dieser fernen Realität ist etwas geblieben, ein junger Mann, schmutzig, verklebt von Blut und Asche, der nach Rauch und Schweiß riecht. Wie ein aus der Hölle emporgestiegener Sünder, der sich noch einmal auf der Welt beweisen soll.
In Isgars Augen blitzt das Erkennen auf, seine kantigen Gesichtszüge, die ebenso schweißüberströmt sind wie die des Ankömmlings, verzerren sich zu einem boshaften Grinsen.
"Christopher Nolan!", lacht er auf und klingt dabei fast etwas hysterisch. "Held und Champion!" Die Worte triefen vor Verachtung.
Ambrosius Paddywack hingegen wirkt über das Auftauchen des Schülers keineswegs erfreut. Mit Besorgnis im Blick sieht er ihn an. Dann wandelt sich der Ausdruck zu Entschlossenheit und über Christophers Kopf hinweg schießt ein stahlblauer Blitz aus der Stabspitze des Schulleiters. Er trifft auf die unsichtbare Türe und für einen winzigen Moment jagt das Blau die Konturen der Tür entlang. Nun kann niemand mehr hier herein. Wer hätte auch gedacht, dass jemand auf die Idee käme ...? Paddywacks dünne Lippen ziert kurzzeitig ein noch dünneres Lächeln. Er darf seine Schüler eben niemals unterschätzen, nicht einmal in Situationen wie diesen. Aber Christopher ist nun einmal hier und das ist ein Problem. Für Isgar, da er es nun mit zwei Gegnern aufnehmen muss - und für Paddywack, da er nicht zulassen darf, dass Christopher etwas geschieht. Also ... mehr geschieht als all das, was der Junge ganz offensichtlich schon hinter sich hat.
Und da fliegt auch schon der erste Fluch, von Isgar in heftiger Abscheu und mit glühendem Hass in den Augen auf Christopher zugeschleudert. Paddywack ist schneller und lenkt den Fluch ab, auch wenn Christopher wohl ebenso schnell gewesen wäre, zumindest bleibt der Slytherin nicht untätig stehen.

Wahrscheinlich ist es unnötig, Christopher daraufhin zu weisen, dass der Spuk im Schloss ein Ende findet, wenn Isgar Asgrim stirbt. Und so verliert der Schulleiter keine Zeit mit irgendwelchen Erklärungen. Er beschäftigt Isgar mit einigen schnellen Angriffen, doch was der alte Zauberer an Erfahrung und Wissen voraus hat, das gleicht Isgar durch seine Fähigkeiten in den Dunklen Künsten und seine Ausdauer aus. Der Kampf währt schon viel zu lang und auch ein Ambrosius Paddywack kommt irgendwann an seine Grenzen. Vor allem, da Isgar schnell bemerkt, wie sehr er Paddywack in Bedrängnis bringen kann, wenn er sich gegen ihn lediglich verteidigt, seine Angriffe jedoch auf Christopher Nolan konzentriert. Und inmitten von grünen, roten und violetten Fluchblitzen überrascht Isgar den Schulleiter schließlich damit, es genau umgekehrt zu machen: Verteidigung gegen Christopher, Angriff gegen Paddywack. Ein scharlachroter Fluch trifft den Schulleiter und lässt ihn eine Piroutte drehen, an deren Ende der alte Mann auf die Knie geht und selbst für einen Moment ungläubig auf das starrt, was vor ihm auf dem Boden liegt: sein rechter Arm. Isgar lässt ein Lachen hören, das jede Zurückhaltung und jeden weltmännischen Charme vermissen lässt, dreckig und höhnisch und triumphal. Er scheint sich sicher, dass sich damit nun das Blatt zu seinen Gunsten gewendet hat. Christopher lässt er links liegen, der für ihn doch kaum mehr als ein lästiges Ärgernis ist. Er will den alten Mann nun endgültig vernichten und nichts, aber auch gar nichts wird ihn davon abhalten.

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 Betreff des Beitrags: Re: 19./20. Juni
BeitragVerfasst: Do 24. Mai 2018, 17:17 
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Kleidung: Jeans und Shirt, darüber eine Jeansjacke
Beziehung:
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Gesellschaft: -
(--> Korridore)

Okay … er weiß nicht, was er erwartet hat, aber das hier bestimmt nicht. Keine Waffe, kein sich versteckender Isgar, kein hysterisch lachender Bösewicht (noch nicht), sondern ein riesiger, halbdunkler Raum, in dem sich zwei Männer duellieren. Asgrim und Paddywack. Wer hat wen hierher gelockt? Ist der Schulleiter das eigentliche Ziel? Oder wollte er den Schwarzmagier so außer Gefecht ziehen? Denn es sieht so aus, als ob niemand hier so einfach rauskommen wird. Die Tür hinter ihm ist jedenfalls verschwunden. Diese ganzen Gedanken schießen innerhalb von Sekunden durch sein Gehirn. Dann wird er als erstes den Kopfblasenzauber los, da dieser hier unnötig ist. Die Luft fühlt sich klar und rein an. Das ist gut. Außerdem ist es gut, dass auch Paddywack hier ist. Es war nicht zu erwarten, dass Christopher Unterstützung haben wird, und nun sieht es so aus, als ob er selbst die Unterstützung ist. So gut er eben kann. Bis die Rettung nah… nein. Wohl eher doch nicht. Paddywack wirkt einen Zauber auf die nicht mehr sichtbare Tür. Da sie nicht wieder erscheint und Christopher rauskatapultiert, heißt es wohl eher, dass sie alle hier bleiben und ein Kaffeekränzchen abhalten. Seine Patroni sind umsonst ausgeflogen. Es wird keine Hilfe kommen. Immer noch ist nicht mehr als eine halbe Minute vergangen.
Doch die erstaunte Stille ist nun vorbei, als Isgar Asgrim ihn offensichtlich erkennt und ebenso viel Hass auf Christopher in sich trägt wie umgekehrt. Held und Champion. Ja. Und jetzt gleich Fischfutter. Doch nicht kampflos. Nicht ohne zu versuchen, Asgrim weit genug zu beschäftigen, damit der Schulleiter ihm den Rest geben kann. So der Plan. Doch Isgar scheint andere Pläne zu haben. Es gibt keinen verbalen Schlagabtausch, stattdessen wird sofort losgeflucht und Christopher in die Defensive gedrängt. Gut… das ist in Ordnung. Durch das Training mit Rhyll ist er schnell genug, dass er das meiste abfangen und umleiten kann. Nur zwei, drei Mal ist er nicht schnell genug, spürt er den Fluch in seinen Arm schneiden, sein Bein. Doch es sind nur unbedeutende Streifschüsse. Nur Kratzer im Vergleich zu dem, was er heute schon erleiden musste. Das Adrenalin verhindert sowieso, dass er auch nur einen Gedanken an Schmerz verschwendet. An irgendwas verschwendet außer an das Überleben. Das Überleben und den Wunsch, nah genug an Isgar heranzukommen.
Ein wenig fühlt Christopher sich wie bei diesem Kinderspiel, bei dem man sich unbemerkt anschleichen muss, während der Spielpartner sich umdreht. Während Isgar sich in Paddywacks Richtung verteidigt, versucht Christopher Schritt für Schritt näher zu kommen, nur um dann – wie auch bei dem Kinderspiel – durch einen Fluch oder ein Ausweichmanöver wieder zurückgedrängt zu werden. Isgar Asgrim ist ein perfekter Duellant. So viel muss Christopher ihm zugestehen. Die ein, zwei Mal, bei denen der Champion überhaupt die Zeit hat, selbst Flüche in seine Richtung zu schießen, bleiben unwirksam. Es bleibt nur die Verteidigung und das Hoffen auf den einen Moment, den einen Fehler.
Allerdings sind sie es selbst, die den Fehler machen. So daran gewöhnt, sich zu verteidigen, rechnet Christopher zuerst gar nicht damit, dass er nun endlich auch mehrere Flüche hintereinander auf Isgar abfeuern kann. Deswegen verpasst er die Chance, den Schwarzmagier zu überraschen. Dafür überrascht dieser Paddywack, da er ihn plötzlich angreift und … ihm seinen Arm mit einem einzigen gezielten Fluch abschneidet. Das kam… unerwartet. Doch es bleibt keine Zeit, sich zu wundern, zu starren oder zu verharren. Das ist die Abweichung von der Regel. Die Möglichkeit, etwas zu ändern. Was vor allem daran liegt, dass Asgrim seinen Fokus nun gänzlich auf Paddywack legt. Natürlich tut er das. Wenn Paddywack tot ist, wird es ein leichtes sein, sich Christopher zu entledigen. Dieser nutzt seine eigene durch Unbedeutendheit verursachte vorübergehende Unsichtbarkeit insofern, dass er nun endlich die letzten Meter Richtung Isgar zurücklegt, ein, zwei Meter hinter ihm stehen bleibt und ruft: „Hey du Wichser!“ In dem Moment, als besagter Wichser seine Aufmerksamkeit auf Christopher lenkt, feuert der Champion, der seinen Stab mittlerweile links hält (auch hier gebührt ein Dank den Hemslayes), einen Fluch ab, der natürlich abgeblockt wird. Aber das ist auch gar nicht sein Ziel. Er will Isgar nur so lange beschäftigen, bis er mit der rechten das gezogene Katana in den Leib von Isgar rammen kann. Sollte sein Plan misslingen, ruhen seine Hoffnungen auf den zwei, drei Sekunden, die er Paddywack verschafft hat, damit dieser von der anderen Seite angreifen kann.

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 Betreff des Beitrags: Re: 19./20. Juni
BeitragVerfasst: Fr 25. Mai 2018, 00:53 
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Sicherlich würde Miss Milliminster widersprechen und es gäbe auch ein Dutzend andere große Zauberer, die sich hoffnungsvoll daran versuchen würden - doch dass dieser Arm für Ambrosius Paddywack verloren ist, daran zweifelt der Schulleiter keinen Augenblick. Manche Fluchnarben können nicht geheilt werden, sonst sähe man keine Auroren mit nur einem Auge oder einem versteiften Bein herumlaufen. Und dass dieser Fluch dazugehört, das sieht der alte Mann auf den ersten Blick. Aber es geht dabei auch gar nicht um die Frage, ob das abgetrennte Gliedmaß nun auf Eis gelegt werden sollte. Es geht um eine ganz andere Frage. Paddywack wirft einen Blick zu Christopher, der die Chance nutzt, die sich ihm bietet. Natürlich tut er das. Christopher ist ein sehr begabter Schüler, dessen Talent jedoch nicht in abfragbarem Bücherwissen gründet, sondern in seinem Charakter. Seiner Leidenschaft, seiner Hingabe, auch seiner Stärke inmitten von Verzweiflung.

Paddywack trifft eine Entscheidung und nutzt die Sekunden, die Christopher ihm verschafft hat. Nicht, um die Blutung zu stoppen, das muss warten. Er richtet seinen Stab auf den abgetrennten Arm, murmelt etwas, grüne Lichter umfunkeln das blutende Stück menschlichen Fleisches und weißer Nebel steigt daraus empor.
Isgar, äußerst ungehalten darüber, dass der Junge sich erdreistet, diesen triumphalen Moment zu stören, pariert und erwidertert dessen Angriffe. Das grüne Flackern erregt jedoch gleich darauf seine Aufmerksamkeit und er wendet sich - geschützt durch ein temporäres Schild - dem alten Mann zu, der schon genug Blut verloren hat, um von selbst nicht mehr auf die Beine zu kommen. Doch sehr viel interessanter als der Schulleiter selbst ist dessen Arm, der anscheinend zur Grundlage eines Zaubers verwendet wurde, ähnlich dem, durch den Isgar die Dämonen geschaffen hat. Opferzauber sind sehr mächtig und je größer das Opfer, desto machtvoller fällt auch die Wirkung aus. Ein Arm, tja ... das ist ein ziemlich großes Opfer. Isgar sieht in verblüffter Wut mit an, wie sich über der Opfergabe ein Wesen manifestiert. Es ist ein weißer Wolf mit kornblumenblauen Augen, nur das große Haupt und die starken Schultern sind deutlich zu erkennen, der Rest des Wesens verliert sich in einem weißen Nebel. Der Schwarzmagier fragt sich, ob er dieses Vieh nun bekämpfen muss oder ob es gar einfach nur ein Heilwesen ist, mit dem der Schulleiter seinen Arm retten will ... er wird jedenfalls nicht schlau daraus, doch viel Zeit für Theorien bleibt ihm auch gar nicht. Der Wolf neigt das gigantische Haupt, sieht Isgar an und ...

Dass es funktioniert, erkennt Paddywack an Isgars Augen. Sie werden starr und seltsame Nebelfetzen scheinen darin zu wabern. Endlich kann er sich dem Blutverlust widmen, doch er zittert bereits stark und es fehlt ihm nahezu die Kraft, den Stab zu halten. Ein seltsames Gefühl der Schwere und eine angenehme Müdigkeit haben sich längst in dem alten Mann breitgemacht. Sein Stab geht klappernd zu Boden, als er den Kampf gegen die Ohnmacht verliert und Christopher alleinlässt mit Isgar, dem Wolf und einer fest verschlossenen Tür.

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 Betreff des Beitrags: Re: 19./20. Juni
BeitragVerfasst: Fr 25. Mai 2018, 22:54 
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Der Stoß geht ins Leere. Für einen Moment denkt Christopher, dass es das nun gewesen ist, wird er doch zuerst von Isgars Erwiderung weggeschleudert und einige Meter weiter zu Boden geworfen. Doch dann folgt kein weiterer Angriff. Denn natürlich, Paddywack ist viel wichtiger. Nein, nicht Paddywack, sein Plan. Anscheinend funktioniert wenigstens Plan B des Champions. Der Schulleiter konnte die Zeit nutzen, um ... ja, was genau er gemacht hat, kann Christopher nun nicht mehr nachvollziehen. Dafür hatte er den Blick einen Moment zu lange abgewandt. Nun steht jedenfalls an der Stelle, an der sein Arm lag, ein Wolf. Aber keiner der Isgar zu gehören scheint. Zumindest hat der den Blick starr auf das Tier gewandt. Okay.
Der Slytherin wischt sich das Blut aus den Mundwinkeln und steht langsam wieder auf. Isgar bewegt sich immer noch nicht. Okay. Gut. Er scheint paralysiert zu sein oder so etwas. Christopher bückt sich nach dem Katana. Dem Frieden noch nicht ganz trauend nähert er sich anschließend von hinten Isgar. Doch der zeigt immer noch keine Regung. Ein Blick zu Paddywack zeigt, dass der sich bald auch nicht mehr regen wird. Okay. Dann überbrückt Christopher eben auch noch die letzten Meter, greift in Isgars Haar und öffnet ihm mit einem Streich seine Kehle, sodass auch hier nun das Blut spritzt und der Körper nur noch so lange aufrecht steht, bis Christopher den Griff in sein Haar löst. Dann geht er zu Boden und Christopher hat freie Sicht auf seinen Schulleiter, der mittlerweile eher tot als lebendig aussieht. Aber solange noch Blut fließt, schlägt auch noch sein Herz. Okay.
Die paar Meter zu dem ohnmächtigen Körper sind schnell überwunden. Auch die Blutung ist schnell gestoppt, doch Christopher hat Angst, dass es zu spät war. Dass er schon zu viel Blut verloren hat. Ein blutbildender Trank wäre gerade gut. Oder ein Fortis, damit Paddywack noch einmal zu sich kommt, um die verdammte Tür aufzufluchen. Doch beides hat Christopher schon für sich selbst aufgebraucht. Okay.
Dann muss er selbst die Tür aufbekommen. Mit entschlossenem Schritt erreicht er die Mauer, an der er glaubt, dass sich die Tür befunden hat. Und dort versucht er jeden erdenklichen Öffnungs- und Offenbarungszauber, den er kennt. Doch keiner wirkt, sodass er am Ende nur noch wütend auf die Mauer einschlägt, dagegentritt und sich schließlich frustriert daran zu Boden gleiten lässt. Wieder jemand, den er nicht retten kann. Paddywack stirbt und er kann nichts dagegen tun. Außer...
Okay, okay, okay. Nun ist er doch schnell wieder bei Paddywack, zieht ihn an die Wand. Dann wühlt er in dessen Taschen und befördert ein Taschentuch und ein paar Münzen zutage. Gut.. er braucht nur eine Grundlage. Das Taschentuch wird zu einem Schlauch und zwei der Münzen werden zu Kanülen. Und das zaubert er dann provisorisch zusammen. Wirklich sicher ist Christopher sich nicht bei dem, was er tut, aber es steht fest, dass sein Blut in Paddywacks Körper muss. Basta. Also setzt er sich neben den Schulleiter an die Wand, piekst ihn und piekst sich selbst und hofft, dass Blut läuft. Zuerst sieht es nicht danach aus, dabei hat er extra darauf geachtet, dass sein Arm höher liegt als Paddywack. Dber dann bewegt Christopher seine Hand ein wenig und es beginnt zu fließen. Ein erleichtertes Lächeln huscht über sein Gesicht, ehe er den Kopf an die Wand lehnt, die Augen schließt und sich nur darüber freut, dass er Universalspender ist. Vielleicht wacht Paddywack wieder auf und kann sie hier rausbringen. Vielleicht wird alles wieder gut. Vielleicht muss er ja doch nicht weglaufen. Vielleicht hat er ja doch eine Zuku.... Und so dämmert Christopher langsam weg.

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 Betreff des Beitrags: Re: 19./20. Juni
BeitragVerfasst: Do 7. Jun 2018, 01:03 
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Schwarzmagier
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Der Triumph ist zum Greifen nahe. Und dann schlüpft er ihm aus den Händen wie ein nasser Fisch, verschwindet im schillernden Wasser. Nein, kein Wasser. Aber es ist Blau und unendlich tief. Gerade eben noch hat es eine Bedrohung gegeben oder ... was war es noch gleich? Jetzt gibt es nur noch dieses Blau und die Tiefen und darin sind Bilder. Es sind Bilder seiner eigenen Seele, Erinnerungen und Gefühle. Isgar fällt hinein in seine eigene Lebensgeschichte, in Gesichter von Menschen, die ihm etwas bedeutet haben. Von Menschen, die er ausgenutzt und verraten hat. Es ist viel und es ist so glasklar und völlig wertfrei. Kein erhobener Zeigefinger, der ihm seine Missetaten vorhält. Aber auch kein Applaus für seine Siege. Isgar wirft durch den Seelentierzauber einen Blick in sich selbst und niemand, wirklich niemand kann dem widerstehen. Was vergessen wurde, kommt zurück an die Oberfläche. Es ist ein Abgrund, dessen Sog so stark ist, dass ihn nichts davor bewahren kann. Vielleicht gäbe es Möglichkeiten der Einsicht, vielleicht wartet Weisheit hinter dieser Erfahrung, doch so lange lebt Isgar nicht mehr.
Er spürt einen Schmerz, doch auch dieser ist nur Teil seiner Selbst und geht ein in dieses große Ganze, das er sieht und fühlt und riecht und schmeckt. Kurz bevor ihm die Beine wegknicken, reißt das Bild ab. Es ist ein grauenvolles Gefühl und der letzte Blick gilt dem jungen Mann mit der blutigen Waffe in der Hand. Unglauben überflutet Isgar, auch wenn sein schwindender Geist nicht einmal mehr weiß, wie der junge Mann heißt. Doch er weiß, dass er gerade verloren hat. Seinen Kampf und sein Leben.
Isgar liegt auf dem kalten, glatten Steinboden und sein Herz macht seine letzten Schläge.
Ein vorvorletztes Mal.
Ein vorletztes Mal.
Ein letztes Mal.
Und ein Fluch hat mitgezählt.


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 Betreff des Beitrags: Re: 19./20. Juni
BeitragVerfasst: Do 7. Jun 2018, 01:22 
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Während Schulleiter und Schüler an der Wand im Raum der Wünsche kauern wie verlorene Soldaten einer beendeten Schlacht, das Blut fließt und zwischen ihnen pulsiert, wirkt der Fluch.
Es war Isgar letzte Zuflucht. Sein Plan Z, wenn man so will. Denn ein Alphawolf geht nicht ohne einen letzten Auftritt, ohne eine kleine Zugabe an das Publikum. Allein sein Ego hätte nicht ertragen, dass alles endet, wenn es endet. Ein letztes Mal muss der Vorhang sich noch heben und der Meister wird sich verbeugen, lächelnd, vielleicht sogar posthum triumphierend, wer weiß? Denn es geht Isgar niemals nur um die Show, es geht ihm immer um das Resultat.

Und genau dies ist der Grund, weshalb Ambrosius Paddywack die Tür zum Raum der Wünsche versiegelt hat. Nicht, um Isgar am Entkommen zu hindern, denn das war längst erledigt. Sondern um all jene draußen zu halten, die nicht ahnen können, was sie erwartet. Was sie vielleicht freisetzen, wenn sie die Tür öffnen. Denn dem Schulleiter war völlig klar, dass es ein Nachspiel geben wird, sollte Isgar sterben. Er wusste nicht, was. Er wusste nicht, wie. Aber dass es etwas gibt, das dem Tod entsteigt wie ein Phönix der Asche, daran gab es keine Zweifel. Und dass auch diese letzte schwarze Magie als einziges Ziel haben wird, das Schloss zu vernichten.

Während Christopher Nolan im Begriff ist, das Bewusstsein zu verlieren, und Ambrosius Paddywack das seine noch nicht zurückerlangt hat, entsteigt dem leblosen Leib des Schwarzmagiers etwas, das entfernt an den weißen Wolf erinnert. Dieser ist leider nicht mehr da, um ein weißes Gegenbild zu zeichnen zu dem schwarzen Untier. Mit Isgar ist der weiße Wolf verschwunden, denn es gab nichts mehr zu spiegeln. Was sich jetzt erhebt hat viele Glieder, viele Gesichter, viele Eigenschaften. Keine davon, so scheint es, kann sich länger als wenige Millisekunden behaupten. So scheint das Untier wie ein flackerndes Fernsehbild, bald pelzig, bald schuppig, mal mit Spinnenbeinen, mal mit Tentakeln, Klauen im einen Moment, Hufe im nächsten. Der Verstand kann nicht greifen, was die Augen ihm mitteilen. Einzig die Farbe scheint klar: Nachtschwarz. Und es wächst. Bald wird es sich von dem Körper lösen können, an das es gebunden und dem es entstiegen ist. Dann wird es zerstören, denn das ist sein einziger Daseinszweck. Sein innerstes Wesen richtet sich jetzt schon unwillig und wütend nach der Türe aus, die es gefangen hält. Hier drin, so fühlt es, gibt es nichts zu zerstören außer die beiden Körper dort an der Wand.

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 Betreff des Beitrags: Re: 19./20. Juni
BeitragVerfasst: Mo 11. Jun 2018, 20:10 
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Für einen Moment denkt Christopher, er läge in seinem Bett und wäre kurz davor einzuschlafen. Schon will er sich zudecken, weil ihm plötzlich so kalt ist, doch da ist keine Decke und auch kein Bett. Flatternd öffnet der junge Mann daraufhin seine Lider und sieht erst einmal nichts außer seine Arme und Beine. Warum ist er überall so dreckig und blutig? Achja… das Turnier. Das war doch. Wer hat denn nun gewonnen? Haben sie das schon verkündet? Wohl nicht er, sonst würde er sich bestimmt daran erinnern.
Langsam dreht er den Kopf und erblickt neben sich eine weitere Gestalt. Ein Name formt sich in seinem Kopf, den er sogleich auch leise ausspricht: „Paddywack.“ Wieso muss der Schulleiter hier auf dem Boden liegen? Und warum hat er nur einen Arm? Ganz langsam tröpfelt die Erinnerung in Christophers Bewusstsein. Das Turnier ist noch nicht vorbei. Oder vielleicht ist es das, aber der Angriff ist noch nicht vorüber. Oder vielleicht ist er das, aber er und Paddywack sitzen immer noch im Raum der Wünsche fest. Langsam hebt er seine Hand, um sich über die Augen zu reiben, ehe er sie langsam wieder sinken lässt. Langsam. Alles funktioniert nur so langsam. Tropf, tropf, tropf drängt sich ein Gedanke nach vorne und flüstert ‚Blut. Zu wenig Blut‘. So wie Christopher das sieht, ist hier viel zu viel Blut, auch wenn nicht alles sein eigenes ist. Sein eigenes tröpfelt zum Schulleiter. Deswegen zu wenig Blut! Deswegen alles langsam! Deswegen so kalt!
Langsam zieht er die Kanüle aus seinem Arm. Entweder sein Blut reicht für Paddywack oder nicht. Aber er muss aufhören, Blut zu spenden, sonst verliert er das Bewusstsein vollends und stirbt. Etwas, das er trotz allem, immer noch vermeiden möchte. Nach einem langen Blick zu Paddywack und einer Überprüfung seines Herzschlages versucht Christopher seinen Fokus auf die restliche Umgebung zu richten. Wenn er sich doch nur besser konzentrieren könnte. Was war mit Isgar? Der sollte tot sein, nicht wahr? Ja, stimmt. Durchgeschnittene Kehle. Dort drüben, wo…
Kein Schreckenslaut, kein Aufreißen der Augen. Nein, für solche Reaktionen ist er viel zu geschwächt. Ein langsames Blinzeln ist die einzige Reaktion auf das, was er erblickt. Es wirkt wie ein Irrwicht, der aber nicht plötzlich seine Gestalt ändert, sondern in einer fließenden Bewegung und viel… gewaltiger. Es ist so gewaltig, dass Christopher lieber noch einmal blinzelt. Vielleicht ist es ja Einbildung und er ist schon ohnmächtig? Nein… es ist Isgar. Es war Isgar. Sein letztes Meisterwerk. Ein Wesen, um alles zu vernichten.
Wenn es denn aus dem Raum herauskommt.
Wenn es aus dem Raum herauskommt!
Christophers Patronus wird vielleicht eine Katastrophe auslösen, wenn tatsächlich jemand kommt, um ihn zu retten. Das darf nicht… das kann nicht… er muss sie warnen. Er muss… er braucht seinen Stab. Ein leiser ‚Accio‘ lässt seinen Stab nur ein bisschen in seine Richtung rollen, mehr nicht. Es braucht drei weitere Versuche, bis er ihn endlich in der Hand hält. Konzentrieren. Glückliche Gedanken. Expecto Patronum, aber kein Patronus. Expecto Patronum, aber kein Patronus. Expecto Patronum, ein silbriger Streifen, der sich beinahe sofort wieder auflöst.
Es darf nicht sein. Christopher darf nicht schuld daran sein, dass dieses… Ding nach draußen gelangt. Er darf nicht schon wieder versagen. Nicht schon wieder alle enttäuschen. Aber wie sollte er es bekämpfen, wenn er schon beinahe keinen Accio zustande gebracht hätte? Christopher weiß, er kann es nicht. Kann nichts tun, außer das Unheil kommen sehen.

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 Betreff des Beitrags: Re: 19./20. Juni
BeitragVerfasst: Mi 11. Jul 2018, 19:51 
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Angus hat keine Ahnung, was ihn da drin erwartet. Rhylls Reaktion hat ihn - zugegeben- ziemlich erschreckt. Und dass sein Gatte nun schwere Geschütze auffährt und dabei eine Miene macht, als zöge er gegen Satan persönlich in den Krieg, macht die Sache nicht besser. Und was zum Geier ist ein Kriegsmanteltrank? Ach, scheißegal. Er hat gerade seine Aufgabe genannt bekommen und die ist es, Ambrosius und Christopher da rauszuholen. Sollte doch nicht so schwer werden, hm? Während Salazar sich dann mit was auch immer prügelt ... mit was denn, verdammt nochmal?! Was ist da drin?!
Aber da öffnet der ehemalige Schlossherr auch schon die Tür zum Raum der Wünsche, die doch so penibel verschlossen wurde. Nicht penibel genug. Naja, wer kann sich schon mit diesem Kerl messen, hm? Nicht einmal der Schulleiter. Zumindest nicht ohne viel Vorbereitung wahrscheinlich. Auf das, was da drin gerade wütet, konnte Ambrosius sich ja auch nicht vorbereiten. Und Improvisation ist schön und gut, nur leider gegen etwas, das monatelang vorbereitet wurde, nicht unbedingt wirkungsvoll. Isgar hatte genug Zeit, sich die verrücktesten Sachen auszudenken und Stück für Stück in die Tat umzusetzen. Das Blut seiner Helferlein vergiften beispielsweise. Ja ... und etwas zu erschaffen, das aussieht wie eine Wolke aus Albträumen.
Angus bleibt für einen Augenblick wie angewurzelt stehen und es ist ihm, als würden sich ihm sämtliche Härchen am Körper aufrichten. Dieses Gefühl ... dieses ... große, tiefe ... Gefühl ... es ist, als blicke man in eine schwarze Schlucht, deren Boden man nicht sehen kann. Eine bodenlose Schlucht, angefüllt mit nackter Angst. Für jemanden wie Angus ist es durchaus erfreulich, so intensive Gefühle zu fühlen. Vor allem welche, die er eher selten fühlt. Er verbreitet oft Angst, doch selbst begegnet ihm alle hundert Jahre mal etwas, das ihm Angst machen kann. Lustig ... nicht einmal in Scarboroughs seltsamem Zimmer hatte er Angst. Eine Vorstufe davon, ja. Aber richtige Angst, lähmende, eiskalte Angst ... ohoho ... nee, lange nicht mehr.
Mit dieser Mischung aus Angst und Erregung setzt sich Angus wieder in Bewegung und steuert die beiden Gestalten an, die dort liegen wie ausgekotzt. Doch das Wesen ist schneller. Es scheint sich schon ganz und gar auf die beiden Opfer fokussiert zu haben und die Ankunft der neuen bringt es nicht einfach so davon ab, sich zu holen, was auf dem Speiseplan steht. Jedenfalls hat es sich in den wenigen Sekunden, in denen der Raum der Wünsche nun offen ist, von Isgars Leiche gelöst und so etwas wie Tentakel recken sich nach dem Schulleiter und seinem Schüler. Oder sind es Arme? Flügel? Krallen? Alles auf einmal, wie es scheint. Was passiert, wenn sie etwas Lebendiges berühren? In Angus' Magen ballt sich eine jähe Übelkeit zusammen, wenn er nur wagt, sich das vorzustellen.
Kann Salazar es aufhalten? Er selbst, das spürt er mit Unbehagen, Faszination und einem gewissen Groll, könnte es nämlich nicht.
Und mit dem Hauch eines Stückes Albtraum berührt das Wesen Christopher am Bein - dem Körperteil, das ihm am Nächsten ist. Nahezu augenblicklich lösen sich die Fasern der Kleidung unter der Berührung auf und das Fleisch darunter beginnt zu faulen. Es wirkt wie eines dieser faszinierenden Muggelvideos von Gemüse im Zeitraffer ...

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Bild
What explains our enduring fascination with vampires?
Is it the overtones of sexual lust, power, control?
Or is it a fascination with the immortality of the undead?



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 Betreff des Beitrags: Re: 19./20. Juni
BeitragVerfasst: Fr 13. Jul 2018, 14:41 
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Er kann das Grauen nicht aufhalten. Nicht verhindern. Sein Patronus schafft es nicht, Form anzunehmen und die anderen zu warnen. Es ist sowieso zu spät. Die Tür öffnet sich und einige Personen betreten den Raum. Wer genau kann Christopher nicht erkennen. Zu sehr zieht das Unding den Fokus auf sich. Denn es löst sich nun von Isgars Leiche, ist komplett eigenständig. Und es verlangt nach Opfern. Es verlangt nach Christopher und Paddywack. Tentakel bilden sich aus, Finger, die nach ihm greifen. Der Schüler versucht, weiter zurückzuweichen, doch er befindet sich schon direkt an der Wand. Mit stummen Entsetzen muss er beobachten, wie die schwarzen Strukturen nach seinem Bein tasten, es finden. Schmerz breitet sich aus. Er würde schreien, wenn er die Kraft dazu hätte. So aber dringt nur ein gequältes Stöhnen über seine Lippen. Sein Bein verfault vor seinen Augen und er kann nichts dagegen tun. Was bleibt ihm noch übrig? Welche Optionen hat er?
Sein Leben wird heute enden. Dessen ist er sich mittlerweile ziemlich sicher. Doch vielleicht kann er noch einmal Ablenkungsmanöver sein, noch einmal Lockvogel spielen und den Fokus des Unwesens auf sich ziehen, damit die anderen es entweder vernichten oder so viel Zeit haben, den Raum zu verlassen und ihn zu versiegeln.
Die heroische Tat verliert an Wirkung, da er sich nur im Schneckentempo von Paddywack wegbewegen kann. Viel zu langsam, um vor dem Wesen zu fliehen. So dauert es auch nur wenige Sekunden, bis Christopher am Rücken den nächsten brennenden Schmerz verspürt, sich zusammenkrümmt und keucht. Mit den Armen versucht er, seinen Kopf zu schützen, die Beine hat er angezogen. Doch die Tentakeln stören sich daran nicht. Als er das Gefühl hat, vor Schmerzen zu platzen, explodiert tatsächlich etwas. Die restliche Magie, die sich in seinem geschwächten Körper angesammelt hat, bahnt sich ihren Weg nach draußen und schützt ihn für wenige Momente, lässt ihn aber gleichzeitig komplett geschwächt zurück. Jedwede Köperspannung hat ihn verlassen. Beinahe apathisch starrt er vor sich hin und wartet auf das Ende aller Dinge.

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 Betreff des Beitrags: Re: 19./20. Juni
BeitragVerfasst: Fr 13. Jul 2018, 17:45 
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Der dunkelhaarige Vampir fragt, wie er Tränke verträgt. Rhyll blinzelt kurz, gibt aber auch sofort die entsprechende Antwort. Soweit verträgt er Tränke besser als Magie in Form von Zaubern, sofern da nicht sein persönliches Kryptonit drin enthalten ist. Wobei das ja witzigerweise nicht mal magisch ist. Dennoch, haut ihn schlimmer um, als ein Tritt von einem Pferd. Darauf folgt die Ansage, dass er wohl etwas Doping braucht, um mitmischen zu können. Noch ein Blinzeln, gefolgt von einem hoffentlich nicht allzu erfreuten Blick, als Lord Slytherin mit den entsprechenden Trankbezeichnungen rausrückt. Ernsthaft jetzt? Sicher, davon gelesen hat er schon. Und er vermutet, dass sein Vater damit auch schon ein wenig Braukunst betrieben hat. Aber selber angemischt hat er die noch nicht und wird das wohl auch so schnell noch nicht tun. Dafür ist eine weitaus höhere Braukunst nötig, als er im Moment vorweisen kann und er ist bei weitem nicht schlecht. Umso schöner also, dass ihm diese Tränke nun ausgehändigt werden, nachdem er mit einem Nicken bekundet hat, dass er verstanden hat. Länger als eine Stunde. Gut, dann sollte er sich wohl nicht ganz so weit aus dem Fenster lehnen mit seinen Aktionen. Oder sie wenigstens auf ein oder zwei Aktionen beschränken und nicht die ganze Zeit. Mh. Danach würde er zwangsweise wohl nicht mehr auf den Beinen stehen. Sofern er das überhaupt schaffen würde, auch wenn der Schlossgründer offenbar zuversichtlich scheint. Zuversichtlicher als Rhyll selbst, wohlgemerkt. Aber er wird nun sicherlich auch nicht zurückstecken. Christopher ist da drin und der muss da raus. Bestenfalls natürlich lebend und in einem Stück. Aber auf alle Fälle lebend. Also schluckt er die Tränke nun nacheinander.
Die Wirkung ist … nicht umwerfend, aber doch sehr stark spürbar. Rhyll blinzelt, keucht leise und krümmt sich sogar einen Moment zusammen, flucht leise. Scheiße, das ist echt nichts für beständige Einnahme. Soll es ja auch nicht sein, das bringt einen dann nämlich wirklich um, auch wenn die Tränke genau das verhindern sollen. Jedenfalls in Kämpfen oder ähnlichen Dingen. Kurz darauf spürt er aber auch schon, wie sich sein Metabolismus auf die Tränke einstellt, die Magie ihre Wirkung tut. Ja, er kann noch immer das Wasauchimmer in dem Raum dort spüren und es macht ihm auch noch immer eine Heidenangst. Aber es ist jetzt schon erträglicher. Als Lord Slytherin dann noch einmal schaut, ob alle mit dem Plan einverstanden sind, nickt er ebenfalls wie Angus es tut und sieht dann zu, wie der Vampir anfängt die Banne zu lösen. Rhyll verstaut den Stab für Schulzwecke in seinem Holster und wechselt dann den weniger für die Öffentlichkeitsarbeit bestimmten Stab in die Linke. Mit einem unwirschen Kopfrucken werden die Haare wieder kurz und blond. Jetzt braucht er alles, aber ganz sicher nicht diese nervige Strähne im Gesicht.

Und kaum ist die Tür offen und Lord Slytherin im Raum verschwunden, kommen Rhyll Zweifel in diesem Plan. Jetzt, wo nämlich keine schützenden Zauber mehr vor diesem Ding sind, spürt er dessen Boshaftigkeit und Hass in voller Gänze. Statt einen Schritt zurück macht er aber ebenso einen Sprung vorwärts und wäre fast noch mit Angus an der Tür kollidiert, so schnell ist er nun. Hrgs! Gewöhnungsbedürftig. Aber dann sieht er auch das Grauen dort im Raum und ist einen Moment lang wohl ebenso davon gefangen wie sein Trainingslehrer. Der Siebtklässler starrt das Ding an wie eine lebende Leiche. Ach was, das ist tausendfach schlimmer als ein vom Tod zurückgekehrter Körper! Nekromantie ist ein Kindergartenscheiß dagegen. Geistesgegenwärtig schnellt er herum und verschließt die Tür. Das Ding darf nicht raus! Und dann schaltet sich der Verstand für einen Augenblick völlig aus, weil er nicht begreifen kann, was er da vor sich hat. Stattdessen übernehmen sein Körper und sein Geist die Regie. Der sonst so eiskalte und rationale Slytherin geht in die Knie, legt die Hände über den Kopf und sein gellender Schrei tönt durch den Raum. Dagegen war selbst der kontrollierte Besuch von Dementoren zum Erlernen des Patronus ein Witz. Dieses Ding ist so voller Hass, voller Wut und Zerstörung, dass es ihm sogar noch körperliche Schmerzen bereitet. Rhyll zittert am ganzen Leib und der Schrei wird jäh unterbrochen von der Magiewelle, die ihn direkt von der Seite erwischt. Da er aber schon am Boden ist und zudem noch dieses Doping intus hat, bleibt er (leider!) wach und wird nicht ausgeknockt. Vielmehr bringt ihn dieser Vorfall schlussendlich wieder zu Bewusstsein und sein Fokus richtet sich auf die zwei Gestalten, die von diesem Ding angegriffen werden. „Christopher…“, wispert er schreckensstarr und mit Entsetzen im Blick, weil er sehen kann, was dieses Monstrum seinem Freund angetan hat und noch immer antut.

Ein stummes „Levicorpora!“ formt sich in seinem Kopf und befördert Christopher sowie auch Paddywack gemeinsam aus der Reichweite des Dings. Etwas unsanft kommen Champion und Schulleiter nun zwar bei ihm auf, aber ein paar blaue Flecken sind wohl gar nichts im Vergleich zu dem, was kommen könnte und was bei Christopher leider schon der Fall ist. Viel Zeit zum Überlegen bleibt nun auch nicht. Das Wesen wird sich sicherlich nicht die Beute wegnehmen lassen wie ein Erstklässler das Butterbrot. Rhyll macht das, was er schon draußen getan hat. Ein Blutzoll, gemurmelte Beschwörungen und eine Schutzbarriere. Um sich, um Christopher und um Paddywack herum und mit ein bisschen mehr Anstrengung reicht sie auch bis zur Tür. Das Ding darf nicht raus. Nicht auszudenken, was es anrichten könnte. Noch ist er stark genug um das auszuhalten, so hofft er jedenfalls. Lang genug für die beiden Vampire, um da was zu reißen. Er selbst muss sich um seinen Freund kümmern. Und um Paddywack. Dessen Arm wird provisorisch mit Rhylls Gürtel abgebunden, eine solche Fluchverletzung kann er nicht magisch heilen. Kleinere Geschichten, sicher. Kein Ding. Er hat Horatio mehr als einmal zusammengeflickt. Aber nicht mit solchen Ausmaßen, das übersteigt sein Können. Er ist kein Heiler, verdammt! Aber wenn er hier lebend rauskommt, wird er seine Eltern ins Gebet nehmen und eine solche Ausbildung erbitten. Braucht man ja scheinbar doch dringend. Und bei Christopher? Was soll er da tun? Das einzige, was ihm einfällt, ist ein Bannspruch. Sich sacht auf die Lippe beißend fängt er an, einige Zeichen mit dem Stab in Christophers noch gesundes Fleisch zu schneiden. „Entschuldige bitte.“, wispert er und macht dasselbe dann überall dort, wo das Wesen ihn erwischt hat. Es wird den Verfall zwar nicht zurückbilden können, aber aufhalten. Vielleicht kann man ihm dann noch helfen. Rhyll seufzt leise, dann schaut er zu den beiden Vampiren, die sich nun allein Auge in Auge mit ganz vielen grausamen Dingen gegenüberstehen dürfen.

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 Betreff des Beitrags: Re: 19./20. Juni
BeitragVerfasst: Do 19. Jul 2018, 15:56 
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Hat er Angst? Natürlich. Auch ein Salazar Slytherin hat zuweilen mal Angst, denn die hält bekanntlich lebendig. Bisschen paradox, wenn man ja selbst untot ist, aber äh… ja. Es hält einen dann halt an der Existenz. Fakt ist, er kann noch immer Angst empfinden und jetzt gerade ist es auch wieder so weit. Lähmend ist die Angst allerdings nicht, dafür ist es zu wichtig, dass er den Fokus im Hier und Jetzt behält und nicht abdriftet. Ja, es steht nicht nur seine Existenz und die seines Mannes auf dem Spiel. Auch die der Schüler, des Schlosses und – sofern das Ding hier raus- und an ihm vorbeikommt – die der ganzen Welt, wenn sie Pech haben. Das Grauen, das nun Gestalt angenommen hat, bewegt sich auf Paddywack und Christoper zu, die reglos an der Wand liegen. Es riecht nicht nur nach Tod (Isgar) sondern auch nach Blut, viel Blut. Zum Glück ist das nicht mehr ablenkend für den ehemaligen Schlossherrn. Da hat das Training all die Jahre ja doch was gebracht. Er verfällt jetzt nicht in Blutrausch und lässt alles sausen. Nein. Sein Verstand rotiert und er zuckt nur kurz zusammen, als ein gellender Entsetzensschrei erklingt. Der erste Gedanke ist, hier ist noch jemand rein- oder das Wesen rausgekommen. Der Blick fällt zur Tür – doch die ist verschlossen. Oh, gut. Nicht gut dagegen ist, dass alle noch im Raum sind. Sowohl Angus als auch Paddywack, Christopher und Rhyll Hemslaye. Letzterer ist für die Schreie verantwortlich, die schlimmer sind als Muggel „Hexen“ auf dem Scheiterhaufen. Aber dann scheint der Bengel sich wieder zu fangen und rational zu denken. Gut so! Salazar kann die Barriere entstehen sehen und somit hat sich das eine Problem schon mal erledigt. Raus kommt keiner, der nicht an Rhyll vorbeidarf. Oder hat der Junge jetzt einfach nur eine allgemeine Barriere gezogen, um Christopher, den Schulleiter und sich selbst zu schützen? Kann natürlich auch sein. Wird er vielleicht austesten, wenn es sein muss. Wie die Barriere des jungen Mannes wirkt, hat er ja gesehen. Die Wölfe prallten einfach ab.

Salazar stellt sich nun dem Wesen entgegen, das sich natürlich auf den Weg macht, seine Beute zu verfolgen. Für das, was jetzt kommt, braucht er seinen Stab nicht. Dämonenbeschwörung geht auch ohne Zauberstab, wenn man es richtig anstellt. Isgar hat vielleicht ein Grauen beschwören können, aber ist er jemals so weit gegangen wie ER? Als er in einer Art Ehekrach dermaßen mit Angus aneinandergeraten war, dass er beinahe ihrer beider Existenzen ausgelöscht hatte mit diesem Zauber? In der Zwischenzeit hat er diese Beschwörung noch zwei Mal durchgeführt und mittlerweile ist es kein übles Ringen mit dem Feind mehr, wenn er den Dämon wieder bannt. Dennoch, Spaß macht es noch immer nicht. Auch wenn es jedes Mal ein erhebendes Machtgefühl gibt, wenn er die Beschwörung spricht. "Jabbuk d' oloth, xxizz uns'aa ulu dro'xun nindol z'ress."* Noch während er spricht, wird es dunkel im Raum. Aber es ist nicht diese Art der Dunkelheit, die aufkommt, wenn Lichter ausgeschaltet und Kerzen gelöscht werden. Es ist anders. Diffus. Es ist, als würde die Luft selbst dunkel, die Finsternis aus der Dämonenwelt in diese Ebene einsickern.

"Jabbuk d' oloth, belbau uns'aa l' yorn ulu lassrinn nindol z'ress phor."** Oh, er spürt es, ihm stellen sich die Nackenhaare auf. Auch die anderen dürften es spüren. Die Temperatur im Raum sinkt um mehrere Grad ab. Es ist etwas hier. Etwas, was nicht weniger boshaft ist als das, was Isgar Asgrim da erschaffen hat. Mit dem Unterschied, dass dieses nun gerufene Wesen nichts anderes neben sich dulden wird und das bei jedem empfindsamen Wesen einen gewissen Fluchtreflex auslöst. Auch ihn umhüllt diese Aura nun und sie ist um ein Vielfaches düsterer und dunkler als seine eigene. Bei allen Göttern, er will gar nicht wissen, was das nun bei Mister Hemslaye auslösen wird, aber das leise Wimmern hört er leider auch schon. Nur kann er darauf jetzt auch nicht eingehen, er braucht seine ganze Konzentration. Rowena hätte ihn wohl übers Knie gelegt, wenn er zu Lebzeiten so wahnsinnig gewesen wäre, etwas Derartiges hier im Schloss zu starten. Ach was, gevierteilt hätte sie ihn. Aber früher war er nicht so wahnsinnig. Und nicht stark genug. "Jabbuk d' oloth, kl'ae ukt z'ress qua'laen uktan!"***, spricht er schließlich die letzten Worte. Jetzt bleibt es abzuwarten, wie das nun gerufene Wesen diesen Befehl umsetzen wird. Vielleicht wird diesem Ding das Auslösen des Verfalls nun selbst zum Verhängnis.

*Herr der Finsternis, hilf mir dieser Kraft zu widerstehen.
**Herr der Finsternis, gib mir die Macht diese Kraft zu zerschlagen.
***Herr der Finsternis, verwende seine Kraft gegen sich selbst.


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 Betreff des Beitrags: Re: 19./20. Juni
BeitragVerfasst: Sa 25. Aug 2018, 11:59 
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Ein markerschütternder Schrei hält ihn wach. Leider möchte er beinahe denken. So kriegt Christopher mit, wie sich der Verfall durch sein Gewebe frisst. Durch die Rippen in tiefere Schichten. Wie viele Sekunden wird es noch dauern, bis er stirbt? Welches Organ wird zuerst versagen? Im nächsten Moment ist er irritiert. Ist er doch schon gestorben? Wieso fliegt er? Und dann landet er unsanft wieder auf dem Boden und erkennt einen seiner besten Freunde bei sich. Verdammt. Doch Christopher kann seine Gedanken nicht bei Rhyll behalten. Von einem Moment auf den anderen verändert sich seine Atmung, wird anstrengender. Kein Reflex mehr, sondern Arbeit. Der Slytherin bekommt Panik. Die Atmung wird gleichzeitig flacher und schneller. So kriegt er gar nicht richtig mit, was Rhyll an seinem Körper macht, nimmt die Schmerzen durch die Schnitte nicht wahr. Stattdessen versucht er sich an Rhylls Jacke festzukrallen, schafft es aber nicht. Stattdessen rutscht seine Hand ab, liegt nutzlos auf dem Boden. Todesangst macht sich breit. Christopher sucht den Blick seines Freundes, findet ihn und hält ihn fest. Sagt ihm alles, was er noch sagen möchte. Schuld, Trauer, Liebe, Angst, Verzweiflung, Hoffnung. All das kann Rhyll in seinen Augen lesen. Schuldgefühle, weil er Rhyll und die anderen hierhergeführt hat. Trauer um das Leben, das er noch führen hätte können. Liebe, die er Rhyll, Raven, Rhonda, Isadora und all seinen anderen Freunden gegenüber empfindet. Angst vor dem Sterben, dem Ungewissen. Verzweiflung ob der Ungerechtigkeit der Situation. Und Hoffnung. Hoffnung, dass doch noch alles gutgeht. Hoffnung, dass er doch noch eine Zukunft hat. Hoffnung auf ein Leben.

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 Betreff des Beitrags: Re: 19./20. Juni
BeitragVerfasst: So 2. Sep 2018, 04:07 
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Vampir
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Irgendwie geht alles so schnell. Selbst aus der Perspektive eines so flinken Wesens wie eines Vampirs. Angus fühlt sich hin und her gerissen zwischen dem einen Brandherd (Dämon und Dämon Nummer Zwei plus seinem Gatten, der selbiges beschworen hat) und dem anderen (Christopher und Ambrosius in Obhut eines von Magie nur so bombardierten Magiesensibelchen). Sein übergroßes Ego, Neugier und Abenteuerlust wollen natürlich ins Damonengeschehen eingreifen, am Besten in Angus-Manier mit Karacho mittenrein. Der Rest, der ein wenig intelligenter und überlegter ist, weiß jedoch, dass das einfach nur dumm wäre. Angus mag viele Fähigkeiten haben, selbst wenn er kein Zauberer ist, sondern nur über eine gewisse - wenn auch über Jahrhunderte trainierte und verfeinerte - Vampirmagie verfügt ... aber er kann nichts beschwören, keine Flüche brechen oder dergleichen. So einsam ihm Salazar auch vorkommen mag, er kann ihm nicht zur Seite stehen, nicht helfen, gar nichts für ihn tun. Diese Dämonensache ist eine Ein-Vampir-Show. Und er will den Kraftakt seines Liebsten nicht dadurch gefährden, dass er seinem Geltungsdrang folgt und versucht, den lebenden Albtraum mit bloßen Zähnen anzugreifen, nur damit er dann von Salazar auch noch gerettet werden muss.
Nein, Angus entscheidet sich für den zweiten Brandherd. Leicht widerstrebend überbrückt er in wenigen Schritten die Distanz zu Rhyll und sieht, dass der Schüler schon ganze Arbeit geleistet hat. Ambrosius' Arm ist abgebunden. Zu Angus Fähigkeiten - und es staunen gerade Feinde immer sehr darüber - gehört vor allem Heilmagie. Man traut jemandem wie ihm jede Menge an Schadensmagie zu, aber Heilmagie ... Er kniet sich neben den Schulleiter und legt ihm die Hand auf. Wunderheiler, jaja. Es ist eine Fluchwunde, den Arm kann niemand retten, aber Angus sorgt dafür, dass alles heilt. Die Haut wächst, die Wunde schließt sich, nichts wird sich hier entzünden, nichts wird schmerzen. Außer natürlich der Verlust eines Gliedmaßes, aber Ambrosius Paddywack ist charakterfest genug, um daran nicht zu verzweifeln.
Während Angus sich nun Christopher und dem ziemlich beeindruckenden Bann zuwendet, den Rhyll auf ihn angewandt hat, kommt sogar schon wieder Leben in den alten Mann. Aber Angus hat jetzt keine Zeit, er sieht sich diese seltsamen, nun, man kann es eigentlich nicht Wunden nennen ... diesen Verfall an, legt die Hand auf eine der betroffenen Stellen und merkt, wie ihm schlecht wird. Dieses Vieh ist das pure Grauen, es ist Tod und Verderben. Ein spannendes Wesen, das Angus unter anderen Umständen sehr interessiert hätte. Jetzt aber ist es einfach nur ein ganz widerliches Scheißvieh.
Christopher sieht aus, als wäre er jenseits von Gut und Böse. Er hat heute eindeutig zuviel gesehen, zuviel getan, zuviel erduldet. Doch jetzt muss er ein letztes Mal stark sein.
Angus blickt zu Salazar und fröstelt in der dunklen Kälte. Er versucht, die zweite Wesenheit zu ignorieren. Sie ist Salazars Job und wenn er sie nicht unter Kontrolle halten kann, dann sind sie hier eh alle verloren. Also braucht er sich damit gar nicht zu beschäftigen. Stattdessen sieht er Christopher an.
"Einmal noch ..." murmelt er. Einmal noch stark sein ... Und er streicht mit seinen Händen über das verweste Fleisch. Es wird alles andere als angenehm für Christopher sein, sich anfühlen, als wolle Angus ihm das Fleisch von den Knochen ziehen. Schmieriges Gewebe bleibt an seinen Fingern hängen und etwas Böses will auch in ihn hineinkriechen, aber es ist nur eine Nachwehe, es kann ihm nichts anhaben. Er ist stärker und der Bann schwächt es. So konzentriert Angus nun alles, was er an Heilmagie in seinem untoten Körper hat, in den Handflächen. Sie werden warm, viel wärmer als es für einen Vampir möglich scheint. Wenn man auf seine Hände blickt, die beständig über Christopher streichen, mit geschmeidigen Bewegungen, dann wirkt es fast, als wären sie von einem Flimmern umgeben, wie es manchmal auf heißen Alphaltstraßen zu sehen ist. Angus kann den Schaden nicht umkehren, doch er heilt alles, was noch zu heilen ist. Und das ist zum Glück doch einiges. Christopher wird wohl eine Narbenlandschaft zurückbehalten ähnlich Aknenarben, furchige Haut, aber was ist das schon gegen das Überleben?


Angus merkt, wie müde er wird, weil er so viel von sich hergeben muss. Es dauert gar nicht so lang, aber immerhin lang genug, um währenddessen grauenhafte Geräusche zu hören, grauenhafte Dinge zu spüren ... Hinter ihm geschieht es. Hinter ihm findet der Kampf statt. Er schaut nicht hin. Er schaut auch nicht, ob Rhyll hinsieht oder ob Ambrosius bei Bewusstsein ist. Er heilt nur. Das ist seine Aufgabe hier.
Und hinter ihm wehrt sich der Albtraum gegen das unsichtbare Grauen. Wer es dabei beobachtet, wird den Anblick nie wieder vergessen können. Das Bild aller sich ständig verändernden Schrecken dieser und jeder anderen Welt wird sich einprägen und nachts zurückkehren. So viele Gestalten, so viele Gesichter, Geräusche, sogar Gerüche. Es scheint immer noch größer zu werden und nach einem Moment des fast schon irritierten Verharrens scheint es Salazar als den Feind zu erkennen, auch wenn man dem Ungeheuer kein logisches Denken unterstellen sollte. Es bewegt sich auf ihn zu, doch etwas stimmt schon längst nicht mehr damit. Die in der schwarzen Masse aus Grauen erkennbaren Glieder, Köpfe, Schwänze scheinen löchrig zu werden, sie flimmern wie ein gestörtes Fernsehbild. Und mit jedem Augenblick wird es schlimmer.
Dennoch türmt es sich über Salazar auf, als würde es ihn verantwortlich dafür machen, dass es seinen Auftrag nicht ausführen kann. Als würde er ihm im Weg stehen und müsste hinweggefegt werden. Es gleicht einer Welle, die über dem Vampir zusammenbrechen will. Noch immer ist es stark und schrecklich, doch zerfressen an den Rändern, verzweifelt, wütend. Als sich der Kamm neigt wie der Kamm einer Welle, die zu brechen droht, lösen sich die Fasern auf, die eigentlich nach Salazar greifen wollen. Sie bröseln, zerfließen, lösen sich in Staub auf. Giftige schwarze Substanz regnet auf Salazar hernieder, doch dies ist nicht einmal annähernd so schrecklich wie das, was hätte geschehen sollen. Statt ihn unter dem Albtraum zu begraben, schneit es nur noch Fetzen böser Träume. Vielleicht verätzen sie seine Haut, vielleicht machen sie ihn krank, ganz sicher bescheren sie ihm nächtliches Albdrücken ... doch mehr nicht. Nichts, das er nicht heilen könnte. Und als die letzten Fetzen rings um ihn zu Boden gehen, ist es vorbei.
Das Vermächtnis Isgar Asgrims liegt als schwarze Schlieren auf dem glatten Boden und ist nicht mehr.

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What explains our enduring fascination with vampires?
Is it the overtones of sexual lust, power, control?
Or is it a fascination with the immortality of the undead?



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 Betreff des Beitrags: Re: 19./20. Juni [Jahr 2]
BeitragVerfasst: Mo 3. Sep 2018, 15:46 
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Wie gern würde er nun sagen, dass alles gut wird. Dass sie hier rauskommen werden. Aber er kann es nicht. Dieses Grauen ist einfach alles umfassend, viel zu stark, als dass er hier noch Zuversicht ausstrahlen könnte. Oder wenigstens vorspielen. Tut man das nicht, wenn da jemand kurz vor dem Tod steht? Spricht man da nicht noch ein wenig Zuversicht zu, damit diese kurze Zeit zwischen Leben und Tod nicht so schlimm ist? Hört man doch immer wieder. Es wird alles gut. Eine glatte Lüge ins Gesicht des Sterbenden, der sehr genau weiß, dass nichts gut wird, es aber gern hört, weil er es glauben will. Und eigentlich sollte er das doch gut können, oder? Etwas vorspielen. Das hat er von Kindesbeinen an gelernt und perfektioniert. Aber jetzt hat die Perfektion nicht nur Risse bekommen, sie ist schlichtweg eingestürzt. Rhyll weiß sehr genau, dass er Christopher hier nichts vorspielen und auch nicht irgendwas beruhigendes á là ‚wir kommen hier raus‘ von sich geben kann. Stattdessen sitzt er fast schreckensstarr neben seinem Freund, als das Grauen näherkommt, die Barriere mit seinen Tentakeln, Krallen und Klauen abtastet. Wie neugierige Finger gleiten diese widerlichen Dinger daran entlang, suchen eine Schwachstelle oder einen Eingang, um an seine Beute zu gelangen. Der Siebtklässler spürt jede Berührung, jede Bewegung deutlich in Körper und Geist. Es ist fürchterlich. Die Wölfe waren zwar zahlreich, aber es war nur wie ein Kanonenangriff auf eine Mauer. Das hier ist… schleichend. Tastend. Ätzend. Es will sich einen Weg ins Innere brennen. Es will zu ihm durchkommen, ihn niederwerfen, ihn zersetzen. Da ist nichts mit gut zureden und Zuversicht ausstrahlen.

Erst als Angus sich zu ihnen gesellt und am Schulleiter seine Magie zu wirken beginnt, löst sich Rhylls Fokus von diesem gruseligen Ding und er wendet sich nach kurzem Blick auf Paddywack wieder Christopher zu, der ihn mit einem Blick bedenkt, dem er gar nicht mehr ausweichen kann und auch nicht will. „Alles okay.“, hört er sich leise sagen. „Wir sind aus freien Stücken hier. Nicht deine Schuld.“ Er streicht ihm sacht über die Haare und schafft es zu einem schiefen Lächeln, trotz der tastenden Finger, die sich gerade über seinen Nacken bewegen. Rhyll unterdrückt ein Schaudern. „Und ich wäre auch gekommen, wenn du mich fortgeschickt hättest.“ Dann kümmert sich Angus endlich um Christophers Verletzungen und Rhyll bleibt einfach an seiner Seite sitzen, hält eine seiner kalten Hände und erschreckt sich darüber fast noch, weil sie so kalt sind. Kälter als seine Hände und das will was heißen.

Und dann verschwinden die Finger an der Barriere urplötzlich. Der Slytherin blinzelt verwirrt. Gerade, als er dazu ansetzen will, dass es schon gut gehen wird, er vielleicht doch nicht stirbt, weil Angus nun auch noch so an ihm herumhantiert und seine Verletzungen zu behandeln beginnt, fährt ihm eine eisige Kälte in die Glieder, schickt ihm weit schlimmeres Grauen und Schrecken in seinen sowieso schon überforderten Geist. Rhyll zittert, lässt Christophers Hand los und rutscht in Panik rückwärts an die Wand des Raumes, so weit weg von dem, was da heraufbeschworen wird, wie es nur geht. Wo kommt das denn jetzt bitte her?! Raus! Raus! Er muss hier raus! So schnell wie möglich, so leise wie möglich, damit es ihn nicht bemerkt. Statt etwas in der Richtung zu tun, bleibt er aber nur dort an der Wand wie festgeflucht, rollt sich zu einer festen Kugel zusammen und kann ein Wimmern nicht zurückhalten. Es soll weggehen, es soll verschwinden! Aber es geht nicht weg. Allerdings fokussiert es sich auch nicht auf ihn, wie er schließlich merkt. Kurz hebt Rhyll den Blick und starrt auf die Szenerie, die sich ihm da hinter Angus bietet, der nichts von dem mitzubekommen scheint, was sein Mann da verzapft hat. Er sieht nicht das dunkle Wesen, was sich um den schwarzhaarigen Vampir manifestiert, ihn umhüllt. Er sieht nicht, wie er kämpfen muss, um die Kontrolle über das soeben Beschworene halten zu können. Und er sieht nicht, dass das Wesen, welches Isgars Geist entsprungen ist, nun seinen Partner als Gegner erkannt hat. Der Druck an der Barriere lässt nach, als sich das Grauen vollends auf Salazar Slytherin und seinen Dämon einschießt. Rhyll presst die Lider zusammen und reißt sie sogleich wieder auf, weil die Bilder vor seinem inneren Auge nicht besser sind als das, was sich da gerade in der Realität tut. Sein Blick fällt wieder auf den blonden Vampir und seine Patienten. Verdammt. Schwer atmend löst er seine verschlungenen Arme und Beine, kommt auf die Knie und kriecht wieder zurück zu Angus, Christopher und Paddywack. So wie Angus hat auch er hier eine Aufgabe und die heißt Schutz, nicht verkriechen. Gut, er kann auch sehr schön schützen und sich gleichzeitig verkriechen. Die Barriere bleibt ja bequemerweise bestehen, solang er sie mit seiner Energie nährt. Aber das kann er einfach nicht, auch wenn er im Moment wirklich gern nichts lieber als das tun würde.

Als es zum finalen Kampf zwischen diesen zwei Wesen kommt, entfährt dem Slytherin doch wieder ein Schrei, weil es einfach zu grausam ist, was er da spürt. Diese Finsternis, die Kälte, der Hass, all dieser Hass, der sich zersetzend in ihm festbrennen will. Aber dann ist es vorbei. Zumindest fast vorbei. Ein Teil der Grausamkeit verschwindet, löst sich auf und ist nicht mehr als ein Nachhall in seinen Nervenenden. Es prickelt wie tausend Nadelstiche, als hätte er man ihm erst einen Kältezauber auferlegt und anschließend mit einem Fieberzauber bedacht. Aber es ist besser. Jetzt kann er nur noch das andere Grauen spüren. Nicht, dass das besser wäre, ganz im Gegenteil. Aber es ist etwas leichter zu ertragen, jetzt, wo eins der Dinger weg ist. Rhyll fokussiert sich nun wieder ganz auf Christopher, der Qualen durchlitten haben muss, so stockend wie er jetzt atmet. „Ich lass dich nicht allein.“, murmelt er leise und meint es auch so. Wenn er den Fokus nun auf seinem Freund hält, wird er nicht noch mal flüchten müssen. Hofft er.

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~*~Hogwartsplay-Spammer Deluxe~*~


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 Betreff des Beitrags: Re: 19./20. Juni [Jahr 2]
BeitragVerfasst: Di 4. Sep 2018, 17:09 
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Es funktioniert. Salazar kann spüren, wie das beschworene Übel sich nicht nur in dieser Dimension und in diesem Raum hier manifestiert, er kann auch spüren, wie es sich seiner bemächtigen will. Das ist in Ordnung, das gehört dazu. Die Kunst ist im Grunde nämlich nicht, diesen Dämon zu beschwören – das kann so gut wie jeder hier im Raum schaffen, wenn er es sich zutraut. Selbst Mister Nolan könnte das, sofern er die Praktiken dazu studiert hätte und vor allem auch verrückt genug wäre, es zu versuchen. Beim Magiesensibelchen Mister Hemslaye sieht es schon wieder anders aus, da wäre es wohl ein unkontrolliertes Beschwören und dann hätte man den Salat. Aber wie gesagt: Die Kunst besteht nicht darin, das Wesen zu beschwören und sich von ihm beherrschen zu lassen. Nein, richtig tricky, wie man so schön sagt, wird es dann, wenn es darum geht, dieses Wesen wieder loszuwerden. Doch so weit sind sie noch nicht. Salazar spürt mit jeder Faser seines Selbst, dass das, was er da beschworen hat, nun in seiner ganzen Komplexität diese Dimension betreten hat und sich seinen Körper als Wirt zunutze machen will, um sich der gegnerischen Macht entgegenzustellen.

Und auch Isgars Fluch hat scheinbar begriffen, dass er der Feind ist. Gut so. Salazar lässt es zu, dass die Finsternis durch ihn spricht. Zischende und schnarrende Laute sind es, die den Raum erfüllen. Kein Parsel, keine dunkle Sprache, es ist irgendwas dazwischen. Etwas, womit wohl nur diese Wesenheiten miteinander kommunizieren können. Salazars dämonischer Parasit beginnt gegen das alptraumhafte Ding zu agieren. Es ist nicht mal ein spektakulärer Finalkampf, wie man ihn sich vielleicht vorgestellt hätte. Es spielt sich alles auf einer nicht sichtbaren Ebene ab. Aber er kann es spüren. Er fühlt jede Energiewelle, jeden Vorstoß purer Finsternis, die sich auf den Weg macht, um ihr Ziel zu zerstören. Wie es Pfeilen und Speeren gleich gegen die Klauen und Krallen, die Tentakel und Flügel vorgeht. Sie durchlöchert wie einen guten Schweizer Käse. Sichtbar passiert jedoch rein gar nichts. Abgesehen davon, dass das Grauen, was Isgar Asgrim heraufbeschworen hat, sich langsam aber sicher zu zersetzen beginnt. Ein finales Aufbäumen erfolgt, doch mehr als Fetzen und Tropfen greifbar gewordener Grausamkeit kommen nicht auf ihn nieder. Ja, sie verätzen ihn, lassen ihn spüren, dass er einer anderen Ebene angehört als das Wesen selbst. Doch das geht auch in Ordnung, das ist nichts, was er nicht schon irgendwann mal aushalten musste.

Nachdem das eine Übel besiegt ist und sich das Klima im Raum einigermaßen wieder beruhigt hat, kniet Salazar am Boden, schwer atmend und nicht wenig gezeichnet von dem, was da über ihn hereingebrochen ist. Doch nun erst beginnt sein eigentlicher Kampf. Jetzt muss er das Übel wieder loswerden, es bannen und zurück in seine Dimension schicken. Wenn möglich, ohne dass es einen Teil von ihm mitnimmt. Da sag noch mal einer, Vampire haben keine Seele. Oh, doch! Haben sie. Und die Finsternis möchte diese Seele sehr gern mit sich reißen. Es zerrt an ihm, es will ihn zerreißen. Der Schlossgründer beißt die Zähne zusammen und kratzt jedes Bisschen Willenskraft zusammen, was er aufbringen kann. Hier helfen keine Beschwörungen mehr, kein Bannspruch. Das Wesen kann nur mit einer immensen Willensanstrengung wieder fortgeschickt werden. Er muss den Verlockungen widerstehen. Macht, Einfluss, Herrschaft über Raum und Zeit, Unterwerfung dieser und der anderen Dimension, wenn er die Finsternis gewähren lässt, weiterhin der Wirt und funktionierender Körper für das Wesen bleibt. Ach, das ist wirklich sehr verlockend und kitzelt so einige Regionen seines Egos, was schon immer mit der Weltherrschaft und dergleichen mehr geliebäugelt hat. Salazar löst den Blick vom Boden, schüttelt den Kopf und sucht seinen Mann. Da sind sie, die blonden Haare. Das ist sein Anker im Hier und Jetzt. Der liebenswerte Chaot, der durchgeknallte Sadist und Sturkopf, der so viel mehr für ihn ist, als er denkt. „Angus…“, knurrt er und krallt die Hände in den Steinboden. „Schau mich an!“ Dann wartet er darauf, dass sein Mann zu ihm sieht und sich seine schon fast Funken sprühenden grünen Augen in Angus blauen Bergseen verlieren können.


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 Betreff des Beitrags: Re: 19./20. Juni [Jahr 2]
BeitragVerfasst: So 9. Sep 2018, 11:01 
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Gerechtigkeit. Was ist gerecht? Was ist ungerecht? Seit Jahrtausenden streitet die Menschheit über diesen Begriff, über diese Tugend ohne je zu einem eindeutigen Ergebnis zu kommen. Ist es nun gerecht, dass Christopher Qualen erleidet? Keine Familie mehr hat? Keine Zukunft? Dass ihm Askaban droht, sollte er sich je von den Angriffen des heutigen Tages erholen? Hat er es verdient durch sein schlechtes Handeln in der Vergangenheit? Hat er seine Schlechtigkeit noch nicht genug aufgewogen? Wie viel wird er noch ertragen müssen, bis ihm vergeben ist? Wird ihm je vergeben werden? Für all die ausgenutzten Mädchen? Für die verprügelten Mitschüler? Für die Toten, die die Straßen seines jungen Lebens pflastern? Wird er sich je vergeben können?
In Rhylls Blick liest er Vergebung. Zuneigung. Trost. Christopher versucht, diese Verbindung nicht abbrechen zu lassen, doch dann durchfährt ihn ein neuer Schmerz. Kurz denkt er, das Untier hat es geschafft, seiner noch einmal habhaft zu werden. Doch der Schmerz unterscheidet sich. Während er vorhin tief in ihn gedrungen ist und versucht hat, zu seinem Innersten vorzudringen, fühlt es sich nun eher an, als würde er sich von der Mitte her auflösen. Es reißt an ihm, zieht ihm die äußere Hülle von den Knochen. Wieder würde er gern Schreien, doch die Energie reicht nur für ein schmerzerfülltes Keuchen, ein Verspannen aller Muskeln und einsame Tränen, die sich den Weg aus dem geschundenen Körper suchen.
Dass diese Schmerzen Heilung bedeuten, bemerkt er erst, als er zumindest nicht mehr das Gefühl hat, ersticken zu müssen. Da öffnet er wieder die Augen, muss aber feststellen, dass Rhyll nicht mehr an seiner Seite ist. Mit einem schwachen Lächeln lässt er sich auf den Rücken fallen und ist überrascht, Angus über sich zu sehen. Welch Ironie des Schicksals. Sollte der Vampir das letzte sein, was er sieht? Doch dann ist da wieder Wärme an seiner Hand. Er dreht den Kopf ein wenig und erblickt seinen Freund an seiner Seite. Christopher schenkt ihm ein letztes schwaches Lächeln, ehe er endlich die Augen schließt. Ist das gerecht?

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