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 Betreff des Beitrags: 15. Dezember [Jahr 1]
BeitragVerfasst: Di 1. Apr 2008, 00:42 
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Freitag, der 15. Dezember, 15 Uhr

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(Ein gebildeter Mensch hat immer Reichtum in sich.)


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Di 1. Apr 2008, 00:42 


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 Betreff des Beitrags: Re: 15. Dezember
BeitragVerfasst: Mi 23. Apr 2008, 00:12 
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Opfer des 13. Mai
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(Am See)

Wenn man André jetzt beobachtet, dann könnte man meinen, er habe unsichtbare Scheuklappen auf - so gerade stiert er nach vorn. Seine Schritte kann man getrost als militärisch bezeichnen. Korridor, Korridor, Korridor ... drin. Toilette, Toilette, Toilette ... drin. André bekommt jetzt erst mit, dass Aidan ihm wirklich gefolgt ist, doch er wendet sich ihm nicht zu, sondern marschiert schnurstraks auf das erstbeste Waschbecken zu. Der Hahn wird so grob aufgedreht als müsse man das Wasser von ihm erpressen, dann beugt sich der Ravenclaw vor, lässt die gewölbten Hände volllaufen und schließt die Augen, ehe er sich das kalte Nass ins Gesicht befördert. Er zieht scharf Luft ein, so kalt ist es. Das Wasser läuft weiter, während er sich mit den Händen links und rechts am Becken abstützt und hineinstarrt. Tropfen lösen sich von seinem Kinn und seiner Nase. Er beobachtet, wie das Wasser im Abfluss verschwindet. Wird es nicht langsam Zeit, darüber hinweg zu kommen? Ist es normal, so lange zu leiden? Oder glaubt ein winzig kleiner Teil von ihm immer noch, dass Leander zu ihm zurückkehren wird? Sofern es mit Sèitheach nicht klappt, wäre das doch vielleicht sogar möglich, oder? Er könnte ihn tröstend aufnehmen und wieder der Mittelpunkt seines Lebens werden.
André stellt das Wasser ab, dreht sich um und lehnt sich rücklings an das Waschbecken. Er verschränkt die Arme und mustert Aidan. "Du hast sie gesehen, hm? Alle konnten sie sehen. Sie denken vielleicht, dass es harmlos aussieht, aber jeder der ein Fünkchen Verstand im Kopf hat kapiert doch, was Sache ist. Er hat nichts gelernt, gar nichts." André schnauft und sieht zu Boden. "Ich wollte ihm beibringen, dass er sich für nichts schämen braucht, dass er kämpfen muss, wenn ihn jemand diskriminiert. Und dann gerät er an diesen Iren, der genauso verstockt ist wie er. Die beiden denken ständig nur daran was andere denken könnten. Das regt mich so auf!" Und man sieht ihm deutlich an, dass er damit die Lage sehr realistisch einschätzt. Sein Blick funkelt. "Für mich war es auch nicht leicht. Am Anfang habe ich auch verkraften müssen, dass sogenannte Freunde sich von mir abwenden, na und? Dafür habe ich neue gefunden. Und meine Familie hat auch kein Freudenfest gefeiert als es rauskam. Aber was soll's? Man ist was man ist, da nützt alle Heimlichtuerei nichts."

Und was nützt es, Aidan damit vollzutexten? André atmet tief durch. Genausowenig nützt es was, sich einzureden, man müsse über etwas hinweg sein, wenn man es nicht ist. Er wischt sich mit dem Ärmel über das Gesicht, um den Rest Feuchtigkeit zu vertreiben.
"Interessiert dich sicher brennend, hm?", sagt er mit einem selbstironischen Lächeln. "Es scheint nur irgendwie einfacher zu sein diesen Mist jemandem zu erzählen, der nichts damit zu tun hat. Oder es ist grad einfach übergelaufen, kann auch sein, dann hat es dich nur zufällig getroffen. Gott bin ich fertig." Er streift den Mantel ab und legt ihn über eines der anderen Waschbecken, denn hier drin ist es damit eindeutig zu warm. "Ich war niemals ein aggressiver Mensch und zynisch schon gar nicht, und jetzt könnte ich diesen Iren mit den bloßen Händen umbringen und mich darüber auch noch lustig machen. Ich hasse es, so zu sein." Seine Händen finden rechts und links neben seinem Körper den Weg an den Waschbeckenrand zurück, nachdem er sich wieder rücklings dagegengelehnt hat. "Vielleicht sollte ich meinen Vater bitten, mich wieder zu sich nach Australien zu holen.", fügt er murmelnd hinzu.

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 Betreff des Beitrags: Re: 15. Dezember
BeitragVerfasst: Mi 23. Apr 2008, 00:33 
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(Am See)

So schnell, wie André durch die Korridore eilt, muss der Leibhaftige in den Schotten gefahren sein, denn es scheint so, als wäre eben jener Leibhaftige hinter dem Franzosen her. Oder jemand hat ihm Hundeinstinkte eingepflanzt und lässt nun einen dieser elektronischen Hasen vor ihm herlaufen, die man auch beim Hunderennen immer so schön beobachten kann. Aidan muss jedenfalls seine Schritte ein wenig beschleunigen, damit er hinter dem Ravenclaw herkommen kann, damit dieser ihn nicht abschüttelt. Aber gut, er weiß ja, welche Toilette er ansteuert, denn wenn man dorthin will, dann nimmt man nicht das Klo, das am weitesten weg ist, sondern - aus rein natürlichen Gründen - natürlich das, was am nächsten an einem dran ist. So könnte er ihn ruhig aus den Augen verlieren, er weiß ja, wo er hin will und so steht er wenig später auch im Waschbereich des Toilettenraumes und beobachtet seinen Klassenkameraden aufmerksam, wie dieser sich mit Wasser abzukühlen versucht. Scheint nur nicht so ganz zu klappen. Jedenfalls nicht, wenn sein Ziel war, dass er nichts von dem, was ihm jetzt über die Lippen kommt, an den Schotten richten wollte. Das nennt man dann wohl Versagen auf ganzer Linie, denn André schüttet ihm nun erst einmal das Herz aus. Vollständig... und es poltern die Steine, die auf ihm lasten wie Gift mit lautem Scheppern zu Boden, mit jedem Wort, das seinen Mund verlässt.
Aidan lauscht ruhig, nickt hin und wieder zustimmend - natürlich hat er die beiden gesehen, das hat wohl jeder, der ein bisschen mehr in der Gegend herumguckt und nicht mit Scheuklappen durch die Schule rennt - lehnt sich an die Wand und beobachtet ihn einfach, betrachtet ihn und lässt ihn reden, das scheint er nämlich wirklich nötig zu haben. Am Ende des Vortrages ziert ein leichtes Lächeln seine Züge, er stößt sich von der Wand ab und wandert ein paar Schritte auf André zu, jene paar Schritte, die sie noch trennen. Dicht vor dem Ravenclaw bleibt er nun stehen.
"Nein... nein, lauf nicht einfach weg. Das bringt dir überhaupt nichts, wenn du jetzt wegrennst wie ein verwundetes Tier, das sich zu verstecken sucht." Aidan runzelt leicht die Stirn und hebt dann die Hände, um sie beide durch Andrés Haare streichen zu lassen, die nassen Strähnen, die ebenfalls etwas vom Wasser abbekommen haben, zurückstreichend und ihn anblickend. Leander ist es also, mit dem er eine Liason hatte, zumindest würde Sèitheach dazu nun absolut nicht passen, wenn er ihm nun den Kopf abreißen will.
"Steck nicht den Kopf in den Sand, nur weil die beiden meinen, unbeholfen vor deinen Augen turteln zu müssen. Vielleicht braucht er dieses Versteckspiel, vielleicht fühlt er sich dann sicherer oder weiß der Geier was. Lass es ruhen... schau nach vorn und nicht weiter zurück, das bringt dir überhaupt nichts.", setzt er nun noch hinzu und schaut ihm dann einen Moment lang in die Augen, ehe er merkt, dass er die Hände immer noch dort in seinen Haaren hat. Schmunzelnd löst er diese Verflechtung und lässt seine Hände nun auf den Schultern des Ravenclaw ruhen. "Okay, es bringt dir was... Liebeskummer. Und das ist wahrlich schlecht." Hat er sich sagen lassen... bisher war der Kelch der Liebe netterweise an ihm vorbeigegangen und das ist auch gut so. Ob Aidan McCrae so beziehungsfähig ist, ist wirklich eine Preisfrage.


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 Betreff des Beitrags: Re: 15. Dezember
BeitragVerfasst: Do 24. Apr 2008, 17:01 
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Opfer des 13. Mai
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So arg gelangweilt hat der Selbstmitleidsvortrag Aidan anscheinend doch nicht, er tritt sogar näher und richtet einen direkten Ratschlag an André, in dem er ihn mit einem verwundeten Tier vergleicht. Gar nicht mal so unpassend, wie der Ravenclaw gestehen muss. Wenn er jetzt den Schwanz einzieht und zurück zu seinem Vater geht, dann gewinnt er nichts, er läuft einfach nur davon. Eine Einsicht, die eine nähere Betrachtung verdient. Selbige muss jedoch erst einmal zurückstehen, da sich plötzlich zwei fremde Hände in Andrés Haar verirren, die doch sehr ablenkend wirken. Und es ist insofern überraschend, als dass die meisten Jungs, die nicht zu Andrés engerem Freundeskreis zählen und von seiner sexuellen Ausrichtung wissen, eher betont Abstand halten, was körperliche Nähe anbelangt. Aidan scheint es allerdings nicht abzuschrecken, die Hände bleiben nämlich vorerst dort, wohin sie sich verirrt haben. Es ist alles andere als unangenehm, wenn Aidan auch nicht unbedingt derjenige ist, von dem André sich Nähe wünschen würde. Aber egal wessen Nähe, es tut gut, überhaupt einmal wieder eine Berührung zugedacht zu bekommen. Es ist viel zu lang her, dass André jemanden an sich heran gelassen hat, wie soll es da auch zu Nähe kommen? Vor ein paar Wochen wollte ihn ein alter Freund umarmen, selbst das wurde abgeblockt.

Aidans Motivationsrede verfehlt ihre Wirkung nicht. Er hat ja Recht, es stimmt alles was er sagt. Rein theoretisch ist das klar, doch die Emotionen wollen eben nicht immer so, wie der Kopf will. Damit gilt es umgehen zu lernen. Und André kann sich glücklich schätzen, immerhin ist das sein erster Liebeskummer. Bisher hatte ihn die Welt der Beziehungen mit Krisen in Ruhe gelassen, früher oder später musste es einmal dazu kommen, dass er jammernd herumhängt wie ein nasser Waschlappen. Trifft das nicht jeden mal?
André blickt zu Boden, nickt leicht. Aidans Hände lösen sich aus seinem Haar und er bedauert es fast. Dafür landen sie auf seinen Schultern und er hebt den Blick, um Aidan anzusehen, dessen verboten hübsches Gesicht einen ernsten und doch nicht allzu ernsten Ausdruck zur Schau trägt. Er wirkt wie jemand, der die Irrungen und Wirrungen des Lebens soweit auf Abstand halten kann, um sich immer ein Stück Freiheit und Selbstbestimmung zu behalten, komme was wolle. Und wie wirkt André? Das kann momentan wohl nur Aidan sagen, doch André ist sich sicher, dass in einer Beschreibung die Worte 'verletzt' und 'durcheinander' nicht fehlen würden.

"Ist nicht einfach.", teilt André der Welt und speziell Aidan mit. Dabei versucht er ein Lächeln. "Dieses nach vorn gucken Ding. Vielleicht erwarte ich auch zu viel. Genauso wie ich zu viel erwartet habe, als ich zurückkam. Ich dachte wirklich, er hätte auf mich gewartet." Es klingt, als hielte er diese Vorstellung jetzt für ziemlich lächerlich. "Aber Mac Aodh, hey, wer hätte gedacht, dass der auf Jungs steht? Das hätte ja nicht mal ich vermutet und ich sollte mich damit auskennen." Er lächelt wieder, diesmal etwas breiter. "Nach vorn sehe, tja. Ich werd es versuchen und hoffen, dass mir dabei das Turteltaubenpärchen nicht allzu oft vor die Linse kommt. Alkohol sollte mir trotzdem besser erstmal nicht unter kommen, sonst garantiere ich für nichts." Frusttrinken, Aggressionsschub, toter Ire. Das wäre doch bedauerlich.

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 Betreff des Beitrags: Re: 15. Dezember
BeitragVerfasst: Fr 25. Apr 2008, 00:02 
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Da schaut er ihn wieder an und wirkt... ja. Wie wirkt er denn? Ein Häufchen Elend ist er noch nicht, dafür ist er noch nicht stark genug mit dem Gesicht in die Exkremente dieser Welt gedrückt worden. Aber dennoch, verletzt schaut er aus, verwirrt und nicht so ganz beieinander. Wie auch, ist ja kein Wunder, wenn der Liebste sich mit dem nächstbesten Iren aufmacht, nur weil er ein Jahr lang weg war. Mhm... klingt schon ein bisschen sarkastisch, oder? Aber ist doch wahr, wer kann denn bitte erwarten, dass Leander ein Jahr lang auf ihn wartet, war es eigentlich Gewissheit, dass er überhaupt wieder zurückkommt? Weiß man ja nicht, vielleicht wäre er auch einfach weggeblieben und dann? Dann würde Leander warten, bis er grau wird. Grau, alt, faltig und am Ende würde er noch wartend im Grab sitzen. Ey, die Vorstellung ist doch mal geil, oder? Aber nicht unbedingt das, was der Realität entspricht. André ist auf und davon... und Leander hat sich einen anderen gesucht und diesen auch gefunden. Basta.

"Nee, einfach ist es sicher nicht, hab ich auch nicht behauptet. Nur gesagt, dass dus besser machen solltest, anstatt Strauß oder Emu (nicht zu verwechseln mit Emo, aber auch passend) zu spielen.", erwidert Aidan nun schmunzelnd, geht aber nicht auf diese Geschichte mit dem 'ich dachte wirklich, er hätte auf mich gewartet' ein. Auch wenn André vielleicht mal eine ernüchternde Erfahrung bräuchte. In Form von schottisch - ehrlicher direkter Ansage. Na, mal sehen, vielleicht kommt das noch, jetzt grinst er ihn erst einmal an und tappt mit den Fingern auf Andrés Schultern herum, als dieser ein wenig über den Hufflepuff tratscht. Tjaja, wer hätte das gedacht, dass der schwul ist. Mh... im Grunde könnte das doch jeder vermuten, der keine Tomaten auf den Augen hat und das sagt er ihm nun auch, noch immer grinsend.
"Naja... also ich weiß ja nicht, wie du das siehst, aber wenn ich mich verstecken und nicht zwangsläufig outen oder Gerüchte über mich verbreitet haben will, dass ich schwul wäre, dann würd ich mich doch wenigstens ein bisschen mit Mädchen umgeben. Mit denen reden, rumalbern, durch die Haare wuscheln oder sonst wie Körperkontakt pflegen, er muss ja nicht gleich mit ihnen ins Bett gehen. Aber Mac Aodh meidet die ja, wie der Teufel das Weihwasser und DAS ist dann doch recht auffällig oder nicht?", meint er schmunzelnd. Sofern er sich überhaupt verstecken und verstellen wollte, das ist ja auch noch so eine Frage. Aber gut, ist nicht sein Bier und wird auch niemals seins sein. Gott sei Dank! Amn stelle sich mal vor, dass Aidan McCrae sich darüber nen Kopp machen müsste, was Leute wie Mac Aodh und Rosenthal so treiben oder nicht treiben. Hmpf, ne, nein danke.

"Und mal so nebenbei bemerkt... war es geplant, dass du wieder zurückkommst? Ich meine... irgendwie hab ICH zum Beispiel gar nicht mehr mit dir gerechnet und mal ehrlich... ist doch schon 'n bissl unwahrscheinlich, dass Leander sich dann jahrelang nicht anderweitig umguckt." Okay, es ist Leander von dem sie da sprechen... aber trotzdem. Feiges Bürschchen hin oder her, man sieht ja, dass auch er sich anderweitig orientiert hat. "Aber gut, genug davon, vergiss die beiden einfach."


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 Betreff des Beitrags: Re: 15. Dezember
BeitragVerfasst: Sa 26. Apr 2008, 18:05 
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(--> Am See, 15. Dezember)

Kamin. Prasselndes Feuer. Ein gemütlicher Platz mit Decken und Kissen, die etwas an den Orient erinnert. Eine warme Tasse in den Händen. Diese Dinge machen ihren kleinen Tagtraum aus. Als sie dann Sams Stimme vernimmt und bemerkt wie dieser weitergeht, setzt auch sie sich in Bewegung und schaut lächelnd zu ihm auf. Ist schon doof, wenn man nur etwas mehr als anderthalber, laufender Meter ist. Man muss zu so ziemlich jedem aufblicken. Vielleicht ist das ein Grund dafür, dass Leyla Tiere und Pflanzen so gern mag. Viele von ihnen sind klein, wirken wehrlos, sind zart und doch bodenständig. Ohja, bodenständig sind sie wirklich.. sogar bodenverbunden. Bodenverbändelt? Bodenverbrüdert? Nee.. verwurzelt. Jap. Im Boden. Leyla nicht.. nö, das ist sie sicher nicht. Dann ließe sich das öfter vorkommende Abheben von der Erde auch nicht wirklich realisieren, jedenfalls nicht ohne Schmerzen. Aber auch ohne Wurzeln können hierbei Blessuren entstehen, bekanntermaßen.
Vielleicht wärmt jenes erwähnte Abheben die Glieder? Die Füße wohl leider weniger aber um die kann man sich ja gleich noch kümmern. Im Raum der Wünsche.. den erwähnte Sam auch eben. „Dort haben wir dann zumindest alles, was wir brauchen.“ Ohja, ein warmes Feuer, kontrolliert natürlich, wir wollen ja keinen Waldbrand in einem Raum verursachen, oder doch? Also die Syrerin selbst ist keine Pyromanin. Sam vielleicht? Ein Feuer wie in ihrem Tagtraum. Na wieso sollte das Zimmer sonst ‚der Wünsche’ heißen? Eben.. ist doch ganz klar.

Die Treppen erklommen, kann die Frohnatur es sich natürlich auch nicht nehmen lassen, das Abheben vom Boden als Aufwärmung für die Extremitäten auszuprobieren. Die letzte Stufe ist geschafft und schon hüpft sie übermütig durch den Korridor. Dabei grinst sie wie ein Honigkuchenpferd – schöne kleine Tierchen sind das – und setzt beschwingt einen Fuß vor den anderen. Ihre dunklen, etwas lockigen Haare schwingen von einer Seite zur andern, so als würden sie mitmachen wollen. Und so schaffen sie es. Ja.. das ganze Mädchen hüpft auf und ab, den Gang entlang. Nicht nur ihre Beine. Auch ihre Arme schwingen mit, ihre Haare. Ihr Gesicht zeugt von großer Freude und auch ihre Gedanken fühlen sich frei und unbeschwert. Nebenbei nimmt ihr Gehör noch auf, dass der ruhigere der Mortensenbrüder nur gelegentlich dieses magische Zimmer aufsucht. Naja, wenn er mal Schlagzeug spielen möchte.. so wie sie ihren langjährigen Freund kennt, tut er das recht oft. Okay, sie wusste bis eben noch nicht, dass er auch das spielt, aber sehr verwundern tut es sie doch nicht, ist er doch insgesamt sehr musikbegeistert und -begabt. Und das Gitarrespielen lässt er sich ja auch selten nehmen, wieso also das Spielen dieses anderen Instruments? Obwohl ein Schlagzeug doch eigentlich einige Instrumente vereint, ist es dann also ein Vereinigungsinstrument? Langes Wort.. dann eben ein VI. Yay, ein Schlagzeug ist ein VI. Mal wieder was Neues gelernt.
Verblüfft hält Leyla in ihrem Hüpfen inne, als sie seine nächsten Worte vernimmt. „Ansonsten komme ich eigentlich nur dahin, wenn ich wirklich meine absolute Ruhe haben will und die hier draußen nicht unbedingt finden kann.“ Hm, wieso braucht er Ruhe? Allerdings braucht das doch jeder mal. Aufgrund dieser Erkenntnis verschwindet die Verblüffung ebenso schnell wie sie erschien.
Also weiter im Auf und Ab, die letzte Biegung des Ganges hinunter. Dieses Mal jedoch rückwärts und mit einem schelmischen Grinsen an den richtigherum-gehenden Sam. Und da passiert das Malheur.. Wie nicht anders zu erwarten rennt sie einen Mitschüler um. Hastig entschuldigt sie sich, während sie dem armen Zweitklässler aufhilft, nachdem sie selbst sich erhoben hat. Natürlich nicht ohne das fast obligatorische sanfte Lächeln. Und eben dieses scheint zu helfen. Leyla ist am Ziel angelangt, wenn auch nicht ganz in der senkrechten, der Zweitklässler ist jedoch noch unterwegs. Das jetzt aber in einem Hüpfeschritt, ähnlich dem, den die Rattenbesitzerin eben vollführt hatte. Auch wenn die vorhin schon erwähnten Blessuren nicht ausblieben. Ach gute Laune ist schon etwas Schönes. Sie an andere weitergeben können, verstärkt es nur noch.

„Dann darfst du dir nun gerne einen Raum deiner Wahl wünschen.“

Achja, hey Sam. Peinlich peinlich. Der hat ja alles mit angesehen. Egal.. bei den durch die Rumhüpferei und die Kälte von vorhin geröteten Wangen fällt die kurze Befangenheit auch nicht weiter auf. Und Leyla wäre ja nicht Leyla, würde ihre Lippen nicht gleich wieder ein strahlendes Lächeln zieren.
„Danke!“ Ihr offenes Gesicht strahlt ihn freudig erregt an. „Um zu deiner Frage davor zu kommen.. Nein, ich benutze ihn nicht oft. Bin sogar ehrlich gesagt auch erst einmal drin gewesen.“
Was soll sie sich wünschen? Es ist ja ein Raum, also wird die Weite der Wüste wohl kaum als Wunsch möglich sein, oder? Dann den Kamin? Aber was wünscht sich denn Sam? Vielleicht mag er solche Atmosphären ja gar nicht. Also lieber fragen. „Aber was ist denn, wenn du meinen Wunsch des Raumes nicht magst? Nene.. können wir uns nicht zusammen was wünschen?“ Der Frage folgt ein breites, abenteuerfreudiges Grinsen, während die glänzenden Augen aufgeregt von den blauen ihres Gegenübers zur Tür wandern

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Glück ist eine Oase, die zu erreichen
nur träumenden Kamelen gelingt.

Beduinenweisheit


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 Betreff des Beitrags: Re: 15. Dezember
BeitragVerfasst: Mi 30. Apr 2008, 14:01 
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Aufenthaltsort: Am Schlossgeländetordings
Gesellschaft: Vany, Ian
(--> Korridore, 15. Dez.)

Leyla... Leyla Melek. Sam mag sie gern. Sehr gern. Umsonst ist er schließlich nicht so ausgeglichen und glücklich, wenn er bei ihr ist. Gut, sonst ist er auch ausgeglichen. Ausgeglichen und ruhig meistens. Er ist auch oft glücklich. So ist es ja schließlich nicht. Aber wenn er bei ihr ist, wenn er sie auch nur beobachten kann.. Sam will nicht genau darüber nachdenken, was es ist, das ihm sonst fehlt, wenn er nicht bei ihr ist. Er will nicht darüber nachdenken, ob es wirklich nur Freundschaft ist, die sie beide verbindet. Es ist einfach nur schön bei ihr zu sein und das genügt doch auch, nicht wahr? Vor allem wenn er dann auch wieder unbeschwert lächeln kann und auch leicht schmunzeln kann, wenn sie durch die Gänge und über die Treppen hüpft und schließlich sogar einen Schüler umrennt. Da muss er sich sogar stark beherrschen, damit er nicht lacht. Aber beherrschen kann er sich ja. Er hat schließlich auch das ruhig sein gelernt. Nicht auf sich aufmerksam machen, sich klein machen. Oder einfach nur nicht lachen. Aber dafür grinst er leicht, vor allem als sie sich wieder schnell aufrappelt, dem Kleinen aufhilft und sich dann wieder ihm zuwendet. Doch sie ist schon wirklich toll. Sie ist toll, wenn sie so fröhlich und lebhaft wie jetzt ist, aber sie ist auch toll, wenn sie nur still nebeneinander sitzen und schweigen. Vielleicht ist es genau das, was er an ihr so mag. Mit ihr kann er alles sein. Fröhlich, traurig, ausgelassen, ernst... Natürlich braucht er auch mit seinen Freunden nicht immer gut gelaunt sein. Aber meistens sucht er sich dann doch allein einen stillen Ort, damit er sie nicht damit belasten muss. Gut, manchmal lässt er Leon an seinen Gedanken teil haben, aber das tut er auch nicht mehr so oft wie noch früher. Schließlich kommt Leon mit allem gut zurecht, da will er ihn nicht mit den eigenen Gedanken oder Gefühlen traurig machen. Aber bei Leyla ist das anders. Bei ihr kann er ach mal traurig sein und sie bohrt dann auch nicht sofort nach, wieso. Wenn er ihr davon erzählen will, kann er das tun und wenn er lieber schweigen will, ist das auch gut. Dafür ist er ihr wirklich dankbar.
Aber nun wieder weg mit diesen ernsten Gedanken. Viel lieber lächelt er nun wieder sanft und sieht sie an. „Gemeinsam etwas wünschen? Mh.. das hab ich noch nicht ausprobiert, aber rein theoretisch.. Naja, wir können es ja mal ausprobieren, mh?“ Ein sachtes Schmunzeln ziert sein Gesicht, während er kurz überlegt, wie das wohl am besten funktionieren könnte. Sie sollten sich wohl am besten dabei berühren, nicht wahr? Vielleicht sich an den Händen nehmen? Das ist so eine Sache, an die er nur wieder zögerlich ran geht. „Ich denke, wir sollten vielleicht... also..“ Und dann greift er einfach nach ihrer Hand und lächelt leicht unsicher. „Ich denke, so wird es am ehesten funktionieren. Denk du nun einfach an deine Wünsche und ich an meine, während wir das übliche Prozedere machen. Und am Ende sehen wir schon, was dabei rauskommt.“ Noch einmal wird sie lächelnd angeschaut, ehe er sie an der Hand haltend dreimal vor der Wand auf und ab schreitet und sich dabei fest auf seinen Wunsch konzentriert. Einfach nur ein Ort, an dem sie sich wohlfühlen kann. Immer wieder sagt er es in Gedanken und hofft, dass es in Erfüllung geht.

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 Betreff des Beitrags: Geheimgang
BeitragVerfasst: Do 1. Mai 2008, 22:11 
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(Erster Post)

Schon seit Stunden hockt Robert auf der Treppe. Er hat sich häuslich eingerichtet, sein Schulumhang dient als Kissen, sein Zauberstab klemmt als Lichtquelle in einer Mauerritze, neben ihm steht eine Flasche Feuerwasser, der dazugehörige Becher ragt aus einer kleinen Pfütze hervor, die der fahrlässigen Handhabung der Flasche zu verdanken ist. Und er raucht. Sein Blick ist zur Decke gerichtet, wo sich der Rauch zu einer kleinen privaten Wolke zusammengeschlossen hat. Im Geheimgang ist es ganz still und Robert summt eine Melodie, die teilweise aus einem Song besteht den er mag, teilweise frei erfunden ist, weil er sich nicht mehr genau erinnert. Der Geheimgang ist besser als jede Besenkammer, weil geräumiger und nicht von Elfen, dem Hausmeister oder einem Christopher Nolan auf der Suche nach einem stillen Ort für ein Stelldichein frequentiert. Obwohl der Raum nur aus einer schmalen Treppe und einem kleinen Stück Gang besteht, ist er definitiv besser als der Gemeinschaftsraum, wo man ihn jedesmal achtkantig rauswirft, wenn er sich eine Zigarette anzünden will. Rauchen ist nur draußen erlaubt, aber ist er denn blöde, sich in diese Schweinekälte zu stellen, nur um zu rauchen? Hier stört ihn niemand, immerhin ist der Geheimgang nur nützlich, wenn man schnell vom Gryffindorturm zum Klassenzimmer für Alte Runen gelangen will. Und wer will das schon an einem Freitagnachmittag?

Oder ist's schon Abend? Hier gibt es kein Fenster und Rob hat keine Uhr mit, also hat er keine Ahnung und im Grunde ist es ihm auch scheißegal. Sobald er Hunger bekommt wird er in die Große Halle dackeln, bis dahin ist Chillen angesagt. Alkohol und Zigaretten, des kleinen Mannes Freude. Außerdem hat er es sich verdient nach einer Woche mit Doppelstunde Geschichte, Amundsen am Mittwoch, einer endlos langweiligen Stunde Zaubertränke und fünfzehn Punkten Abzug wegen ungebührlichen Verhaltens gegenüber einem Lehrer. Dann noch der Brief von Zuhause, dass er besser an Weihnachten in der Schule bleiben solle, weil das Geld knapp ist und mit einem Maul mehr zu stopfen das Weihnachtsessen ziemlich knapp ausfallen müsse. Das stinkt ihm immer noch, aber okay, wer nicht will der hat schon, nech? Wenn sie ihn nicht brauchen, dann bleibt er eben hier. Hogwarts quillt bekanntlich über an Fressalien und er hat nichts gegen ein ordentliches Gelage zu Weihnachten. Und traditionell wird der Weihnachtspunsch mit Jamesons veredelt, da macht das dann auch wirklich Spaß. Kindergartenweihnachten ist nämlich öde. Und den Ball nach dem großen Fressen wird er ausfallen lassen, sowas ist nicht seine Kragenweite. Soll der Adel ruhig tanzen, er wird sich irgendwohin verziehen und den Abend so ausklingen lassen, wie es seinem Stand gebührt: mit Alkohol und unchristlich umgedichteten Weihnachtsliedern. Wie sehr das ausufert kommt dann nur noch auf die Gesellschaft an, es finden sich immer ein paar Gryffindors die mitmachen, je mehr desto besser. Während die anderen dann ihre Storchenbeine schwingen und Small Talk führen, geht der richtige Spaß zu Ehren des kleinen Jesuskindes in einem Hinterzimmer ab. Jaja, der kleine Jesus. Der hat auch mit einer Krippe vorlieb genommen. Und Weihrauch ist ja nicht so weit weg von Zigaretten - qualmt beides, hehe.

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We're the first ones to starve, we're the first ones to die.
The first ones in line for that pie-in-the-sky.
And we're always the last when the cream is shared out.
For the worker is working when the fat cat's about.


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 Betreff des Beitrags: Re: 15. Dezember
BeitragVerfasst: Do 1. Mai 2008, 22:20 
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Die Tür. So unscheinbar. Ist wahrscheinlich gewollt, aber fast schade. Dieser Raum hat sicher schon einigen Menschen schöne Momente beschert. Vielleicht auch einfach ein freies Gefühl im Herzen, wenn einen mal wieder alles erdrückt. Vielleicht ist auch nicht nur Gutes in diesem Raum entstanden, aber nichtsdestotrotz ist es ein bedeutender Raum. Einer der vielleicht auch so manches ändern kann. Und dann diese Tür.. So.. unscheinbar. Lange mustert Leyla sie, auch noch als Sam auf ihre Frage antwortet. Langsam wandern ihre Augen über den Türrahmen, inspizieren jedes kleinste Detail. Wenn sie könnte, würde sie darüber streichen, um zu prüfen ob alles so richtig ist oder doch mehr an dieser Tür ist als durch bloße Beobachtungen zu erschließen. Aber sie ist nicht groß genug. Oder? Hand hoch.. hm, jedenfalls hätte das nun passieren sollen. Aber da kommt ihr jemand zuvor. Denn Sam greift nach ihrer Hand. Nach der, die sie gerade zum Prüfen heben wollte.
Seine sachte Berührung, die, wie sie beim plötzlichen Wenden des Kopfes zu ihm, von einem unsicheren Lächeln begleitet wird, löst eine Bilderflut in ihr aus. Störende Bilder. Vergangene Bilder. Verdrängte Bilder. Bilder, die sie nie wieder sehen wollte. Die Welle der auf sie einprasselnden Bilder führt eine mindestens ebenso große Welle von Emotionen mit. Emotionen, die verschlossen waren. Emotionen die hinter Dämmen waren. Sicheren Dämmen. Aber das vertiefen in ihrer Gedankenwelt lockert die Sandsäcke dieser Gefühlsdeiche. Alle diese Empfindungen überfluten sie in weniger als einer Sekunde. Und als sie ihren Blick ganz Sams blauen Augen zugewandt hat, ruht schon wieder ein fröhliches Lächeln auf ihren Zügen. Ob er die kleine Anstrengung in ihrem Gesicht wohl bemerkt hat? Sie hatte den Kopf ja der Tür zugewandt…
Aber wieso brachen diese Dämme? Bei seiner sanften Berührung.. Ja, seine Hand ist sanft. Weich. Jedenfalls sein Handrücken, über den kurz eine Fingerkuppe streicht. Ja, sein Handrücken ist weich. Fühlt sich fast an, als hätte er ihn gerade erst eingecremt. Seine Handfläche ist auch noch relativ weich, sanft und auf jeden Fall angenehm zu spüren in der ihren. Jetzt. Jetzt schon. Jetzt wo wieder alles in Ordnung ist. In seiner angestammten Ordnung. So, wie es sein sollte. So, wie es bei Sam meistens ist, hat sie doch die Scheu ihm gegenüber vor einer Weile überwunden. Aber anscheinend noch nicht ganz.. War ihr im ersten Augenblick seines Griffes um ihre Hand - wohlgemerkt ein leichter Griff, etwas unsicher – auch nicht ganz klar gewesen, wessen Hand ihre gerade hält.
Aber nun ist ja alles wieder okay. Alles wieder so, wie es sein sollte. Und Leyla blickt zu ihm hoch. In diese schönen Augen.. in die Augen eines Menschen mit einem schönen Charakter. Und ja.. auch einem passablen Äußeren. Einem sehr passablen..

„Ich denke du hast Recht,“ antwortet sie mit einem Mundwinkel grinsend auf seinen zaghaften Ausspruch als er ihre Hand ergriff. Und geht nun mit ihm vor dieser unscheinbaren Tür auf und ab und fragt sich was er sich wohl wünscht. Ihr Freund. Ihr langjähriger Freund. Ihr.. ja, ihr bester Freund.
Dann beim Vollenden der ersten Strecke bildet sich in ihre ein klares Bild einer alten Holzhütte, mit Kamin, einer gemütlichen Kuschelecke. Nein, doch nicht. Es ist auf einmal kein Haus mehr durch dessen Fenster man den vom Mond beschienenen Wüstensand sieht. Nein, auf einmal ist es ein Serail. Ein hell-lila, dünner Stoff hängt an den Seiten um die vielen bunten Kissen auf dem Boden herab. In der Mitte dieser Federgefüllten Landschaft steht ein kleiner Tisch mit aufwendigen Verzierungen. Darauf steht eine passende Kanne mit Pfefferminztee, mit Minze aus eigenem Anbau. Drumherum stehen zwei Teegläser. Das eine trägt lila Verzierungen am oberen Rand, das andere blaue. Es sind kräftige Farben, die eher dunkle Töne beinhalten. Sieht man durch die Schleier von zart-lila Stoff hindurch, kann man eine Sandwüste in der Abenddämmerung bewundern.
Diese Vorstellung festigt sich bis zum letzten Glitzern des Sandkorns in Leylas Vorstellung, als sie gerade das dritte Mal auf- und abgehen vollendet haben. Hand in Hand. Und noch immer lässt sie seine Hand nicht los. Hält die Augen sanft geschlossen, spürt seine warme, weiche Hand unter ihren Fingern und atmet einmal tief ein. „Wollen wir es wagen?“ Eine zaghafte Frage voller Hoffnung und Erwartungen auf das Experiment. Ob es geglückt ist? Und wie werden sich ihre beiden Wünsche wohl ergänzen?

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Glück ist eine Oase, die zu erreichen
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 Betreff des Beitrags: Re: 15. Dezember
BeitragVerfasst: Fr 2. Mai 2008, 13:10 
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Es ist schon seltsam jemanden an der Hand zu halten. Gut, für die meisten ist es normal, aber bei Sam.. Da ist es das gewiss nicht. Zugegeben manchmal, na ja eher sehr selten, nimmt er auch Mais Hand, aber dann auch nur um ihr kurz zu helfen oder ein wenig Trost zu spenden. Und ansonsten... Ansonsten kann er nur noch einen in Hogwarts aufzählen, dem er schon öfters die Hand gegeben hat und das ist eindeutig sein Bruder. Mittlerweile natürlich nur noch selten, schließlich sind sie grad dabei erwachsen zu werden. Aber früher da hat er es oft gemacht. Eigentlich fast jeden Abend, wenn er wieder in diesem Zustand nach Hause kam. Damals hat er oft Trost bei Leon gesucht und auch heute tut er das noch manchmal. Manchmal wenn es alleine nicht mehr geht, wenn er alleine nicht mehr weiter weiß, dann kommt er zu ihm und nimmt seine Hand, was dieser natürlich sofort als das Zeichen versteht, das es ist. Das Zeichen dafür, dass der kleine Junge von damals noch immer nicht darüber hinweggekommen ist. Manchmal genügt es schon, wenn Leon den sachten Druck erwidert. Manchmal braucht es eine Umarmung. Und manchmal reicht das nicht. Aber das ist nur noch selten der Fall. Mittlerweile schämt er sich auch schon fast dafür, es noch immer nicht überwunden zu haben. Wie jämmerlich das doch ist, wo sein Bruder, der ja dasselbe durchgemacht hat, so unbeschwert sein Leben genießen kann. Wieso kann er das nicht einfach auch? Wieso dringen diese Gedanken immer wieder zu ihm durch, wenn er des Nachts im Bett liegt oder irgendwo einsam mit seinem Instrument sitzt? Er weiß es nicht und das ist fast noch schlimmer. Er weiß einfach nicht, was er dagegen tun kann.
Wobei... vielleicht tut er ja gerade etwas dagegen, indem er das bisschen Nähe zu Leyla zulässt. Mit ihr nun hier ist und auf die Erfüllung ihrer beider Wünsche wartet. Denn mittlerweile haben sie das dritte Mal auf und ab gehen vollendet und brauchen nur noch eintreten in ihren eigenen Raum der Wünsche. Sam öffnet die Augen und sieht zu seiner Begleitung, als diese wieder beginnt zu sprechen. Ob sie es wagen wollen? Die Frage dringt zuerst gar nicht zu ihm durch, weil er sie einfach ansehen muss. Wie sie dasteht mit geschlossenen Augen immer noch seine Hand haltend. So vertrauensvoll ihm gegenüber und dennoch so.. zerbrechlich, wie er mit einem Mal feststellen muss. Ihre Frage kam nur zaghaft über ihre Lippen. Ob sie es wagen wollen? Steckt dahinter vielleicht mehr als bloß die einfache Aufforderung zu erkunden, was in dem Raum ist? Wagen sie vielleicht sogar mehr? Wagen sie es, sich gegenseitig wirklich vollkommen zu vertrauen? Ist es denn gut, wenn sie ihm vertraut? Was wenn er ihr weh tut und ihr das schöne Lächeln stiehlt? Er würde es sich nie verzeihen können. Kurz ist Sam nun etwas bestürzt über die eigenen Gedanken und braucht einen Moment, in dem er sich wieder zurückholen kann aus diesen düsteren Gedanken. Dann lächelt er aber auch wieder, weil er nicht will, dass sie es womöglich an seiner Stimme erkennen kann, dass er die gute Laune für einen Moment für verloren hielt. Sacht streicht er mit einem Finger über ihren Handrücken und sieht zu der unscheinbaren Tür, nur um danach doch wieder das wunderschöne Geschöpf neben sich zu beobachten. „Ja, lass es uns wagen.“ Noch ein Lächeln, ehe er doch etwas zaghaft, aber auch neugierig die Tür öffnet und erst einmal staunt. Es ist als ob in diesem Zimmer eine ganz andere Welt existiert. Aber eigentlich ist es kein Zimmer mehr, zumindest sieht es nicht mehr wie eines aus. Nein, die Wände bestehen aus lila Stoff, welche die ganzen Kissen auf dem Boden einrahmen. Und in der Mitte ein Tisch, so kunstvoll verziert, wie er es noch nie vorher gesehen hat. Darauf befindet sich noch ein Teeservice in so kräftigen Tönen, dass er auch darüber nur staunen kann. Nachdem er aus dem ersten Staunen heraus ist, lächelt er nun wahrlich wieder ehrlich und wendet sich an Leyla. „Ich denke, das Experiment ist voll und ganz geglückt. Komm.“ Und schon nimmt er sie mit sich hinein in diese für ihn unbekannte Welt, die doch so schön ist.

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 Betreff des Beitrags: Re: 15. Dezember
BeitragVerfasst: Mo 5. Mai 2008, 19:45 
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Opfer des 13. Mai
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Während Aidan einen Satz über homosexuelle Tarntätigkeiten formuliert, versucht André unwillkürlich da etwas herauszulesen. Wäre, hm, klingt rein hypothetisch. Aber wer weiß. Aidan hat da eine recht schlüssige Sichtweise und das heißt, er muss drüber nachgedacht haben. Zum Selbstzweck? Ach verdammt, es geht André nichts an auf was oder wen Aidan steht. Vielleicht steht er ja auf beide Geschlechter. Ist doch auch egal. Fragen wird er ihn nicht, das wäre irgendwie unpassend, beziehungsweise seltsam. Man könnte was reindeuten, so wie André gerade deutet oder zu deuten versucht. Aber das ist ja auch alles völlig unwichtig, er weiß gar nicht wieso er über solchen Kram nachdenkt. Aidans Hände sind sicher schuld, die liegen da auf Andrés Schultern und sind angenehm warm. Außerdem sieht der Kerl zu gut aus und André hat ein extremes Zärtlichkeitsdefizit, da bringt einen sowas eben durcheinander. Fast wird er wütend, doch Aidan lenkt ihn mit einem Themawechsel ab. Sèitheachs Frauenphobie nämlich. Das gibt neuen Stoff für neue Gedanken. Wieso hat der Typ ein Problem mit Frauen? Doch nicht weil er schwul ist. André kennt einige Schwule und keiner davon hat Probleme mit Frauen. Im Gegenteil, die meisten haben eine beste Freundin und holen sich Tipps für die geeignete Gesichtscreme oder weiß der Geier was noch alles. André fand das immer irgendwie schön, auch wenn er selbst keine Freundin hat, es ergab sich eben bisher nicht.
Nächster Themawechsel. André mustert stirnrunzelnd Aidans hübsches Gesicht. Ob es geplant war, dass er zurück kommt. Nein, natürlich nicht. Doch das weiter zu besprechen wird verhindert, da Aidan einen verbalen Schlusstrich zieht. Vergessen, gut, wunderbar. Nur wie? André ist nicht der Typ, der sich von einem gewissen Mister Beam trösten lässt. Oder doch? Na, es rückt jedenfalls immer näher, das mal zu versuchen.

"Vielleicht sollte ich einen Amnesiezauber auf mich anwenden.", brummt André und legt seine rechte Hand auf Aidans linke, die noch immer auf seiner Schulter ruht. Einen Moment verweilt sie dort, streicht über Aidans Finger, wobei André den Blick senkt. Ja, Aidan wäre durchaus sein Typ. Und er vermisst diese zwanglosen Liebeleien in Australien. Aber ...
"Ich werde schon noch drüber wegkommen.", diagnostiziert er, ergreift Aidans Hand und entfernt sie von seiner Schulter, wobei er sie ein wenig länger festhält als notwenig. "Es dauernt nur länger, weil ich die beiden ständig sehe, aber irgendwann bin ich drüber weg." Er tritt zur Seite, sieht in den Spiegel und seufzt. Irgendwie ist er immer noch angepisst. Oder schon wieder. Von sich selbst irgendwie. Vielleicht wäre irgendwas drastisches hilfreich, vielleicht sollte er locker sein, tun nach was ihm ist. So wie früher. Einfach Risiken eingehen, dabei lächeln und sehen was passiert. Er könnte zum Beispiel Aidan küssen, einfach so. Ganz gleich, ob er dann eine gescheuert kriegt oder eine wilde Knutscherei erntet. Ja, sowas hätte er früher getan. Und warum tut er es nicht?
Leander.
André beißt sich leicht auf die Unterlippe. Dann sieht er Aidan an. "Es hat gut getan, mal drüber zu reden, danke." Plötzlich hat er es wieder eilig. "Der Appetit ist mir vergangen, ich glaube ich verzieh mich, irgendwas lernen oder so. Wir ... sehen uns." Es klingt sogar hoffnungsvoll. André wartet gerade noch die Erwiderung ab, dann geht er. Dabei schaut er nicht rechts noch links, er will einfach nur in den Schlafsaal und die Vorhänge zuziehen. Vielleicht schreibt er ein paar Briefe, ganz egal. Etwas das ablenkt. Tja, man würde meinen Aidan wäre eventuell auch eine tolle Ablenkung geworden, aber das Gegenteil ist der Fall. Das hat André nun erkannt. Egal wen er küssen würde, er würde dabei an Leander denken. Und das würde weh tun. Deshalb kann er es nicht, noch nicht. Wie lang das dauern soll kann er nicht einmal abschätzen. Vielleicht sollte er sich das mit Mister Beam doch noch mal überlegen.

(Letztes Posting)

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in these small hours,
these little wonders,
these twists and turns of fate.
Time falls away,
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 Betreff des Beitrags: Re: 15. Dezember
BeitragVerfasst: Di 13. Mai 2008, 16:23 
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Einen Amnesiezauber will er auf sich anwenden? Aidan schaut den Franzosen ein wenig skeptisch an, denn ein solcher Zauber wäre wohl das Letzte, das er auf sich angewendet wissen will. Wobei, er würde es wohl kaum merken, dass da etwas in seinem Kopf fehlen würde, oder besser gesagt in seinem Gedächtnis. Nee... trotzdem, allein die Vorstellung, dass er etwas vergessen haben könnte, wäre nichts, was er wollen würde. Der Schotte will auch gerade etwas dementsprechendes erwidern, da werden ihm die Hände von Andrés Schultern gezogen und der Berührungspunkt ist auch gleich wieder vorbei, weil der Ravenclaw ihn loslässt, um sich im Spiegel zu betrachten. Dort redet er irgendwas davon, dass er wohl bald darüber hinweg sein würde und dass es wohl auch schneller gehen würde, wenn er sie nicht ständig sehen müsste. Gut, das sagt er so nicht, aber dass er das meint, ist klar zu verstehen. Jedenfalls kann Aidan nun auch auf diese Amnesiegeschichte eingehen, während der Ravenclaw sich im Spiegel betrachtet.
"Mhm... ich weiß nicht so recht, ob es mir gefallen würde, wenn mir einer am Kopf rumpfuscht. Auch wenn man das wohl kaum noch merken würde. Aber trotzdem... allein die Vorstellung, nee, du... buah. Hoffe mal, du kommst anders über sie hinweg, von den beiden musst du dich echt nicht runterziehen lassen.", setzt er noch hinzu. Er würde ihm sicherlich auch gut dabei helfen können, das steht außer Frage. Aber dafür muss André sich natürlich auch helfen lassen wollen und DAS ist dann immer noch so eine Frage. Naja, kommt Zeit, kommt Rat, kommt Attentat, oder so. André jedenfalls scheint sich nun aus dem Staub machen zu wollen, und das recht schnell und eilig. Nö, aufhalten wird er ihn nun auch nicht, SO dicke Busenfreunde sind sie nicht, als dass er ihn nun festhalten und umschwänzeln würde, damit er noch mehr von seinen Sorgen ausbreitet. Also nickt er nun nur und wuschelt sich durch die eh schon kreuz und quer abstehenden Haare.
"Kein Problem. Wenn noch was sein sollte, kannste gern zu mir kommen.", bietet er grinsend an, hängt noch ein 'Aye, wir sehen uns!' hinten dran, und dann ist der Franzose auch schon wieder weg. Aidan selbst bleibt noch einen Moment stehen schüttelt den Kopf über so viel Herzschmerz und ist mal wieder froh, dass er solchen Problemen bisher gänzlich aus dem Weg gehen konnte. Nein, mehr noch ,dass sie ihm noch gar nicht über den Weg gelaufen sind, so dass er auch nicht ausweichen musste. Arme Kerle, die sich nun die Augen ausheulen müssen... von den Mädels mal ganz abgesehen, die sind ja auch nicht unbedingt gut dran. Naja, aber das soll nun auch nicht sein Problem sein.
Der Gryffindor wuschelt sich wieder die Haare durch, mustert sich im Spiegel und befindet, dass es nun an der Zeit ist, den Waschraum zu verlassen und in der Halle ein bisschen was zu essen. Er braucht irgendwie was zwischen die Zähne. Mit einem letzten Blick hinter sich (alles sitzt perfekt) wandert er schließlich ebenfalls wieder über die Korridore und in Richtung der großen Halle.

[Letzter Post]


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 Betreff des Beitrags: Re: 15. Dezember
BeitragVerfasst: Do 15. Mai 2008, 17:51 
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7. Klasse Hufflepuff
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Okay, dann werden sie es wagen. Sie werden das Ergebnis ihrer beiden Wünsche ansehen. Sie werden eine Enttäuschung riskieren. Sie werden es gemeinsam riskieren.
Ein zartes, kaum sehbares Lächeln liegt auf ihren Lippen. Fast wehmütig wirkt es. Doch man kann sich der Gefühle, die dahinter stehen nicht sicher sein. Denn noch immer sind Leylas braune Augen verdeckt vom Lid. Ganz ruhig steht sie da, atmet noch einmal tief ein und aus, bevor sie mit Sam in den Raum tritt. Ihre Hand ruht in der seinen und ein leichter Zug von ihm bewegt sie vorwärts.
Beim Übertreten der Schwelle öffnet sie langsam die Augen und bleibt bei dem Anblick, der sich ihr bietet, erstaunt stehen. Verschiedene Fragen irren ihr durch den Kopf. Hat er sich dasselbe gewünscht? Nein, das kann eigentlich nicht sein. Hat er sich nur etwas Kleines gewünscht, das in der Darbietung meiner Vorstellung momentan noch untergeht? Oder hat er sich etwa gar nichts gewünscht? Dann… Ja, was dann? Dann hätte er sie belogen. Ganz klar. Aber das traut sie Sam nicht zu.. sie wüsste auch nicht was für einen Grund er dafür gehabt haben sollte. Also nimmt sie erst einmal an, dass es sich um eine Kleinigkeit handelt, die sie sicher bei näherem Betrachten entdecken wird.

Ein Strahlen erhellt ihr Gesicht, während sie sich umblickt. Alles ist so wie in ihrer Erinnerung. Jede Falte de Kissens, jede Bewegung des dünnen Zeltstoffes in der leichten, warmen Brise. Aber doch.. irgendetwas scheint zu fehlen. Es dauert ein paar Sekunden bis es ihr auffällt. Der Geruch. Dieser typische Geruch fehlt. Zum einen der des Tees, zum anderen der der Umgebung. Nein, nicht der der Wüste, der ist nicht so entscheidend. Nicht in Leylas Vorstellung. Aber der Geruch der Räucherstäbchen, die oft bei ihr Zuhause brannten. Dieser schwache Sandelholzgeruch, der durchdringend ist ohne zu stören. Er lullt etwas ein, was momentan noch in Ordnung ist. Jedoch hat Leyla die letzten Nächte aus Sorge um Milahr nicht besonders viel geschlafen, könnte also nachher mithilfe dieses Geruchs die Ruhe finden, die sie endlich wieder braucht. Ganz dringend. Ihr Körper hält Anstrengung und Entbehrung eine zeitlang aus, aber irgendwann ist auch er erschöpft. Die Kälte tut ihren Teil dazu. Also vielleicht ist es ganz gut so, dass sie nicht allein hier ist. Falls sie dann doch einnicken sollte, kann sie jemand wecken. Nicht dass sie des Nachts noch durch die Gänge schleicht, die ganze Zeit in Sorge darum entdeckt zu werden.
Ach Milahr.. die Rattendame regt sich gerade in ihrer Jackentasche, sodass Leyla hineingreift und sie sanft herausholt und auf ihrer Hand sitzen lässt. Mehr Freude noch zeigt sich auf dem Gesicht der Syrerin, denn.. ja, wirklich.. das weiße Rattenfell ist nicht mehr so stumpf wie noch vor ein paar Tagen. Sie scheint sich selbst zu regenerieren. Ihre Kräfte nehmen wieder zu. So sollten es auch Leylas bald wieder.

Aber zurück zu den fehlenden Gerüchen. Sie sind da. Sanft umspielen sie Leylas Nase. Schöne, zarte Düfte sind das. Anscheinend werden Wünsche nicht nur vorm Betreten des Raumes erfüllt.
Sie geht weiter in dieser schönen Landschaft ihrer Gedanken, die auf einmal so wunderbar präsent sind. Endlich kann sie wieder durch Sand laufen. Die duftende Brise auf dem Gesicht und den Haaren spüren. Und das alles mit dem schönen Zusatz der warmen Hand in ihrer. Noch immer sind ihre Fingerspitzen kalt, die natürlich schon lange aus Sams Handschuhen heraus sind. Die Handschuhe stecken in einem Knäuel in ihrer rechten Anoraktasche. Einen Nachteil hat der Sand aber.. er klebt an ihren vom Schnee durchtränkten Sportschuhen und dem Saum ihrer dunklen Jeans.
Doch noch immer stimmt nicht alles. So schallt das helle Lachen der Wunschschöpferin durch die Lüfte, als sie ihren Kopf nach oben wendet. Dort wo Himmel mit einer langsam sinkenden Sonne zu sehen sein sollte, ist..
eine alte, hölzerne Decke, die spitz zuläuft. Sie hängt einfach so über dem Serail, ohne Verbindung zu den Seiten und den Weiten der Teilwüste, in der es zum Glück nicht so kalt ist wie sonst abends sondern angenehm lauwarm. Das Dach ist wohl ein Überbleibsel des ersten Gedanken an die alte Holzhütte.

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