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 Betreff des Beitrags: 20. Mai [Jahr 1]
BeitragVerfasst: So 8. Mär 2009, 23:57 
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20. Mai, 14 Uhr.

Das Stadion trägt Schwarz. Alle Banner wurden durch schwarze ersetzt, die Ringe wurden verhängt. Auf dem Rasen des Quidditchfeldes wurden symbolische Grabsteine aufgestellt. Sie sind vierseitig und auf jeder Seite findet sich Name und Bild des selben verstorbenen Schülers, damit es von allen Sitzplätzen im Stadion zu sehen ist. Es sind fünfzehn dieser Grabsteine. In der Mitte steht eine Tafel mit den Namen derer, die in Hogsmeade gestorben sind, aber keine Schüler von Hogwarts waren.

Um 15 Uhr beginnt die Gedenkfeier und bis dahin sollte jeder einen Platz gefunden haben, der daran teilnehmen möchte.

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Homo doctus in se semper divitias habet.
(Ein gebildeter Mensch hat immer Reichtum in sich.)


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: So 8. Mär 2009, 23:57 


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Mo 9. Mär 2009, 20:44 
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Verlust kann man nicht lesen, nur empfinden.

Die Ellenbogen auf die Knie gestützt, das Gesicht in den Händen, den Blick in die Ferne gerichtet, nimmt Hermine den Trubel um sich herum gar nicht wahr. Die letzten Vorbereitungen werden getroffen, Lehrer, Schüler, Eltern, Reporter, alles ist in einer geschäftigen, wenn mit Trauer beseelt, Art unterwegs. Hier weinen Schülerinnen, dort werden Frauen von ihren Ehemännern in den Arm genommen, gedrückt, während ihnen die Tränen über die Wangen rinnen.

Hermine wurde in den letzten Tage häufig gedrückt. Aufmunternde Worte, die angesichts der allgegenwärtigen Trauer im Schloss weniger als ein Tropfen auf einem heißen Stein waren, hatte sie vernommen. Ein tonloses 'Danke' ihre stetige Reaktion. Reden wollte sie nicht, mit niemanden. Es war, als hätte sie es verlernt. Wenn sie sprach, klang es nicht nach ihr, es war, als würde ihr Mund nur einer gewohnten Eigenart nachgehen, wenn ihr Name gefallen ist. Überhaupt bestanden die letzten Tag nur aus Routine, während Mine von weitem ihrem Körper dabei zugesehen hatte. Sie ist morgens aufgestanden, hat sich angezogen, und war zum Frühstück gegangen. Gegessen hat sie nur, weil es Gewohnheit war. Mechanisch, als hätte man alles auf Autopilot gestellt. Nichts schien real. Und zu Anfang war es auch noch ein schrecklicher Alptraum gewesen. Jake, wie er dort auf dem Boden lag, einfach nicht mehr aufstehen wollte, egal wie oft und wie sehr sie nach ihm gerufen hatte. Nur dieses eine mal wollte sie ihrem Verstand nicht glauben, konnte es einfach nicht. Die erste Zeit hatte sie sich mit der Hoffnung über Wasser gehalten, dass er in St. Mungo eingeliefert wurde und man nur versäumt hatte ihr dies mitzuteilen, doch als sie eines morgens am schwarzen Brett vorbei ging, hatte die Wahrheit unumstößlich vor ihr Gestanden. Schwarz auf Weiß. Unwiderruflich. Jake war tot. Er würde nicht mehr zurück kommen, nie wieder. Nie wieder wird sie ihn sehen, bei sich haben. Nie wieder mit ihm Qudditch spielen, kein gemeinsames Lernen mehr. Nie wieder wird er sie in den Arm nehmen. Vorbei. Aus und vorbei.
Sinn gleicht einer Brücke. Und wenn diese Brücke verschwindet beginnt der Fall ins bodenlose. Ein freier Fall der nicht aufgehalten werden kann, der nicht endet. Es ist wie bei Alice im Wunderland. Das Leben hat eine Türe zugeschlagen und Hermine gleichzeitig durch ein Fenster in den freie Fall befördert. Während an Alice zahlreiche seltsame Gegenstände vorbeifliegen, ist die Ravenclaw in einem Strudel aus Erinnerungen gefangen, die ihr auf der einen Seite Halt geben, sie nicht völlig verzweifeln lassen und die sie auf der anderen Seite am liebsten verdrängen würde, damit sie nicht jede Sekunde aufs Neue daran erinnert wird, was das Leben ihr genommen hat. Alice ist über ihr Aufkommen auf dem Boden verwundert, Hermine jedoch wünscht sich nichts sehnlicher, als dass der unendliche Fall durch die Dunkelheit und Trauer, endlich durch einen harten Aufprall beendet wäre, damit alles ein Ende hat.
Ein kluger Mann sagte einmal, dass ein Leben ohne Sinn noch lange nicht sinnlos ist, doch ohne Sinn gleicht das Leben einem Schatten, der Gewohnheiten nachgeht, automatisiert tut, was er immer getan hat, während das eigentliche Leben aufgehört hat zu existieren.

Jake war Mines Leben.

Das Letzte, dass sie nun noch tun kann, ist zu existieren. Der Grund, warum sie nun hier alleine auf dem Platz bei der bald beginnenden Trauerfeier sitzt, ist einzig allein Jake. Er hätte es nicht gewollt, dass sie ihm folgt. Für einen bitteren Moment der Verzweiflung und Trauer lang hatte sie wirklich in Erwägung gezogen einfach in die Bibliothek zu gehen, sich ein Buch über schnellwirkende Gifte auszuleihen und ihrem Fall selbst ein Ende zu setzen. Wie schnell ein Menschenleben nur noch eine Karte sein kann, die vom Sturm des Schicksals einfach zu Boden gekippt wird und seine Rolle im ewigen Kartenspiel beendet ist, hat sie am 13. Mai erfahren dürfen. Warum also nicht selbst Schicksal spielen? Was bringt eine einzelne Karte bei Memorie, wenn die zweite fehlt? Nichts, wertlos. Doch Jake hätte das Spiel dennoch aufgehoben. Ihn so zu verraten war sie nicht in der Lage.

Eine einzelne Träne löst sich aus Mines Augen, rollt, an den Haarsträhnen, die ihr ins Gesicht hängen, vorbei, über ihre Wange und versickert schließlich in ihrer Handfläche, die das Kinn stützt.
Viele der anwesenden Personen sind festlich gekleidet. Alle ausnahmslos schwarz, zumindest die Eltern. Hermine für ihren Teil hat sich weder schick noch schwarz gekleidet. Jeans, grauer Schlapperkapuzenpulli. Die Haare irgendwie mit einem Gummi zusammengebunden, was an eine Mischung aus Pferdeschwanz und Dutt erinnert. Sich hübsch zu machen zählt nicht mehr.
Wie eine graue Maus sitzt Mine da, in sich gekehrt, teilnahmslos. Ob sie je wieder zu der fröhlichen fleißigen Schülerin werden wird, die sie einst war, ist fraglich. Wozu dem Leben ein Lächeln schenken, wenn es einem das wichtigste genommen hat? Sie wird nicht mehr lachen. Ihr Lächeln ist mit Jake gestorben.

I cannot live without you forever...

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Meine Schwäche

ist eine Ausrede.
Und meine Stärke
falscher Stolz.
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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Di 10. Mär 2009, 20:29 
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Nachdem er den Gemeinschaftsraum verlassen hat, stapft er also zielstrebig durch die Korridore in Richtung Stadion. Bzw. in Richtung Ausgang und dann zum Stadion. Seine Miene ist nicht unbedingt das, was man sonst von dem so offenen und eigentlich ziemlich lebenslustigen jungen Texaner kennt, aber darüber wird sich wohl absolut niemand wundern. Mit zusammengekniffenen Lippen, die Hände tief in den Taschen seiner Jeans verborgen und mit gesenktem Blick strebt er ein Ziel an, dass er nicht erreichen will, aber muss. Auch wenn nur er selbst es ist, der sich zwingt. Auf die Idee, dass seine ganze Haltung bezüglich der 'unterlassenen Hilfeleistung' (wenn man es mal so nennen will) irgendwo doch nur aus einem durchaus egoistischen Grundgedanken heraus resultiert, kommt er im Augenblick nicht. Fairerweise muss man ja sagen, dass es sicherlich auch echte Trauer um die Toten ist, die ihn derzeit bedrückt. Allerdings rangiert die momentan nur auf einem guten zweiten Platz, gleich hinter Wut und Selbstzweifel. Und die sind zur Zeit nicht darin bestrebt das oberste Treppchen zu räumen. Vielleicht hilft die Trauerfeier, immerhin wird er da knallhart mit den Verlusten konfrontiert, irgendwie doch ein zielsicherer Weg zu realisieren was mehr wiegt, oder nicht? Abwarten. Kurz schaut er auf die Person neben sich, die sich recht unauffällig verhält und schließlich als Ayla identifiziert wird. Sie macht aber keine Anstalten irgendwas zu sagen, sondern läuft einfach neben ihm her. Gut so, er würde ihr aufgrund seiner sensationellen Laune auch nur ungern an den Karren fahren, das hätte sie nicht verdient. Aber ihm ist eben nicht nach Reden. Oder Gesellschaft. Oder irgendwas anderem als sich selbst zu hassen. Also schweigen sie beide wohl auch weiter und steuern schließlich den Ausgang an.

Schon auf dem Weg vom Schloss zum Stadion hinüber zeigt sich, was einen dort erwarten wird: überall Tränen, Schluchzen, schwarze Kleidung. Familien, Freunde, Mitschüler und...Reporter. Schade mitansehen zu müssen, dass die Presse sich in der Zaubererwelt so gar nicht von ihrem Äquivalent bei den Muggeln unterscheidet. Dort wie hier geht es den entsprechenden Heinis keinen Inch um die Gefühle der Anwesenden. Da werden Eltern nahezu respektlos über den Tod ihrer Kinder befragt, nur um eine Zeile mehr in einer dieser verdammten Zaubererzeitungen zu füllen. Dazu am besten noch große Bilder von Müttern die sich schluchzend an ihre Ehemänner schmiegen, oder Freunde die einander heulend in die Arme fallen. Alles ganz großer Mist! Ihm soll da mal einer in die Quere kommen. Ja, bitte! Alex würde nur zu gerne seine sorgsam kultivierte Wut an jemandem auslassen! Okay, okay.. die feine Gryffindor-Art wäre das nicht, so von wegen unschuldig und so einem Scheiß. Aber interessiert ihn das? Eher nein. Zum Glück für alle Beteiligten findet eine derartige Konfrontation mit ihren unbekannten Konsequenzen nicht statt. Warum auch? Was wäre an ihm schon interessant? Er ist nur ein weiterer Schüler auf dem Weg zur Abschiedszeremonie, nichts besonderes, nichts was es wert wäre, weitergetragen zu werden. Schließlich war er ja nicht mal im Dorf. Arrrrgh. Tut er es schon wieder! Selbstmitleid ist ja eine tolle Sache, aber auf Dauer auch für ihn selbst nur noch ätzend. Womöglich braucht es doch irgendwann Trisha, die ihn immer und immer wieder mit einem schweren Gegenstand auf den Kopf haut und dazu rhythmisch "Du kannst nichts dafür" intoniert. Danach wäre er bestimmt geheilt und müsste sich nur noch was gegen die verdammten Kopfschmerzen einfallen lassen.

Weit ab von solch lustigen Gedanken liegt aber eine Welt, die derzeit nicht unlustiger sein könnte. In dem Zusammenhang von 'Stimmung wie auf einer Beerdigung' zu sprechen, wäre nicht nur absolut passend, sondern eben auch...richtig. War der Weg schon schlimm, kann man hier am, und dann auch im Stadion die Trauer und die Ohnmacht beinahe mit der Hand greifen. Wenn man sich mal überlegt, dass hier eigentlich hätte das Endspiel um den Hauspokal hätte stattfinden sollen, wo die Trauer sich auf ein verlorenes Match beschränkt hätte, kann einem echt ganz anders werden. Und dann die verdammten 'Grabsteine' mit den Bildern. Nichts anders hätte seinen Zorn so schnell in den Hintergrund treten lassen, wie dieser Anblick. Hier sind es nicht mehr 'nur' Namen. Hier bekommen die Verstorbenen wieder ein Gesicht, und damit ist nicht nur das Abbild der jeweiligen Person gemeint. Kurz verkrampft sich sein Herz und er muss schwer schlucken. Ein tiefes innerliches Seufzen befreit ihn nun endgültig von seiner Selbstanklage-Paranoia, wenn auch nur für den Moment. Vorsichtig schiebt der Teenager sich an den Leuten vorbei, murmelt sogar hin und wieder eine echte Entschuldigung, bevor er sich niederlässt. Wie der Zufall so will, kennt er seine Sitznachbarin sogar, wenn auch nicht sonderlich gut. Genau genommen nimmt er sie bei den längeren Treffen nur als dahinrasenden Schemen war, denn Hermine spielt ja für das Ravenclaw-Team. "Eigentlich hätte heute das Endspiel sein sollen." sagt er leise an sie gerichtet. "Kannst Du das glauben? Schon der Gedanke ist so..." Er zuckt mit den Schultern und schaut weiter geradeaus. Er ist sicher der Letzte, der jetzt mit der 'alles wird wieder gut'-Masche ankommt. Was soll schon wieder gut werden? Kommen die Toten zurück? Wird der Tag der alles veränderte rückgängig gemacht? Kann man die Ereignisse einfach vergessen? Nichts wird wieder so wie es einmal war, daran glaubt auch kein Alexander Christmas.

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Di 10. Mär 2009, 21:52 
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Die Schritte des blonden Geschöpfs verlangsamen sich zunehmend und doch kam sie nicht drumherum an ihr gewünschtes Ziel zu gelangen. Je näher sie dem Stadion kam um so größer schien das Loch in ihrem Brustkorb zu werden. Irgendetwas wuchs darin, doch Siline wusste nicht was es war.
Endlich baut sich der Eingang ins Stadion vor ihr auf. Wie eine finstere Höhle, die alle Freude verschlang. Der Blondschopf beißt sich sacht auf die Unterlippe, während er sich an einige Schüler vorbei schlängelt. Die jade-grünen Augen huschen um her und suchen nach einem Punkt der nicht von endloser Trauer befangen ist. Was sich jedoch schnell als vollkommen sinnlos erwies.

Voller Wucht traf sie der Grund für ihr Loch in der Brust. Mit schwachen Knien taumelt das Mädchen einige Schritt zurück. Das hatte sie nicht erwartet. Sie hatte erwartet das sie Menschen weinen sehen würde. Sie hatte erwartet Menschen ohne Hoffnung zu sehen. Ja sogar gebrochene Herzen hatte sie erwartet. Was sie jedoch nicht erwartet hatte waren ihre zittrigen Finger. Den störenden Kloß in ihrem Hals und das aufkommende Brennen in ihren Augen. Das alles kannte sie nicht. Fremde Gefühle. Nicht ihre. Sie weinte nie! Abgesehen von den einigen Male in der Nacht. Aber sie weinte nie am Tag. Und jetzt? Jetzt stahl sich doch frecherweise eine Träne ihre Wange hinab. Vor den Augen aller und doch sicherlich unentdeckt.

Das schlimmste daran war, dass diese Träne noch nicht einmal den Opfern gehörte, sondern ihren Eltern. Die Eltern die ihre Tochter einfach im Stich gelassen haben.
Es dauerte nur einige wenige Minuten bis sich Siline wieder gefangen hatte und sich auf den Grund ihres Daseins gesinnte. Sie war hier um den Opfern zu gedenken und sich bewusst zu machen, dass sie großes Glück hatte an dem schicksalhaften Tag.

Mit gefassten Gang bewegt sich das Mädchen zu den Sitzplätzen. Ihr Mund ist trocken, wie auch ihre gesamte Kehle. Sie hatte sich einfach nieder gelassen. Sonst war das unscheinbar Mädchen immer darauf bedacht weit abseits zu sitzen. Nun hatte sie sich einfach auf einen freien Platz gesetzt. Den Blick gut auf die Grabsteine in der Mitte des Stadions. Einige der Verstorbenen hatte sie sogar mal beobachtet. Sie waren quasi für einen kurzen – oder längeren Zeitraum- Teil ihres Lebens gewesen.
"Wie seltsam!" Vor Wochen hatte sie diese Menschen fröhlich über das Hogwartsgelände streifen sehen. "Jetzt sind sie nur noch ein Bild auf einem Grabstein und eine vergängliche Erinnerung", haucht Siline mit weicher Stimme, nicht bewusst dies gerade laut gedacht zu haben.

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Mi 11. Mär 2009, 13:17 
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Die Zeit auf Teneriffa mit ihrem Bruder war sehr schön. Zumindest war es das Beste, was sie bei den Umständen machen konnte. Die Schottin brauchte einfach jemanden, bei dem sie gut aufgehoben ist, der sie in und auswendig kennt und sie auch versteht, wenn sie schweigt. Und diese Person ist nun mal Gabi, der extra wegen ihres Besuches das Studium hintenan gestellt hat. Schließlich wusste er, dass es seiner Schwester mehr schlecht als recht gehen musste. Viel von der ganzen Anspannung fiel schon von ihr herab, als er sie in den Arm genommen hat. Seit Weihnachten hatten sie sich schon nicht mehr gesehen, weswegen das Zusammentreffen umso schöner war. Die ganze Woche hat er sich liebevoll um sie gekümmert. Mit ihr geredet, wenn sie über den 13. Mai reden wollte. Sie festgehalten, wenn sie weinen wollte. Und auch mit ihr geschwiegen, wenn es sein musste. Es war schön zu wissen, dass jemand einem den Rücken stärkte und man bei diesem Jemand ganz man selbst sein konnte.
An sich konnte Trish ja froh sein. Sie hat ihren besten Freund noch. Hat keinen festen Freund verloren, weil sie keinen hat. Auch keinen Familienangehörigen hat sie verloren. Eigentlich ist doch alles gut. Eigentlich wollte sie die Woche über in Hogwarts bleiben. Doch dann kam die Liste mit den Toten und sie wusste, dass sie sich nicht mehr beherrschen können wird. Einige Schüler, gegen die sie nun jahrelang Quidditch gespielt hat, sind tot. Andere Gryffindors sind tot. Eine Erstklässlerin ist tot. Lorcan ist tot. Und das, wo sie sich erst dieses Jahr richtig mit ihm angefreundet hat. Wieso hat sie das nicht viel früher getan? Wieso wusste sie nicht vor diesem Jahr, dass seine Geschwister ebenfalls hier sind? Wieso hat sie sich vor diesem Jahr nicht wirklich um ihn geschert? Wieso hat sie sich vor dem 13. Mai um die wenigsten geschert, die dort umgekommen sind? Sie hätten es sicher alle verdient gehabt, dass man sie kennt. Sie waren sicher allesamt besondere Menschen. Und nun sind sie tot, während sie lebt und sich von ihrem Bruder trösten lässt.
Trösten ließ. Denn seit gestern Abend ist sie wieder in Hogwarts. Seitdem hat sie nicht mehr geweint, sondern sich immer brav zusammengerissen. Auch wenn es ihr nicht unbedingt leicht gefallen war. Aber naja, das Leben geht weiter, wenn auch nicht wirklich schön. Mit Alex hat sie nicht mehr gesprochen, seit er sich erkundigt hat, ob es ihr gut geht. Geschrieben hat er auch nicht. Und in der Zeit von gestern auf heute hat er auch nicht mit ihr geredet, obwohl sie sich gesehen haben. Wird schon seinen Grund haben. So jedoch hält sie sich auch von ihm fern, weil sie nicht aufdringlich sein will. Das ist auch der Grund, wieso sie jetzt alleine zur Trauerfeier geht. Kein bester Freund da, der mit ihr reden will. Keine Freundin, weil sie keine hat. Und ansonsten.. egal. Sie fängt schon wieder an, Gabi zu vermissen. Ob er weiß, dass sie sich zuweilen sehr einsam fühlt? Sicher weiß er das. Aber hoffentlich auch nur er. Dieses Jahr hat sie das ja immer gut verbergen können, da sie sich oft in ihre Vertrauensschülerpflichten geflüchtet hat, wenn es sie mal wieder überkam. So auch jetzt. Eine jüngere Schülerin wird getröstet und dann von ihr mitgenommen. Oder eher zu den Eltern der Kleinen gebracht, die schon draußen auf den Ländereien auf das Mädchen warten. Kurz sieht sie der Zweitklässlerin nach und wendet sich dann selber dem Stadion zu. Die Tribüne, die normalerweise zu den Gryffindors gehört, aber heute in schwarz gehüllt ist, ist schnell bestiegen und genauso schnell ist sich ein Platz hinten in der Ecke gesucht. Mag ja keiner Familie oder trauernden Freunden viel Platz wegnehmen. Und hier hinten muss sie auch nicht unbedingt gefasst aussehen, weil ganz hinten sowieso niemand sitzen will. Daher lehnt sie sich leise seufzend an die hölzerne Umrandung der Tribüne und versucht ihre Konzentration nicht auf die Angehörigen zu richten. Die Schottin ist der Typ Mensch, der leider immer mitheulen muss, wenn sie jemanden weinen sieht. Diese Eigenschaft hasst sie zumeist an sich. Also lieber nicht nach vorne sehen, sondern sich lieber ihre Hände anschauen, die sich so schön mit ihrem Oberteil spielen.

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Mi 11. Mär 2009, 22:03 
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Sie wollte nicht sehen was sie sah. Nicht hören was sie hört. Nicht fühlen was sie fühlt. Das war einfach zu viel für die Gryffindor. Sie hat keinerlei Ahnung wie sie am besten mit diesem Ansturm von Gefühlen umging. Soll der Blondschopf sie etwa in kleine Schächtelchen verstauen? Gut abgepackt. Weit, möglichst weit unten – in den Abgründen ihres Unterbewusstseins- versteckt. Das wäre gut... Wenn nur alles so einfach wäre, wie das Denken. Wenn man leichter vergessen könnte... wäre dann alles besser?
Ein kurzer Anflug eines Lächeln huscht über ihr Gesicht. Siline weiß die Antwort ganz genau. Ja, ein Denkarium wäre in solchen Momenten von großen Vorteil. Einfach seine lästigen Gedanken ablegen und wenn man bereit war konnte man sich von Zeit zu Zeit wieder mit diesen Gedanken auseinandersetzten. Oder man ließ es ganz bleiben.

Ein plötzlicher Windstoß lässt das Haar des Mädchens aufwehen und sie blickt sich leicht verwirrt um. Die Tribünen begann sich zu füllen. Langsam. Gemächlich. Etwas unruhig rutscht Siline auf ihren Platz hin und her. War sie wirklich bereit dafür? Bereit wofür überhaupt? Es gab doch nichts was ihr Angst machen könnte oder wofür sie Wochen der Vorbereitung brauchte, schließlich muss sie doch nicht gegen einen böswilligen Drachen kämpfen. Obwohl ihr dies viel lieber war als hier zu sitzen und darauf zu warten von der Trauer übermannt zu werden.
Der Wind der ihr blondes Haar zum tanzen bringt, weht immer noch über die Sitze hinweg und spielt verlegen mit den schwarzen Bannern über ihr.
Die meisten Schüler sind in der selben düsteren schwarzen Farbe gekleidet nur selten hob sich ein Grauton ab. Siline macht da wohl die Ausnahme. Wie so oft. Sie trug zwar ihren schwarzen Umhang, doch darunter verbarg sich eine weiße Bluse die durch einen feinen roten Gürtel von ihrem weißen Rock getrennt ist.
Auf keinen Fall wollte sie komplett in dunklen Sachen erscheinen. Der Tag ist schon schwarz genug.
Weiß war die Farbe der Unschuld und Reinheit. Die Menschen, deren Namen auf den Garbsteinen stand waren unschuldig. Wieder tauchte diese Machtlosigkeit auf. Sie konnte nichts tun. Man hatte sie zurück in den Gemeinschaftsraum geschickt und von den Fenstern aus war nicht mehr zu erkennen wie Zweifel und Zerstörung.

Rasch lenkt Siline ihre Gedankengänge in eine andere Richtung. Auch wenn dies ein Trauertag ist, musste sie dann gleich in tiefe Depressionen fallen? Gemeinerweise brachten solche Tage so was immer mit sich. Vielleicht kannte sie sich auch einfach nicht damit aus. Wer wollte sich schon mit so etwas auskennen? Kein vernünftiger Mensch! Die ganzen Fragen erfüllen ihren Kopf und lassen ihr kaum Zeit zum ruhen.
Mit einem leichten Kopfschütteln verbannt sie den Großteil ihrer Fragen und blinzelt gegen die Sonne. Ihre Hände liegen kalt und unberührt in ihrem Schoss. Jemand der sie wärmte gab es nicht. Höchstwahrscheinlich würden viele die ihre Hände berühren sie für eine wandelnde Tote halten.
So dreht der Blondschopf seine Handinnenflächen zur Sonne und spürt sofort die Wärme die sich langsam aber sicher durch ihren Körper kämpft. Während sie mit geschlossenen Augen ihren Kopf gen Himmel hebt, bildet sich ein hoffnungsvolles Lächeln auf ihren Lippen. So sollte das Leben sein, voller Wärme und Glücksgefühlen. Schnurspiepegal ob es nur einige Hormon waren die denjenigen einen Höhenflug der Glückseligkeit verpassten, hauptsache man lebte endlich. Siline ließ ihre Hände zur Seite gleiten, auch wenn die Sonne recht wenig gegen die Kälte ihrer Hände unternehmen konnte, füllte sich das Gryffindormädchen ein wenig besser.

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Do 12. Mär 2009, 18:40 
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"...absurd."
Ein kleines, tonloses Wort, das wie zufällig ihre Lippen passiert, als wäre es gerade aus ihren Gedanken gepurzelt, weil es den Halt in dem Strudel der Erinnerungen verloren hat. Es zittert ein wenig, lässt nicht erkennen, ob sie Alex überhaupt wahrgenommen hat. Es ist eine Feststellung, unscheinbar und doch bedeutungsvoll. Absurd.
Ist es das, was Albert Camus mit dem Absurdum des menschlichen Lebens meinte? Das Leben ist eine ewiger Konflikt zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Camus hat recht, es ist absurd, dass das Leben, nach dem man stets streben sollte, anstatt sich dem Tode hinzugeben, durch so viel Leid und Tod geprägt ist. Wunsch und Wirklichkeit widersprechen sich. Und das ist das Absurde. Doch die einzige Möglichkeit, die logisch erscheint ist Selbstmord. Albert Camus jedoch lehnt dieses ab, tituliert es als Flucht. Es ist der Sinn des menschlichen Lebens das Absurdum zu ertragen, nur um sich zu beweisen, dass man stark ist.
Hermine ist nicht stark. Stets hat sie sich seo gesehen, als Schutz vor der Welt, doch Jake hat ihr gelehrt wie zerbrechlich sie eigentlich ist. Sie will gar nicht stark sein. Sie will sich nichts beweisen. Nicht in der Schule durch sehr gute Leistungen, nicht im Quidditch, nicht im Aushalten von Leid und Schmerz, indem sie über alles lacht. Und wenn sie nicht flüchten kann aus diesem Absurdem, wird sie ausharren, bis der ersehnte Aufprall kommt. Nicht wegen Camus und seiner Lehre, nicht wegen einem Lebenssinn, nicht wegen der Schule oder gar der Zukunft, sondern weil sie es Jake schuldig ist.

Ein leises Seufzen das an ein schniefen erinnert. Eine Bewegung zuckt durch Hermines Körper und ihre Kopf hebt sich, während ihre Finger die Ärmel ihres grauen Pullis über die Hände ziehen und die Enden festhalten. Eine Träne sucht sich den Weg über ihre Wangen, die die Ravenclaw nicht aufhält.
"'Gott' ist die Lüge der Menschheit.", spricht sie weiter, immer noch in dem Tonfall der glauben lässt Hermine spreche nur aus Zufall, zumal ihr Blick weiterhin in die Leere gerichtet ist.
"Es kann ihn nicht geben, oder Alex?", richtet sie das erste Mal das Wort direkt an ihren Sitznachbarn und gibt ihm so die Bestätigung, dass sie um seine Anwesenheit weiß.
"Wir werden auf diese Erde geschickt, die so kalt und verloren ist. Überall gibt es Leid, Schmerz und Tod. Man lebt in ständiger Angst etwas zu verlieren. Jeder Mensch erlebt Verlust und leidet darunter, während laut Gott das Paradies im Himmel auf uns wartet. Wir sollen dahin zu gelangen suchen, doch der einfachste Weg ist mit der Hölle bestraft. Wenn es Gott wirklich geben würde, müsste niemand leiden. Gäbe es Gott hätte er uns mit dem Mut ausgestattet uns selbst zu ihm zu bringen. Gott ist eine Lüge." Am Ende schwingt zu der traurigen Verzweiflung beinahe eine bittere Erkenntnis mit. Kurz verdüstert sich Mines tränenverschleierter Blick, landet auf den Gräbern, auf Jakes, seinem Bild und der Anflug von Wut ist entschwunden, nur Trauer liegt in ihren Gesichtszügen. Abermals rollen stumme Tränen über ihre Wangen, tropfen von ihrem Kinn und hinterlassen kleine dunkle Flecken im Gewebe ihres Pullis. Ein leises schniefen, dann wendet die Ravenclaw das erste Mal ihr Gesicht Alex Christmas zu.
"Ich will sterben..."
Das Kartenspiel des Schicksals ist gespielt und der Tod hatte den höchsten Trumpf. Vorbei das Leben, vorbei der Sinn. Verloren.
"...aber ich darf nicht, ich kann nicht." Noch mehr Tränen, und sie wendet den Blick von dem Gryffindor ab, zurück ins Leere, ins Schwarz. Das Leben ist ihr schlimmster Feind geworden, und wenn es Gott nicht gibt, muss sie ihre Feinde auch nicht lieben, sie lediglich aushalten bis die Zeit sie erlöst.

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Meine Schwäche

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Do 12. Mär 2009, 20:11 
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Spieler: Laura
Alter: 17
Kleidung: dunkelrotes Kleid, weiß-rote Maske mit Blumen
Aufenthaltsort: Große Halle
Gesellschaft: Ellie
[--> Gryffindor-Gemeinschaftsraum]

Beinahe lautlos ist sie Alex gefolgt. Am Stadion angekommen, geht sie mit gesenktem Blick durch die Massen der Menschen. Zum einen möchte sie keinem Journalisten auffallen, zum anderen gar nicht auffallen. Niemandem. Anonym bleiben, ja, vielleicht hilft das ja. Vielleicht hilft es dem Vergessen auf die.. Siebe? Auf die Sprünge ungern. Und auf die Barrikaden auch lieber nicht, denn dann dauert es noch länger. Hinter die Barrikaden wäre in Ordnung, so beginnt die Verdrängung und die ist sicherlich ebenso gut. Erst einmal. Ayla möchte sich damit jetzt nicht auseinandersetzen. Ein andern Mal, okay. Jetzt nicht. Es ist der falsche Ort, die falsche Zeit, die falschen Anwesenden. Keine Anwesenden, das wäre notwendig. Ein Ort und eine Zeit, in der sie allein sein kann. Am liebsten ohne jene Begrenzungen von Ort und Zeit, von Form und Richtlinien, von Parametern und den menschlichen Grenzen. Dem Geist sind sowieso kaum Grenzen gesetzt und diese nutzt sie gern aus. Ihre sind auch noch anders gespickt als die anderer Menschen.. Moral ist bei ihr nicht die Basis der Vernunft.
So, durch ist sie durch die Massen. Zu viel Gefühl war auf sie niedergeprasselt. So wenig Beherrschung der Emotionen in solch einer Ballung hat sie bisher noch nicht erlebt. Und es fällt der Gryffindor schwer die eigene Beherrschung zu bewahren. Jedoch weiß sie, dass der Verlust dieser niemandem hilfreich wäre. Auch ihr nicht. So setzt sie sich nur still auf Hermines andere Seite, sieht in die Ferne, ohne etwas zu sehen, als das, was sich vor ihrem inneren Auge abzeichnet, was leider auch mehr ist als sie sehen möchte, und atmet ruhig ein.. und wieder aus. Langsam findet sie zurück zur inneren Ruhe. Zur eigenen. Wenn sie ihr schon niemand anders geben kann, auf was ein Mensch wie Ayla sich sowieso nie verlassen würde.
Nahezu eintönig dringen Alex’ und Hermines Worte an ihre Ohren. Gleichmütig und ohne eigene Anteilnahme oder Interesse am Gespräch, wenn man es denn so nennen kann, nimmt ihr Gehirn es irgendwo auf und macht es ihr verständlich.

Auch wenn sie sich schlecht fühlt, nicht mehr fähig fühlt angenehm zu leben – momentan! – hat sie nicht vor zu sterben. Also, doch. Jeder muss irgendwann sterben und auf Unsterblichkeit hat Ayla ganz und gar keine Lust. Aber sich selbst das Leben zu nehmen, daran denkt sie gar nicht. Das käme ihr nie in den Sinn. Sie spürt jedoch, dass andere es gerne würden, aber irgendetwas – und dieses etwas interessiert und fasziniert sie in gewisser Weise – hält die meisten davon ab. Dieses ‚irgendwas’ ist bei jedem ein anderes ‚Etwas’, auch wenn die meisten nach dem immer noch ihre Hemmschwelle hätten. Aber nun spürt sie dieses Verlangen anderer nicht nur am Rande ihrer Wahrnehmung, sondern vernimmt es auch. Und es schockiert sie nicht. Sie wusste es, sie weiß eh zuviel. Aber sie versteht das Folgende nicht. Wieso stirbt man nicht, wenn man es will? Beziehungsweise.. wieso nimmt man sich nicht das Leben, wenn man es doch so sehr wünscht? Was auch immer das bringen soll.. aber man soll einen Menschen ja nicht vor seinem Glück bewahren. Wäre es also jetzt reine Nächstenliebe, würde Ayla Hermine töten? Ob sie das so rechtfertigen könnte? Ein kurzes, innerliches Kopfschütteln folgt diesen Gedanken. Nein, könnte sie nicht, würde sie nicht. Rechtfertigung ist nur notwendig, ist man sich einer Schuld bewusst. Nein, das stimmt so auch nicht. Aber sie würde sich dennoch nicht rechtfertigen, kein Wort mehr darüber verlieren. Wissen, sie habe jemandem etwas Gutes getan. Nichts spricht dagegen, außer den festgebissenen Moralvorstellungen der meisten Menschen hier um sie herum. Sie würden es nicht verstehen. Sie würden Hermine ihr Glück nicht gönnen. Eben weil sie es nicht verstehen. So wenig wie Ayla. Aber immerhin akzeptiert und.. respektiert es. Aber wenn die Ravenclaw meint dies nicht zu können, nicht zu dürfen, nun, woher sollte dann Ayla sich jenes Recht, das sogar der Eigentümerin dieses Lebens, das beendet werden will, versagt zu bleiben scheint, herausnehmen?

„Die Menschen. Es waren die Menschen.“ Ein Seitenblick ohne jede Emotion zu Hermine folgt. „Sie sagten, bei Gott – im Himmel“, ein Finger richtet sich kurz gen den blauen Himmel, „da sei das Paradies. Für sie.“

Genug der Worte. Hören möchte sie es sowieso nicht. Sie hat sicherlich ihre Meinung und.. ja.. wieso noch um andere kümmern, wenn die eigene einen schon so mitnimmt? Ayla fühlt es mit. Ob sie will oder nicht. Mit noch einer anderen als der eigenen Meinung beschweren.. wozu auch?

_________________
Lass uns zusammen verschwinden von hier
Und irgendetwas Geheimnisvolles tun.
Lass uns einfach sehen, was passiert
wenn wir zusammen von hier abhauen;
wir haben gewartet und geredet und jetzt ist es soweit,
lass uns zusammen verschwinden und lass uns sehen wie weit wir kommen.

(Karpatenhund - Zusammen verschwinden)


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Do 12. Mär 2009, 23:01 
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Rhyll beherrscht das Multitasking perfekt: gehen, den richtigen Weg finden, erzählen. Und Isadora schweigt, hört zu und bleibt an seiner Seite. Er ist ja ganz Gentleman und achtet schon ganz von selbst auf ihr Tempo. Nichts ist so unhöflich wie Männer, die ihren Begleiterinnen davonlaufen, weil sie nicht auf ihr Tempo achten. Bei Rhyll braucht man solche Patzer nicht zu erwarten, niemals. Er ist gedrillt wie sie alle es sind, sie, der Adel. Isadora kann das Wort nicht leiden, doch es gehört zu ihr und ihrem Leben. Bald nur noch zu ihrer Vergangenheit.
Am Meisten beschäftigt sie die Sache mit dem Morden. Oder nennt man es anders? Selbstverteidigung? Notwehr? Ist es Notwehr, wenn man andere rettet, indem man jemanden tötet? Sie weiß es nicht und beschließt, irgendwann in der Bibliothek nachzuschlagen. Nur interessehalber, denn es tut nichts zur Sache. Nichts zu der Sache zumindest, wie sie Rhylls Taten einschätzt. Sie sieht nicht den großen Helden in ihm, aber sie hat Respekt vor seinem Mut und seinen klaren, logischen Gedanken, die seinen Handlungen sogar in dieser Extremsituation vorangingen. Selbst wenn ringsum die Welt untergeht, Rhyll würde noch das Für und Wider der Möglichkeiten abwägen. Sie lächelt leicht bei diesem Gedanken und achtet darauf, dass er das nicht sieht. Nicht, dass er es falsch versteht.

Dann allerdings nähern sie sich dem Stadion und mit ihm auch der Gefahr, von Reportern gesehen und belagert zu werden. Es wäre sicher ein gefundenes Fressen ... der Held und die Errettete. Sogar noch verlobt und aus gutem Hause, die zusammen die Gedenkfeier besuchen. Ein Bild, das die Regenbogenpresse ausschlachten kann. Damit rührt man das hexische Altweiber-Durchschnittsgemüt. Nein, darauf kann sie genauso verzichten wie er.
"Da lang.", murmelt sie, zupft an seinem Ärmel und huscht hinter einer Familie her. "Da vorn steht eine Schreiberin der Hexenwoche.", erläutert sie ihre Aktion leise und wirft einen Blick auf eine Dame mit einem geschmacklosen Hut. "Kiki LaGrou. Geht immer inkognito." Und während sie der Dame großräumig ausweicht, überlegt sie, ob Rhyll nun überlegt, woher Isadora das weiß. Da jeder Erklärungsversuch wahrscheinlich peinlicher wäre als sich einfach auszuschweigen, verzichtet Isadora darauf. Vielleicht denkt er sich, sie würde das Schundblatt nur lesen, um sich darüber pikieren zu können. Er wird ganz sicher nicht erahnen, dass in der Hexenwoche die besten Häkelmuster zu finden sind und Isadora seit einer ganzen Weile schon ihr Handarbeitsgeschick verbessert. Wobei sie im Krankenhaus vom Häkeln aufs Sticken umgestiegen ist. Muss allerdings auch niemand wissen.

Als sie der Gefahr mit Hut erfolgreich entgangen sind, überlässt sie wieder Rhyll die Führung. Er wird schon wissen, wo seine Eltern zu finden sind. "Ich bin froh, dass meine Eltern nicht kommen.", sagt sie. "Früher hat es mir etwas ausgemacht, heute weiß ich, dass es so besser ist. Ich habe mir wahrscheinlich nicht einfach nur gewünscht, sie öfter zu sehen, ich habe mir gewünscht, sie wären anders, und ich würde sie öfter sehen." Sie seufzt, allerdings nicht allzu schwermütig. Langsam tut es fast gar nicht mehr weh. Schließt sich vielleicht doch jede Wunde einmal?

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Viviamo attimi che valgono per sempre:
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attimi che danno un segno,
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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Fr 13. Mär 2009, 01:26 
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Langsam bahnen sie sich ihren Weg durch die Massen an Menschen, die heute allerdings gesitteter herumstehen und -sitzen, als bei Quidditchturnieren. So kommen sie dann doch besser durch die Grüppchen hindurch, als Rhyll sich dachte. Hier wird nicht unnötig und ungehörig gerempelt, keiner murrt einen dumm von der Seite an, wenn er doch mal aus reinem Versehen gestreift wird, wie man es in den Korridoren zuweilen sogar schon hat - nein, hier sind heute alle tief betroffen und in voller Trauer. Wobei... nicht alle. Sicherlich, es ist ein ziemlicher Schlag ins Gesicht der Zaubergesellschaft gewesen, dass es gerade das idyllische Dörfchen getroffen hat, aber nicht alle, die hier sind, sind auch wirklich hier, weil sie der Opfer gedenken wollen. Manch einer will nur Präsenz zeigen, andere nur ihre Anteilnahme heucheln. Das sind ihm ja die Liebsten. Jene, die hier ankommen, herumheulen, dass alles ja soooo tragisch ist und im Endeffekt überhaupt nichts mit der ganzen Sache zu tun hatten. Die keine Angehörigen oder Freunde unter den Opfern hatten, verdammt, nicht mal Verwandte der Opfer unter ihren Freunden und Bekannten haben - aber Hauptsache mal dabei sein und ein paar Anstandstränchen vergießen.
Er hasst es, wirklich. Diese heuchlerische Art, vor allem diese heuchlerische Art der Adelsgesellschaft. Ja, seine Eltern sind auch da, aber die haben auch allen Grund dazu, hier zu sein. Immerhin ist ihr Söhnchen ja einer der Helden und ihre zukünftige Schwiegertochter war eins der Energieopfer. Aber das Stadion ist überfüllt und Rhyll hat schon mindestens zwanzig Leute gesehen, die hier eigentlich kaum etwas zu suchen haben. Da ist er schon froh, dass Isadora ihn kurzerhand ein wenig dirigiert und von einer Ecke weglenkt, so dass sein Augenmerk nicht mehr auf solche Personen fällt (und auf Reporter) sondern auf einige der wirklich betroffenen Trauergäste und das ist ihm angenehmer im Anblick.
Isadora spricht derweil von der Klatschreporterin Kiki und Rhyll linst kurz irritiert zu der besagten Frau hin. Liest Isadora das Schundblatt? Mh... nun ja. Jedem das Seine, nicht wahr? Dafür verurteilt er sie bestimmt nicht, sie wird schon ihre Gründe haben, wenn sie es liest, weshalb sie es liest. Vielleicht kennt sie die gute Frau auch einfach nur - so wie Rhyll sie auch kennt. Immerhin sind die Hemslayes ja in so gut wie jeder Klatschpresse zu finden - leider. Aber wie dem auch sei, solang sie nun von dieser unmöglichen Frau wegkommen, ist es ja gut. Rhyll schmunzelt und führt sie dann auch wieder weiter, schon recht zielgerichtet zu einer bestimmten Tribüne, auf der sich seine Familie versammelt hat.

"Mh... sie hatten wichtigere Termine, nicht wahr?", fragt er leise, während sie sich durch die Leiber der Umstehenden schieben. Oder eher daran vorbei, nicht hindurch. Einerseits natürlich löblich für die Montagues, nicht aufzutauchen, weil sie wichtigeres zu tun haben, anstatt aufzutauchen und Mitleid zu heucheln ... wenn, ja, wenn sie nicht ihre eigene Tochter unter den Opfern hätten. Zwar nicht unter den Toten (zum Glück!) aber dafür unter den Opfern der Barrierebatterie und das ist doch schon mal was. Dazu noch der Schwiegersohn als Held... da hätte man annehmen können, dass sie auftauchen. Aber wichtige Geschäftstermine sind natürlich vorrangig und solange niemand als Toter zu beklagen ist, stoßen sie keinem vor den Kopf. Es ist schon traurig - und er kann sich wirklich glücklich über seine Familie schätzen, auch wenn hier und da mal Flüche hageln, wenn man nicht spurt. Rhyll lächelt blass und führt seine Verlobte durch eine weitere Passage. "Nun ja, dafür geben wir jetzt ein sehr hübsches Bild ab... die komplette Familie Hemslaye - plus Ehefrau und Verlobte der Söhne. Gwenhwyfar ist auch anwesend."

Und bald schon können sie die Hemslayes auch schon ausmachen. Rhylls Vater hat sich einen sehr guten Platz gesucht - nur leider wird man von dort auch sehr gut gesehen, was den Slytherin wieder seufzen lässt. Aber man kann nun mal nicht alles haben und dort werden sie vor Reportern einigermaßen sicher sein. "Komm...", murmelt er und bugsiert Isadora vorsichtig zu den Sitzen hinauf. Sein Bruder ist es, der die beiden kommen sieht und steht auch direkt auf, um Isadora zu begrüßen, genau wie sein Vater es tut. Die Damen bleiben natürlich sitzen, begrüßen Isadora und Rhyll aber selbstverständlich ebenfalls. Die Gunst der Stunde nutzt er nun auch, um seine Verlobte dann an Bruder, Schwägerin und Vater vorbeizuführen und sich dann mit ihr neben seiner Mutter niederzulassen (Die Reihenfolge ist hier von links nach rechts: Gwenhwyfar, Horatio, Tristan, Grace, Rhyll, Isadora). Kurz gestattet er sich ein kleines Durchatmen, die Presse hat sie wirklich nicht in die Finger bekommen, das ist gut. Seine Mutter bemerkt dieses Aufatmen natürlich und wirft ihm einen kühlen, musternden Blick zu. "Ich vermute, ihr seid der Presse gut entgangen." Rhyll schmunzelt sacht und nickt, was Grace dazu veranlasst sich wieder der halbwegs interessierten Beobachtung des Geschehens zu widmen, ehe sie das Wort an Isadora richtet.
"Ist es Ihnen gut ergangen, meine Liebe? Sie wirken noch ein klein wenig blass um die Nase." Was durchaus verständlich ist nach all den Strapazen, die sind sicherlich nicht nach einer Woche auskuriert. Aber da sie sich in der Lage fühlt hier zu sein, dürfte sie es überleben.

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~*~Hogwartsplay-Spammer Deluxe~*~


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Fr 13. Mär 2009, 20:01 
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[Erster Post, 20. Mai]

Der blonde Slytherin schlängelt sich gedankenverloren durch die Menschenmasse. Es missfällt ihm hier zu sein. Was hat er davon hier zu sein? Er will nicht sagen, dass es ihm egal ist was sich in Hogsmeade Tragisches zugetragen hat, doch er selbst hat niemanden zu beklagen. Alles was ihm lieb und teuer ist, befindet sich nicht hier in Hogwarts. Es ist reinste Heuchelei hier zu sein. Doch Lloyd Finney ist wohl der größte Heuchler, täuscht Anteilnahme vor, nur um nicht Negativ aufzufallen, wenn er nicht anwesend ist und deswegen ein schlechtes Bild auf ihn fallen würde. Er ist ja Auror. Was würden seine Kollegen bloß von ihm denken. Tzz... Ned schüttelt verständnislos den Kopf und seufzt. In Wirklichkeit sind dem Stiefvater die Muggelstämmigen vollkommen egal und er schert sich auch nicht darum, ob nun Muggelstämmige in Hogsmeade ums Leben kamen oder nicht. Aber er hält es hinter verschlossenen Riegeln. Es würde seiner Stellung im Ministerium einen gehörigen Stoß versetzen, wenn seine Muggelfeindlichkeit ans Tageslicht kommen würde, denn auch diese sind vor Schwarzmagiern zu beschützen.

Ned selbst macht jedoch keinen Greul daraus, dass ihm Muggelstämmige zu wider sind, zumindest auf eine versteckte und verbale Weise. Ignoranz tut niemandem weh und es ist wahrheitsgetreu eine sinnvollere Methode, als sich an diesem Abschaum zu vergreifen. Als ob er seine Hände an den Schlammblütern schmutzig machen würde. Pahh.. er würde nicht mal im Traum auf die Idee kommen sich intensiver mit ihnen auseinander zu setzen, geschweige denn sich an ihnen zuvergehen, so wie manch anderer hier. Das wäre doch ziemlich unter seiner Würde. Stöhnend schiebt er sich weiter durch die Menge. Ned hat ja nichts gegen Menschenmassen, doch das hier ist ihm ein wenig zu viel Andrang. Er liebt es, wenn kreischende Mädchen sich vor der Bühne eng zusammendrängen und wild durcheinander seinen Namen rufen, nur leider bleibt dies noch ein Wunschtraum und wird sich so schnell auch nicht erfüllen. Er hat zuerst die Bedingung seines Stiefvaters zu erfüllen: Erst vernünftige Schulausbildung, dann Band oder Karriere im Ministerium. Ned ist sich noch relativ unsicher, ob er nun wirklich eine Aurorenausbildung anstreben oder doch mit der Band erfolgreich sein will. Wünschen würde er sich natürlich beides, sowohl Band als auch Auror, aber wie so oft im Leben, kann man nicht alles haben. Er seufzt tief und muss sich nun über eine ältere pummelige Frau ärgern, die ihn soeben gehörig von der Seite anrempelt. Arrghh.. kann die denn nicht gefälligst aufpassen…
Der Slytherin gerät ins Schwanken, kann sich jedoch gerade noch so auf den Beinen halten und das Gleichgewicht wiederfinden. Genervt richtet er sich wieder zu seiner vollen Größe auf und hebt sogleich herablassend die Brauen, als die Frau ein genuscheltes „Ohh... Verzeihung junger Mann.“ hervorbringt und ihn entschuldigend und mit tränenfeuchten Augen anblickt. Er winkt flüchtig ab, um deren verheulte Visage nicht länger betrachten zu müssen und setzt seinen Weg fort, ohne die Frau noch eines weiteren Blickes zu würdigen. Der Slytherin kann nur unverständlich den Kopf schütteln über soviel Trotteligkeit. Klar, wenn man blind durch die Welt läuft und lieber den eigenen armseligen, wenn nicht auch mit Schuldgefühlen geplagten Gedanken nachhängt, hat man selbstverständlich keinen Blick mehr für die Umgebung übrig. Tzz..., denkt er bei sich und seufzt gereizt.

Doch dann schiebt er den Gedanken an die tollpatschige Frau schnell wieder beiseite, als er drei allzu bekannte Personen nicht weit entfernt auf der Tribüne erblickt. Seine Schwester ist also auch gekommen. Als ob es nicht schon reichen würde, wenn Lloyd Finney und die Frau Mutter die Bildfläche betreten, nein, nimmt doch am besten gleich die ganze Familie an der Veranstaltung teil und trauert um die verstorbenen Schüler. Seine Hände ballen sich wieder zu Fäusten und gleiten in die Hosentaschen, wie so oft, wenn er seine Gefühle nicht zeigen will und hüllt sein Gesicht wieder in eine nichtssagende Maske. Wenn ihm der Stiefvater nicht so viel gelehrt hätte, würde Ned ihn nun wahrscheinlich ebenso ignorieren, wie viele andere unliebsame Personen.

Er mag nicht so recht seinen Weg fortsetzen und zu der Familie stoßen. Der Slytherin will lieber noch ein wenig das Alleinsein genießen. Aber kann man das tatsächlich als Alleinsein bezeichnen? Skeptisch wandern die braungrünen Augen umher und registrieren die vielen Angereisten, die fast schon einschlafend schwerfällig ihre Plätze aufsuchen. Es ist kein erheiternder Anblick und da ihn das nur wieder bei längerem Betrachten aufregen würde, wendet er den Blick wieder ab und lässt ihn über die anderen hohen Tribünen des Stadions gleiten. Es ist nicht zu leugnen, dass heute wirklich viele zu der Gedenkfeier angereist sind, doch Ned fühlt nicht den leisesten Tropfen Bedauern um die Toten. Er kannte sie nicht. Manche würden sagen: „Na und, sie waren trotzdem Menschen mit Gefühlen und Sehnsüchten wie du und ich.“ Daraufhin würde er jedoch nur besserwissend lächeln und wieder die allseits bekannte Ignorant-Tour abspielen. Es würde kein Kommentar dazu von ihm folgen, er würde einfach stumm bleiben und sich seinen Teil denken. Als ob ihn wirklich die Sehnsüchte und Gefühle anderer Menschen interessieren würden. Jeder ist seiner selbst, so heißt es doch und deshalb hat es ihn auch nicht zu kümmern und was soll er sich auch großartig Gedanken um den Tod irgendwelcher Schüler machen mit denen er sowieso nichts am Hut hatte? Er hat sich ja noch nicht mal die Liste der Verstorbenen näher angeschaut um überhaupt sagen zu können, ob er eventuell jemanden von ihnen aus dem Unterricht kannte. Kurzum: Es ist ihm ausgesprochen egal.

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my mind
is a home
i'm trapped in

and it's
lonely inside
this mansion.


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Sa 14. Mär 2009, 21:13 
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(Erstes Posting, 20. Mai)

Purer Wille - und ein sehr nahrhafter Energieriegel plus einigen Gläsern Orangensaft - halten Leanders Körper auf den Beinen. Sein Vater steht neben ihm, achtet darauf, dass niemand seinen Sohn anrempelt, denn solcherlei Einwirkungen hätte Leander jetzt nichts entgegenzusetzen. Die Fastenwoche hat ihre Spuren hinterlassen und er muss damit klarkommen, wenn er an der Gedenkfeier teilnehmen möchte. Und das möchte er, unbedingt. Deshalb hat er auch die Hälfte beim Packen vergessen. So wichtig ist es aber nicht, da erst in einigen Tagen die letzten Prüfungen abgehalten werden, die letzten Unterrichtsstunden stattfinden. Ob Leander die verpassten Prüfungen nachschreiben kann oder ob er die sechste Klasse wiederholen muss, das steht noch nicht fest. Heute geht es nur um die Feier. Um die Trauer. Und um die Familien der Opfer.
Leander sucht eine Weile mit seinem Vater zusammen die Familie DeGoven. Schließlich finden sie die zweiteilige Familie auf einem der oberen Ränge. Vater und Mutter von André, jeweils zusammen mit ihren neuen Lebenspartnern und Kindern. Sie alle nehmen Leander herzlich auf, begrüßen ihn fast schon rührend, obwohl sie es sind, die jemanden verloren haben. Sie bieten den Rosenthals Plätze an und erst jetzt kommt Leander dazu, sich das Stadion anzusehen. Er betrachtet eine ganze Weile stumm die Gedenksteine und ganz besonders einen bestimmten. Das Bild darauf kennt er nicht, es muss während den letzten Sommerferien aufgenommen worden sein, als André noch in Australien war. Er sieht sonnengebräunt und sehr fröhlich aus, als wäre er gerade auf dem Weg zum Strand, mit dem Surfbrett unterm Arm und einer Horde Kumpels im Schlepptau. Leander lächelt traurig und denkt an vieles zugleich. Eine wahre Bilderflut beschert ihm seine Erinnerung da. Sie alle sind wunderschön. Es ist schon seltsam, wenn man jemanden verloren hat, dann neigt man dazu, sich nur an die schönen Dinge zu erinnern. Vielleicht ist das auch ganz gut so. Weshalb sollte man die schlechten Dinge noch wälzen, wenn derjenige nicht mehr lebt, sich nicht mehr erklären oder verteidigen kann? Man sollte die Menschen in guter Erinnerung behalten. Das, was schlecht war, ist doch meist gar nicht der Rede wert. Was ist schon ein Streit? Geht es nicht meist um Nichtigkeiten? Sind es nicht oft nur Missverständnisse?
Sein Vater legt seinen Arm um Leander und drückt ihn kurz. Sie betrachten beide schweigend das Feld an Gedenksteinen. Auch die DeGovens und ihre Angehörigen reden nicht viel. Eigentlich ist das ganze Stadion sehr still. Die Leute sprechen nur das Nötigste, tuscheln leise miteinander. Ansonsten sieht man hauptsächlich stille, stumme Gesichter. Man kann es nicht leugnen, die Stimmung wird immer feierlicher. Irgendwie tut es gut, es ist wie Salbe auf einer Wunde. Leander blickt hinüber zu dem Platz, an dem der Schulleiter immer sitzt, wenn er einem Turnier folgt. Man sieht noch nichts von dem alten Mann, dafür sitzen schon einige Lehrer dort. Sicher wird eine Rede gehalten. Sicher wird es eine offizielle Schweigeminute geben. Und dann? Leander seufzt leise. Es muss schwer sein, eine solche Feier auszurichten. Man weiß, dass man nicht wirklich trösten kann und dass selbst die schönsten Worte nicht die Schmerzen vergehen lassen, trotzdem muss man sein Bestes geben, um den Menschen zu zeigen, dass ihre Angehörigen wichtig waren und ihr Verlust nicht nur ein Vermerk in irgendeiner Akte ist.
Wo wohl Sèitheach sitzt? Ob er überhaupt herkommt? Leander beschließt, sich zuerst auf die Feier zu konzentrieren, danach nach ihm zu suchen. Jetzt ist erst André an der Reihe ... wenigstens im Tode will er ihn nicht für Sèitheach fallenlassen.

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Die Geschichte lehrt die Menschen, daß die Geschichte die Menschen nichts lehrt.
- Mahatma Gandhi


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: So 15. Mär 2009, 02:37 
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Gesellschaft: allein; wartet auf Alex Moon
[Erster Post, 20. Mai]

Stumme Tränen rollen der blonden Gryffindor über die Wangen, tropfen auf die Handinnenflächen, die den Kopf abstützen und verschmieren die sorgfältig aufgetragene Tusche. Das Mädchen fragt sich, warum sie überhaupt die Wimpern tuscht, wenn die Tränen sie zerlaufen lassen und schwenkt beiläufig ihren Stab, um ein weiteres Papiertuch aus dem Nichts herbeizuzaubern. Die eine Hand noch immer den Kopf abstützend, fährt die andere Hand nun hastig mit dem Tuch übers Gesicht und beseitigt die groben Spuren von verwischter Wimpernschwärze. Dies getan schnippt sie ein weiteres Mal blind mit dem Stab und das Tuch zerfällt in lauter kleine Brösel und wird sogleich von einer seichten Windböhe davongetragen. Amy Berger hat keinen Blick für das kleine Spiel des Windes, der die Papiertuchreste in die Luft wirbelt und sie vergnügt umeinander kreisen lässt, bis er schließlich die Lust verliert und die Schnipsel gen Boden segeln. Es ist nebensächlich, nicht von Belang, etwas ganz anderes zieht ihren Blick auf sich und feselt ihn. Die nebeneinander aufgestellten Bilder der toten Schüler in der Mitter des Stadions haben das Mädchen fest in ihrem Bann. Es ist unfassbar zu sehen, wie glücklich die Mitschüler auf den Bildern aussehen. Unbeschwert und voller Lebensfreude. Wer hätte zu dem Zeitpunkt, an dem die Bilder geschossen wurden schon daran gedacht, dass sie am 12. Mai von Schwarzmagiern ermordet werden. Hätten sie es gewusst, wäre alles anders gekommen, man hätte die ganze Tragödie verhindern können. Niemand wäre womöglich aus dem Leben geschieden. Sie säßen noch immer alle hier und würden nun dem Quidditchspiel zwischen Slytherin und Hufflepuff folgen, was eigentlich für heute angesetzt war doch wegen der Trauerfeier abgesagt und ein Unentschieden ausgerufen wurde. 15 tote Mitschüler. Keinen kannte sie wirklich und dennoch.. 3 aus ihrer Stufe und 6 aus ihrem Haus mit denen sie jeden Tag im Unterricht saß, denen sie schon mehrmals über den Weg gelaufen ist und sich im Gemeischaftsraum kameradlich grüßten und eine gute Nacht wünschten. Ihre Augen werden erneut feucht und ein schluchzender Seufzer entfährt ihr. Es kann einfach nicht wahr sein. Es muss ein Traum sein. Amy will nicht glauben, dass sie den Mitschülern nie wieder im Schloss begegnen wird, nie wieder im Unterricht mit ihnen zusammen sitzen wird, mehrere leere Plätze, die zuvor besetzt waren. Die Tränen lösen sich aus den Augenwinkeln und werden mehr und mehr. Verzweifelt wischt sich die Gryffindor über die Augen, doch sie hat nicht die Kraft sie aufzuhalten und so lässt sie der Trauer freien Lauf und auch den Tränen, die unaufhörlich über das Gesicht rollen. Amy schließt die Augen und senkt den Kopf, damit die kurzen Haare ihr Gesicht halbwegs vor neugierigen Augen abschirmen und weint stumm vor sich hin.

Gut das die Eltern noch nicht da sind, doch sie werden auch bald hier eintreffen und sie aufsuchen. Die Gryffindor hat stark zu sein, wenn sie sie in Empfang nimmt.. aber wie kann das Mädchen in solch einer Situation stark sein. Amy war noch nie so direkt mit dem Tod konfrontiert worden, haben die Eltern sie doch immer vor allem abgeschirmt und hier in Hogwarts schien so eine Tragödie unmöglich.. unvorstellbar. Wie konnte so etwas auch nur passieren? Wie konnte das kleine Dörfchen Hogsmeade und ihre Bewohner zu so einem Schauplatz des Grauens werden? Wie ist das nur möglich?.. Weinend schlingt Amy die Arme um die Brust.

Dann jedoch hebt das Mädchen leicht den Kopf, das Gesicht noch immer halb verdeckt von den goldblonden Haaren und tränenverschmiert. Sie hatte soeben betroffende Stimmen vernommen, nicht weit entfernt, als sie ihre Augen umherwandern lässt, sieht sie sogar die Besitzer der Stimmen. Das eine Mädchen, Hermine Leonowens aus Ravenclaw, wenn sie sich nicht irrt war wohl ein Freundin eines Verstorbenen. Wer es wohl war, um den sie trauert.. Kurz huschen Amys Augen zu der aufgestellten Bilderreihe zurück und begutachten jedes einzelne näher, bis sie wieder verwirrt zu Hermine blickt, der Ravenclaw. Es schockt Amy sichtlich, als Hermine davon spricht sterben zu wollen. Wie kann sie das nur wollen? Der Verstorbene, wer es auch war, würde das nicht wollen, er würde wollen, dass sie weiterlebt, ihn nicht vergisst, aber über den Schmerz hinwegkommt und in die Zukunft blickt. Er würde wollen, dass sie auf die glücklichen Momente zurückschaut, die sie miteinander hatten.. aber er würde keineswegs wollen, dass sie sich seinetwegen umbringt. Welcher Mensch würde das schon wollen?
Doch trotzdessen, dass Hermine nun sagt: "...aber ich darf nicht, ich kann nicht.", ist Amy immer noch besorgt und fürchtet davor, dass sie dennoch in Betracht ziehen könnte sich aus blinden Kummer und Verzweiflung das Leben zu nehmen und dem zu folgen, der sie zurücklies. War derjenige vielleicht ihr Freund, ihr fester Freund und die Liebe zu ihm zerstört sie nun angesichts seines Todes? Wie kann man Hermine dann in Anbetracht dessen nur den Tod verweigern? Amy weiß nicht wie das ist. Sie war nie richtig verliebt. Kleine unverbindliche Flirts, auch kurze Beziehungen, aber nichts ernstes. Das Mädchen braucht seine Freiheit. Amy kann sich nicht wirklich vorstellen, wie es ist von seinem Liebsten durch den Tod getrennt zu werden, aber es muss ein unvorstellbarer, kaum aushaltbarer Schmerz sein.
Die blonde Gryffindor verspürt den Drang aufzustehen, zu ihr zu gehen und ihr beruhigend die Hand auf die Schulter zu legen, doch bevor sie dies in die Tat umsetzen kann, stößt ein anderes Mädchen zu den beiden Mitschülern. Ayla Nureddin. Sie ist mit ihr in einer Klassenstufe und auch Gryffindor und dann erkennt Amy auch den Jungen, der bei Hermine steht. Alexander Christmas, auch Gryffindor, jedoch eine Stufe über ihr. Aufmerksam lauscht sie nun Aylas Worten und muss als Reaktion darauf schmunzeln. Ist es so.. waren es wirklich die Menschen?, fragt sie sich insgeheim und ist im Nachhinein leicht überrascht, als ihre Beine sich aufstellen, sie zu den dreien führen und bei ihnen angelangt ihre Lippen sich öffnen und ein "Ja, vielleicht.", hervorbringen. Es ist ihr schleierhaft, wie sie es geschafft hat die Kraft zu finden aufzustehen und diese Antwort von sich zu geben, wenn auch nur bestückt aus zwei mickrigen nichtssagenden Worten. Es ist, als wäre sie in Trance. Amys Hände zittern leicht und auf ihre Züge schleicht sich ein unbeholfenes Lächeln. Am Liebsten würde sie wieder ihre Beine in die Hand nehmen und zurück zu ihrem Platz eilen, so als hätte sie nichts gesagt, doch sie kann sich nicht vom Fleck rühren.

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"Wir kommen aus dem Nichts.
Wir werden zu Nichts.
Also was haben wir zu verlieren?
Nichts."


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: So 15. Mär 2009, 13:44 
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[--> See]

Als Lynn mit ihrem kleinen Vortrag über die Verhaltensweisen der Muggel und den Bezug zu ihrer Comic-Welt erläutert, schaut Tannah sie mit großen Augen von der Seite an und klebt förmlich an ihren Lippen. Ein Glück, dass die Gryffindor gleichzeitig noch lenken kann, sonst würde die Hufflepuff überall hinlaufen, nur nicht in Richtung Stadion (von den kleinen Unfällen auf dem Weg mal ganz zu schweigen). "Ja, aber.." setzt sie nach einem Moment an und schaut nachdenklich in den Himmel, bevor sie ihrer Begleiterinn wieder mit wachem Blick fixiert "...ist es nicht viel freakiger, wenn man Leute hat, die Pakete zu Fuß ausliefern? Das macht doch keinen Sinn. Mit einer Eule ist man doch schneller und hat weniger zu tun?" Sie schüttelt den Kopf und versteht das einfach nicht so ganz. Und als Lynn mit den anderen Aspekten ihrer doch sehr ausführlichen Frage fortfährt, beweist sich mal wieder, dass man als Gesprächspartner der lieben Tannah wirklich ein nicht zu unterschätzendes Maß an Geduld benötigt. "Ah, ja. Idealfiguren..." wiederholt sie leise und macht fast den Anschein, als ob sie nicht ganz wüsste, was damit gemeint ist. "Also haben die Frauen nicht viel an, weil nur Männer die Hefte lesen?" Sie blinzelt irritiert. "Aber...ich lese die doch auch? Und ich bin kein Mann?" Schulterzuckend lächelt die Hufflepuff ihre Freundin jetzt aber an und zuckt nur sacht mit den Schultern. "Ja, mag ich auch. Nur manchmal verstehe ich das alles einfach nicht, weißt Du?" Wieder lächelt sie und scheint die Traurigkeit zumindest einstweilen abgelegt zu haben...

...was sich aber ganz schnell wieder ändert, als sie sich dem Quidditch-Stadion nähern. Die Konfrontation mit so vielen bedrückten und teilweise weinenden Menschen lässt das Mädchen schwer schlucken, da kommt sie sanfte Berührung ihrer Freundin gerade recht. Und was das auslöst? Nun, zunächst ist es ein zartes Kribbeln, dass sich von der Hand über den Arm ausbreitet und letztlich in einem wohligen Schauer endet. Aber mehr noch gibt es ihr ein wirklich sicheres Gefühl, Rückhalt, eben das, was Tannah zur Zeit mehr als alles andere braucht. Das Lynn anscheinend ebenfalls nicht alleine sein wollte, hätte sie nun aber echt nicht gedacht. Um so erstaunter guckt sie ihre Begleiterinn an und...nickt dann sanft lächelnd. Auch eine Tinklewood kann mal anders reagieren, als man es erwartet. Das kann man durchaus der verwirrenden Situation mit den vielen Eindrücken zuschreiben, die momentan auf das Mädchen einprasseln. Naja, jedenfalls lässt sie das unkommentiert und schiebt sich zusammen mit der Gryffindor durch den Eingang ins Stadion hinein ohne auch nur den kleinsten Millimeter von ihr zu weichen. Denn hier ist alles noch viel schlimmer. Natürlich. Hier kann man die Trauer nicht mehr einfach ausblenden, sie ist...überall.

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Whatever you happen to be feeling at the moment is fine with them. That's what real love amounts to - letting a person be what he really is" (Jim Morrison)


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Mo 16. Mär 2009, 18:12 
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[erster post]

Die Arme schützend um den Körper geschlungen läuft Ginny die Tribüne hoch. Sie zittert so stark, dass man denken könnte, es wäre ein eiskalter Wintertag und nicht so ein schöner Frühlingstag.
Die Tränen laufen ihr stumm über das blasse Gesicht. Seit einer Woche sah sie nun wahrscheinlich so aus: Blass, mit Augenringen und verheulten Augen. Die kleine Gryffindor hatte in der letzten Woche mehr geweint, als je zuvor. Wahrscheinlich sogar mehr als Rosie…Heute sollte eigentlich ein spannendes und Spaß bringendes Quidditchfinale ausgetragen werden, nicht eine Gedenkfeier für ermordete Schüler. Die Gesichter der Zuschauer sollten rot glühend und begeistert sein, nicht farblos und traurig.
Ginny erinnert sich noch gut an den Tag vor einer Woche. Er hatte so normal angefangen…Sie hatte gefrühstückt, gelernt und sich mit ihren Freunden getroffen um zusammen nach Hogsmead zu gehen. In den ‚Honigtopf’ und zu ‚Zonkos’ vielleicht. Sie hatte sich mit Oliver versöhnt und mit Mine rumgealbert. Und dann war ihnen aufgefallen, dass etwas ganz und gar nicht normal war. Amy kam und erklärte ihnen die Dinge. Seit dem fühlte sich Ginny sich schlecht. Nicht physisch sondern psychisch. Es fühlte sich an, als ob irgendwas auf ihr Herz drückt.
Seit dem Tag des Überfalls auf Hogsmead durchlebte das Mädchen ein regelrechtes Gefühlschaos.
Mal tiefe Trauer, dann wieder Erleichterung, dass es niemanden ihrer Freunde getroffen hat, dann wieder Mitleid für diese und Hass auf die Leute die dafür verantwortlich sind. Dazu kam dann noch eine Portion Schuldgefühle, weil sie nicht helfen konnte.

Ginny streicht sich die Haare aus dem Gesicht und sucht sich einen geeigneten Platz.
Die Gryffindor erblickt eine Ansammlung von Schülern und läuft auf sie zu. Bald erkennt sie viele ihr bekannte Gesichter. Alex, Amy, Hermine, Ayla und ein paar andere.
Schnell wischt sie sich ihre letzte Träne aus dem Gesicht und stellt sich neben Alex. Sie hofft, dass sie nicht stört, doch sie hat irgendwie das Bedürfnis unter Leuten zu sein. Also bleibt sie einfach schüchtern neben Alex stehen und versucht nicht allzu sehr aufzufallen.

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Jason Mraz- I'm Yours



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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Di 17. Mär 2009, 02:22 
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Alumni [Gryffindor]
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Nein, sie gehen nicht Hand in Hand ins Stadion. Selbst wenn sie die restliche Zeit in dieser Form überbrückt hätten - jetzt hätte Aidan die Ravenclaw wohl wieder losgelassen. Nicht, dass sie noch als Pärchen angesehen werden, das sie nicht sind. Er weiß ja, dass sie wohl eigentlich was mit dem Townsend hat und das letzte, was er jetzt will, ist, dass er sich hier als Keil in einer Beziehung sieht. An einem anderen Tag vielleicht, aber nicht jetzt. Nicht heute, wo eh schon alle trauern. Wo genug Schlagzeilen vorhanden sind. Das muss nicht sein und er will es Ivy auch nicht zumuten, die eh schon genug Stress in den letzten Tagen hatte und davor sicherlich auch. Der Gryffindor kann sich gar nicht vorstellen, wie es wohl sein muss, wenn man NICHT zueinander stehen kann. Stehen darf. Nein, wenigstens heute soll es... annähernd normal sein. Auch wenn dieser Tag wohl alles andere als normal ist.
Zusammen mit Ivy betritt er durch einen der Seiteneingänge das Stadion, das schon gut gefüllt ist. Aber entgegen des sonstigen Lärms, der einem hier entgegenbrandet, wie Wellen gegen die Klippen schlagen, ist es jetzt still. Nicht gespenstisch still, es ist ein leises Summen zu hören, wie aus einem Bienenstock, was auf die leisen Gespräche zurückzuführen ist, die geführt werden. Typisch. Die Menschen können nicht einfach mal still sein, es muss immer irgendwie leise gesprochen werden, um die bedrückende Stille abzuschütteln.
Der Schotte führt seine Begleiterin zielsicher durch einzelne Grüppchen von Trauergästen, Verwandten, Bekannten und Freunden der Opfer - und natürlich auch an der lästigen Presse vorbei. Herrje, er würde so manchem Reporter hier gern eins auf die Nase geben, aber das würde nur schlechte Publicity geben. Nur Krawall und das will er jetzt nicht.

"Hier lang, denke ich... da oben ist noch was frei.", murmelt er leise und dirigiert Ivy auf eine der Tribünen hinauf, weiter nach hinten. "Oder möchtest du weiter vorn?", fragt er und linst über die Schulter hinweg zu ihr. Aber so recht kann er es sich nicht vorstellen, dass sie in erster Reihe sitzen will... wie auf dem Präsentierteller. Oder doch? Zumindest hätte man das Vertrauensschülermädchen dann gut im Blick. Genauso wie sie alle Grabsteine im Blick hätten, die Aidan im Moment nur mit einem kurzen Blick bedacht hat. Er hat nämlich Andrés Foto gesehen und das Gefühl, was es ausgelöst hat, mag er gar nicht. So ein Stechen in der Brust - nein. Nicht gut.


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Di 17. Mär 2009, 16:13 
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Alumni [Gryffindor]
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"...absurd" vervollständigt Hermine seinen Satz. Und ja, das trifft es voll. Absurd. Ein bitteres Lächeln huscht über seine Lippen, als die Erkenntnis in ihm aufflackert wie eine defekte Glühbirne. Im Gegensatz zu der Ravenclaw wüsste er zwar keine Persönlichkeit zu zitieren, die das Gesagte (oder Gedachte) noch unterstreichen würde, aber seine Gedenken sind in dieser Hinsicht relativ ähnlich. Mit dem Unterschied, dass Alex sehr wohl stark genug ist, dieser Absurdität zu begegnen. Er tut es. Vielleicht nicht gerade jetzt, weil da doch noch einige andere Dinge sind, die ihm dabei irgendwie im Weg stehen, aber sonst... wie dem auch sei, so komplexe philosophische Ansätze sind nicht unbedingt seins, weshalb vornehmlich andere Dinge in seinen Gedankenbahnen kreisen. Ruhig bleibt er sitzen, ein wenig nach vorne gebeugt und schweigend. Erst als seine Sitznachbarin wieder die leise und gebrochene Stimme erhebt, wendet er sein Antlitz herum und betrachtet sie einen Moment lang von der Seite. "'Gott' ist die Lüge der Menschheit." meint sie, was bei dem Amerikaner (denen ja ohnehin immer etwas christlich-fundamentalistisches anhaftet) ein inneres Kopfschütteln auslöst, das aber lediglich eine konträre Meinung zum Ausdruck bringen soll. "Es kann ihn nicht geben, oder Alex?" Kann es doch. Aber je weiter Hermine in die Thematik geht, um so weniger verspürt er Lust darauf zu antworten. Nicht, dass er vor der Konfrontation scheuen würde, aber ein religiöser Disput hier und jetzt erscheint ihm wenig sinnvoll. Seine Meinung ist jedenfalls eine gänzlich andere, auch wenn bei dem jungen Texaner das Klischee vom latenten Kreuzzügler und Dogmatiker alles andere als zutrifft. Die Welt ist eben wie sie ist. Man kann Gott doch nicht für alles verantwortlich machen was schief läuft, oder? Wer kennt schon alle Pläne und weiß, warum jene leiden müssen und jene nicht? Aber das himmlische Paradies gleich als Lüge hinzustellen? Er weiß ja nicht. Nun sei aber auch gesagt, dass es für ihn selbst ebenfalls nicht ganz so einfach ist. Wie oft hat er den Glauben schon in Frage gestellt? Oft genug. Und gerade jetzt kann er absolut nachvollziehen wie die Ravenclaw fühlt (ein Grund mehr die Klappe zu halten).
Seine Gedanken finden aber schließlich ein abruptes Ende, als sie von dem Willen zu Sterben spricht. Mit überraschtem Blick sieht er Hermine an, zieht die Brauen nachdenklich in die Höhe...und belässt es bei einem sorgenvollen "Hmm". Aber was sonst soll man da sagen? 'Alles wird gut' ? Das Thema ist durch. So ungern er es zugibt, aber mit Worten kann er da einfach nichts ausrichten. Nicht jetzt und vielleicht nie. Eins sollte aber gewiss sein: irgendwann wird Alex noch einmal mit ihr reden, wenn die Trauer nicht mehr wie schweres Blei wiegt und gezielt gesprochene Worte es vermögen die Dunkelheit zu durchdringen. Für irgendwas muss seine lebenslustige Art im Endeffekt ja schließlich gut sein. Aber was bleibt jetzt zu tun? Behutsam legt er ihr die Hand auf den Rücken und streicht darüber, jederzeit bereit, davon abzulassen, falls seine Mitschülerin unbehagen zeigt.

Kurz wandert sein Blick, der natürlich nicht unbedingt als fröhlich betrachtet werden kann, in Richtung von Ayla, die sich auf Herimines anderer Seite hingesetzt hat und bedenkt sie mit einem potentiell aufmunternden Lächeln.. was man eben so tut, wenn sich die Augen zweier Freunde oder Bekannter in so einer Situation treffen. Jenes Lächeln vergeht aber schnell, als sich Amy noch zu ihnen gesellt. Nicht, dass er was gegen ihre Person hätte, sowas ist bei Alex ja absolut selten und trifft niemanden ohne Grund (und bevor jemand protestiert, Slytherin zu sein ist in dem Fall schon ein Grund). Aber das Timing ist einfach schlecht gewählt. Gesellschaft ist momentan wohl nicht unbedingt das, was die Ravenclaw in ihrer Mitte jetzt groß gebrauchen kann. Wie die wohl reagiert? Aber wegscheuchen wird der Texaner auch niemanden, dafür ist er einfach nicht der Typ. Und wenn man es mal anders betrachtet, ist Hermine sicher nicht die einzige, die hier und heute trauert. Wem kann man es da verübeln, wenn er oder sie sich ebenfalls nach ein bisschen Gemeinschaft sehnt um das alles nicht alleine durchstehen zu müssen? Eben. Und genau deswegen ringt sich Alex nun auch ein sachtes Lächeln ab und nickt der unbeholfen wirkenden Hauskameradin leicht zu: "Hallo, Amy. Wie gehts dir?" Bei manch anderem würde die Frage wie eine Floskel klingen, aber nicht bei ihm, da ist einfach zu viel...Anteilnahme in der ruhigen und festen Stimme. Man kann es übrigens als angenehmen Nebeneffekt bezeichnen, dass so ein bisschen Seelsorge (soweit möglich) prima von den eigenen Problemen ablenkt. Wohl auch der Grund, warum der Ami inzwischen selbst nicht mehr ganz so niedergeschlagen wirkt. Wer stets mit seiner Geselligkeit Werbung macht, darf nicht kneifen, wenn es mal hart auf hart kommt. Und es gibt schlimmeres als mal ein potentieller Fels in der Brandnung sein zu können, oder?

Das mit dem nicht auffallen klappt übrigens nicht. So groß ist die Gruppe ja noch nicht, als das Ginny da nicht bemerkt werden würde. "Hej Ginny" begrüßt er seine Mannschaftskameradin angemessen lächelnd, damit sie sich nicht, schüchtern wie sie wirkt, fehl am Platz fühlt. "Dir gehts hoffentlich gut?" fragt er nach, mustert sie kurz und nickt dann, als alles (den Umständen entsprchend) in Ordnung zu sein scheint. Warum er gerade bei ihr diese Frage stellt, lässt sich folgendermaßen erklären: das ist so eine Art großer-Bruder-Mentalitäts-Geschichte, auch wenn die beiden außerhalb des Trainings und der Mannschaftskabine bisher keinen nennenswerten Kontakt hatten. Wenn man aber jemandem vor einem wichtigen Quidditch-Spiel immer mal wieder mit ein bisschen Rat und Tat zur Seite stehen kann, und diese Person auch noch raltiv jung ist, passiert das eben. Bei Alette verhält es sich übrigens ganz genau so (auch wenn die seinen Rat in Sachen Quidditch nicht wirklich oft benötigen würde).

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Di 17. Mär 2009, 20:30 
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7. Klasse Gryffindor
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Unbehaglichkeit. Ja, das ist das richtige Wort für ihre momentane Gefühlslage. Die Gryffindor hat das dumpfe Gefühl zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Dazu kommt noch, dass Alexander Christmas' Lächeln verstummt, welches er Ayla geschenkt hatte. Es wirkte zwar nicht wie die Art von Lächeln, dass man jemandem entgegenbringt, weil man sich freut ihn zu sehen, aber es war zumindest ein Lächeln, was erlischt, als er Amy zu ihnen stoßen sieht. Einen kurzen Atemzug setzt ihr Herzschlag aus. Dabei hatte das Mädchen nicht wirklich beabsichtigt oder gar in Erwägung gezogen ihre Gesellschaft in Anspruch zu nehmen. Irgendetws tief in ihrem Unterbewusstsein hat sie dazu bewegt.. oder besser gesagt ihren Körper dazu bewegt zu ihnen zu gehen. Aber was ändert das nun an ihrer Lage? Nichts. Sie seufzt. Kurz wagt sie einen Seitenblick auf Hermine, die sich nicht rührt. Hat sie Amy schon bemerkt? Wie wird sie reagieren? Amy hat die leise Vermutung, dass Hermine nicht gerade begeistert ist, dass sie förmlich umzingelt wird und mehrere Augenpaare auf sie gerichtet sind. Das muss ein unangenehmes Gefühl sein.. und genau aus diesem Grund schaut die blonde Gryffindor auch schnell wieder weg und seufzt ein weiteres Mal, bevor sie auf Alexander Christmas' Frage nach ihrem Befinden kurz lächelt, dann aber zögert und nicht so recht weiß, was sie antworten soll. Ein kurzer Blick in die Runde folgt. Soll sie die Wahrheit preisgeben und erzählen, dass sie mit der Situation rein gar nicht zurecht kommt und eine tiefe Leere ihre Brust aushüllt oder wäre doch eine kleine Lüge angemessener?
Verwirrt senkt sie den Blick, sieht jedoch wieder überrascht auf, als sich eine weitere Person dazu gesellt. Ah.. Ginny Slawey. Ihr Anblick macht Amy zu schaffen. Sie plagen augenblicklich Schuldgefühle, weil sie der Hauskameradin nicht helfen konnte. Sie war einfach fortgegangen, als es hieß Hogsmeade sei frei und die Barriere verschwunden. Und doch fragt sie sich nun warum sie sich überhaupt schuldig fühlt. Nur weil sie die drei Freunde allein gelassen hatte, als sie fühlte, dass es das beste wäre sie allein zu lassen?
Manchmal muss man eben auf sein Gefühl hören und dem Instinkt Folge leisten. Zudem hat ihr Gefühl sie noch nie getäuscht. Mit einem innerlichen Kopfschütteln lächelt sie Ginny an und nickt ihr, als kurzen Gruß zu. Alexander Christmas begrüßt auch Ginny und erkundigt sich ebenfalls nach ihrem Befinden. Ein kurzes Deja-vu und Amy ist wieder ganz bei dem Gedanken angelangt, was sie ihm nun endlich erwidern soll.
Schließlich entscheidet sich die Gryffindor für die kleine Lüge. Es ist besser so. redet sie sich ein. Die anderen haben auch unter der jetzigen Situation zu leiden, besonders Hermine. Da brauchen sie nicht auch noch mein Gejammer. Das Lächeln, das Amy dem Hauskameraden nun schenkt wirkt jedoch irgendwie gezwungen und gequält und die Worte, die darauf folgen bestärken nur weiter den Unmut in ihrer Stimme, der das Denken des Mädchens förmlich überschattet. "Den Umständen entsprechend. Danke." Wieder ein Ansatz eines Lächelns und dies wirkt aufgesetzt und regelrecht geschauspielert. Ein geübter Blick würde wohl nun sofort die Lüge in ihren Augen wiederspiegeln sehen. Ein verhaltenes Lächeln und der Blick betrübt und leer.

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"Wir kommen aus dem Nichts.
Wir werden zu Nichts.
Also was haben wir zu verlieren?
Nichts."


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Mi 18. Mär 2009, 03:00 
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Der Anblick ist erschütternd. Einen Moment muss die Ravenclaw stehen bleiben. Sich abstützen, bevor sie Aidan weiter folgen kann. Die ganze Atmosphäre macht die Schülerin fertig. Die ungewohnte Stille, die schwarzen Fahnen, das Bild des Spielfeldes. Alles wirkt bedrückend. Gesichter sehen sie an. Gesichter von Menschen die nicht mehr leben. Der Wunsch diesen Ort sofort wieder zu verlassen, lässt sich nur schwer unterdrücken. Am liebsten würde sie umdrehen und zum Schloss hinauf laufen. Sich hinter den dicken Mauern verstecken, sich in die Kühle zurückziehen. Doch Ivy darf und kann es nicht. So lässt sie sich von Aidan führen, folgt ihm ohne eigenen Willen. Er wäre sowieso zu nichts nutze im Moment. Deshalb ist sie froh, dass der Junge da ist, ihr wenigstens solche banalen Dinge abnimmt, wie einen Platz aussuchen.
Seine ersten Worte werden mit einem Nicken bedacht, dass er nicht sieht. Seine Frage mit einem Blick, der verrät wie egal es ihr ist. Wie wenig sie sich damit auseinandersetzen kann. Langsam schüttelt sie den Kopf. Diesmal sieht er zu ihr, bekommt es also auch mit. Einen Ton bekäme sie auch gar nicht heraus gerade.
So folgt Ivy dem Gryffindor weiter. Vorbei an in schwarz gehüllten Gruppen von Menschen. Müttern mit Tränen in den Augen... . Wo man auch hinsieht, sind die Menschen blass. Das Mädchen meidet es die Blicke von anderen zu kreuzen. Schaut lieber vor sich auf den Weg. Wieder wünscht sie sich ein paar starke Arme die sie umarmen und festhalten. Muss die Tränen bekämpfen und sieht vor Feuchtigkeit in den Augen kaum noch wo sie hintritt. Was dann auch zur Folge hat, dass sie stolpert und von hinten gegen Aidan fällt. Leicht stößt sie gegen ihn, bevor sie sich wieder fangen kann. Eine kaum hörbare Entschuldigung kommt nur mit großer Mühe aus ihr heraus. Das Gefühl, dass den Worten das Frühstück folgen möchte macht sich breit. Die Ravenclaw versucht es abzuschütteln, es nicht zu beachten und schafft es sogar recht gut. Weiter geht es zu den hinteren Plätzen. Es ist ihr nur recht nicht in der ersten Reihe zu sitzen. Sie ist da, das ist was zählt.

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"Weißt du nun endlich wer ich bin?
Ich bin der schwarze Schmetterling
- der sich mit dir zum Himmel schwingt,
denn du bist alles was ich hab"

ASP- Schwarzer Schmetterling (Nekrolog)


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Mi 18. Mär 2009, 17:34 
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6. Klasse Gryffindor
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Das mit dem Unauffällig daneben stehen klappte nicht. Sobald Ginny aufgetaucht war, hatte Alex sie bemerkt. Aber hätte es ihr wirklich besser gefallen einfach ignoriert zu werden? Sicher nicht…
Ihre Sympathie für den Texaner und Amy steigt, als sie sie anlächeln, es tut ihr gut mal wieder jemanden lächeln zusehen und es macht sie froh, dass sie nicht genauso wie die anderen Friedhofsstimmung verbreitet, obwohl sie wohl angemessen ist.
Sie hatte schon lange nicht mehr richtig mit Alex geredet, seit dem letzten Quidditchspiel.
Er hatte sie getröstet, weil sie es mal wieder verhauen harre. Hermine hatte ihr den Schnatz einfach vor der Nase weggeschnappt.
Der Sechstklässler ist echt in Ordnung. Er steht Ginny zumindest beim Quidditch immer mit Rat und Tat zur Seite und sie war ihm wirklich dankbar dafür.
Sie lächelte erst Amy und dann Alex zurück. Sie antwortet ihm mit leicht zittriger Stimme, obwohl er sich seine Frage mit dem Nicken sicherlich schon selbst beantwortet hat: „Hi! Ja klar, mir ist ok“ im Gegensatz zu andere, fügt sie in Gedanken hinzu und ihr Blick huscht zu Hermine, die offenbar wirklich etwas Schlimmes durchmachen musste, weil ihr jemand verstorben war. Sie löst ihre Aufmerksamkeit von dem Rawenclaw Mädchen und schaute zu den Bildern der Verstorbenen, die in Stadion stehen. Bilder von glücklichen Schülern, die noch ihr ganzes Leben vor sich hatten. An einem Gesicht bleibt ihr Blick hängen: Jacob-irgendwas. Mine hat der Gryffindor mal nebenbei erzählt, dass er und Hermine gute Freunde waren. Sie schaut wieder zu Alex: „Und dir? Alles in Ordnung? Ist deine Familie nicht da?“ Ihre hatte Ginny gebeten zu Hause zu bleiben. Warum genau weiß sie auch nicht genau. Sie wollte ihre Familie nicht zu seiner Trauerfeier mitnehmen. Ganz besonders Sheila nicht. Ginny wollte nicht, dass sie schon mit dem tot konfrontiert wurde. Mit fünf Jahren war sie noch zu jung dafür! Wahrscheinlich kam jetzt der große-Schwester-Beschützer -Instinkt zum vorschein, auf den ihre Mutter seit Jahren wartet. Der Gryffindor war es lieber, dass keiner da ist. Verlegen zupft sie sich ihren schwarzen Minirock zurecht. Ganz wohl ist ihr immer nocht nicht.
Ginny Blick gleitet zu Amy. Seit dem schrecklichen Vorfall, hatte sie die Blondine irgendwie ins Herz geschlossen. Es war zwar nicht so, als wären sie danach beste Freunde geworden. Um ehrlich zu sein sahen sie sich das erste Mal seit dem die Barriere verschwunden war wieder, aber Ginny ist ihr unglaublich dankbar dafür, dass sie da gewesen war. Sie wollte helfen. Sogar als es darum ging etwas Verbotenes zutun. Sie lächelte Amy erneut an und fing an sich hektisch am Arm zu kratzen. Etwas was sie oft tut, wenn sie sich unwohl fühlt.

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