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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Fr 27. Mär 2009, 16:16 
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Alumni [Ravenclaw]
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Morvens gemurmelte Antwort wird ihr direkt durch den gestrengen Blick ihres Vaters quittiert. Allmählich beginnt Jonathans Laune (sofern sie an einem solchen Tag überhaupt zum Vorschein kommt) zu sinken und der Lord wird ihm immer unsympathischer, so sehr er sich auch bemüht hat, ihm unvoreingenommen entgegenzutreten. Doch sein Auftreten, seine wachsame Art und sein Zwang des korrekten Verhaltens macht es Jonny unmöglich, sich ihm in irgendeiner Weise verbunden zu fühlen. Er hat jetzt schon keine Lust mehr, mit Morven zu reden. Am liebsten würde er still und versteinert sitzen bleiben, bis dieser Adelskrampf ein Ende hat.
Doch weit gefehlt. Hatte er gehofft, Lord Sutherlands Penetranz zu entgehen, so hatte er sich geirrt. Denn nun schneidet er genau das Thema an, von dem Jonathan am allerwenigsten etwas mitbekommen will. Beklommen und mit dem unangenehmen Gefühl, ein Vakuum anstelle seines Herzens zu haben, hört er zwangsläufig mit, wie der Lord von der nächsten Gelegenheit für eine Brautschau spricht. Oho, das Sommersonnenwendfest. Das ganze kommt Jonathan so unwirklich vor. Freilich, Morven und er haben bereits darüber gesprochen, dass ein Mädchen von ihrem Stand wohl früher oder später mit einem angesehenen und adeligen Herrn vermählt werden wird, doch dass es so schnell passiert, hätte er nicht gedacht. Bis heute konnte er dies alles noch nicht so recht verwirklichen, denn zu Hause in Schweden lebt er in der „mittelständigen“ Gesellschaftsschicht und jeder heiratet einfach aus Liebe. Eine Zwangsheirat kommt ihm rückständig und märchenhaft vor. Doch er kann es nicht leugnen, hier neben ihm sitzt ein waschechter Lord, der ernsthaft seine Tochter mit dem Sohn dieses Sir Gordon verheiraten will!

Trotz Jonnys wahrem Aufruhr seiner Gefühlswelt, kann er nicht umhin, Morven für ihre förmliche Art, zu reden, zu bewundern. Er stellt sich vor, wie ungewohnt es für sie gewesen sein muss, sich in ihrer ersten Zeit in Hogwarts ganz andere Umgangsformen anhören zu müssen. Doch mit Jonathan redet sie ja eigentlich ganz normal. Vielleicht ist ihre Sprachweise ein Symbol für die beiden Welten, in der sie lebt. In Hogwarts ist sie frei, ihr eigener Herr und braucht sich theoretisch um keine der adligen Sitten zu scheren. Zu Hause, zurück in ihrem goldenen Käfig, ist alles wieder beim alten und in nicht allzu langer Zeit, sobald sie ihren UTZ erreicht hat, wird sie wieder in ihr ursprüngliches Leben zurückgedrängt werden – durch eine Heirat. Angewidert verarbeitet Jonathan die Information, dass Gordon schon 27 Jahre alt ist. Hallo?! Morven ist 15!! ’Das alles kommt mir wie ein furchtbar schlechter Witz vor, in dem alle möglichen Klischees ausgekostet werden. Am Ende ist dieser Jeffrey wirklich noch fett und hässlich!’, denkt sich Jonathan niedergeschlagen. Auf einmal keimt das Bedürfnis in ihm auf, einfach aufzustehn und zu gehen, denn er hat Angst davor, etwas sehr, sehr Dummes zu tun. Dem Lord Sutherland in seiner Wut einfach die Nase blutig zu schlagen, wäre zum Beispiel eine Option. Doch Morven kann wohl Gedanken lesen, denn sie ergreift – zu Jonathans großer Überraschung – seine Hand. Panisch lugt er zu ihrem Vater herüber, doch der kann es glücklicherweise nicht sehen. Die Kühle ihrer Hand durchdringt sein ganzes Befinden und lässt ihn ruhiger werden. Morven hat tatsächlich die Kraft, Jonathan zu trösten, obwohl sie selbst wohl das schlimmere Los von ihnen beiden gezogen hat. Jonathan könnte ein Jahr um sie trauern und dann ein glückliches Leben mit einer anderen Frau beginnen. Theoretisch gesehen. Doch das ist wohl das letzte, was er im Moment will. Er tendiert eher dazu, Morven aus dieser Familie zu retten. Auch wenn er dafür den Kurs „Wie werde ich in kurzer Zeit ein Superheld?“ belegen muss. Doch wieder einmal muss sich Jonathan nun eingestehn, dass Morven nicht das schwache Mädchen ist, wofür sie jeder hält. Er weiß zwar immer noch nicht, wie sie es geschafft hat, letzte Woche zu überleben, aber im Gegensatz dazu muss ihr ihr Vater wie ein braves Hündchen vorkommen, denn mit ihrer wunderbar sarkastischen Art tanzt sie ihm auf der Nase herum. Jonny ist stolz auf sie.

Unwohl fühlt er sich immer noch, doch die Tatsache, dass Morven immer noch seine Hand hält, und dass ihr Vater von nun an nichts mehr sagen kann, weil Mr. Paddywack eine Eröffnungsrede hält, macht die Situation für Jonny wieder erträglich. Die Rede des Schulleiters ist angebracht und gut formuliert. Aufmerksam hört der Schwede zu, auch wenn seine Gedanken immerzu an Morvens Hand in seiner denken muss.
Die erste Hälfte der darauf folgenden Schweigeminuten widmet Jonathan wie vorgesehen den Toten. Doch seine Konzentration lässt nach und seine Sorgen um Morven beginnen abermals. Sein Zorn dem Vater gegenüber ist verflogen. Verzwickte Situation. Aber dennoch hat Jonathan Hoffnung. Immerhin haben sie noch ein Jahr zusammen auf Hogwarts, bis Jonathan von der Schule geht. Und in der Zeit hat ihnen ja keiner was vorzuschreiben, und wenn sie es geschickt anstellen, wird es Morvens Vater niemals erfahren. Vorausgesetzt natürlich, Morven will überhaupt mit ihm zusammen sein. Aber selbst wenn nicht, hat sie noch zwei Jahre in Hogwarts, die sie genießen und vielleicht einen Plan entwickeln kann, wie sie ihrer Familie entkommt. Verträumt gibt sich Jonathan der Vorstellung hin, dass sie beide zusammen fliehen – nach Hawaii oder so – und nie mehr etwas von Lord Sutherland und Jeffrey Gordon hören. Die Gedanken an Palmen und Strand werden von Morvens plötzlichem Aufbruch unterbrochen. Was ist denn jetzt los? Sie kann der Feier nicht länger beiwohnen? Perplex sitzt Jonny auf seinem Platz. ’Was soll ich denn jetzt machen?’ Es wäre viel zu auffällig, wenn er ihr jetzt hinterher gehen würde, was würde ihr Vater nur denken! Dann würde er sich nur noch viel bestätigter fühlen, was das Verhältnis zwischen ihnen beiden betrifft. Aber sollte er etwa allein bei der Lordschaft bis zum Ende der Veranstaltung verbleiben? Im Grunde hat er keine andere Wahl, als Morven zu folgen. Auch er entschuldigt sich mit den Worten „Ich versuche, sie zurückzuholen“ und erwischt die blonde Schottin auf der Treppe der Tribüne.
„Morven“, zischelt er, „ich weiß, es ist schwer, aber du kannst jetzt nicht gehen, du bekommst du Probleme! Vergiss deinen Stolz und setzt dich wieder hin, ich bitte dich.“ Dabei fasst er sie energisch am Arm und versucht, sie zurückzuziehen.

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Atra esterni ono thelduin
Mon'ranr lifa unin hjarta onr
Un du evarìnya ono varda

(christopher paolini: eragon)


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Fr 27. Mär 2009, 16:16 


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Fr 27. Mär 2009, 21:42 
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Wildhüter
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Raven sieht nirgends Wasser und doch hat er das Gefühl, eine Ertrinkende klammert sich an ihn. Selbst, als sie händchenhaltend einen Platz suchen, wird er das Gefühl nicht los. Kommt etwas in Brooke hoch? Bilder? Emotionen? Raven hat den 13. Mai erstaunlich gut ... ja, was? Verdrängt, verarbeitet? Letzteres wäre besser, aber es kommt vor allem drauf an, wie gut man am Ende damit leben kann. Er träumt nicht schlecht, er hat die Verletzungen weggesteckt, nichts ist geblieben bis auf zwei Dinge: 1. Abscheu vor sich selbst in Tateinheit mit der Scham darüber, aber dieses Problem hatte er schon zuvor, es ist nur auf erschreckende Weise aufgeflammt und hat einen üblen Nachgeschmack hinterlassen. 2. Katie, Katies Lippen, Katies Blut.
Brooke hat äußerlich auch alles gut weggesteckt, sie sieht nicht aus wie ein traumatisiertes Lamm. Von Albträumen hat sie ihm nichts erzählt, was zwar nicht heißen muss, dass sie keine hat, aber dass sie sie nicht so sehr beschäftigen, wenn sie welche hat. Soweit die Überlegungen dazu. Doch sie hält sich jetzt an Raven fest, als würde sie von etwas erfasst, das sie wegzureißen droht. Es macht ihm Sorgen, nein, eher eine seltsame Art von Unwohlsein. Als hätte er zu viel oder zu wenig gegessen, vielleicht auch das falsche. Raven hält ihre Hand fest in seiner und macht sich ungewohnt höflich am Ende einer Bankreihe Platz durch einen fragenden, fast bittenden Blick. Zu jeder anderen Zeit wären die letzten beiden Schüler auf der Bank entweder spontan entplatzt worden - durch einen sehr überzeugenden Ellbogen - oder aber sie wären von selbst auf den Schoß von jemand anderem gehüpft, um Ravens wütendem Blick zu entgehen. Heute nicht, heute ist alles anders, sogar Ravens Benehmen. Ein wenig.

Er setzt sich, legt den Arm um die Hüfte seiner Freundin und nimmt die Hand, die er bis jetzt gehalten hat, in die Linke. Paddywack ist kaum zu erkennen von hier, aber gut genug zu hören. Irgendwas von wegen den Schwachen helfen. Jaja, das hat Raven versucht und was kam dabei raus? Eine gebissene Schülerin, ein Fast-Anschlag auf einen Hausgenossen und ein Fast-Selbstmord. Trotzdem zieht er kein Gesicht, er hört einfach weiter schweigend zu und als die Namen der Toten genannt werden, senkt er den Blick auf Brookes Hand in seiner. Diese hübsche kleine Hand, so zart und weich. Er streichelt ihre Finger und seufzt unhörbar, während die Gefühlsduselei der Familienangehörigen beginnt. Man kann kaum zuhören, so bedrückend ist es. Erst, als McKinleys Stimme ertönt, blickt Raven wieder auf, erkennt aber nur den roten Schopf des Gryffindors auf die Entfernung deutlich. Oft sind sie aneinander geraten, besonders vor und nach Quidditch-Turnieren. McKinley war einer von denen, die Raven ja mal so gar nicht abkonnte. Vielleicht hat sich das geändert, sie werden es nicht mehr erfahren, denn bald verlässt der eine die Schule und der andere zumindest den Unterricht und das normale Schülerleben. Warum ändert sich die Sichtweise auf Menschen, wenn man eine Ausnahmesituation mit ihnen erlebt hat?
Die Schweigeminuten beginnen und Raven setzt nur fort, was er eh die ganze Zeit über getan hat, er schweigt. Wie im Zwang tastet er mit der Zungenspitze über seine oberen Eckzähne und erliegt jäh dem Gedanken, sie sich magisch verkürzen zu lassen. Aber es ist dumm. Man kann auch mit ganz normalen menschlichen Zähnen jemanden blutig beißen. Es würde nichts bringen, er würde sich nicht weniger als Vampir fühlen. Und dann schießt ein Bild in sein Bewusstsein, das Bild eines attraktiven Mannes, der sagt: "Du wirst nie zu meiner erhabenen Spezies gehören, Junge. Aber zu der deinen gehörst du auch nicht mehr." Augenblicklich wird Raven speiübel. Er schluckt krampfhaft und lässt Brookes Hand los, starrt den Boden vor seinen Füßen an und kämpft alles nieder - das Bild, den Satz, die Übelkeit. Nein, er will sich nicht erinnern, an gar nichts. Er will vergessen. Auch den 13. Mai will er zu all dem widerlichen Müll packen, den er irgendwo tief in sich eingebunkert hat.

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I found a life worth living
I want to feel alive
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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Fr 27. Mär 2009, 22:13 
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"Hey, hey ...", sagt Dante warnend, scherzhaft. "Waschlappen hängen im Bad, klar? Wir sind Schüler und wenn Schwarzmagier auftauchen, dann haben wir abzutauchen. Wenn man Held spielt, dann ist das nicht mutig, es ist dumm." Was red ich da? Hätte ich die Möglichkeit gehabt, zu Katie zu gelangen, wär ich schneller unter der Kuppel gewesen, als man 'Dante du Vollidiot' sagen kann. Nya, dumm bleibt es trotzdem und somit bleibt die Aussage korrekt. "Wenn man den Berichten glauben darf, dann sind die meisten Toten genau die, die was Heldenhaftes getan haben oder tun wollten. Jetzt sind sie unter der Erde und ihre Familien sitzen im Stadion und wissen nicht, wie sie damit klar kommen sollen."
Sie verlassen das Schloss, sie streben auf das Stadion zu und Dante mustert es skeptisch. Er konnte Quidditch noch nie wirklich leiden und hat das Stadion gemieden. Bis auf die wenigen Male, wo er unbedingt fliegen wollte, ohne dass ihn jemand dabei beobachtet. Wie pietätvoll ist es, sich zu schwören, nie wieder dort zu fliegen? Gar nicht, es ist albern. Warum hat man nur immer dieses Bedürfnis etwas zu tun, eine Art Opfer zu bringen, um Opfer zu ehren? Es macht die Toten nicht wieder lebendig. Es macht nur die Lebendigen ein Stück toter. Nein, das Stadion muss und wird wieder ein Ort der Fröhlichkeit werden, sonst haben die Schwarzmagier noch mehr zerstört, noch mehr kaputt gemacht. So viel Macht darf man ihnen nicht geben.
Dante beschließt, nächste Woche zu fliegen. Vielleicht mit Katie zusammen.

"Hm, Paddywack ist schon in seiner Loge.", sagt der Hufflepuff, als sie endlich ankommen. Rasch erklimmen sie den nächstbesten Rang und man macht ihnen schweigend und mit diesem typischen Trauertag-Minimal-Lächeln Platz. Ist zwar ein bisschen eng hier, aber was soll's? Kurz bevor der Schulleiter loslegt, erkennt Dante bei einem Blick über die Reihen, gar nicht weit entfernt, ein bekanntes Gesicht, dessen Anwesenheit ihn verwundert. "Ist das nicht Leander?", fragt er, stößt Sèitheach dabei leicht an und nickt in die entsprechende Richtung, denn mit nacktem Finger auf angezogene Leute zu deuten ist unhöflich. Andersrum übrigens auch. "Links oben, dritte Reihe.", definiert er genauer. "Und wenn mich nicht alles täuscht, muss das neben ihm sein Vater sein. Sonst wär's ein riesiger Zufall, dass er genau neben jemandem sitzt, der das selbe Gesicht in älter hat."
Ein Austausch über diesen Umstand wird durch Paddywack verhindert, der seine Rede beginnt. Schade, dass Katie nicht hier ist. Dante wäre gerne mit ihr hergekommen, jetzt sitzt er mit Sèitheach da. Schon komisch, sie hatten nie viel miteinander zu tun, obwohl sie nur eine Klassenstufe trennt. Hoffentlich rennt ihm der Ire nun nicht weg, weil er unbedingt zu Leander will. Es würde sein Ansehen für die Öffentlichkeit nicht gerade heben, während der Rede des Schulleiters durch die Reihen zu hechten und trauernden Müttern auf die Schuhe zu treten. Verstehen könnte Dante es. Verstehen kann er nämlich fast alles. Gutheißen nicht. Zulassen auch nicht. Eventuell würde er Sèitheach sogar zurückhalten und eventuell sieht er ihn deshalb auch so an, wie er ihn gerade ansieht. Aufmerksam, wachsam, präsent.

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~~~* If you don’t know where you are going, any road will take you there. *~~~


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: So 29. Mär 2009, 00:06 
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Endlich beginnt der Schulleiter seine Rede; Isadora hatte schon befürchtet, er würde nie mehr anfangen zu sprechen. Doch die beruhigende Wirkung, die sie sich aus irgendwelchen Gründen davon versprochen hat, bleibt aus. Ja, es fällt ihr sogar richtig schwer, seinen Worten zu folgen. Sie versucht sich auf die Wärme zu konzentrieren, die von Rhylls Hand ausgeht, doch auch das fällt ihr ausnehmend schwer. Es ist ein Gefühl, als beobachte sie, dass sich der Weltuntergang nähert, während alle anderen nichts davon mitbekommen. Die Unruhe steigert sich ins Unerträgliche und Isadora weiß nicht, was sie dagegen tun soll oder überhaupt tun kann. Es gehört sich nicht, während einer Trauerrede aufzustehen und zu gehen - was würden Rhylls Eltern denken? Ach, zum Teufel mit Rhylls Eltern! Aber die Familien ringsum, die trauernden Schüler ... Nein, auch um die geht es nicht wirklich. So wichtig ist Isadora nicht, als dass man ihr Verschwinden so tragisch nehmen würde. Vielleicht würde es kaum jemand wahrnehmen. Aber es geht ums Prinzip. Sie war immer ein sehr beherrschter Mensch, geübt in perfekter Kontrolle, auch wenn ihr manchmal die Emotionen durchgegangen sind. Es waren winzige Ausbrüche, sie war trotzdem stets Herrin ihrer selbst. Deshalb will sie nicht aufstehen und flüchten, ohne einen logischen Grund dafür zu haben. Und sie hat keinen, sie hat nur diese unerträgliche Unruhe, diese Furcht vor etwas, das sie nicht sehen, nicht erklären kann. So versucht Isadora es mit ruhigem Atmen. Gleichmäßig lässt sie die Luft in ihre Lungen strömen und wieder entweichen, doch sie merkt selbst, dass ihr nicht einmal das gelingt. Ihr Brustkorb hebt sich viel zu heftig, ihr Atem geht zu rasch. Wenn sie so weitermacht, dann kippt sie um. Jetzt versteht sie den Sinn von Papiertüten, in die man hinein atmet, wenn man hyperventiliert. Sie hält die Luft kurz an, doch sofort stellt sich das Gefühl zu ersticken ein. Herrgott, was ist das nur?
Drüben in der Loge des Schulleiters sprechen die Angehörigen der Opfer. Isadora kann ihnen nicht zuhören, so sehr ist sie mit sich selbst beschäftigt. Es ist nicht richtig, denn diese Menschen haben sich durch ihr Leid die Aufmerksamkeit verdient. Doch es geht nicht, es geht nicht ... Isadora schließt für einen Moment die Augen, doch das hat einen ähnlichen Effekt wie das Anhalten der Luft. Sofort wird ihr noch seltsamer zumute und sie öffnet die Augen wieder, sucht verzweifelt etwas, das sie mit dem Blick fixieren kann. Etwas, das Halt gibt. Paddywack steht neben einer Mutter, die davon spricht, wie sehr sie ihren Sohn vermisst. Seine Brillengläser spiegeln. Isadora konzentriert sich darauf und denkt daran, dass bald ihr letztes Schuljahr anbricht. Ein Schuljahr, das wichtig ist, nicht nur schulisch.
Schlägt ihr Herz heftiger als normal? Isadora lauscht dem Pochen, doch sie kann sich keine Antwort geben. Ihr wird heiß und kalt, sie ringt um die Kontrolle wie mit einem wildgewordenen Pferd. Morgengold, nein, nicht einmal der Gedanke an ihn kann sie beruhigen oder auch nur ablenken. Vor Verunsicherung würde sie am Liebsten in Tränen ausbrechen, doch das geht nicht, alle würden es sehen. Rhyll würde es sehen, seine Eltern ... Vielleicht würden sie es für eine posttraumatische Belastungsstörung halten. Isadora schnieft leise und merkt, dass ihr eine Träne über die Wange kullert. Rasch wischt sie das verräterische Nass mit der freien Hand fort, doch sie hat den Eindruck, Rhyll hätte es gesehen. Sieht er nicht zu Paddywack? Wie im Zwang dreht Isadora den Kopf, um ihren Verlobten anzusehen. Wirklich, er sieht her.
"Rhyll.", haucht sie und merkt, dass ihre Stimme bebt. "Rhyll, bitte, ich weiß nicht ..." was ich tun soll! Sie zittert und würde so gerne weglaufen, Hals über Kopf weglaufen. Und warum ist es eigentlich ringsum so totenstill? Sie alle schweigen, das ganze Stadion schweigt, bis auf Isadora. Oh mein Gott, bitte lass Paddywack keine Schweigeminute ausgerufen haben! Fast panisch sieht sie sich um und begegnet dem Blick der fremden Eltern neben sich. Es sind empörte Blicke, die der völlig verwirrten und von diffuser Angst erfüllten Slytherin den Rest geben. Sie wendet sich Rhyll zu, dem einzigen Verbündeten, den sie hier noch hat. Flehend sieht sie ihn an, bittend, bettelnd, auch wenn sie nicht weiß, was sie überhaupt von ihm erwartet. Ein Wunder?

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Viviamo attimi che valgono per sempre:
sono fulmini luminosi in cielo, tuoni forti che fanno tremare la terra,
attimi che danno un segno,
che ci fanno vedere la nostra propria strada.


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: So 29. Mär 2009, 02:19 
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Heiler-Novize
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Es folgt Paddywacks ergreifende Rede, die wohl nicht wenigen Leuten hier die Tränen in die Augen treiben. Tränen der Rührung, Tränen der Verzweiflung um die Toten... Rhyll nimmt es hin wie es kommt. Es ist eine schöne Rede, das muss er schon sagen. Ergreifend und treffend ausgesucht. Vielleicht aber auch zu treffend... jedenfalls scheint seine Verlobte mehr und mehr unruhig zu werden. Selbst das Streicheln seiner Finger über ihre Hand scheint sie nicht zu beruhigen und bringt Rhyll auch dazu, sich von Paddywacks Rede und der der Angehörigen ab- und ihr zuzuwenden. Geht es ihr nicht gut? Sie wirkt wirklich blass und wenn das hier nicht eine derart wichtige Veranstaltung wäre, würde er sie packen und mit ihr weggehen. Irgendwo hin , wo sie sich beruhigen könnte, ehe sie ihm zusammenklappt. Aber das geht nun nicht und so muss er sich damit begnügen ihre Hand zu halten, sie sacht zu drücken und fragend zu ihr zu schauen.
Als sie dann aber - inmitten der Schweigeminute übrigens - leise wispernd zu ihm spricht, was dank der schweigenden Masse nur allzu gut zu hören ist, merkt er doch, dass da etwas nicht stimmen kann. Auch seiner Mutter ist es nicht entgangen und Grace Hemslaye schaut fragend, wenn auch ein wenig missgestimmt zu ihrem Jüngsten hinüber, der aber nicht auf sie achtet, sondern lieber auf seine Verlobte.
Grace denkt, dass die junge Frau sicherlich doch noch nicht so fit ist. Kein Wunder, nach dem traumatischen Erlebnis, was ihr wiederfahren ist. Diese Zeit an den Runenstäben wird nicht ohne Spuren für den jugendlichen Körper geblieben sein, da kann sie noch so gut in der Klinik wiederhergestellt worden sein. Gewisse Spuren bleiben immer, besonders bei starken schwarzmagischen Einwirkungen. Das weiß sie sehr genau, wenn nicht sie und ihre Familie, wer dann?

Rhyll hat indes die Antwort auf diese Hilflosigkeit auf seine Weise gelöst. Er hat seine Verlobte kurzerhand in die Arme geschlossen und drückt sie nun schon fast schützend zu nennen an sich. Über ihre Schulter hinweg wirft er einen entschuldigenden Blick auf die Mutter, die sich gerade stumm darüber empört hat, wie man denn innerhalb der Schweigeminuten so ... plauderhaft sein kann. Er würde nun wirklich gern mit ihr aufstehen und gehen, aber das geht leider nicht. So oder so, sie sind gerade an ihre Sitzgelegenheiten gebunden, aber er kann sie immerhin festhalten und ihr sacht über den Rücken streichen. Das muss genügen und das wird hoffentlich auch genügen. Ein sehr leises 'Shh' lässt er noch über die Lippen kommen, dann verstummt er ebenfalls für die restlichen Schweigeminuten, die sich zu einer Ewigkeit ausdehnen.
Erst danach lässt er Isadora wieder los und richtet sich mit ihr in den Sitzen wieder ordentlich auf.
"Geht' s dir besser?", fragt er gedämpft und streicht ihr sacht eine Strähne aus dem Gesicht. "Was war denn los, bei Merlin?" Himmel, wenn er wüsste, was jetzt noch auf dem Programm steht - leidliches Wort für eine solche Veranstaltung - dann würde er es wagen und einfach mit ihr gehen. Der Mangel an frischer Luft kann es kaum sein, immerhin sind sie hier mehr als genug im Freien. Vielleicht also plötzliche Erinnerungen an den 13. Mai und seine Folgen? Ihr Hyperventilieren spricht jedenfalls ziemlich dafür.

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Mo 30. Mär 2009, 21:31 
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Kopfschütteln und empörte Blicke schlagen ihr entgegen, als sich Morven zügig zur Treppe hinbewegt. Man stört kein kollektives Schweigen, keine Gedenkminuten. Ihr Benehmen ist infam und gehört sich nicht – schon gar nicht für eine höhere Tochter wie sie eine ist. Sicher wird man sich nach der Zeremonie in gewissen Kreisen über Morvens Respektlosigkeit die Mäuler zerreißen und ihr Vater wird es mit ihren Erlebnissen in Hogsmeade versuchen zu erklären…Trauma oder etwas ähnliches.
Ihre rechte Hand hat gerade das Treppengeländer umfasst, als jemand sie energisch am Arm packt. Morven wirbelt herum und ist stark versucht, denjenigen der es wagt sie festzuhalten, ebenso stürmisch abzuschütteln – doch als sie sieht, dass es Jonathan ist, hält sie inne und belässt es dabei, ihn kalt anzufunkeln. Seine Worte sind alles andere als aufbauend und es verärgert sie. Auf wessen Seite steht Jonathan? Hat ihr Vater ihn geschickt, damit er sie wieder einfängt? Sie bekäme Probleme, wenn sie nicht zurückginge, sagt er…was redet Jonathan da? Hat er ihrem Vater nicht zugehört?
Morven sträubt sich, seinem Zugriff zu folgen und hält sich mit einer Hand weiterhin ans Treppengeländer geklammert – auch wenn sie versucht, hier so wenig Szene zu veranstalten wie nur möglich in dieser Situation.
Natürlich wird ihr Vater verärgert sein und sicher bekommt sie für ihr anmaßendes Verhalten auch noch eine saftige Strafe, doch im Augenblick ist es ihr gleich. Sie kann im Augenblick einfach nicht weiter still dasitzen und so tun als sei alles in Ordnung und sie zufrieden mit sich und der Welt. Würde man sich überhaupt fragen, was ihre Wünsche und Träume waren, wäre ihr Gesicht nun auf einem der Gedenksteine? Vermutlich nicht – denn nicht einmal jetzt wo sie noch unter den Lebenden weilt, scheint man sich für ihren Willen zu interessieren. Morven empfindet Verbitterung bei diesem Gedanken.
„Du hast doch gehört, was mein Vater gesagt hat…ich habe bereits genug Probleme – eines mehr oder weniger, darauf kommt es jetzt wirklich auch nicht mehr an. Also zwing mich nicht, wieder zurückzugehen.“, zischelt sie eisig zurück, blickt sich kurz um und versucht die missbilligenden Blicke der umstehenden Leute zu ignorieren, ehe sie sich Jonathan wieder zuwendet.
„Auch wenn es mir nicht ganz egal ist, ob es jemand verstehen kann oder nicht… aber ich will im Augenblick nur hier weg – du kannst hierbleiben und meinem Vater sagen, dass ich mich nicht wohl fühle oder du kommst mit…das überlasse ich ganz dir.“
Vermutlich wird Jonathan hier stehen bleiben und nicht mit ihr mitgehen. Vielleicht aus Unsicherheit, was ihr Vater über ihn denken könnte oder aus dem Grund, dass er ihr weiteren Ärger ersparen möchte. Beide Möglichkeiten würde sie akzeptieren. Müsste es. Morven wird ihn ganz sicher nicht zwingen oder bitten, ihr weiter zu folgen, selbst wenn sie sich wünscht, dass Jonathan sie nicht allein lässt.

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Mi 1. Apr 2009, 11:21 
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Die Gesichter der anderen Schüler ziehen leer an Sèitheach vorbei. Teils, weil sie es auch wirklich sind, teils weil er sie einfach nicht beachtet. Er grüßt niemanden und wird auch seinerseits von niemandem länger als für Sekundenbruchteile beachtet. Es scheint allgemein, als ob sich die Schüler gegenseitig nur noch schwer in die Augen sehen können, aber vielleicht kommt es Sèitheach auch nur so vor, weil er sich selbst auch nicht die Zeit nimmt, die anderen längeren zu beobachten. Er hat Angst vor den Vorwürfen und dem Mitleid, dass er in den vertrauten Minen lesen könnte.

„Trotzdem“, wendet er schwach gegen Dantes Worte ein, wohl wissend, dass sein Hauskollege recht hat, auch, wenn man es nicht wahrhaben will. Mehr zu sagen fällt ihm darauf auch nicht mehr ein und so bleiben sie stumm, bis sie das Stadium erreichen, das dem Iren heute wie eine schwarze Trutzburg erscheint. Als sie die Tore passieren, hebt er den Kopf doch vom Boden vor sich und streicht sich die störenden Haare aus dem Gesicht, um nach seiner Familie Ausschau zu halten, aber noch bevor er seine Eltern oder seine Geschwister entdeckt, lotst Dante ihn auf den nächstgelegenen Platz, weil sie es anscheinend doch geschafft haben, zu spät zu kommen. Doch noch hat der Schulleiter nicht mit seiner Rede begonnen, obwohl er schon in seiner Loge ist, wie Dante netterweise bemerkt.

Sèitheach folgt dem Blick. Auch Paddywack sieht nicht gerade so aus, als ob ihm das hier leicht fallen würde, aber wer würde das schon erwarten? Sogar die Slytherins sehen mitgenommen aus, manche mehr, manche weniger. Aber spurlos vorüber gegangen ist die Episode in Hogsmeade wohl an niemandem. Nachdenklich mustert Sèitheach die Grabsteine, auch wenn es nicht im wahrsten Sinne des Wortes welche sind. Schließlich liegen die Körper der Toten nicht hier. Trotzdem beschleicht ihn ein mulmiges Gefühl, als er die Mahnmäler betrachtet. Dante lenkt ihn jedoch im gleichen Moment auf höchst wirkungsvolle Weise ab, nämlich indem er ihn auf Leander aufmerksam macht.

Sèitheachs erster Impuls ist es, aufzuspringen, und hin zu eilen. Aber dann traut er sich doch nicht. Zum einen, weil Leanders Vater daneben sitzt und über das Auftauchen des Iren sicher ganz und gar nicht erfreut wäre, zum anderen, weil er gar nicht wüsste, was er sagen soll. Vielleicht ist Leander nicht einmal wegen Sèitheach hier. André war schließlich unter den Toten. Der tapfere André, der so darunter leiden musste, dass Sèitheach ihm seine große Liebe ausgespannt hat. Dem Iren kommt das Kotzen, wenn er nur daran denkt. Außerdem fängt der Schulleiter gerade mit seiner Rede an. Sèitheach folgt ihr schweigend, aber sein Blick ruht die ganze Zeit sehnsüchtig auf Leander. Sogar Dante hat er so gut wie vergessen, der ja zugegebenermaßen auch nicht gerade viel redet. Tut man ja auch nicht während einer Schweigeminute. Sèitheach kommt es jedenfalls vor, als ob noch nie eine einzelne Minute so lange gedauert hätte.

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We’re one world
And one hand
We’re one wish
And one brand
We’re one moan
And one will
But two sinners


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Mi 1. Apr 2009, 14:33 
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Gesellschaft: Morven
‚An ihre trotzige Seite muss ich mich erst einmal gewöhnen!’, denkt Jonny, der dabei ist, die sich sträubende Morven weiterhin festzuhalten. Bisher hatte er sie nur als sanftmütig, schüchtern und brav empfunden. (Und natürlich süß, aber das tut hier nichts zur Sache.) Ihre stille Art lässt kaum Einen vermuten, wie viel Kraft in ihr steckt und wie sehr sie sich gegen diejenigen wehren kann, die sie ihrer Freiheit berauben. In diesem Moment ist es Jonny, der sie davon abhält, dorthin zu gehen, wo sie will. Eben war’s ihr Vater, der sie mit einem Mann verheiraten wird, obwohl sie sich ihren Ehepartner selber aussuchen will. Und letzte Woche hat sie womöglich dem Verbrecher getrotzt, der sie ihres Lebens berauben wollte. Starke kleine Morven. Es ist ihr gutes Recht, sich ihre Freiheit zu erkämpfen. Doch sollte sie in ihrer blinden Wut nicht vergessen, dass manche Leute ihr nur helfen wollen. Jonathan zum Beispiel. „Nun gut“, antwortet er auf Morvens Erklärung. „Wenn dir alles egal ist, dann geh. Die Gerüchte um dieses Verhalten können dir tatsächlich egal sein, der Ruf deiner Familie anscheinend sowieso. Aber ist dir auch deine Zukunft egal? Die Auswirkungen, wenn du so weitermachst? Dein Vater könnte dich jeden Augenblick mit nach Hause nehmen und dich ohne Bedenkzeit diesem Gordon als Fraß vorsetzten. Willst du deine restliche Zeit in Hogwarts aufs Spiel setzen, nur um Recht zu behalten? Du weißt, dass du dich deiner Familie nicht widersetzen kannst, also versuch, das Beste daraus zu machen und bring dich nicht in noch mehr Schwierigkeiten.
Morven, ich weiß, du willst das alles nicht hören, du brauchst sicherlich nicht noch einen Moralapostel in deinem Leben. Ich habe dir versprochen, dich nicht allein zu lassen, und solltest du dich doch dazu entschließen jetzt zu gehen, werde ich dich natürlich begleiten. Aber ich bitte dich dennoch… ich will nur, dass du keinen Ärger bekommst. Dein Vater könnte dir dein Leben zur Hölle machen und das würde ich nicht ertragen und vielleicht auch nicht zulassen.“
Jonny seufzt schwer. Hat seine Rede überhaupt etwas gebracht? Oder ist Morven gerade so verschlossen und stur, dass sie nicht versteht, ja, nicht einmal hört, was er ihr sagen will? Ok, so schlimm wird es jetzt wohl nicht werden, wenn sie die Feier verlässt. Das einzige Problem wird eher die Tatsache sein, dass er mit ihr geht, denn dann weiß ihr Vater direkt bescheid über sie. Wahrscheinlich weiß er dann sogar mehr, als schon ist. Und keiner von ihnen beiden darf so leichtsinnig sein, alles aufs Spiel zu setzen. Und obwohl er im Moment nichts lieber machen würde, als mit Morven diese bedrückende Atmosphäre zu verlassen und sich im weichen Gras am Waldrand niederzulassen, hofft er dennoch, dass sie mit ihm wieder zurückgeht. Eines noch schiebt er zur Überzeugung hinterher:
„Es dauert sicher nicht mehr lange. Wir stehn das hier schnell durch und dann machen wir was Schönes, ja?“

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Atra esterni ono thelduin
Mon'ranr lifa unin hjarta onr
Un du evarìnya ono varda

(christopher paolini: eragon)


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Do 2. Apr 2009, 10:10 
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Er kann sie nicht wegtransportieren, nein, das kann er nicht und soll er nicht, oder doch? Nein, sie will doch hier sein und den Angehörigen Respekt erweisen. Aber hat sie das nicht schon verdorben? Während Schweigeminuten zu reden, das ist doch sicher das respektloseste, was man nur tun kann. Auch, wenn es nicht allzu viele Menschen mitbekommen haben, so ist es dennoch beschämend. Hätte es niemand mitbekommen, wäre es genauso beschämend. Es geht nicht um die Wirkung nach außen, sondern um das eigene Empfinden von richtig und falsch, das Isadora damit verletzt hat. Es war unabsichtlich und aus der Not heraus, aber macht es das besser? Kann das eine Entschuldigung sein?
Als Rhyll sie in die Arme nimmt, erschrickt Isadora zuerst. Ja, sie erschrickt richtiggehend, zuckt fast zurück. Allein ihr zittriger, betäubter Zustand verhindert, dass sie wirklich zurückweicht. Es hat nichts mit Rhyll zu tun und nichts damit, dass sie keine Umarmung möchte. Es ist nur so ungewohnt. Isadora lässt sich schon eine Sekunde später in die Umarmung fallen, lässt zu, dass Rhyll zu etwas Großem, Stillem, Beschützendem wird - einer Art Rückzugsgebiet, ein Refugium. Sie schließt die Augen und stellt sich vor, er würde sie umgeben wie ein leerer Raum, in dem sie nichts verletzen kann. Es ist tröstend und beruhigend, sich das vorzustellen. Mit flachen, aber ruhigeren Atemzügen atmet Isadora seinen Körpergeruch ein, der nach teurer Kleidung und genauso teurer Körperpflege duftet. Es ist gut, dass er hier ist. Es ist gut, dass es ihn gibt. Und die Gedanken der Slytherin schweifen ab, schweifen weit ab. Es tut ihr leid, dass sie ihn nicht heiraten wird. Es tut ihr leid, dass er wegen ihr Ärger hatte und vielleicht wieder haben wird. Sie bereut, die vor einem Jahr so vielversprechenden jungen Freundschaften beendet zu haben. Zu Leander, zu Milena und zu Jamie. Sie vermisst Morgengold, denkt an dessen Rettung durch Rhyll, denkt daran, wie es weitergehen soll. An ihren Plan. An ihre Eltern. Daran, dass immer alles so schwer war und sie nicht versteht, weshalb. Sie stammt aus reichem Hause, die Welt hätte ihr keine Steine in den Weg legen können und doch ist es ihr nie gut gegangen. Weite Teile ihres Lebens wurden von Verlustgefühlen, Einsamkeit und Bitternis bestimmt. Man sollte nicht verbittert sein, wenn man erst elf, zwölf Jahre alt ist. Man sollte nicht zu erwachsen sein müssen, solange man Kind ist. War sie denn jemals Kind? Damals vielleicht, als sie noch hoffte, ihre Eltern würden sie wirklich lieben und eines Tages auch zeigen. Wie ein getretener Hund hatte sie gehofft, dass eines Tages auch die Liebe Ausdruck finden würde und die Tritte nur ... was? ... ein Zufall waren? Pech?

Irgendwann lässt Rhyll sie los und wieder erschrickt sie. Irgendwie wird alles plötzlich so laut, alles kommt so nah an sie heran. Isadora schnappt leise nach Luft, blinzelt in das Rund des Stadions hinein, das viel zu hell ist. Und kalt ist ihr, sehr kalt. Ganz plötzlich fröstelt sie. Aber es geht wieder. Sie spürt, dass sich das, was in ihr aus dem Gleichgewicht geraten ist, wieder seiner Mitte annähert. Dass sie sich elend, erschöpft und traurig fühlt, ändert sich trotzdem nicht. Sie könnte jetzt ins Bett gehen und Stunden schlafen. Isadora seufzt und sieht Rhyll an, schenkt ihm so etwas wie ein Lächeln. Ein sehr trauriges, aber auch sehr erleichtertes Lächeln. Sie hat mit einem Mal das Bedürfnis, mit ihm zu reden, ganz offen und über alles. Damit er Bescheid weiß. Damit er sie versteht. Damit sie vielleicht echte Freunde sein können.
Aber vorerst ... die Feier ist noch nicht vorbei. Wie lange mag die Rede gedauert haben? Wie lange die Reden der Angehörigen? Isadora kann die Zeit nicht einschätzen, aber es ist auch nicht mehr so wichtig. Sofern der weitere Verlauf nicht noch Stunden dauert, wird sie es ohne große Probleme aussitzen können.

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Viviamo attimi che valgono per sempre:
sono fulmini luminosi in cielo, tuoni forti che fanno tremare la terra,
attimi che danno un segno,
che ci fanno vedere la nostra propria strada.


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Do 2. Apr 2009, 10:42 
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Das Stadion liegt in völliger Stille und der Schulleiter steht unbeweglich in seiner Loge, den Blick hinab zu den Mahnmälern gesenkt. Er denkt an frühere Katastrophen, die Hogwarts und seine nähere Umgebung heimgesucht hatten. Die Schule ist so alt, sie hat viel gesehen, viel gelitten. Der 13. Mai hat keinen neuen Maßstab an Leid gesetzt und doch wird er als das jüngste Ereignis auch als das schlimmste in Erinnerung bleiben. So ist es immer, so wird es immer sein. Aber die Zeit heilt Wunden, selbst solche und auch, wenn man es nicht glauben will, vielleicht auch nicht zulassen will, da man meint, die Opfer zu entehren. Wunden müssen sich schließen, das weiß Ambrosius. Sie müssen und sie werden. Jene Menschen, die direkt betroffen waren, werden länger leiden, sich länger erinnern. Doch eines Tages wird der 13. Mai nur eine von vielen historischen Tragödien sein, ein Ereignis, das niemanden mehr schmerzt. Nicht lang hin und das Stadion wird wieder lachende Schüler sehen, jubelnde Kinder mit buten Hüten und Schals. Ambrosius Paddywack muss bei diesem Gedanken lächeln. Es ist gut, zu lächeln, selbst oder sogar besonders während einer Trauerfeier. Ein Lächeln drückt immer die Gewissheit aus, dass ein Lachen nicht unmöglich geworden ist.

"Liebe Schüler, liebe Eltern, Verwandten und Freunde.", hebt der Schulleiter an, nachdem die Schweigeminuten vergangen sind. "Jetzt werden wir den Sonderbeauftragten des Ministeriums begrüßen dürfen, der noch einige Worte zu dem Vorfall an uns richten will." Gesagt, getan. Ein Mann in Anzug, Robe und Spitzhut spricht sein Beileid aus, erklärt das Vorgehen des Ministeriums und was genau die Auroren getan und herausgefunden haben, auch den aktuellen Stand der Dinge teilt er mit. Nur ein Schwarzmagier gilt als flüchtig, alle anderen sind tot oder gefasst, die Gefassten längst in Askaban.
Als der Mann seine eher informative als gefühlvolle Rede beendet hat, richtet der Schulleiter ein letzte Mal das Wort an die versammelte Menge: "Hogwarts wird den 13. Mai niemals vergessen. Doch wir werden ihm vergeben. Denn nur Vergebung macht frei und lässt Heilung zu. Ehren wir unsere Verluste damit, sie nicht zu etwas werden zu lassen, das uns die Freude nimmt, das Lachen und die Geborgenheit. Diese Menschen", er macht eine sanfte Geste zu den Mahnmälern, "würden nicht wollen, dass wir das Vertrauen verlieren, in uns, in unsere Mitmenschen und in unser Leben. Sie würden wollen, dass wir weiterleben und Leben heißt vergeben zu können. Öffnen wir uns dem Leben, indem wir den Toten Ruhe geben. Ruht in Frieden." Der letzte Satz war eindeutig an die Mahnmäler gerichtet und Paddywack schweigt einen Moment, als wäre er in Gedanken. Dann lächelt er hoffnungsvoll und lässt den Blick über die Range schweifen. "Ich danke Ihnen allen für Ihr Kommen und Ihre Anteilnahme. Jetzt wartet das Leben auf uns."
Damit endet nicht nur seine Abschlussrede, sondern auch die Trauerfeier. Der Schulleiter setzt sich, denn es gibt noch etwas zu sehen: Die Mahnmähler beginnen sich aufzulösen, als bestünden sie aus glitzerndem Sand, den der Wind ergreift und fortweht. In einzelnen und verschiedenfarbigen Strömen steigen die Partikel gen Himmel, wo sie sich vermischen und schlussendlich auflösen. Nichts bleibt zurück und am Ende erhebt sich der Schulleiter, um eine Blume hinab auf die Wiese des Stadions zu werfen. Viele der Anwesenden ahmen diese Geste nach, lassen Blumen materialisieren und werfen sie ebenfalls hinab, bevor sie sich auf den Weg machen, das Stadion zu verlassen. Schon bald ist die Wiese mit vielen bunten Blumen gesprenkelt und es werden immer mehr. Ein wunderschöner Anblick.

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Homo doctus in se semper divitias habet.
(Ein gebildeter Mensch hat immer Reichtum in sich.)


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Do 2. Apr 2009, 20:27 
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7. Klasse Hufflepuff
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(>> Wald und Wiesen)

Das Schweigen liegt schwer auf der Masse, aber noch schwerer liegt es auf Brookes Brust. Ihr Atem bleibt flach, obwohl sie gerne mehr, viel mehr Sauerstoff in ihre Lungen ziehen würde. Aber wie unästhetisch wäre es bitte, wenn sie in den Schweigeminuten röchelnd rumhockt? Nein, Miss Lucid fällt lieber mit Stil in Ohnmacht, still und leise. Glücklicherweise ist es noch nicht ganz so gravierend. Ihr ist lediglich etwas schwindelig, zudem lenkt sie der Spielfilm 'Was geschah vor sieben Tagen?', der in ihrem Kopf abläuft ab. Sie hat noch nicht einmal bemerkt, dass Raven ihre Hand losgelassen hat. Auch nicht, dass er gerade mindestens genauso verloren wirkt wie sie -
gefangen in dunklen Erinnerungen.
Albern. Schießt es Brooke plötzlich durch den Kopf. Sie empfindet sich gerade als genau das: albern. Hier zu hocken und eine Panikattacke zu bekommen- denn darauf läuft es bei der steigenden Pulsfrequenz hinaus. Sie ist hier um ihren Freunden zu gedenken, um die Ereignisse zu verarbeiten, nicht um sie wieder durchleben zu müssen. Kurz schweift ihr Blick von dem Quidditchfeld zu der Tribüne, auf die gerade ein Ministeriumsbeamter steigt. Ministerium. Kaum hörbar brummt sie als Bekundung ihrer Abneigung. Die ministerielle Antipathie liegt in der Familie Lucid. Natürliches Misstrauen, die einzige Ausnahme bildet Onkel Ed (der ist selbst so einer).
Flüchtig. Es ist das Erste Wort, das sie wirklich bewusst wahrnimmt, die komplette Rede von Paddywack ist einfach so an ihr vorbeigezogen. Isgar Agrim heißt der Flüchtling. Ja, Brooke kennt jetzt seinen Namen, sie kennt alle Namen der Entführertruppe, auch Kwan Yong. Als sein Name in ihrem Kopf aufblitzt, sieht sie ihn wieder, in der Mitte des Bannkreises, von der eigenen Klinge durchbohrt. Das Bild des Asiatenschaschliks schockt sie im Zurückblicken mehr, als zuvor. Nach ihrem gedanklichen Ausflug zurück ins Kellergewölbe der Heulenden Hütte, schwenkt ihr Gedankengang zu Raven, der nun wohl so abwesend, wie sie die ganze Zeit.
Vorsichtig streicht sie über seine Hand, mit der anderen fährt sie ihm durch Haar, während sie ihm atemlos ins Ohr flüstert. „Hör auf daran zu denken.“ sie hat natürlich keine Ahnung, an was er denkt. Aber man kann wohl davon ausgehen, dass es nichts erfreuliches ist. „Lass uns aufhören in der Vergangenheit herum zu irren, Raven.“ Sanft aber bestimmt umschließen ihre Hände sein Gesicht, bringen ihn dazu sie anzusehen. „Lass mich nicht allein in dieser trostlosen Gegenwart zurück.“ Ihr Flüstern wird beständig leiser. Ihre Hände schleichen langsam von seinem Gesicht zu seinen Händen. Ihr Herzschlag bleibt beschleunigt und die Vergangenheit will sie nicht ganz aus ihrem Gedächtnis drängen lassen. Trotzdem umfassen ihre Finger Ravens Hände nachdrücklich. Ohne sich von seinen Augen zu lösen, wirkt sie einen Zauber, einen ihrer liebsten. Blumenbeschwörung. Denn Brooke will es den anderen Besuchern im Stadion gleich tun. Es ist eine schöne Geste, eine angemessene Geste, das würde sie Amundsen bestätigen.
Mit jeder weiteren Sekunde entfaltet sich mehr und mehr eine blaue Blüte in Ravens Händen. Schmetterlingsähnlich, mit einem leichten Silberhauch. Fidelia lucis.

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And you lean in for your last kiss,
Who in this world can ask me to resist?
Your hands cold as they find my neck...

(Mumford & Sons - Liar)


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Fr 3. Apr 2009, 01:20 
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Sie wollte gucken, ob sie beobachtet wird? Irgendwie ist das ja schon niedlich. Jeovany grinst leicht, als Mella erklärt, was sie eigentlich vorgehabt hatte und dass sie selber gar nicht beobachtet hat. Nein, er grinst durchaus auch während solcher Trauerfeiern. Die Toten wollten sicherlich nicht, dass sie Gesichter ziehen wie Zehn Tage Regenwetter oder so. Allerdings ist er zumindest so anständig, dass er nicht laut auflacht oder ähnliches und lieber nur weiter grinst und nickt. "Verstehe... man will ja auch ungern beobachtet werden. Aber warum sollte Jonathan dich beobachten? Ist ja nicht so, dass du ihm Rechenschaft schuldig bist?", fragt der Italiener schmunzelnd zurück. Zu einer Erwiderung von Mella kommt es aber nicht mehr, jedenfalls nicht vor der Rede des Schulleiters und mal ehrlich - Jeovany grinst vielleicht während einer Trauerfeier und lächelt vor sich hin, aber er hat dann doch noch so viel Anstand, nicht noch dazwischenzuquaken, wenn der Schulleiter spricht. Besonders bei einem solchen Thema. Da wird auch der Italiener still, streicht nur sacht mit dem Daumen über den Handrücken der Ravenclaw, die sich still und heimlich seine Hand geschnappt hat und lauscht den Worten, die der langbärtige Tattergreis da vorn auf der Empore von sich gibt.
Ergreifende Worte sind es und auch die darauffolgenden kleinen Geschichten der Angehörigen sind schön anzuhören, wenn auch ziemlich ... nun ja. Sie bringen einen zum Seufzen, weil man doch sehr genau weiß, dass diese Menschen, von denen geradeberichtet wird, nicht wieder zurückkommen werden und ganz sicher nie wieder solche Dinge machen. Sally zum Beispiel, die kleine Schwester von Kendrick. Den Worten seines Schlafsaalkameraden lauscht er auch ganz besonders aufmerksam.
Die darauffolgenden Schweigeminuten sind nun ganz hervorragend, um der Verstorbenen zu gedenken. Und man kann daran denken, wie sie so waren. Sofern man sie denn näher kannte. Gut, Jeovany kannte ein paar von ihnen - vielleicht nicht besonders gut oder besonders nahe stand er ihnen auch nicht, aber er kannte sie doch. Manche vom Sehen, manche weil sie in seinem Haus waren und wieder andere, wie Jake Matthews, weil sie in seiner Jahrgangsstufe waren. Doch wie man es auch dreht und wendet, man kann ihrer aller gedenken und selbst der wuselige Italiener schafft es, die fünf Schweigeminuten still und auch stumm zu überstehen. Allerdings atmet er danach auch fast ein wenig durch, als Paddywack wieder spricht und ein leises Murren kommt ihm über die Lippen, als der Ministeriumsbeamte noch ein paar Worte sagen darf - die oberflächlicher nicht sein könnten. Beileid aussprechen, bliblablubb. Dann aber wird er ein wenig aufmerksamer, denn der gute Mann sagt auch, dass einer der Schwarzmagier entkommen ist. Sowas aber auch - schlampig ist das Ministerium nun also auch noch? Er seufzt leise und schüttelt den Kopf. Nein, die können sicherlich auch nicht alles, das hat mit schlampiger Arbeit sicherlich nichts zu tun.

Auch Paddywack hat noch ein paar Worte zu sagen - für eine Trauerfeier wird reichlich viel gesprochen, findet der Italiener - und kurz darauf gibt es einige bunte Streifen am Firmament, wenn man es so sagen darf. Die Mahnmäler erheben sich - in buntem Glitzerstaub zerfallend - in die Lüfte und das ist doch ein schöner Abschluss. Wenn man so will, dann gehen die Seelen nun in Frieden. Der Gryffindor lächelt und lässt zwei weiße Rosen in seinen Händen entstehen, eine davon reicht er an Mella, damit sie sie gemeinsam ins Stadion hinab werfen können. Anschließend bleibt er noch an seinem Platz und setzt sich wieder, sie anschauend. "Ich weiß nicht, ob man das einfach so daher sagen kann... aber hast du nach dieser kleinen Veranstaltung schon was vor? Wenn nicht, dann könnten wir ein wenig herumlaufen, das hier sacken lassen oder so.", schlägt er mit einem Lächeln vor. Paddywack hat es ja gesagt - das Leben wartet.

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Fr 3. Apr 2009, 01:45 
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7. Klasse Hufflepuff
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Schlussendlich hat sie dann die ganze Zeit doch allein hier verbracht. Aber das stört nicht wirklich. Manchmal tut es auch gut, allein zu sein. Selbst, wenn man dem geselligen Haus Hufflepuff angehört und dazu noch eine wuselige Waliserin ist. Nein, manchmal braucht man das auch. So hat sie mit Hilfe ihres kleinen Fernglases (das so hübsch klein und unaufdringlich ist, dass man nicht mal Anstoß daran nehmen konnte) die halbe Zeit der Trauerfeier damit zugebracht, die Anwesenden mittels des integrierten Zooms zu beobachten.
Und es war durchaus interessant die einzelnen Leute zu beobachten, wie sie die Trauer so aufnehmen und verarbeiten. Ganz besonders interessant findet sie dabei die Reaktionen jener, die eigentlich gar nicht da sein wollten und das mit jeder Faser und jeder Gestik und Mimik ihres Gesichts ausdrücken - dann aber im krassen Gegensatz zu ihren Eltern stehen, die sehr wohl hier sein wollen um herumzuheucheln. Die Waliserin rümpft die Nase, als sie gerade Ned Hawke beobachtet, der sehr wohl NICHT hier sein will. Aber dennoch hier ist und da brav neben jenen Erwachsenen sitzt, die wohl seine Eltern sind. Und die wirken doch sehr sehr bedrückt und betroffen und irgendwie glaubt sie nicht einen Deut davon, was die da vorspielen. Daher wendet sie sich auch rasch ab und sucht weiter. Morven... wo ist Morven Sutherland... da. Zoom auf Morven. Das Mädchen wirkt bedrückt - klar.. sie war laut Christopher (und allen Zeitungen) ja auch mitten im Geschehen, eine der Hauptakteure sozusagen. Immerhin wurde sie ja durch halb Hogsmeade geschleift auf dem Weg zur Barriere, genau wie Brooke, die garantiert auch von allen ausgefragt wurde. Vorhin hat sie sie zusammen mit Raven gesehen und sie wirkten doch beide einigermaßen gut drauf, sofern man heute gut drauf sein kann. Das ist gut. Aber weiter zu Morven.
Sie wirkt bedrückt - und die stolzen Angehörigen da neben ihr wirken mal wieder so wie 'wir müssen hier sein, damit wir was sind'. Brr... nein, sowas mag sie ja ganz und gar nicht. Stirnrunzelnd beobachtet die Waliserin, wie die Blondine aufsteht und sich davon machen will, aber dann von einem Mitschüler aufgehalten wird. Mh... warum hat er sie nicht einfach gehen lassen? Rhonda schüttelt den Kopf, muss dann aber ihren Blick von den Menschen ab- und sich lieber Paddywack zuwenden, der seine Rede beginnt und schließlich auch fünf Schweigeminuten ausspricht, in denen die Hufflepuff auch ihr Fernglas Fernglas sein lässt. Stattdessen gedenkt sie brav. Nämlich allen voran Chiara, die nun hoffentlich an einem besseren Ort mit weniger Leid ist.
Die Waliserin blinzelt ein paar aufkommende Tränen weg und mahnt sich innerlich zur Ordnung. Natürlich wäre es nur recht, jetzt zu weinen, aber das will sie nicht. Wäre bestimmt auch nicht in Chiaras Sinne gewesen jetzt herumzuheulen. Stattdessen denkt sie daran, wie schön es war, mit ihr zusammen zu trainieren und mit ihr zusammen die Gegner fertigzumachen. Wie oft hatten sie zusammen die gegnerischen Jäger in die Zange genommen, die Klatscher auf sie gehetzt? Ein leichtes Lächeln huscht über ihre Züge, es war immer wieder schön gewesen. Noch immer in Erinnerung daran, wie sie wunderbare Spiele bestritten hatten, überhört die Waliserin fast noch die weitere Rede des Schulleiters und die des Ministeriumsbeamten. Als es dann aber daran geht, Blumen hinabzuwerfen, holt sie die Blüten hervor, die sie schon vorsorglich mitgebracht hatte. Sie kennt den Brauch, Blumen zu werfen. Und das macht sie auch jetzt - mit einem Lächeln, weil sie ganz fest daran glaubt, dass Chiara Field nun in Annwn ist. Und dort geht es ihr gut.

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Fr 3. Apr 2009, 02:25 
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Heiler-Novize
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Ein leises 'Shh' kommt ihm über die Lippen, als sie doch fast wirklich noch vor ihm wegrückt. Nein, sie muss vor ihm keine Angst haben, auch keine noch so reflexartige Angst. So hält er sie einfach fest, als sie sich schließlich doch von ihm einfangen lässt und wirft seiner Mutter über die Schulter einen kurzen Blick zu. Diese mustert die Szenerie aufmerksam, nickt dann aber, als sie sieht, dass ihr Jüngster offenbar alles unter Kontrolle hat und schweigt vorbildlich und angemessen lang. Wobei sie auch länger schweigt, denn sie hat nicht vor, das Wort zu erheben, während der Schulleiter seine weiteren Worte an die Gesellschaft richtet. Aus den Augenwinkeln kann sie sehen, dass Rhyll Isadora auch wieder loslässt und konzentriert sich einstweilen wieder auf den Schulleiter und den Ministeriumsbeamten, der nur wenig informative Dinge von sich gibt. Natürlich weiß die Geschäftsfrau längst, was mit den Taugenichtsen von Schwarzmagiern geschehen ist - auch dass der flüchtige Isgar Asgrim so gut wie unauffindbar zu sein scheint. Aber das bleibt nur eine Frage der Zeit, bis auch der gefunden worden ist und wenn sie selber ihre Finger da mit rein bringen muss. Unauffällig natürlich. Aber ein wenig Geld fließen lassen hat meist schon viel genutzt und sie würde doch wirklich gern wissen, wer es sich erdreistet hat, diesem Kerl zu helfen. Denn dass Hogwarts und Hogsmeade zum Zeitpunkt seiner Flucht abgeriegelt waren, steht außer Frage.
Der Beamte bekommt auch von Rhyll die nötige Aufmerksamkeit zuteil, nachdem er sich vergewissert hat, dass es Isadora wieder einigermaßen gut geht. Er erwidert ihr Lächeln ein wenig zaghaft, immerhin lächelt er sie für gewöhnlich eher an, wenn sie allein sind und nicht wie jetzt, in einer richtiggehenden Masse sitzen. Aber hier nimmt eh keiner Notiz von ihnen, alle Augen sind auf den Beamten der Sonderkommission - oder was auch immer er darstellt - gerichtet und nicht auf ihn und Isadora. So wird das Lächeln nicht ganz so flüchtig, wie es hätte ausfallen können und in seinem Blick ist ein 'wir reden nachher mal' zu lesen, wenn sie es richtig deutet. Nachher, wenn seine Eltern sie gehen lassen, versteht sich.

Paddywack spricht wieder - es sind abschließende Worte, die auch die Trauerfeier beenden. Schöne Worte, wie Rhyll findet und angemessen sind sie auch. Dem folgenden Farbspektakel steht er allerdings ein wenig skeptisch gegenüber. Natürlich ist es eine schöne Geste, aber es wirkt irgendwie... übertrieben. Fast so, als würde nun aufgesetzte Fröhlichkeit versprüht werden - nur damit auch alle wieder glücklich sein können. Der Slytherin unterdrückt gekonnt ein Seufzen, dann schaut er zu, wie die ersten Blumen aufs Feld fliegen. Nun, das wiederum ist eine sehr schöne Geste, die er auch persönlich gern hat und daher zieht er ebenfalls seinen Stab hervor und lässt ein Paar weißer Lilien erscheinen. Eine davon reicht er Isadora, lächelt sie an und lässt seine Blume auch schon hinunter aufs Stadion segeln.
Nun ist es offiziell vorbei - und er schaut fragend zu seiner Mutter, ob sie denn gehen könnten. Unterstrichen mit einem leisen 'Sie fühlt sich scheinbar noch nicht so ganz wohl, ich würde sie gern hier fortbringen' - und Grace Hemslaye hat auch nichts dagegen, besteht allerdings darauf, dass sie noch ein paar Minuten warten, bis die meisten sich schon aufmachen, das Stadion zu verlassen. Immerhin soll es nicht aussehen, als würden die Hemslayes kommen, sich das angucken und dann gleich wieder verschwinden. Der Schein muss immerhin gewahrt werden und das bitte immer und zu jeder Tageszeit. Auch an solchen Tagen. So dauert es noch ein Weilchen, ehe Rhyll mit Isadora das Weite suchen darf.

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~*~Hogwartsplay-Spammer Deluxe~*~


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Fr 3. Apr 2009, 09:41 
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Wildhüter
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Beziehung: Verlobt mit Brooke Lucid
"Hör auf daran zu denken."
Raven fragt sich für einen Moment, woher sie weiß, woran er denkt. Dann wird ihm klar, dass sie es nicht weiß, nicht wissen kann. Sie merkt nur, dass er an etwas denkt, das ihm nicht gut tut. Aber das ist egal. Es ist egal, ob etwas gut tut oder nicht, das verdammte Leben ist kein Ponyhof. Für sie etwa? Muss sie sich und anderen immer alles schönreden? Raven schluckt trocken und versucht, nicht wütend auf sie zu sein. Es fühlt sich wie ein Verbrechen an, auf Brooke wütend zu sein. Sie ist sein Ein und Alles, seine lebende Heilmagie. Er darf nicht wütend auf sie sein, ganz gleich, was sie tut. Ganz gleich, was sie tut ... Ist das ein Freibrief? Er würde, wenn sie fremdginge, den anderen Kerl zu Brei zerstampfen, ihr allerdings nicht einmal böse sein. Das weiß er, denn er hat oft darüber nachgedacht, wie eifersüchtige Menschen es eben zu tun pflegen. Kann das richtig sein? Kann das gut sein, ihr einen Freibrief zu geben? Hat er so viel Angst, ohne sie leben zu müssen?
Ihre weiteren Worte hat er kaum mitbekommen, doch dann zwingt sie ihn, sie anzusehen. Raven blinzelt, lässt sich von ihren Augen gefangen nehmen. Nein, natürlich lässt er sie nicht zurück, nirgends, niemals. Er würde durch Feuer gehen, um bei ihr zu sein. Er würde den verdammten Hades durchwandeln, um zu ihr zu gelangen. Aber Raven spürt Widerwillen gegen die heile Welt. Ihre heile Welt, die generelle heile Welt. Seine Welt war nie heil. So zu tun, als wäre es jetzt der Fall, scheint ihm seine Vergangenheit zu verhöhnen. Man kann vieles verdrängen, manches vergessen, aber wenn man zu viel erlebt hat, dann bleibt ein Teil von einem für immer dort. Und es muss und wird scheitern, wenn der Rest von einem versucht, in einer ganz anderen Welt zu leben.

Er senkt den Blick, als er in seinen Händen etwas spürt. Es fühlt sich an, als würde sich ein seidiges, federleichtes Wesen darin bewegen. Es ist eine Blume und sie besänftigt Ravens Aggressionen und seine Grübelei wird davon unterbrochen. Er sieht sich um. Sieht, wie die anderen Besucher sich langsam erheben und Blumen hinab auf den Rasen werfen. Für die Toten. Aber was haben die Toten davon? Was haben seine Eltern davon, dass der Friedhofsgärtner Stiefmütterchen auf ihren Gräbern pflanzt? Violett und Blau - Finch McCloud. Violett und Weiß - Siskie McCloud. Sie haben gar nichts davon.
Raven steht auf, wie in Trance, als hätte jemand anderes für ihn diese Entscheidung getroffen. Er tritt wie ferngesteuert an die Balustrade, nimmt neben sich wahr, wie eine weinende Frau eine Nelke wirft, macht dann selbst diese Bewegung und sieht der blauen Blume nach, die Brooke geschaffen hat. Sie gesellt sich zu den vielen anderen, man kann sie kaum mehr als einzelne Blumen unterscheiden. Werden sie hier verrotten oder wird Amundsen sie wegschaffen und zu Dünger verwandeln? Dünger. Nicht mehr als das sind doch auch die Toten. Sie werden zersetzt, von Würmern zerfressen, bereichern die Erde mit ihren Säften. Angewidert wendet Raven sich ab, denkt erst jetzt wieder an Brooke, die er ansieht, fast gänzlich ohne Liebe im Blick.
"Ich muss allein sein.", sagt er. Dann macht er von seinen Ellbogen Gebrauch, um sich durch die im Gehen begriffene Menge zu drängen. Rücksichtslos forciert er seinen Weg durch die Trauergäste, die ihm herzlich egal sind. Die meisten von ihnen vergessen doch sowieso gleich wieder, weshalb sie hier waren. Bis auf die wenigen, die wirklich betroffen sind. Die wirklich etwas verloren haben. Aber auch die sind ihm egal, es ist ihm gerade alles egal. Brooke wird sich schon zu beschäftigen wissen. Vielleicht mit ihrem mentalen Ponyhof.

(Am See)

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I found a life worth living
I want to feel alive
I want to do more than just survive


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Fr 3. Apr 2009, 10:09 
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Registriert: Sa 7. Okt 2006, 20:01
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Dante findet es irgendwie romantisch, auf eine Rosamunde-Pilcher-Art. Sèitheach starrt Leander ein Loch in den Kopf und sieht aus, als wäre jede einzelne Minute eine Qual. Jetzt hat er so lange gewartet, da kann es ihm doch nicht so schwer fallen, noch ein wenig länger zu warten? Doch, kann es, tut es. Wem würde es anders gehen? Dante fragt sich, wo Katie ist. Nimmt sie etwa nicht teil? Kann sie wirklich weggeblieben sein? Dafür gäbe es nur wenige Erklärungen. Sie könnte aufgehalten worden sein, doch dabei muss es sich schon um etwas sehr wichtiges handeln. Sie könnte beschlossen haben, nicht zu erscheinen, weil die Trauerfeier sie mehr aufwühlt, als sie dachte. Oder sie ... nein, weiter gibt es da nichts. Es muss eine der beiden Erklärungen sein, sollte sie wirklich nicht hier im Stadion sitzen. Natürlich kann Dante sie nur einfach nicht entdeckt haben, immerhin ist das Ding riesig und es sind Unmengen an Menschen da. Er beschließt, bei dieser Deutung vorerst zu verbleiben, bis er Katie findet und hört, wie es ihr ergangen ist. Schade ist es trotzdem, er hätte gerne neben ihr gesessen. Sèitheach ist kein guter Ersatz. Er hat jemand anderen im Kopf und er ist, na ja, eben einfach nicht Katie. Würde komisch kommen, wenn Dante seine Hand nähme oder den Arm um ihn legen würde.

Paddywacks Rede und auch die der anderen sind weder lang genug, um zu langweilen, noch kurz genug, um sich der Pietätlosigkeit schuldig zu machen. Sie sind genau richtig und die Worte sind, selbst von in Tränen ausbrechenden Personen, gut gewählt. Sie alle geben sich große Mühe, die Opfer zu ehren. Ihnen die letzte Ehre zu erweisen, wie es so hübsch heißt. Viele von ihnen waren sicherlich auf den richtigen Beerdigungen und haben schon Abschied genommen. Dante denkt, wie sollte es auch anders sein, an die Beerdigung seiner Mutter. Sie hat ein sehr schönes Grab, mit einem efeubewachsenen Engel, der liebevoll hinab auf das Grab blickt. Es war nicht leicht, Abschied zu nehmen. Eigentlich muss er das jedes Mal aufs Neue tun, wenn er das Grab besucht. Aber das ist in Ordnung so.
Dante erhebt sich als einer der ersten und überlegt kurz, welche Blume er dem Blumenteppich hinzugesellen will. Wie wäre es mit einer weißen Zinnie? Dante zückt seinen Stab und zeichnet ein Symbol in die Luft. Die erscheinende Blume landet sanft in seiner Hand. Mit einem seichten Lächeln wirft er die Blume hinunter und wendet sich sofort um; er muss nicht sehen, wo sie landet. Mit seiner Wahl ist er zufrieden, er hat sich an der Blumensprache orientiert. Sèitheach würde er Erysium empfehlen, allerdings für Leander. Oder nein, besser eine Iris. Ist der eigentlich noch da oder schon auf dem Weg zu seinem Ravenclaw?

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Fr 3. Apr 2009, 18:42 
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Wenn Morven gehofft hatte, Jonathan würde einfach ein „Ok, lass uns gehen.“ von sich geben und sie begleiten, so hatte sich die blonde Schottin geirrt. Statt mit zu gehen, hält er sie weiterhin fest und fährt damit fort, eindringlich auf sie einzureden. Innerlich ist Morven mehr als erzürnt, kaschiert ihre Gefühle nach Außen hin jedoch mit Eiseskälte. Was erlaubt sich Jonathan überhaupt, darüber zu mutmaßen, was ihr egal ist oder nicht? Er kennt weder ihre Gefühlswelt noch ihre Familienverwicklungen.
„Vielen Dank dafür, dass du mir meine Situation nochmal so überaus deutlich unter die Nase reibst, Jonathan…das ist ungemein aufbauend und Trost spendend.“, zischt Morven ihm mit triefendem Sarkasmus entgegen und entreißt ihm endlich ihren Arm, um ihn daraufhin gegen ihre Brust zu pressen. Natürlich weiß sie selbst nur zu gut, dass sie sich ihrer Familie nicht widersetzen kann und sich deren Willen fügen muss – aber das von ihrem Mitschüler ausgesprochen zu hören ist ihr, als reibe man Salz in eine offene Wunde.
„Und es überrascht mich, dass du meinst, meine Gedanken so genau zu kennen – wobei ich dich enttäuschen muss – mir ist weder egal, was über mich geredet wird, noch wie der Ruf meiner Familie steht, schließlich gehöre ich dazu – ob ich das nun will oder nicht. Und was mit meiner Zukunft ist…darüber habe ich nicht zu entscheiden, nicht wahr? Wobei mein Vater mich nicht vorzeitig von der Schule nehmen wird, nur weil ich die Teilnahme dieser Zeremonie unterbrochen habe. Dafür würde es schon anderer Gründe bedürfen. Er ist der Meinung, eine Dame meines Standes sollte so viel gute Bildung genießen, wie möglich – ehe man sie später dann in einem Herrenhaus an unsichtbare Ketten legt.“
Bitter sieht Morven den ihr gegenüber stehenden Jungen an und atmet dann tief durch, um sich wieder ein wenig zu fangen. Sicher, Jonathan meint es bestimmt nur gut, aber er weiß einfach zu wenig von ihr. Der Zorn verebbt allmählich und zurück bleibt Erschöpfung und Traurigkeit.
„Du kannst mir nicht helfen, Jonny. Mein Vater hat mir das Leben schon früher schwer gemacht und wird es weiterhin tun – ob dir das gefällt oder nicht. Wenn du nicht willst, dass ich Ärger bekomme, dann werden wir keine Freunde mehr sein und uns treffen dürfen…mein Vater ist nämlich der Meinung, ein Junge könnte mir den Kopf verdrehen und mich auf dumme Gedanken bringen. DAS wäre dann wohl ein Grund, um mich von der Schule zu nehmen…sollte so was jemals passieren und meine Familie davon Wind bekommen.“

Morvens Blick wandert in Richtung des Spielfeldes, wo der Schuldirektor gerade die Zeremonie mit ein paar letzten Worten beendet. Die Ravenclaw hält daher inne, lauscht und mustert dann die sich im Wind auflösenden Gedenksteine, sowie die nun fallenden Blumen. Sie selbst zückt ihren Zauberstab, beschwört eine weiße Lilie herauf und wirft sie anschließend über das oberste Treppengeländer hinunter auf das Spielfeld.
„Komm in einer halben Stunde zum See…zur Bank, du weißt welche? Dort können wir dann ein wenig reden, wenn du es willst.“, wendet sich Morven letztlich wieder Jonathan zu. „Ich werde meine Eltern noch verabschieden…und versuche dann nachzukommen.“ Damit dreht sie sich von ihm weg, verlässt die Treppe wieder nach oben und geht durch die Reihen zurück, um wieder zu ihren Eltern zu gelangen. Gut, sie reißt sich zusammen und Jonathan hat es geschafft, dass sie wieder zu ihrem Vater zurückgeht, sich kurz für ihre Störung entschuldigt und sich dann wieder setzt – doch sie tut es mit Widerwillen. Nicht ihrem Vater zuliebe und auch nicht für Jonny. Es hat mehr mit der Erinnerung an ihre guten Marnieren zu tun. Und damit, dass je eher sie das hier hinter sich hat, desto früher ist sie frei dorthin zu gehen, wohin sie hier möchte. In dem Fall zur Bank am See, in der Hoffnung, dort mit Jonathan ein wenig reden zu können. Ohne lauschende Ohren und wachsame Augen der Eltern und anderer Mitschüler. Etwas, das sie wirklich ernsthaft tun sollten.


[ --> Hogwarts - am See, 20. Mai ]

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Sa 4. Apr 2009, 17:25 
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Tannahs Hand, die sich ihrem Gesicht nähert, bemerkt sie nicht. Die Wärme an ihrer Hand und die sanfte Berührung der Freundin jedoch schon. Ohne dass sie darüber nachdenkt, drückt sie die Hand der Hufflepuff leicht, man könnte es als ein tonloses ‚Danke’ interpretieren und lehnt sich leicht mit der Schulter an die der Freundin. Die Tränen die bleiben verborgen, auch wenn sie sich fühlt, als würden Dämme in ihr brechen, so schießt das Wasser dennoch nicht hinaus. Eher noch brennen ihre Augen, weil sie so trocken sind. Da erinnert sie sich an eine Tätigkeit, Blinzeln genannt. Ihr Kopf wendet sich leicht ihrer Freundin zu, das kleine Lächeln wird registriert und mit einem tiefen Einatmen erwidert. Die Menschen, die sich gerade an ihnen vorbeidrängen bemerkt sie nicht, steht also auch nicht auf, was es den passierenden Trauernden erschwert ohne Rempeln zu den freien Plätzen an Lynns Seite zu gelangen. Auch hört sie das Stimmengewirr und die von verschiedenen Seiten zu vernehmenden, nur halb unterdrückten Schluchzer nur als eine Art gleichmäßiges Summen in ihrem Kopf. Nimmt also auch dies nicht wahr. Irgendwie hat der Nebel wieder Einzug gehalten, jetzt ist er tiefer in ihr als zuvor, so als würde ihr Körper einem einprogrammierten Sicherheitssystem folgen, das sie vor noch mehr bedrückenden Einflüssen von Außen zu schützen versucht.
Abrupt hebt sich der Kopf der Gryffindor von der Schulter ihrer Freundin, deren Hand sie nun fester hält. Ihr Blick ist nach unten ins Stadion gerichtet, dort wo der Schulleiter so eben seine Stimme erhoben hat. Diese dringt wieder zu ihr vor und auf einmal findet sie sich in einer Situation wieder, die so auch oft beim Fliegen passiert. Der (Luft-)Druck beim Abheben und Landen des Flugzeuges verändert sich, wodurch die Ohren sich oft wie verstopft anfühlen, man hört nichts mehr so akzentuiert wie normalerweise und manchmal mischen sich auch Schmerzen in die Abwesenheit von gutem Gehör. Das Gähnen oder Schlucken, was die Gehörgänge von diesem Druck befreit, das war Paddywacks Stimme für Lynn. Nun nimmt sie alles viel zu laut war, viel zu definiert, fast unwirklich. Sie hat das Gefühl das Schlucken des Sprechenden hören zu können, auch wenn das natürlich Humbug ist.
In den Schweigeminuten nimmt sie ihre Hufflepuff-Freundin zaghaft und unsicherer als üblich in den Arm und blickt sie danach leicht schuldbewusst und entschuldigend an. Bevor sie jedoch ihre Stimme erklingen lassen kann, tut dies schon wieder ein anderer. Wieder ihr verehrter Schulleiter. Ja.. das Leben. Vielleicht hätte sie die Rede aufnehmen sollen oder anders ihrem Vater zukommen lassen. Diese Worte sollte er sich einmal zu Herzen nehmen. Sicher hätte Lynns Mutter es nicht gewollt, dass sie beide darunter so leiden, sondern eher, dass sie ihr Leben auch ohne sie meistern. Zusammen. Und genau das verhinderte erst die lange Suche nach den Mördern, auf die sich der Vater begab und danach erschwerte es seine Trauer. Und sie tut es noch. Aber was kann Lynn denn dafür, dass sie ihrer Mutter so ähnlich sieht… es tut ihr ja auch leid, dass sie ihren Vater dadurch immer wieder an seinen Verlust erinnert, aber sie ist eben kein Gestaltenwandler, was sie manchmal wirklich gerne wäre..

Die Menschen, die sich erheben und Blumen fallen lassen, wodurch das Stadion bald bunt zwischen den vielen dunkel-gekleideten Menschen hervorsticht, geben Lynn wieder den Impuls zu handeln. Sie steht auf, strafft sich, blickt dann zu ihrer Freundin, die sie durch ihre Hand-Verbindung leicht mit vom Sitz hochgezogen hat. „Lass uns gehen.“
Auf dem Weg durch die sich zurück in ihr altes Leben bewegende Masse spricht sie nicht. Erst als sie wieder mehr Freiraum haben, die Menschenmasse hinter ihnen sich so langsam auflöst und sie wieder in der Nähe des Sees angelangt sind, bleibt Lynn stehen.
„Danke, dass du da warst“, setzt sie an, ihre Augen dabei auf die der Hufflepuff gerichtet. „Und entschuldige, dass ich so seltsam war im Stadion.. und dadurch nicht für dich da war. Ich weiß selbst nicht, was in mich gefahren ist.“ Und das weiß sie wirklich nicht. Erinnerungen sind ja auch kaum welche da, wie auch, wenn keine Sinneswahrnehmung verarbeitet wurde.

[--> Am See]

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If I find them tolerable, I tolerate them; if I find them too obnoxious, I break them.
I am free because I know that I alone am morally responsible for everything I do.
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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: So 5. Apr 2009, 12:51 
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Mit geschlossenen Augen lauscht der dunkeblonde Slytherin den Worten des Schulleiters. Doch jene ergreifenden Worte gehen bei Ned Hawke an einem Ohr rein und am anderen wieder raus. Es interessiert ihn einen feuchten Kehrricht, was Paddywack da zusagen hat. Er ist nur gezwungenermaßen hier und wird deshalb auch nicht so tun als würde ihn der Hogsmeade Vorfall treffen. Wieso herumheucheln und anderen etwas vormachen, was man keineswegs so meint? Das ist nicht Neds Art. Er tut und sagt nur das, was wirklich in seinem Sinne ist und dazu gehört ganz bestimmt nicht Mitleid fröhnen für die Toten, die er nicht einmal wirklich gekannt hat. Neds Augen schwenken kurz hinab auf die Gedenkmäler der verstorbenen Mitschüler. Emotionslos blickt er auf ihre lächelnden Gesichter, fühlt in sich hinein, lässt sich das kleine Wörtchen 'Mitgefühl' durch den Kopf gehen, welches eine so tiefsinnige Bedeutung haben sollte, auch für den Slytherin, aber da ist kein Gefühl von 'Mitgefühl' in seinem Innern, da ist nur diese gähnende Langweile und der Missmut hier sein zu müssen.

Ned lässt wieder von den Bildern ab und sieht wieder hinüber zum Schulleiter, der nun fünf Schweigeminuten ausruft. Genervt und nun mit hervogehaltener Hand gähnend verschrenkt er die Arme wieder vor der Brust und schließt die Augen. Man könnte denken der Slyltherin hält hier ein kleines Nickerchen und manch einem missfällt es zutiefst, weil es eine unverfrorene Unverschämtheit ist es sich während solcher Schweigeminuten gemütlich zu machen und sich auszuruhen. Wofür gibt es denn ein Bett? Diese wenigen Minuten sollten doch wohl ganz den Opfern des 13. Mai's gehören. Mit Wehmut sollte man an sie denken und ihnen Respekt zollen. Doch da das so gar nicht in Neds Sinne ist, erwägt er es auch sicherlich nicht zu tun. Es wäre ihm ein Greul die Opfer zu gedenken. Was hat er denn davon? Dem Vater wird dieses Verhalten selbstverständlich ebenso wenig gefallen, da ist er sich sicher und wieder erwägt er nicht ihm einen kurzen Seitenblick zu schenken, dazu ist er dann doch wieder zu feige.

Die Schweigeminuten finden ein Ende als Paddywack wieder die Stimme erhebt und wieder Aufruhr um den Slytherin herrscht. Zudem auch allgemeine Aufbruchstimmung, doch noch hat die ganze Szenerie kein Ende gefunden. Es kommt noch eine faktenreiche Rede eines Minesteriums Sonderbeauftragten. Das erweckt dann doch das Interesse bei dem dunkelblonden Slytherin und so verfolgt er auch aufmerksam dessen Worten. Ein Schwarzmagier läuft also noch frei umher. Na da kann man doch nur hoffen, dass dieser bald gefasst wird und seinen anderen Leidensgenossen so bald wie möglich nach Askaban folgt. Höhnisch lächelnd lockert er wieder seine Haltung und beschaut nun äußerst skeptisch und mit hochgezogenen Brauen die sich auflösenden Gedenkmäler. Neds Blick schwenkt durch die Reihen und den starren Blicken und ergreifenden Aufstöhnern und Schluchzern zufolge hat er Mühe nicht in belustigendes Gelächter auszubrechen. Das würde wohl noch die Krone zu allem Übel aufsetzen. Danach könnte er sich womöglich nirgendwo mehr blicken lassen und schon gar nicht mehr beim Stiefvater, der würde ihn glatt verstoßen, trotz Flehen der Mutter.

Paddywack richtet sich schlussendlich noch ein letztes Mal auf und lässt eine Blume erscheinen, die er dem vollends leergefegten Oval in der Mitte des Stadions übergibt. Verächtlich beobachtet Ned die Trauergäste im Stadion, wie sie die Geste nacheifern und verschiedenfarbige Blumen hinabwerfen. Der Slytherin zieht es natürlich nicht in Betracht es ihnen gleichzutun, doch dann reicht ihm eine zierliche Hand, augenscheinlich die der Mutter, eine hellrosafarbene Orchidee. Eine unmissverständliche Aufforderung. Ned hebt das Haupt und schaut die Mutter an. Sie steht und ihr tränenbefeuchtetes Gesicht ist mit einem unerträglich mitfühlenden Blick geziert. Stöhnend richtet der Slytherin sich nun ebenfalls auf und nimmt die Orchidee wiederstrebend entgegen. Er kann der Mutter diese Bitte einfach nicht abschlagen, denn die Trauer der Mutter ist echt und keinesfalls geschauspielert, ganz im Gegenteil zu dem Stiefvater der eine aufgesetzte Trauermiene an den Tag legt und nun verständnisvoll betroffenden Angehörigen reihum die Hände schüttelt und sein Beileid bekundet. Der Slytherin verzieht augenblicklich das Gesicht. Dann betrachtet er die Blüte in seiner Hand und deren Farbe gefällt ihm so gar nicht. Die Mutter hätte ihm auch ruhig eine anders farbige Blüte heraufbeschwören können. Hellrosa. Er ist doch kein Mädchen oder ein gar gottverdammter Homo. Hmpf.

Nachdem Ned nun seine Blume den anderen Blumen hinab zu der Stadionmitte hinterhergeworfen hat, wird er auch schon von einer großen, kräftigen Hand herumgedreht. Da steht der Slytherin nun von Angesicht zu Angesicht vor Lloyd Finney. Sein Blick ist durchdringend und die zornig funkelnden Augen liegen beängstigend auf den Grünbraunen. Kein Wort kommt dem Slytherin über die Lippen, nur der schwache Versuch eines beschwichtigen Lächelns zieht über seine Züge. Lloyd verstärkt seinen Griff und als er zu dem Stiefsohn spricht, bewegen sich die Lippen kaum merklich und der Ton seiner Stimme trägt etwas undefinierbar Beängstigendes mit sich. "So mein Lieber, dann werden wir uns, sobald hier ein wenig Ruhe einkehrt ist auch zurückziehen. Aber bevor wir dich wieder verlassen, habe ich augenscheinlich noch ein ernstes Wörtchen mit dir unter vier Augen zu führen." Abschließend macht er noch eine Geste, die auf ihn und Ned deutet, bevor er auch wieder von dem Jungen ablässt, ohne ihm jedoch nicht noch einen letzten zornigen Blick zu schenken. Ned blinzelt und verharrt wie festgefroren auf der Stelle.

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my mind
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and it's
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this mansion.


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: So 5. Apr 2009, 23:56 
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[erster Post]

Die Schritte des Jungen sind langsam und schwach. Er erreicht das Stadion etwas verspätet, der Schulleiter hat schon angefangen zu reden. Corwin hat lange überlegt ob er zu der Trauerfeier gehen sollte, er war sich nicht sicher wie er dort reagieren sollte. Auf die Freunde und Verwandten der Opfer und auf die Tränen und verzweifelten Gesichtsausdrücke. Er hat keinen dieser Opfer wirklich gut gekannt, nur vom Sehen, aber das genügt ihm um in eine stille Trauer zu fallen. Es ist schlimm, dass Menschen bei diesem Vorfall sterben mussten. Es ist schlimm, dass die Verwandten und Freunde der Opfer nie mehr Zeit mit ihren Lieben verbringen konnten. Es ist schlimm, wie die Schüler gestorben waren. Es ist alles schlimm.

Corwin weiß genau wie es sich anfühlt, jemanden zu verlieren, den man liebt. Jeder muss eines Tages Abschied nehmen und jeder weiß das, aber vorbereitet ist man niemals darauf. Nach dem Verlust fühlt sich alles falsch an. Es fühlt sich falsch an zu essen, es fühlt sich falsch an zu schlafen, es fühlt sich falsch an zu trinken. Es fühlt sich falsch an zu leben. Man hat das Gefühl man verrät den Toten, indem man weiterlebt, ohne ihn.
Nach Collins Tod waren auch viele Leute zu Corwin gekommen um ihr Beileid auszusprechen. Sie erzählten ihm wie Leid es ihnen tat und wie sehr sie den Jungen geliebt hatten. Und Corwin wusste bei manchen Leuten nicht einmal wer sie waren. Manche hatte er noch nie zuvor gesehen. Sie sagten, dass sie immer für einen da seien, wenn was ist, doch ihr Versprechen halten sie dann doch nicht. So sind Menschen.
Diese Worte waren ja lieb und nett gemeint, aber sie halfen einem nicht. Sie waren aus Höflichkeit dahin gesprochen. Und deswegen wird Corwin nach der Trauerfeier auch nicht zu den Angehörigen gehen um ihnen sein Beileid auszusprechen. Er hat die Opfer kaum gekannt und die Angehörigen kannten Corwin nicht, was also sollten sie mit einem aus Höflichkeit gesagtem "Mein Beileid" eines fremden Jungen anfangen ...

Während seiner Gedanken sind die fünf Schweigeminuten eingetreten. Der Hufflepuff steht noch immer im Hintergrund wo nicht sehr viele Schüler waren. Er blickt über die schwarze Menge, und über die stillen Tränen die einige vergießen. Danach gleitet sein Blick über die Steine. Jeder dieser Schüler hatte wahrscheinlich etwas ganz besonderes an sich gehabt. Für jeden dieser Schüler war der Tod viel zu früh gekommen. Und jeder dieser Schüler hatte es verdient ein Leben nach dem Tod zu haben. Corwin wünscht und hofft dies für sie. Es kann nicht sein, dass nichts von ihnen bleibt, sie müssen weiterleben. Irgendwo, in ihrer eigenen Welt.
Er hätte nie gedacht, dass in Hogwarts mal sowas passiert und es hätte genauso gut ihn treffen können, als er ziellos in Hogsmeade herumgerannt ist. Oder Rosie, die in dem Café von einem Schwarzmagier überfallen wurde. Er hat sie seitdem nicht mehr gesprochen. Er weiß nur, dass sie lebte und dass ihre Eltern gekommen waren.
Als Corwins Eltern von dem Überfall erfuhren, hatten sie auch angeboten anzureisen. Doch Corwin hatte abgelehnt. Zum einen, weil er irgendwie nicht wollte, dass die beiden Muggel in Hogwarts waren und zum anderen, weil sie ihn dann ständig begleiten und bewachen würden. Nein es wäre besser wenn sie nur durch Briefe in Kontakt blieben.

Für ihn vergehen die Minuten sehr schnell und er schaut noch zu wie sich die Steine in der Mitte des Stadions auflösen und in den Himmel steigen. In ihre Welt. Lebt in Frieden und grüßt Collin von mir! sagt er in Gedanken zu den Opfern. Dann wirft er ebenfalls eine sich selbst gezauberte Blume in das Blumenmeer und geht.
Am Eingang bleibt er noch stehen und betrachten jeden einzelnen der austritt. Manchen nickt er zu. Er hat eigentlich vor auf Rosie zu warten, denn er hat einiges zu erklären.


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