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BeitragVerfasst: Di 5. Jun 2007, 20:09 
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7. Klasse Hufflepuff
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(<<Zaubertränke – 7.September)

Ein überflüssiger Blick auf die Uhr. Wieder ein Seufzer und Brooke beschleunigt ihre Schritte. Warum beeilt sie sich eigentlich so? Sie hat ja nicht mal eine genaue Zeitangabe, obgleich Mr McCloud wenig von ihnen hält, wie er ja schon oft genug mit seinen Verspätungen im Unterricht unter Beweis gestellt hat. Sofern er denn überhaupt erscheint.
Ob er kommt? Doofe Frage, er hat sie schließlich dorthin gebeten…oder eingeladen…wie waren seine Worte… ‚wenn du willst’…was hat das mit wollen zu tun, sie muss kommen, sie kann gar nicht mehr anders.
Und selbst wenn er nicht erscheint- was wie gesagt mehr als zweifelhaft, unwahrscheinlich und nicht vorstellbar ist- sie würde warten bis er kommt. Dieser Ort gehört schließlich zu seinen Rückzugsmöglichkeiten, irgendwann taucht er dort auf. Ein Schmunzeln umspielt ihre Lippen, als sie sich als alte Frau unten im Kerker sitzen sieht, die immer noch wartet. Mit weißem Haar, einem abgetragenen Blümchenkleid und einem antiken Gehstock, mit dem sie Raven zu verprügeln gedenkt, falls er nicht auftaucht…und dann doch auftaucht…oder so. Gott, heute ist sie mal wieder etwas zu phantastisch.
Leichtfüßig und verträumt wie eh und je geht sie die Treppen runter, wo auch immer diese hinführen. Es geht auf jeden Fall nach unten, also stimmt die Richtung schon mal.
Seit nun mehr vier - bald fünf - Jahren besucht sie diese Schule, wie unorientiert muss man eigentlich sein, um sich selbst nach dieser Zeit hier zu verlaufen? Wobei es durchaus hilfreich wäre, wenn die Treppen nicht andauernd ihre Richtung ändern würden oder Türen verschwinden und irgendwo andres wieder auftauchen.
Genug gejammert Brooke und einfach der Nase nach. Mit einem kleinen Hopser erreicht sie den Fuß der Stufen. Rechts oder links…verdammt rechts oder links? Wenn sie verträumt ist, findet sie ja nur geradeso den Weg, aber wenn ihre Gedanken immer nur von Raven beherrscht werden, legt sie sich am besten einen Fremdenführer zu. Hilfe suchend lässt sie ihren Blick schweifen und entdeckt doch tatsächlich einen Schüler dessen Namen sie kennt: Dante Valesko kommt gerade die Treppen herunter. Ein ziemlich glücklicher Zufall.
„Hi Dante! Du weist doch sicher….“ ‚wo es zum Kerker geht!’ wollte sie eigentlich sagen. Doch sie lenkt ein „Was wir in Zaubertränke aufhaben.“ Ihr Lächeln ist etwas schief. „Ich hab das irgendwie nich mitbekommen…“ setzt sie schließlich erklärend hinzu. "ich hatte es eilig weg zu kommen..." Heute wohl doch nicht so phantasievoll wie gedacht…
Es wäre wohl jedem aufgefallen, dass sie eigentlich etwas anderes sagen wollte. So hoffnungsvoll fragt doch kein Mensch nach Hausaufgaben. Aber dass ihr das auch noch vor Valesko passiert, ist ja wohl einfach nur peinlich. Sie weiß, dass er ein ziemlich waches Kerlchen ist, auch wenn er ihr anfangs eher wie ein Schlafwandler vorgekommen ist.
‚Waches Kerlchen’ hört sich an als ob der Hufflepuff ein Hündchen oder dergleichen wäre.
Na ja gesagt ist gesagt, dazu muss sie jetzt stehen. Aber warum will sie eigentlich nach dem Weg fragen? Gut, es kommt nicht alle Tage vor, dass eine Hufflepuff den Kerker aufsucht. Oder hängt es eher damit zusammen, wen sie da unten zu treffen gedenkt. Wäre es schlimm wenn man sie mit Raven in Verbindung bringt? Eigentlich findet sie das eher wünschenswert. Zumindest zu einem gewissen Teil. Aber es drängen sich noch zu viele Fragen auf, Fragen auf die sie heute vielleicht eine Antwort erhält.
Zumal der Weg in den Kerker nicht mal das Problem ist. Als sie mit Raven das letzte Mal den geheimen Korridor besucht hat, hat sie nur auf ihn geachtet, auf sonst nichts. Nur auf das dunkle Etwas neben ihr.

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Verfasst: Di 5. Jun 2007, 20:09 


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BeitragVerfasst: Mi 6. Jun 2007, 00:32 
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7. Klasse Hufflepuff
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(Zaubertränke - 7. September)

Runter. Sie will runter. Glasklar. Auch wenn ihr manchmal eine Treppe einen Streich spielt, erhascht er immer wieder einen Blick auf Brooke und jedesmal strebt sie nach unten. Vielleicht will sie einen Abendspaziergang draußen machen? Oder in die Große Halle und was essen? So wichtig ist das eigentlich nicht, zumal es ihn nichts angeht. Ist ja ihre Freizeit. Aber solche Fragen kommen bei ihm einfach automatisch. Das entspringt wohl seinem Spleen, seine Mitmenschen verstehen zu wollen. Muss er das etwa üben? Nein, eigentlich funktioniert das intuitiv und völlig ausreichend effektiv. Wahrscheinlich ist das genau das Problem, intuitiv. Problem, wer hat eigentlich was von Problem gesagt?
Er hat Brooke aus den Augen verloren. Da sie aber, wie gesagt, runter wollte, nimmt er einfach auch den direkten Weg nach unten. Er bringt gerade eine Treppe hinter sich, wobei er sich umsieht, ob sie nicht doch einen anderen Weg genommen hat, als er plötzlich angesprochen wird.
"Hi Dante!"
Er widersteht dem Drang einen Satz zur Seite zu machen. Tja, man sollte eben nicht so angestrengt herumgucken und dabei die nähere Umgebung aus den Augen verlieren. Aber es ist nur Brooke und Dante sieht sie sofort wieder mit typischer Gelassenheit an, allerdings leicht fragend. Sie sagt: "Du weißt doch sicher… was wir in Zaubertränke aufhaben." Er hebt eine Augenbraue, während Brooke wie jemand lächelt, der gerade etwas gesagt hat, was er a) nicht sagen wollte und b) selbst für total bescheuert hält. Sie versucht das irgendwie zu retten und meint: "Ich hab das irgendwie nich mitbekommen… ich hatte es eilig weg zu kommen..."
Dante blinzelt sie erst einmal an. Was sie da sagt ist dermaßen verquer, dass es nur äußerst langsam in sein Hirn sickert. "Äh.", macht er und erst einen Moment später schleicht sich ein blasses Lächeln auf seine Lippen. Er legt den Kopf leicht schief und zitiert aus dem Gedächtnis. "Einen zwei Zoll langen Aufsatz über die Zutaten und das Verhalten des Gripsschärfungstranks in der Herstellung. Zwei Zoll?" Er runzelt die Stirn. "Bisschen wenig, was? Fällt mir jetzt erst auf ... hm ..." Sein Blick fokussiert wieder Brooke, seine Stirn glättet sich, ein ruhiger, aufmerksamer Ausdruck tritt auf sein Gesicht. "Aber das wolltest du gar nicht fragen.", stellt er die Behauptung in den Raum. "Du flüchtest fast schon aus dem Unterricht, du rennst die Treppen hinunter als würdest du zu irgendwas zu spät kommen ... und dann fragst du mich nach den Aufgaben. Willst du nicht lieber nach demjenigen fragen, den beziehungsweise das du suchst?" Er ist sich fast völlig sicher, dass sie eine Person oder einen Ort sucht. Nur warum hat sie sich mitten in der Frage anders entschieden? Ist es etwas, das ihr unangenehm ist? Oder das ihr albern erscheint? Seine eigene Frage hat er im Augenblick ganz vergessen.
"Also solange du mich nicht nach dem Passwort für die anderen Gemeinschaftsräume fragst, nach der saubersten Mädchentoilette oder etwas ähnlichem, dann kann ich dir sicher helfen.", fügt er hinzu. Und weicht einem Trupp Syltherins aus der Parallelklasse aus, der gerade die Treppe hinunter kommt. Solche Typen schubsen gerne herumstehende Schüler und er möchte nicht am Ende unsanft auf Brooke landen. Da sie wenig Platz dort haben, wo sie stehen, drängt er mit seinem Ausweichmanöver seine Hauskollegin allerdings ein wenig nach hinten an die Wand. Dabei löst er den Blickkontakt mit ihr, um den Slytherins hinterher zu sehen. Einige davon grinsen ihn an, doch keiner sagt etwas. Sie wissen, dass sie bei ihm keinen Blumentopf gewinnen können, egal was sie sagen.
Dante lächelt ansatzweise und wendet sich wieder Brooke zu, der er durch einen Schritt nach hinten wieder genug Platz zuweist, damit sie sich nicht wie die Wurst im Sandwich fühlen muss. "Also.", sagt er. "Was wolltest du mich fragen?"

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BeitragVerfasst: Mi 6. Jun 2007, 19:13 
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7. Klasse Hufflepuff
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"Einen zwei Zoll langen Aufsatz über die Zutaten und das Verhalten des Gripsschärfungstranks in der Herstellung.“ Ja, da ist auch schon die Information, die sie ‚haben’ wollte, den Rest überhört sie gekonnt. Eigentlich will sie gerade ein ‚Danke’ hervorbringen und sich irgendwie von ihm loseisen. Schließlich ist ihr gerade die rettende Idee gekommen. Wer braucht schon so etwas wie Orientierung, wenn man weibliche Intuition besitzt?
Doch ein Blick in die graugrünen Augen verrät ihr, dass da noch mehr kommt. Und tatsächlich spricht er weiter: "Aber das wolltest du gar nicht fragen. Du flüchtest fast schon aus dem Unterricht, du rennst die Treppen hinunter als würdest du zu irgendwas zu spät kommen ... und dann fragst du mich nach den Aufgaben. Willst du nicht lieber nach demjenigen fragen, den beziehungsweise das du suchst?"
Das war direkt und von solcher analytischen Genauigkeit, dass es ihr schon fast Angst macht. Aber daran ist sie ja wohl selbst Schuld. Wie kann sie auch auf die Idee kommen, Dante etwas vormachen zu wollen. Sie sind seit über vier Jahren Hausgenossen, da lernt man sich auch ganz gut kennen, die Häuser sollen ja auch irgendwo die Familien ersetzten...
Erst nach dem ‚Slytherin- Rettungsmanöver’, beginnen sich die Rädchen weiter zudrehen. Theoretisch könnte sie dem Slytherintrupp ja einfach hinterher rennen. Nein, die gehen wohl eher zu ihrer nächsten Unterrichtsstunde und wer weiß wo Brooke da dann landet. Und auf eine Auseinandersetzung ist sie auch nicht sonderlich erpicht. Wobei sie eigentlich keinerlei Probleme mit Slytherins hat. Sie ignorieren Brooke und Brooke interessiert sich auch nicht weiter für sie…bis auf den Einen eben.
Aber warum soll sie Dante denn nicht einfach fragen? Eigentlich ist es doch mehr als Glück, dass sie ausgerechnet Valesko hier getroffen hat. Er gehört zu den wenigen Auserwählten, die nichts von dem Umstand wissen zu Brookes Freunden gezählt zu werden.
"Also. Was wolltest du mich fragen?" fragt der Hufflepuff erneut.
Diesmal ist es ein schüchternes Lächeln- obwohl…verlegen würde wohl eher zutreffen- das sich auf Brookes Gesicht abzeichnet.
„Eigentlich wollte ich nur in den Kerker.“ (den geheimen Korridor lassen wir da mal bei Seite, obwohl Dante die Dschungelgemälde wohl auch sehr interessant finden würde…)Gibt sie nun mit einer täuschenden Selbstverständlichkeit zur Antwort. Als ob Dante wissen könnte, Wer da unten auf sie wartet.
„Aber…na ja...meine Orientierungslosigkeit wird mir mal wieder zum Verhängnis.“
So das ‚Wohin’ weiß er jetzt und damit muss er sich zufrieden geben. Wenn er wirklich so wache Augen und offene Ohren hat, kann er sich das ‚Wer’ sowieso denken. Die Tatsache, dass sich Raven McCloud mit einer Hufflepuff herumtreibt, hat sich ausgebreitet wie ein Lauffeuer. Wobei man auf solche Gerüchte natürlich keinen Wert legen darf. Die Leute können schließlich viel erzählen.

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BeitragVerfasst: Mi 6. Jun 2007, 22:23 
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7. Klasse Gryffindor
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(Erstes Posting - 7. September)

Huch.
Gedanklich ein wenig abwesend ist sie durch den Korridor gelaufen, auf dem Weg vom Abendessen, das sie heute sehr früh eingenommen hat (Kräuterkunde war anstrengend gewesen, eine junge Teufelsschlinge hatte sie in ein Gerangel verwickelt und erst nach einem Lichtblitz aus Katies mühsam hervorgekramtem Zauberstab von ihr abgelassen), zu... ja, zu was denn? Wollte sie in den Gryffindorturm? Die Hausaufgaben waren schon erledigt. Irgendjemanden finden? Das kommt der Sache schon näher, ist aber möglicherweise etwas verschärft ausgedrückt. Eher... zufällig über eine bestimmte Person stolpern, gibt es das? Gewiss. Klingt aber sehr nach Schicksalsbestimmung, als würde irgendetwas anderes ihre Schritte leiten und sie damit zur betreffenden Person lotsen oder eben nicht. Aber geben wir dem Gesuchten - oder Nicht-Gesuchten - doch einen Namen, den hat er schließlich nicht umsonst. Klar, es geht um Dante. Klar? Naja, es hätte auch Aelish sein können. Die aber war schon vorhin mit Katie zusammengewesen, irgendwann, und wäre sie auf der Suche nach ihr gewesen, hätte sie eindeutig als erstes den Mädchenschlafraum angesteuert und wäre nicht ziellos durch die Gänge gelaufen, um letztendlich in einer der falschen Treppenstufen festzuhängen, mit dem Gefühl, den Bauch oben gelassen zu haben, da man im Schritt glaubt, Boden unter den Füßen zu bekommen und dann... Hmpf. Katie zerrt an ihrem rechten Bein. Es fühlt sich an, als hätte ihr kleiner Nachbar seine Ärmchen fest um ihren Knöchel geschlungen und würde sie nicht mehr hergeben wollen, allerdings scheint da vielleicht nicht nur ein leichtgewichtiger Zweijähriger, sondern eine zweite Katherine zu hängen, ein kleines Bisschen nachgiebig, aber nicht genug, um sich loszureißen. Dann, mit einem Mal (beim fünften Versuch), wird sie endlich befreit und hüpft im wahrsten Sinne des Wortes erleichtert die letzten drei Stufen auf einmal hinunter, man will ja keinen zweiten Hänger riskieren.
Wo ist sie überhaupt hingekommen? Ein bisschen irritiert sieht sie sich um, dann fällt ihr die Ritterrüstung auf, auf die sie vor ein paar Tagen beim Rundgang mit Dante aufmerksam geworden ist. Hatte er nicht vage in die Richtung vor ihr gedeutet, mit der Bemerkung, dass da irgendwo der Slytherin-Gemeinschaftsraum sein müsse?
Wo war sie gerade noch mit ihren Gedanken gewesen? Ach ja, Dante. Wenn sie ihn gesucht hätte, hätte sie vielleicht eher nochmal bei den Gewächshäusern nachgeschaut. Aber das kann ja nicht sein einziger Aufenthaltsort sein, oder? Und der Hufflepuffraum ist ohnehin tabu. Wollte er ihr nicht vielleicht auch zufällig über den Weg laufen? Möglicherweise rennen sie auch dauernd aneinander vorbei. Hm...
Hinter ihr ertönen Schritte. Von mehreren Schülern. Sollte Dante recht behalten, müssten das Schüler des 'Schlangenhauses' sein, und Katie hat gerade überhaupt keine Lust, allein in einem verlassenen Korridor auf solche zu treffen, deshalb geht sie raschen Schrittes weiter den Gang entlang bis zur Einmündung eines anderen Gangs von rechts, der ein wenig im Dunkeln liegt und in den sie hineinstolpert. Der Pulk läuft vorbei, Katie will eben die finstere Nische, in die sie sich gequetscht hat, verlassen und in die Richtung gehen, aus der sie zuvor gekommen ist, als ihr eine Stimme auffällt, die hinter den murmelnden Slytherins zu sprechen scheint. Eine ihr mittlerweile sehr bekannte Stimme, und irgendwie ist Katie erleichtert, Dante hier zu hören. Mit wem er spricht, kann sie nicht hören, sie sieht ihn auch noch nicht, denn ein paar Meter weiter macht der Korridor eine Biegung. Leisen Schrittes nähert sie sich der Ecke, geht herum, und da steht er mit einem etwa gleichaltrigen Mädchen, das Katie nicht kennt. Naja, möglicherweise hat sie sie schon einmal gesehen... aber nie mit ihr gesprochen. Noch wird Katie nicht bemerkt, und das Mädchen teilt Dante mit, sie wolle in den Kerker, aber ihre Orientierungslosigkeit werde ihr erneut zum Verhängnis. Katie schmunzelt - das macht die Schülerin ziemlich sympathisch, schließlich ist auch sie nicht frei von orientierungslosen 'Phasen' und plötzlichem Gedächtnisschwund, ganz im Gegenteil. Aber um das Gespräch nicht weiter heimlich zu belauschen, tritt sie nun näher heran, lächelt das Mädchen an, das mit Blickrichtung zu ihr steht, und legt Dante vorsichtig die linke Hand auf die rechte Schulter. Na, wenigstens scheint er nicht zu erschrecken wie Lars Amundsen einst, am ersten Tag... "Hallo Dante."

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BeitragVerfasst: Do 7. Jun 2007, 20:29 
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7. Klasse Hufflepuff
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Aha, in die Kerker also. Moment. In die Kerker ...?
Während Brooke als Erklärung für ihre doch recht seltsame Suche ihre Orientierungslosigkeit anführt, fragt er sich, wieso sie ausgerechnet in die Kerker will. Ein Hufflepuff sucht dort in der Regel nur einen Unterrichtsraum oder ein Lehrerbüro auf, selten freiwillig. Strafarbeiten finden dort auch oft statt, vornehmlich wenn diese von Professor Sokaris stammen. Aber weitere Örtlichkeiten ... höchtens noch einen verschwiegenen Raum für ein Techtelmechtel mit Christopher Nolan. Aber Brooke? Niemals, nein, nicht Brooke. Sie ist zu klug um mit Nolan mitzugehen. Allerdings kursieren da ja diese Gerüchte, dass sie mit einem anderen Slytherin Kontakt pflegt. Dante hat diese Gerüchte bisher nicht mit eigenen Beobachtungen untermauern können und solange das nicht passiert, sind Gerüchte für ihn einfach nur Gerüchte und somit Theorien, keine Tatsachen. Brookes Suche nach den Kerkern allerdings ... hm, wäre ein Indiz, kein Beweis. Egal ob es nun der Wahrheit entspricht, dass Brooke mit Raven McCloud ... äh ... verkehrt, Dante wird garantiert nicht darüber urteilen. Und an seiner Hilfsbereitschaft ändert es sowieso nichts. Er will gerade zu einer Antwort ansetzen, als sich ihm eine schmale und nicht allzu warme Hand auf die Schulter legt, was ihm sagt, dass derjenige ihn kennt, ein Mädchen ist und eine bessere Durchblutung nötig hat. Noch ehe er sich umwenden kann wird er gegrüßt und an der Stimme erkennt er Katie, noch bevor er sie ansieht. Er lächelt ein bisschen überrascht, erwidert ihren Gruß jedoch prompt. An Katies Blick kann er ablesen, dass sie Brooke ebenfalls mit Namen gegrüßt hätte, würde sie diesen kennen. Was ihn in die Lage bringt, die beiden sich einander vorstellen zu müssen. Oder zu dürfen.
Er steckt die Hände in die Hosentaschen und nickt zu Brooke hin. "Katie, das ist Brooke Lucid, meine Haus- und Stufengenossin. Brooke, das hier ist Katherine Phlox, die man mit dem schönen Spitznamen Katie ansprechen darf. Fünfte Gryffindor und neu an der Schule." So, das wären alle Infos die man in eine Vorstellung hineinstopfen kann. Sein Job ist getan. Zumindest der eine von den zweien. Er fügt an, diesmal ausschließlich an Brooke gewandt: "Also die Kerker sind eigentlich gleich um die Ecke. Du musst die Treppe hier runter, dann nach rechts, dann wieder nach rechts und noch eine Treppe runter. Wenn du dich dann links hältst, stehst du in dem selben Korridor, in dem auch irgendwo der Eingang zum Slytherin-Gemeinschaftsraum ist." Klang der letzte Satz irgendwie nach einer Warnung? Naja, Slytherins können nervtötend sein, aber bisher haben sie ja wirklich noch nichts anderes als Nerven getötet. Brooke wird schon wissen was sie tut und sicher lebend von ihrem ominösen Ausflug in die Unterwelt zurückkehren. Sein Blick wandert zu Katie. Wow, denkt er, sie ist mir wirklich einfach so über den Weg gelaufen. Wenn er an Schicksal glauben würde, wäre das wohl ein kleines Zeichen. So nimmt er es jedoch einfach als enorm glücklichen Zufall, etwas das in seinem Wertesystem nicht weniger wert ist als ein Schicksalwink. Wenn Brooke sich jetzt lieber den Weg zeigen lassen will, weil sie befürchtet sonst wieder verloren zu gehen, dann würde er Katie mit in die Kerker schleifen, damit sie ihm nicht abhanden kommt. Gesetzt den Fall, sie hat nicht anderes vor, natürlich. Hoffentlich hat sie nichts anderes vor, denkt er. Seine Kräuterkundefrage hat er inzwischen völlig vergessen, aber das war eh nicht so wichtig. Jedenfalls nicht so wichtig wie Brooke den Weg in die Unterwelt zu weisen und Katie zu begegnen.

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BeitragVerfasst: Fr 8. Jun 2007, 20:44 
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Kleidung: Schuluniform
Beziehung: Single
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Gesellschaft: Nathaniel Cross
(Gemeinschaftsraum Ravenclaw, 7. September)

Shandy rennt nie und sie rennt auch jetzt nicht. Trotzdem sind ihre Schritte schneller als sonst und auf ihrem Gesicht ahnt man das Bewusstsein um eine schreckliche Erkenntnis. Sie will es sich nicht so recht eingestehen, aber Shandy hat Angst. Scheinbar ziellos durchstreift sie die Korridore, weniger in der Gegenwart als in der Vergangenheit. Panisch durchsucht sie ihre Erinnerungen und scheint doch nicht zu finden, was sie sucht. Zu allem Übel taucht auch noch Peeves plötzlich hämisch lachend wie aus dem Nichts – oder in diesem Fall dem Fußboden – vor ihr auf, sodass Shandy nicht rechtzeitig ausweichen kann und das Gefühl hat, ihren Fuß in einen Eimer eiskaltes Wasser zu stellen. Ein Schauer läuft ihr den Rücken hinunter und lässt sie zusammenzucken, aber wenigstens lenkt sie das für den Moment von den düsteren Gedanken ab, die sie hegt. „Was schaust du so ängstlich, Ravenclaw?“, meckert Peeves und kommt bedrohlich näher, da er Shandys kaum vorhandenen Gesichtsaudruck wohl auf sich bezogen hat. Die hat sich inzwischen jedenfalls soweit unter Kontrolle, dass man ihr nicht mehr ansieht, wie sehr sie innerlich aufgewühlt ist. Genervt dreht sie den Kopf beiseite und weicht Peeves aus, sogut es geht, aber der Geist lässt sich nicht so einfach abwimmeln. „Verzieh dich, Peeves“, raunzt Shandy und dass sie über die Anwesenheit des rotzfrechen Geists nicht gerade erfreut ist, ist deutlich aus ihrer Stimme herauszuhören. Leider ist das genau der falsche Weg, will man ihn loswerden und Peeves ist sehr hartnäckig. „Oooooh, hat da einer schlechte Laune?“ Shandy schenkt ihm nur den tödlichsten Blick, den sie zustande bringt, doch auch das kann Peeves nicht beeindrucken. Er erhebt sich über Shandy, lacht sie gnadenlos aus und wirft dann mit einem Papierkügelchen nach ihr, von dem Shandy sich nicht erklären kann, wo er es her hat. Immerhin verzichtet er darauf, noch einmal durch sie hindurch zu schweben, sondern verschwindet scheinbar spurlos. Nur das leiser werdende lachen deutet daraufhin, dass er sich entfernt und sich anscheinend Schüler sucht, die interessanter auf seine Quälereien reagieren. Irgendwelche jungen Huffelpuffmädchen beispielsweise, die schreiend vor ihm davon laufen oder einen Slytherin, der tatsächlich versucht, ihn zu verfluchen. Das kratzt Peeves allerdings wenig, da er ein Geist ist und Shandy kratzt wenig, was Peeves noch so an anderer Stelle im Schloss anstellt, sie ist nur froh, dass er sie jetzt wieder in Ruhe lässt. Mit seinem Verschwinden kehrt auch die Stille zurück. Shandy schaut sich beinahe verwundert um, in welchem abgelegenen Teil des Schlosses sie gelandet sein muss, dass sich hier keine Schüler aufhalten. Im Grunde ist ihr das ja Recht, wenn sie Zeit zum Nachdenken braucht stromert sie gerne alleine durch das Schloss und noch lieber über die Ländereien. Jetzt aber war sie derartig in Gedanken, dass sie nicht mehr so recht weiß, wo sie ist. Andere würden wohl kopflos in irgendeine Richtung losrennen und in ihrer Panik nicht mit der nötigen Ruhe und Gelassenheit an das Problem herangehen. Nicht so Shandy. Sie hat keine Eile und es ist doch schön, neue Teile des Schlosses zu entdecken. Wobei auch die Gänge hier ihr nicht vollkommen unbekannt vorkommen, sie war anscheinend einfach lange nicht mehr hier. Das wundert sie nicht, sind die Sommerferien doch gerade erst seit einer Woche vorbei und Hogwarts ist durchaus so groß, dass man in sechs Tagen nicht alle Gänge abgehen kann, geschweige denn die Geheimgänge, von denen Shandy ja überhaupt nur einen Bruchteil kennt.
Jetzt wandelt sie wieder mich wacherem Geist und wesentlich ruhiger durch die einsamen Gänge. An einem Erker mit Fenster bleibt sie stehen und sieht hinaus. Sie ist in einem der oberen Stockwerke und auf der Seite des Schlosses, die dem See abgewandt ist. Statt dem erblickt sie die Ausläufer des Verbotenen Waldes, dessen Wipfel sich in der tiefer sinkenden Sonne bereits golden zu verfärben scheinen. Sanft wiegen sich die geheimnisvollen Bäume im Wind und Shandy würde gerne hinausrennen und einfach einen umarmen. Sie mag es nicht unbedingt, von anderen Menschen berührt zu werden, aber Pflanzen gibt sie all die Zärtlichkeit, die sie höchstens ihrer Familie zukommen lassen würde, wenn die in greifbarer Nähe wäre. Ist sie aber nicht, also fällt diese Option weg und in ganz Hogwarts gibt es keine Person, die Shandy gerne umarmen würde, nicht einmal Darina. So oft hat sie das heute schon gedacht: ~Nicht einmal Darina. Warum ist dieses Mädchen überhaupt mit mir befreundet?~ Auch dies beschäftigt sie, denn es ist eigentlich eine sehr einseitige Freundschaft. Ist das der Grund, warum Shandy so wenige Freunde hat? Weil sie nimmt, aber selten gibt? Es gibt sicher wenige Menschen, die so viel zu geben haben wie Darina und trotzdem nichts im Gegenzug verlangen. Das schätzt Shandy an Darina auch so sehr, sie nimmt nichts übel und wenn doch, dann nicht lange. Sie ist immer für Shandy da, auch wenn die Ravenclaw das selten bis nie in Anspruch nimmt. Jetzt zum Beispiel, wo sie so verwirrt und ängstlich ist, könnte sie sicher zu der Hufflepuff gehen und ihr erzählen, was sie bedrückt. Darina würde sicher ihr Bestes geben, um sie aufzumuntern. Aber Shandy ist nicht bei ihr, sondern hier alleine und klagt ihr Leid nur den Baumwipfeln. Warum? Hat sie so große Angst, zu viel von sich Preis zu geben? ~Nein~, beantwortet sie sich auch diese Frage selbst, sie hat Angst davor, nicht auch Verständnis zu stoßen. Gerade in dieser Hinsicht ist sie sich sicher, dass Darina nicht verstehen würde. Natürlich, sie könnte ihr von Patrick und Mary-Sue erzählen, aber darum geht es gar nicht primär. Nein, in dieser Sache ist Shandy einmal ganz selbstsüchtig und die Schicksale der anderen treten in den Hintergrund zurück, auch wenn diese sie natürlich stark berühren. Kein Wunder, haben doch diese zwei Menschen sie im Sommer verlassen, bei auf ihre eigene Art und Weise. Es macht Shandy Angst, dass der eigentlich inexistente Abschied von Patrick sie mehr mitnimmt als der von Mary-Sue, und der war und ist schon schlimm genug. Vielleicht, nein ganz sicher sogar, weil er immerhin tot ist, für die ganze Welt tot ist und Mary-Sue nur für Shandy. Es ist ein bedrückender Gedanke, vielleicht die einzige zu sein, die noch manchmal an Patrick denkt. Shandy hätte so gerne gewusst, was er für ein Mensch war, aber sie kann nur vermuten und sie vermutet, dass sie ihn sehr gerne gemocht hätte. Doch sie hatte nicht die Chance dazu, es ihn auch spüren zu lassen, selbst in dieser kurzen Berührung hatte sie sich gesträubt und jetzt tut es ihr Leid – er muss sich sehr verlassen vorgekommen sein. Shandy seufzt leise auf und wendet sich zum Gehen. Sie weiß jetzt wo sie ist, und wie sie wieder auf bekanntere Wege zurückkommt, aber sie weiß noch nicht so recht, wo sie jetzt hin will. Sie ist wieder zu sehr in Gedanken, um großartig auf den Weg zu achten. In diesem Moment erst wird ihr klar, dass Patrick das erste männliche Wesen nebst ihrem Vater und ihren Brüdern war, das Shandy so nahe gekommen ist und sie kann beim besten Willen nicht sagen, ob das etwas Gutes oder etwas Schlechtes ist. Bisher hatte sie eben nie das Verlangen danach. Und jetzt? Sie weiß nicht, ob man das, was sie fühlt so nennen kann. Etwas scheint ihr zu fehlen, aber sie glaubt den Grund in etwas anderem als fehlender Körpernähe gefunden zu haben. Vielleicht fehlt auch beides? Leicht den Kopf schüttelnd fasst Shandy sich an die Stirn. Sicher macht sie sich gerade alles schwerer, als es ist. Nun, es ist eben eine ihrer Angewohnheiten, viel zu denken. Vielleicht ist das zuviel und sie sollte öfters ... ja, was eigentlich? Sich gehen lassen? Was wiederum nur in Gesellschaft anderer zum gewünschten Effekt führt und Shandy hat keine Gesellschaft, woran sie selbst Schuld trägt. Auch ihre Bücher halten sie manchmal nicht vom Denken ab, dann liest sie einen Satz mehrmals hintereinander und versteht den Sinn doch nicht. ~Ich bin zu starr und unflexibel geworden~, sagt Shandy zu sich selbst. Gut, sehr schön, Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung, wie es so schön heißt. Leider hat sie das dumme Gefühl, dass sie trotzdem nicht einfach so irgendwen ansprechen kann. Dabei würde sie gerne mit jemandem reden. Natürlich könnte sie auch einfach einen Brief schreiben, aber das ist nicht das Wahre, denn es ist einem persönlichen Gespräch nur ähnlich und verwandt, aber eben nicht dasselbe. Außerdem, wie Shandy vor sich zugeben muss, würde sie gerne mit einer ganz bestimmten Person sprechen, doch das traut sie sich auch nicht. Sie seufzt leise auf. Es wäre peinlich und unangebracht, obwohl das ja eigentlich ihre erste Ansprechperson sein sollte. Na gut, die vierte nach den beiden Vertrauensschülern Ravenclaws und Darina, aber mit ersteren beiden kann Shandy nicht über so etwas reden und mit Darina will sie nicht. Wenn die Hufflepuff das wüsste, würde es sie sicherlich verletzen und das tut Shandy Leid, denn sie will ihr nicht wehtun. Trotzdem sagt sie immer die Wahrheit, nein, eigentlich lügt sie nicht. Manchmal ist es aber besser, die Wahrheit zu verschweigen - white lie. Shandy kann sehr verschwiegen sein und nicht nur, wenn sie alleine ist. ~Ob es als verschwiegen gilt, wenn man doch so voller Gedanken ist?~, fragt sie sich selbst und beantwortet es für sich mit ‚ja’ weil jeder Mensch ständig denkt, aber die anderen davon ja meistens nichts mitbekommen. Es sei denn man denkt laut, aber das passiert Shandy selten bis nie. Sie versucht über sich selbst und ihre doch etwas seltsame Frage zu schmunzeln, aber es fühlt sich seltsam an und wirkt wahrscheinlich reichlich gequält, aber sie hat keinen Spiegel bei sich, um das zu überprüfen. Generell schaut Shandy sich nicht gerne im Spiegel an. Jetzt unterlässt sie den kläglichen Versuch zu lächeln. Es ist aufgezwungen und nicht aus ihr heraus gekommen, das ist das Problem bei der Sache. Schön, noch eine Erkenntnis mehr, doch was tut man dagegen? Shandy seufzt leise und streicht sich die lose Haarsträhne von vorhin abermals hinter das Ohr zurück.
„Oh, Miss Mochrie, entschuldigt“ wird Shandy da plötzlich von einer bekannten, aber selten gehörten Stimme angesprochen. Perplex schaut sie sich um und erkennt in einigen Schritten Entfernung die Graue Dame, die Shandy aufmerksam mustert und offenbar darauf wartet, dass ihre Entschuldigung angenommen wird, wofür auch immer. Shandy nickt nur abwesend, woraufhin die Graue Dame in der nächsten Wand verschwindet. Schon leicht verwundert und verständnislos schaut Shandy dem Hausgeist der Ravenclaws nach oder besser, sie starrt auf die Stelle, an der sie verschwunden ist. Haben sie denn heute alle Geister auf dem Kieker oder hat sie nur unbeschreibliches Pech? Na, immerhin wurde sie diesmal nicht imaginär eiskalt geduscht, da die Graue Dame anscheinend noch rechtzeitig ausweichen konnte. Noch einen anderen Effekt hat der Vorfall – Shandy wird sich bewusst, wo sie ist und mit einem Mal befällt sie Aufregung, warum auch immer. Ihre Fingerspitzen fühlen sich sehr kalt an und als Shandy eine Hand vor ihr Gesicht hält bemerkt sie, dass sie auch leicht zittert. Anscheinend ist das Bedürfnis, zu reden, doch dringender als Shandy erwartet hätte. Jetzt steht sie hier und weiß nicht, was sie tun soll. Gehen oder bleiben? Unsicher zieht sie sich an die Wand gegenüber der Tür zurück und fummelt an ihrem Zopf herum, bis die Haare gelöst über ihre Schultern fallen. Aber ... warum eigentlich nicht? Sie hat sich doch vorgenommen, ein wenig aus ihren festgefahrenen Verhaltensweisen auszubrechen und das hier ... nunja, eigentlich, wenn Shandy ganz ehrlich mit sich ist, hat sich schon angekündigt. Sie ist die einzige Person, die sie anlügt, obwohl sie es natürlich kann, weil sie ja weiß, dass sie lügt. Jetzt aber zwingt sie sich, einer Tatsache ins Gesicht zu sehen, die noch andere Beweggründe für diese Aktion hier offenbart. Gespannt beißt sie sich auf die Lippen und überquert den Gang rasch, als ob es eine vielbefahrene, gefährliche Straße wäre. Obwohl sie doch gerade so entschlossen ist, hofft sie schon fast, dass er nicht da wäre, als sie an Lugh Finnegans Tür klopft.

(Lugh Finnegans Büro, 7. September)

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Etwas irritiert blickt Brooke das Mädchen an, das Dante gerade freundlich gegrüßt hat. Okay, das ihr Namensgedächtnis einige Lücken aufweist ist ihr bewusst, aber dass sie nun schon beginnt Gesichter zu vergessen, schockt sie doch ein wenig. Glücklicherweise befreit Dante sie sogleich von ihren Selbstzweifeln, als er das braunhaarige Mädchen als Katherine Phlox, kurz Katie, vorstellt und erklärt, dass sie neu an der Schule ist. Erleichterung macht sich in Brooke breit, doch kein jugendlicher Gedächtnisschwund.
Mit einem freundlichen Lächeln und einem kurzen Nicken beendet Brooke die Vorstellrunde mit einem üblichen: „Freut mich.“
Um gleich darauf Dantes Wegbeschreibung zu lauschen. Aber seine Vorstellung von „gleich um die Ecke“ ist etwas umfangreicher, als bei Brooke. Also Treppe runter, rechts, rechts, Treppe runter. Das müsste selbst Brooke sich merken können. Und die Warnung vor dem Slytheringemeinschaftsraum wird lediglich zur Kenntnis genommen und in eine der tieferen Gehirnschubladen von Brooke verstaut.
Ein kurzer Blick auf Katie, dann ein Blick auf deren Hand, die immer noch auf Dantes Schulter verweilt und schließlich die Kenntnisnahme von dem veränderten Lächeln des Hufflepuff.
„Na ja…“ beginnt Brooke. „Ich denke ihr beiden habt was Besseres zu tun, als darauf Acht zu geben, dass ich sicher an meinem Ziel ankomme.“ Natürlich hätte Brooke auch nie gewollt, dass die beiden sie begleiten. „Also Dante. Danke für die Auskunft. Und es war schön dich kennen zu lernen, Katie. Vielleicht können wir uns ja demnächst mal etwas mehr unterhalten.“ Und das ist ein ehrliches Angebot, denn die Gryffindor scheint ein wirklich interessantes Mädchen zu sein. „Ich muss jetzt endlich los.“ Meint sie zum Abschied, mit einem flüchtigen Blick auf die Uhr. Warum schaut sie eigentlich immer auf diese vermaledeite Uhr?
Im Laufschritt setzt sie sich in Bewegung, dreht sich noch einmal kurz um, winkt und wendet sich mit einem „Man sieht sich.“ wieder um.

Schon kurze Zeit später erreicht Brooke den Eingang zum Kerker. So das wäre geschafft, jetzt gilt es nur noch den Geheimen Korridor zu finden, ohne sich dabei zu verirren oder in sonstige Schwierigkeiten zu geraten, das sollte doch machbar sein.
Gutgelaunt begibt sie sich in die ‚unendlichen Tiefen des Kerkers’. Nun da sie das schummrige Licht des Kerkers sie umgibt, kehrt die Erinnerung an den Weg zum Geheimen Korridor zurück und das so klar, dass Brooke es kaum glauben kann. Plötzlich geht es ihr doch wirklich zu schnell, aber da hat sie schon die Wand erreicht, die den Zugang zu dem Korridor bildet. Was will sie Raven eigentlich sagen, wenn sie heute wieder aufeinander treffen. Ihn kopflos mit Fragen bombardieren? Vor sich hin schweigen und ihn einfach anstarren? Darüber hat sie sich vorher gar keine Gedanken gemacht. Warum auch? Sie ist nicht hier um ihre Neugierde zu befriedigen, sie ist hier um Raven zu sehen.
Kurz spitz die Hufflepuff ihre Ohren, wendet einen vorsichtigen Blick nach rechts, dann nach links. Erst als sie sich davon überzeugt hat, dass niemand in der Nähe ist, schreitet sie durch die Wand ins Dunkel des Dschungelkorridors. Ein Lächeln streift ihre Lippen, als sie sich die Szene ausmalt, wenn sie die falsche Wand erwischt hätte und sie einen unangenehmen Zusammenstoß mit dem kalten Gemäuer haben könnte. Was hätte sie wohl Miss Milliminster erzählt?
Wie letztes Mal ist es stockfinster, das einzige was sie wahrnehmen kann, sind der Gesang von Vögeln und das leise Rascheln herumkletternder Äffchen. Das heißt wohl das Raven noch nicht da ist. Brooke tatstet nach ihrem Stab. Doch zögert sie einen Moment, bevor sie mit einem leisen ‚Lumos’ das Licht ‚anschaltet’. Wie Raven, platziert sie den leuchtenden Stab in einer Spalte der Wand. Ein resignierter Seufzer…nein er ist wirklich noch nicht da. Aber was hat sie erwartet, dass er hier im Dunkel auf sie wartet? Wohl kaum. Und so lenkt sie ihre Aufmerksamkeit auf etwas Sinnvolleres zu, als hier einfach nur dumm rum zustehen und auf den Slytherin zu warten. Sie betrachte ‚eingehend’ die Gemälde und schaut dem regen Treiben der Dschungelbewohner zu, dazu ist sie bei ihrem letzten Besuch gar nicht wirklich gekommen... Jedoch kann sie ihre Konzentration nicht so lange wie auf diese richten. Denn keine zwei Minuten später driften ihre Gedanken wieder zu dem üblichen Thema ab: Raven McCloud.

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Wildhüter
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"Ich bezweifle, dass du überhaupt Interesse daran hast, also warum vorbeibringen... hol's dir ab, ich weiß eh nicht wo du dich rumtreibst.", hört er Rhyll noch brummen wie einen jungen Grizzly. Raven schmunzelt leicht. Typisch Rhyll, muss immer das letzte Wort haben. Seine Gedanken sind allerdings schon im Dschungelkorridor. Es ist fast, als wäre sein Geist schon an einem Ort, wo sein Körper erst noch hinkommen muss. Irgendwie erinnert ihn das ans Disapparieren, etwas das er ungern betreibt und auch selten die Möglichkeit dazu hat. In Hogwarts geht das nicht und da er ja nie irgendwo anders ist als hier ... ein paar Mal hat er es in Hogsmeade getan, um nicht aus der Übung zu kommen. Dort ist er während den Sommerferien oft, um sich nicht wie lebendig begraben zu fühlen. Lars Amundsen reist schließlich auch meist für mindestens vier Wochen in seine Heimat und er ist der einzige, mit dem Raven überhaupt - wenn schon - Zeit verbringen will. Der Sokaris geht er tunlichst aus dem Weg und die anderen Lehrer gehen ihm sonstwo vorbei. So treibt er sich eben im Dorf herum, beobachtet die Leute oder setzt sich in die hinterste Ecke der Drei Besen. Butterbier kann er nicht leiden, aber es gibt ja zum Glück auch noch andere Getränke.
Seine Schritte hallen auf der Treppe zu den Kerkern. Ist Brooke diesen Weg kurz vor ihm gegangen? Oder wird er vor ihr hier sein? Ist sie vielleicht schon wieder weg? Seine Gedanken kreisen um diese Fragen, obwohl es keinen Sinn macht. Er wird es sehen, so einfach ist das. Aber nein, so einfach ist es eben nicht. Nur noch ein paar Minuten, dann ist er da, sollen die Gedanken kreisen so viel sie wollen. Verfluchte Selbstbeherrschung. Diese zeigt er nicht gerade, als ihm plötzlich ein Slytherin aus der Vierten entgegen kommt und die Frechheit besitzt, nicht sofort die Bahn frei zu machen. Raven schubst ihn dorthin zurück von wo er kam und erntet einen entsetzten Blick.
"Aus dem Weg, Hohlkopf.", knurrt Raven und funkelt den Jungen an, der augenblicklich zu Boden sieht und sich hurtig an Raven vorbei drückt, um Land zu gewinnen. So gehört sich das.

Vor der durchlässigen Wand bleibt Raven schließlich stehen und lauscht. Es hat keinen Sinn, die Wände sind hier genauso verschwiegen wie die Geheimnisse, die sie bergen. Es bleibt nicht, als sich überraschen zu lassen. Er hasst Überraschungen. Auch wenn diese hier irgendwie erregend ist. Anregend, sagen wir anregend, das klingt weniger verfänglich. Mit einem beherzten Schritt tritt er durch die Wand und findet sich gleich darauf im blassen Licht eines Zauberstabs wieder. Sie ist hier.
"Hi.", sagt er und mustert sie, als würden sie sich gerade zufällig in der Eingangshalle treffen. So unbewegt seine Miene auch sein mag, er nimmt gerade alles an ihrer Erscheinung auf. Die Schuluniform steht ihr immer noch, was sollte sich auch daran geändert haben? Ihr Haar glänzt geheimnisvoll wie das Gefieder der Vögel auf den Bildern, nur sanft und unaufdringlich, nicht so grellbunt. Was auch gut so ist. Raven muss sich eingestehen, dass er sich in diesem Moment glücklich fühlt. Und das nur, weil sie hier ist. Sie hätte nicht kommen müssen, wie schon zuvor. Es geschieht alles freiwillig, also muss ihr irgend etwas an ihm liegen. Es erstaunt ihn immer noch und stellt ihn vor ein Rätsel, das nicht einen Deut durchschauberer wird. Dass er plötzlich an diesen Kuss denkt, den er ihr auf den Hals gegeben hat fast ohne es zu wollen, macht die Sache nicht einfacher. Plötzlich fühlt er sich ein bisschen betreten. Er sieht weg, betrachtet das ihm am Nächsten hängende Bild.
"Du hast hergefunden.", stellt er fest. Immerhin ist sie ja bekannt dafür, sich gern mal zu verlaufen. "Du hast sicher schon die Gerüchte gehört. Über uns." Er sieht sie immer noch nicht wieder an. Ja, die Gerüchteküche brodelt. Raven hat Brooke einen Liebestrank eingefößt. Brooke will Raven von einer unbekannten Krankheit heilen. Raven hat den Imperius bei Brooke angewendet. Brooke hat mit Raven geschlafen. Ach, es gibt viele Versionen und darunter nicht wenige, die wirklich nicht gerade für den gesunden Geisteszustand ihrer Erfinder sprechen. Einige davon haben Raven das Einschlafen letzte Nacht erschwert und regen seine Phantasie auf eine Weise an, die er nicht unbedingt gut findet. Er dreht sich wieder zu Brooke um und sieht sie an. Ihre Augen sind so ... wow ... einfach nur wow.

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Nur augenscheinlich scheint Brooke in das Gemälde vor sich vertieft zu sein. Ein Beobachter würde sie wohl als sehr konzentriert bezeichnen, dabei ist sie, wie sonst auch, mit ihren Gedanken irgendwo anders, nur nicht im Hier und Jetzt.
Doch so gedankenversunken, um nicht zu bemerken, dass Raven den Korridor betritt, ist sie nicht. Wie könnte sie seiner Gegenwart nicht gewahr werden, wo er sie doch schon fast magisch anzieht.
Sie erwidert seine Begrüßung, setzt wie immer ein sanftes Lächeln auf. Na ja was heißt wie immer? Dieses Lächeln schenkt sie eigentlich nur Raven. Nur kurz betrachtet er Brooke, richtet seine Aufmerksamkeit auf das nächstbeste Gemälde. Doch ihr Blick bleibt weiterhin auf ihm ruhen. Sein Profil scheint sich geradezu in ihrer Gedächtnis einbrennen zu wollen. Das schwarze Haar ist so verwuschelt wie eh und je, scheint gerade eben noch vom Wind umspielt worden zu sein. Dann fällt ihr Augenmerk auf seine Kleidung. Keine Schuluniform. Die Schlussfolgerung, die sie daraus zieht, muss man wohl kaum erläutern. Aber die Hufflepuff gehört sicherlich nicht zu den Moralaposteln, die ihm deswegen irgendwelche Vorträge hält. Es ist Ravens Sache. Außerdem würde er wahrscheinlich eh nicht auf Brooke hören, oder?
"Du hast hergefunden.", meint er, den Blick immer noch auf das Bild vor sich gerichtet. Ja, sie glaubt es selbst kaum. Ohne sich auch nur einmal zu verirren, mit einem Slytherin zusammenzustoßen, oder gar vor deren Gemeinschaftsraum zu landen. Ihr Orientierungssinn hat ab und zu auch seine guten Tage.
"Du hast sicher schon die Gerüchte gehört. Über uns." sagt er weiter. Ihr Lächeln wird zu einem wissenden Grinsen. Was teilweise auch an seiner Betonung von „Über uns“ liegt. Komisch, dass ausgerechnet Raven auf dieses Thema zu sprechen kommt, während Brooke immer dachte, dass er sich nichts aus der Meinung Anderer macht.
Gut, die Gerüchte selbst bekommt sie nur am Rande mit. Die Auswirkungen dieser sind jedoch im Laufe der Woche zu sehen gewesen. Sie wird von Schülern angesprochen und gegrüßt, deren Namen sie nicht einmal kennt- okay, das ist ein schlechtes Beispiel. Sagen wir Schüler der höheren Jahrgangsstufen, die vorher nicht mal ihren Namen gekannt haben. Und die Jüngeren gehen ihr wirklich mehr als offensichtlich aus dem Weg. Wobei die Gerüchte an sich ihr reichlich wenig ausmachen. Sie sind hier auf einer Schule, da entstehen Gerüchte so schnell wie sie auch wieder verschwinden. Außerdem ist es durchaus verständlich, dass es zu derlei- mal gelinde ausgedrückt- Spekulationen kommt. Die Schüler versuchen sich verzweifelt der Langeweile zu entledigen. Ein so ungleiches Paar wie Raven und Brooke sind da ein gefundenes Fressen, um ein wenig zu phantasieren.
Wieder treffen sich ihre Blicke.
„Du machst dir da doch nichts draus, oder?“ eigentlich soll es wie ein rhetorische Frage klingen, doch es schwingt mehr Unsicherheit mit, als geplant war. „Mir ist es egal, was der Rest denkt.“ Setzt sie noch dazu und diesmal ist sie es, die den Blick abwendet. Sie hat sich noch nie sonderlich für die Meinung anderer über sich selbst interessiert. Warum auch? Die Menschen, die ihr etwas bedeuten und die sie vor allem kennen, wissen, dass kaum eines dieser Gerüchte zutreffend ist. Auch wenn sie diese Menschen an einer Hand abzählen kann.

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BeitragVerfasst: Di 12. Jun 2007, 22:51 
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Er wendet sich leicht zu ihr um, lächelt sacht, grüßt sie ebenfalls. Hat sie ihn gerade in einem unpassenden Moment erwischt? Erst im Nachhinein schleichen sich ein paar Gewissensbisse an, doch das Mädchen macht irgendwie nicht den Eindruck als hätte sie vielleicht im nächsten Moment über Dante herfallen oder etwas Geheimes mit ihm besprechen wollen. Sie lächelt auch, aber nicht so sicher wie Dante, der die Lage sofort erfasst und die beiden einander vorstellt - "Katie, das ist Brooke Lucid, meine Haus- und Stufengenossin. Brooke, das hier ist Katherine Phlox, die man mit dem schönen Spitznamen Katie ansprechen darf." Sie mag es, wie er ihren Namen ausspricht. "Fünfte Gryffindor und neu an der Schule." Gleichzeitig nicken sich Brooke und Katie einander zu, von Ersterer kommt ein "Freut mich", worauf die Gryffindor aber nicht antwortet - was sollte sie auch sagen? 'Die Freude ist ganz meinerseits'? 'Dito'? Klänge alles ziemlich blöd. Es scheint aber auch niemand etwas von ihr zu erwarten, denn Dante fährt anscheinend mit dem Gespräch der zwei fort, das Katie unterbrochen hat, und erklärt, wie man in die Kerker und zum Gemeinschaftsraum der Slytherins gelangt, was bei der Dazugestoßenen die Frage aufwirft, was ein etwa gleichaltriges Mädchen aus dem Hause Hufflepuff dort treibt, aber das muss sie ja nichts angehen, und um zu spekulieren weiß sie eindeutig noch zu wenig über Schule und vor allem über Brooke. Deren Haar etwas sehr Faszinierendes an sich hat, mit Mühe reißt sich Katie von dem Anblick los. Es ist braun, hat jedoch einen schönen, kupferfarbenen Stich. Wie es wohl im Sonnenlicht aussieht?
"Na ja", erhebt die Hufflepuff die Stimme, "ich denke, ihr beiden habt was Besseres zu tun, als darauf Acht zu geben, dass ich sicher an mein Ziel komme." Ein bisschen verwirrt überlegt Katie, ob da etwa ein Unterton in ihrer Stimme lag, der auf etwas Bestimmtes zielen wollte, mit der Tätigkeit, was die beiden zu tun haben könnten, und unwillentlich sorgt das dafür, dass sie ihre Hand von seiner Schulter zieht. Danach kommt es ihr albern vor, aber die Hand jetzt zurückzulegen würde die Sache auch nicht besser machen. Es war doch nichts dabei... "Also, Dante. Danke für die Auskunft. Und es war schön dich kennen zu lernen, Katie. Vielleicht können wir uns ja demnächst mal etwas mehr unterhalten. Ich muss jetzt endlich los." Katie nickt noch einmal freundlich um zu zeigen, dass ihrerseits auch Interesse besteht - ehrliches - und bleibt wieder still, sie will das Mädchen, das sich schon halb von ihnen weggedreht hat, nicht noch weiter aufhalten. Die winkt ihnen noch einmal zu, ein kurzes "Man sieht sich" über die Schulter, schon ist sie weg.
Und nun? Einen Augenblick verharrt sie noch in ihrer Position, dann lehnt sie sich vorsichtig gegen die Wand, fast als hätte sie Angst, sie könnte nachgeben. Gleichzeitig geht ihr durch den Kopf, wie viel Zeit sie noch bis zur nächsten Unterrichtsstunde hat - nicht mehr lange, leider, sie hätte wirklich früher auf Dante stoßen sollen - und wie sie die verbringen könnten. Sie äußert einen Vorschlag. "Wenn du Lust hast, können wir noch eine Runde drehen, um neun muss ich oben im Astronomieturm sein, bis dahin haben wir noch ein paar Minuten."

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Brooke freut sich, Katie freut sich, Dante freut sich auch. Ist doch mal schön. Und trotzdem scheint es Brooke echt eilig zu haben, von ihnen wegzukommen. Okay, wohl eher irgendwohin zu kommen und das pronto. Dante kommt nicht umhin Raven dahinter zu vermuten. Es ist Brookes leichte Nervosität und dieser Ausdruck in ihren Augen, der ihn darauf schließen lässt. Was könnte ein Mädchen in so eine Stimmung versetzen, wenn nicht ein einzelgängerischer Rebell, der kurz davor ist, Schwäche zu zeigen? Hehe ... irgendwie gefällt ihm das, klingt nach einem guten Roman. Er dreht sich ein wenig, um Brooke hinterher zu blicken, sie winkt noch, dann ist sie auch schon fort. Und wo ist Katies Hand hin? Er mustert die Gryffindor, die sich die Wand als Stehstütze auserkoren hat und ihm eine 'Runde' vorschlägt, die sie miteinander drehen können, bevor sie zu Astronomie muss. Tolles Fach, Dante mag den Sternenhimmel. Naja, wer nicht? Gibt es jemanden, der sagen würde 'Bäh, ein atemberaubender Sternenhimmel der sich von Horizont zu Horizont zieht ... wie ätzend.'? Er wettet mal zuversichtlich dagegen.
"Gern.", sagt er, bewegt sich aber nicht vom Fleck. 'Runde' ist ein äußerst schwammiger Begriff. Schwammig ist aber ein noch schwammigerer Begriff ... äh ... egal. Er überlegt kurz, dann meint er: "Ich könnte dir ein paar Geheimgänge zeigen, die ich kenne und die zum Turm führen. Das bringt dich pünktlich zum Unterricht und bietet dir gleichzeitig neue Informationen." Das war ja mal wieder sachlich, Herr Valesko. Du könntest auch gleich noch ein Buch mitnehmen und daraus vorlesen, über die Architektur von Hogwarts oder wie wäre es mit dem Band 'Geheimgänge damals und heute'?
Schmunzelnd tritt er auf Katie zu, die ja so hübsch an der Wand lehnt. Dabei kommt er ihr ziemlich nah, stützt sich mit der Hand neben ihrem Kopf ab und erfüllt für einen Augenblick sämtliche Klischees von einem Jungen, der machohaft ein Mädchen anmachen will. Doch dann ertönt ein knirschendes Geräusch, wie das Mahlen von Mühlsteinen. Der Stein unter Dantes Hand gibt nach und das Teilstück der Wand, das in etwa die Ausmaße einer Türe hat, gleitet knirschend nach oben. Dann ist alles still und Dante hat wieder eine angemessenere Distanz zu Katie eingenommen. "Pass auf deinen Kopf auf.", sagt er schlicht und tritt in den Gang, der sich geöffnet hat. Dabei bückt er sich ein wenig, da das Wandstück noch so weit in den Durchlass ragt, dass man sich bequem den Kopf daran anstoßen kann. "Es heißt, dass es hundertundeinen Geheimgang geben soll. Ist aber nur ein Gerücht. In den offiziellen Büchern stehen aber nicht einmal so viele verzeichnet, wie mir bekannt sind, und ich weiß, dass ich nur einen Bruchteil von denen kenne, die einige andere Schüler kennen. Also könnte es gut hinkommen mit den Hundert. Wer weiß? Einige sollte man wohl auch nicht betreten, es gibt durchaus gefährliche Orte im Schloss. Aber ein gutes Dutzend ist wirklich praktisch, um Zeit zu sparen bei den Wegen zu den Klassenzimmern." Das alles referiert er, während er Katie durch den Gang führt, in dem man nur nebeneinander laufen kann, wenn man nichts dagegen hat, mit dem anderen auf Tuchfühlung zu gehen. Hinter ihnen knirscht sich der versteckte Durchlass wieder in seine ursprüngliche Position. Der Gang ist spärlich von Fackeln erhellt und weist in regelmäßigen Abständen immer wieder fünf oder sechs Stufen auf, die hinauf führen. Ansonsten scheint er direkt geradeaus zu verlaufen. Eine Illusion von vielen hier an Hogwarts, in Wahrheit laufen sie eine Spirale.

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Wildhüter
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Brooke fragt, ob er sich was aus den Gerüchten macht. Oder war das gar keine Frage? Er ist sich nicht sicher, doch sie schiebt sowieso noch etwas nach: "Mir ist es egal, was der Rest denkt." Raven ist nicht überrascht, so hat er Brooke auch schon eingeschätzt. Wenn man sie sieht, dann mag man denken, sie ist ein unauffälliges Mädchen, das auch vor hat, so unauffällig zu bleiben. Was wiederum bedeutet, dass ihr die Meinung anderer eben nicht egal sein kann. Doch nach den Gesprächen, die sie inzwischen geführt haben, weiß er es besser. Sie ist unauffällig, doch wenn sie auffällt, dann bricht dadurch nicht gleich ihr ganzes Selbstwertgefühl zusammen. Er glaubt ihr unbewiesen, dass sie die Gerüchte kalt lassen, und das gefällt ihm. Denkt sie aufgrund seiner Bemerkung, es wäre bei ihm anders? Das bedarf vielleicht einer Erklärung.
"Mir ist es auch egal.", sagt er und klingt gleichgültig. "Über mich wird so oder so dauernd getuschelt. Kein Wunder, eh? Jeder, der ein bisschen mehr Verstand hat als ein Hauself, dürfte doch merken, dass irgendwas mit mir nicht stimmt. Mich wundert nur, auf was für verrückte Sachen die kommen, wenn sie versuchen sich Dinge zu erklären, von denen sie keine Ahnung haben." Er kommt sich komisch vor. Das hier ist ein richtiges Gespräch. Ein nahezu 'normales' Gespräch. Unbewusst versucht er mit der rechten Hand sein Haar zurecht zu zupfen und meint weiter: "Witzig ist aber, dass die Wahrheit von den Leuten oft als unglaubwürdiger beurteilt wird als die falschen Gerüchte. Es gibt das Gerücht, ich wäre ein Vampir, was sehr nah an der Wahrheit ist. Aber das glaubt niemand, da glauben sie lieber ich würde verbotene Flüche an mir selbst ausprobieren oder die Sokaris würde mir Blut abzapfen." Nun grinst er leicht, denn das ist sein Lieblingsgerücht. Wenn Sechmet Sokaris ihm Blut abzapfen würde, dann wohl eher gleich alles auf einmal, so wäre sie ihn endlich los, diesen Schandfleck ihres Hauses.
"Ich frage mich, wie das wird, wenn ich mal kein Schüler mehr bin, sondern Wildhütergehilfe. Ob dann mehr oder weniger über mich getuschelt wird?" Sein Blick wandert irgendwo in die Ferne, fast als ob er durch die Wand hindurch seine Zukunft sehen könnte. Es ist für ihn kaum vorstellbar, wie es sein wird. Ein Gehilfenjob, noch dazu an Amundsens Seite, ist nicht seine Vorstellung von einem schönen Leben. Als er Brooke wieder ansieht, glaubt er eine Frage in ihren Augen zu sehen, und sagt: "Ich kann nirgendwo anders als hier eine Aufgabe und ein Dach über dem Kopf finden, sonst würde ich sicher nicht bleiben. Niemand vertraut jemandem wie mir. Außerdem stehe ich hier unter Paddywacks Schutz." Er weiß, dass er das abfällig ausgesprochen hat, obwohl er sich eigentlich dankbar zeigen sollte. "Hier kann kein Auror auftauchen und mich pulverisieren." Wie war das damals, als sie ihn untersuchten? 'Oh Gott, zur Hälfte ein Vampir ... sollen wir ihn gleich exekutieren oder lieber nach Askaban schicken?' Und das bei einem Elfjährigen. Für das Ministerium galt er als zukünftiger Mörder, allein Paddywack ist es zu verdanken, dass er fast normal aufwachsen durfte. Wenn auch ohne Eltern, ohne Freunde, ohne Freiheit ...

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Ihm ist es auch egal…natürlich ist es ihm auch egal. Brooke schüttelt innerlich den Kopf. Wenn sie hier schon Fragen stellt, sollten es auch die richtigen- die wichtigen- sein.
"Über mich wird so oder so dauernd getuschelt. Kein Wunder, eh? Jeder, der ein bisschen mehr Verstand hat als ein Hauself, dürfte doch merken, dass irgendwas mit mir nicht stimmt. Mich wundert nur, auf was für verrückte Sachen die kommen, wenn sie versuchen sich Dinge zu erklären, von denen sie keine Ahnung haben." Er scheint heute wirklich gut Laune zu sein, so gesprächig ist er sonst nicht. Sie unterbricht ihn nicht, lässt seinen Redeschwall fröhlich auf sich her nieder regnen. Doch schon kurz darauf bleiben ihre Gedanken an einem seiner Worte hängen… ‚Vampir’ …er sagt es einfach so, ohne großes Tamtam und Brooke tut sich allein schon damit schwer besagtes Wort zu denken. Warum weiß sie eigentlich gar nicht. Aber es erweckt in ihr ein gewisses Unwohlsein. Es hat nichts mit Raven zu tun, absolut nicht, es ist schlicht und ergreifend dieses Wort. Sie kommt nicht umhin es mit den alten Schauerromanen ihres Vaters in Verbindung zu bringen und mit so manch anderer abstrakten Literatur dieses Thema betreffend, aber das soll nun nicht weiter stören.
Erst jetzt scheint der restliche Inhalt seines Satzes in ihren Gehirnwindungen an. Sokaris und Blutabzapfen, zwei Wörter, die durchaus gut zusammenpassen. Die werte Slytherinhauslehrerin raubt Brooke wöchentlich die Lebensfreude mit ihrem Unterricht…Wie diese Frau zu dem Fach Verteidigung gegen die Dunklen Künste kommt, ist der Hufflepuff schleierhaft. Wenn man Professor Sokaris sieht würde man eher sie für das halten, gegen das man sich wehren muss.
"Ich frage mich, wie das wird, wenn ich mal kein Schüler mehr bin, sondern Wildhütergehilfe. Ob dann mehr oder weniger über mich getuschelt wird?" Sie blickt ihn wieder an, eigentlich tut sie das schon wieder seit längerer Zeit…na ja eben seitdem er angefangen hat zu reden…Wildhütergehilfe…und Brooke dachte Raven wäre froh, wenn er Hogwarts endlich verlassen könnte.
"Ich kann nirgendwo anders als hier eine Aufgabe und ein Dach über dem Kopf finden, sonst würde ich sicher nicht bleiben. Niemand vertraut jemandem wie mir. Außerdem stehe ich hier unter Paddywacks Schutz. Hier kann kein Auror auftauchen und mich pulverisieren." Etwas betroffen von diesen Worten senkt sie ihren Blick. Eine grausige Vorstellung. Zumal sie einige Auroren über ihren Onkel kennt.
Endlich kann sie sich dazu durchringen das Wort zu ergreifen: „Dann wird ich mich demnächst wohl mal bei Paddywack bedanken müssen.“ Sie genehmigt sich einen tiefen Blick in die grauen Augen, bevor sie scheinbar ihr Augenmerk auf die Gemälde richtet und mit gemächlichen Schritten die Distanz zwischen den beiden Schülern überbrückt.
„Aber ich glaube du machst dir selbst was vor. So wie sich alle Menschen gern selbst belügen.“ Dann soll jetzt keineswegs ein Vorwurf sein, sie belügt sich selbst, in jedem Moment, den sie mit Raven verbringt, ohne sich wirklich eingestehen zu wollen, was sie wirklich empfindet.
„Denn die Wahrheit…die Realität mit der man sich dann auseinander setzten müsste wäre zu kompliziert.“ Ist es das? Wäre es zu kompliziert mit einem Halbvampir zusammen zu sein? Sie kommt direkt vor dem Sytherin zum Stehen. Ihr Blick wandert scheinbar unendlich langsam von dem Gemälde zu den sturmgrauen Augen. „Vertrauen ist eine Sache die Zeit braucht.“ Meint sie mit ernster Stimme, doch im Gegensatz dazu lächelt sie auf eine milde Art, die ihr typisches Verständnis für so ziemlich alles ausdrückt.
„Du hast bis jetzt lediglich niemandem die Zeit dazu geben, Vertrauen zu dir zu gewinnen. Oder besser gesagt dir deines abzuringen.“ Sie erinnert sich zu gut an diesen ersten Tag. Er ist ja auch noch keine Woche her…Er war so misstrauisch und ablehnend gewesen und in dieser einen Woche scheint sie ihn schon um einiges besser kennen gelernt zu haben. Wenn sie auch noch lange nicht alles über ihn weiß, aber das ist ja auch nicht nötig, sie weiß genug…

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"Dann werd ich mich demnächst wohl mal bei Paddywack bedanken müssen."
Raven sieht sie durch schwarze Strähnen hindurch an, beobachtet wie sie sich näher an ihn heran pirscht, augenscheinlich die Gemälde im Blick. Sie sagt: "Aber ich glaube du machst dir selbst was vor." Schon wieder oder immer noch? denkt er zynisch, aber der Zynismus ist zu oberflächlich als dass er sich nach außen oder innen hin auswirken könnte. "So wie sich alle Menschen gern selbst belügen.", meint Brooke und er verwettet einen seiner Zauberstäbe darauf, dass sie vor allem sich selbst dabei meint. Sie ist zu selbstkritisch, um das nicht zu tun.
Während sie ihm diese Behauptung erklärt, beobachtet er sie weiterhin wie ein Wolf ein Lamm, das er irgendwann mal hatte fressen wollen, dann jedoch bemerkte, dass es das einzige Wesen ist, das ihm lebendig etwas bedeutet. Inzwischen steht sie direkt vor ihm, sieht ihm in die Augen und gönnt ihm somit auch einen Blick in die ihren, die wie immer unergründlich und warm sind. "Vertrauen ist eine Sache die Zeit braucht.", sagt sie. "Du hast bis jetzt lediglich niemandem die Zeit dazu geben, Vertrauen zu dir zu gewinnen. Oder besser gesagt dir deines abzuringen." Ringen, dieses Wort passt ausgesprochen gut. Raven sieht zur Seite, während er das Wort nachklingen lässt. Vielleicht ist es ja wirklich so, dass man ihm sein Vertrauen fast schon rausprügeln muss. Umso erstaunlicher, was Brooke bisher geschafft hat. Und das völlig ohne Prügel.
Er wendet ihr erneut den Blick zu und es ist seinem Gesicht anzusehen, dass es gefangen ist zwischen einem leichten Lächeln und einer ernsten Miene. Vertrauen braucht Zeit. Aber scheinbar auch Hartnäckigkeit und Konfrontation. Brooke wären nie soweit gekommen, wenn sie das nicht in diesem Mix unternommen hätte. Ihr Instinkt scheint zu wissen wie man mit Einzelgängern umzugehen hat. Das ist es doch auch, was ihn verwirrt, reizt und nervös macht, dieses Gefühl, als ob Brooke ihn allein durch ihr instinktives Verständnis bezwingt.
"Man braucht kein Psychologe zu sein, um zu kapieren, wieso das so ist.", sagt er ziemlich plötzlich und kann eine gewisse Verbitterung in seiner Stimme nicht zurückhalten, obwohl er sich momentan eigentlich ganz gelöst fühlt. Das Thema selbst scheint diesen Tonfall auszulösen. Er hofft nur, dass es ihn nicht runterzieht. Er will nicht wütend sein oder verhärmt, nicht jetzt, nicht in ihrer Gegenwart. Er will nicht schon wieder fliehen und darauf läuft es doch immer hinaus, wenn er sich selbst nicht mehr erträgt.
"Stell dir vor, die einzigen Menschen die du kennst und die sich um dich kümmern, sind das Gegenteil von vertrauenswürdig. Ich habe die ersten sieben Jahre meines Lebens allein mit zwei Leuten verbracht, die sich einen Dreck um meine Gedanken und Gefühle, ja selbst um meine körperliche Unversehrtheit gekümmert haben. Wie soll man da lernen, was Vertrauen bedeutet? Vertrauen heißt für mich nur, dass man blind in sein Unglück rennt. Sie waren meine Eltern, ich musste ihnen vertrauen, und wurde jedesmal enttäuscht." Er betrachtet nun die Gemälde, ohne sie jedoch wirklich anzusehen. Ein Gespräch, ein ganz normales Gespräch ... es tut gut, muss er eingestehen. Ohne irgendwelches Misstrauen Dinge zu sagen, die niemand weiß, das ist neu. Vertraut er ihr denn vielleicht schon längst, ohne es bemerkt zu haben? Nicht ganz ... doch was er für Brooke empfindet sieht Vertrauen ziemlich ähnlich, ähnlicher jedenfalls als alles was er bisher kennengelernt hat. "Ich will dich nicht mit meiner Vergangenheit langweilen.", fügt er so tonlos wie möglich an, während seine Augen einen roten Paradiesvogel verfolgen, der durch das Geäst hüpft und nach Raupen pickt. Das ist nicht die ganze Wahrheit. Es geht nicht darum, sie nicht zu langweilen, es geht eher darum, nicht als Jammerlappen dazustehen, der seine ach so schreckliche Kindheit beweint. So will er vor ihr, nein, vor niemandem dastehen. Viele Menschen haben eine schlechte Kindheit, ist doch so. Warum sollte also ausgerechnet er darüber klagen dürfen? Ganz zu schweigen davon, sollte sich das rumsprechen. Wer hätte schon weiterhin Angst vor einem Slytherin, von dessen alten Wunden er weiß?

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BeitragVerfasst: Di 19. Jun 2007, 19:33 
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"Man braucht kein Psychologe zu sein, um zu kapieren, wieso das so ist.", sagt er und mit dem Themenwechsel kommt auch eine gewisses Schwanken seiner Stimmung. Natürlich weiß Brooke, warum er so ist, oder besser gesagt sie kann es sich denken. Sie wäre wahrscheinlich kaum anders geraten, wenn ihre Eltern solche Irren gewesen wären. Vertrauen ist eine Sache, die einem zu einem gewissen Teil beigebracht werden muss und später durch die eigenen Erfahrungen ergänzt wird.
"Stell dir vor, die einzigen Menschen die du kennst und die sich um dich kümmern, sind das Gegenteil von vertrauenswürdig. Ich habe die ersten sieben Jahre meines Lebens allein mit zwei Leuten verbracht, die sich einen Dreck um meine Gedanken und Gefühle, ja selbst um meine körperliche Unversehrtheit gekümmert haben. Wie soll man da lernen, was Vertrauen bedeutet? Vertrauen heißt für mich nur, dass man blind in sein Unglück rennt. Sie waren meine Eltern, ich musste ihnen vertrauen, und wurde jedes Mal enttäuscht." Erzählt er und Brooke bereut schon fast das Thema Vertrauen überhaupt angeschnitten zu haben. Wahrscheinlich hätte sie ihn besser mit Fragen zu seiner anderen Hälfte bombardiert. Aber da wäre das Thema ‚Meine verrückten Eltern’ auch nicht ausgeblieben. Egal wie man an die Sache rangeht, man stößt immer auf diese beiden Personen. Ganz einfach weil sie das Prägende an Ravens Leben sind bzw. oder glücklicherweise waren. Sie haben ihn so vieles beraubt, einer Kindheit, die eigentlich sorgenfrei und fröhlich hätte sein sollen. Stattdessen wurde ihm schon viel zu früh die Illusion einer heilen Welt genommen. Die einfachsten Dinge… Vertrauen….Liebe. Ob Ravens Eltern dieses Wort überhaupt kannten? Besaßen sie so etwas wie Gefühle?
Es ist bedrückend über so was nachzudenken. Aber Brooke fühlt sich gerade zu befreit. Sie unterhält sich mit ihm…ganz normal. Und das fühlt sich ausgesprochen gut an.
"Ich will dich nicht mit meiner Vergangenheit langweilen.", meint er während er die Gemälde betrachtet. Brooke lächelt, na ja das tut sie ja unentwegt bei den Treffen mit ihm. Auch sie richtet scheinbar ihre Aufmerksamkeit wieder dem Dschungel zu.
„Du langweilst mich nicht.“ Und trotz dieser floskelähnlichen Aussage ist das einfach nur die Wahrheit. „Die Vergangenheit prägt einen Menschen. Sie macht uns zu dem, was wir sind. Daran können wir nichts ändern. Und je mehr ich über deine weiß, umso besser kann ich dich verstehen.“ Ihre Stimme wird immer leiser. Es ist schon komisch, denn während sie diese Worte ausspricht, beginnt sie erst wirklich über sie nachzudenken. Warum will sie ihn eigentlich verstehen. Toll, wirklich grandios. Brooke wird sich selbst langsam immer mehr zum Rätsel. Schon seltsam. Sie versucht stets ihre Mitmenschen zu verstehen, doch über sich selbst nachzudenken, ist unvorstellbar, weil sie Angst hat. Angst davor, dass hinter den warmen, schönen Augen- wie Raven sie genannt hat- nichts verborgen liegt, als ein schwarzes, tiefes Loch.
„Würdest du mir etwas über…deine …andere Hälfte erzählen?“ flüstert sie während sie etwas nervös mit ihren Fingern spielt. Nun ist die Frage endlich raus. Etwas verunsichert sucht sie Blickkontakt. „Wie ist es dazu gekommen?“ Eigentlich würde sie am liebsten gleich alle Fragen von oben nach unten abhandeln. Angefangen mit den W-Fragen. Wann? Wo? Wer? Was? Wie? Und dann folgen die verschiedenen Warum- Fragen, bei denen nur ein minimaler Unterschied besteht. Warum? Weshalb? Weswegen? Wieso? Etc.
Und wo kann man diese quälende Neugier abstellen?

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Wildhüter
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"Du langweilst mich nicht.", versichert Brooke und es klingt so direkt heraus und selbstverständlich, dass er daran eigentlich kaum zweifeln kann. Als sie weiterspricht, beobachtet er sie aus den Augenwinkeln heraus. "Die Vergangenheit prägt einen Menschen. Sie macht uns zu dem, was wir sind. Daran können wir nichts ändern. Und je mehr ich über deine weiß, umso besser kann ich dich verstehen.", sagt sie und er gibt ihr Recht. Man mag bei der Geburt gewisse Anlagen mit bekommen, doch was einen formt, das ist das, was einem begegnet. Die Menschen um einen herum, die Erfahrungen die man macht. Und dem kann niemand entgehen. Aber wieso möchte sie ihn verstehen? Was hat sie davon? Oder ist das auch wieder nur ein Vermächtnis seiner Eltern, immer bei allem davon auszugehen, dass jemand etwas bestimmtes für sich herausschlagen will? Es liegt Raven näher anzunehmen, Brooke wolle ihn in irgendeiner Form ausnutzen, als anzunehmen, sie würde ihn ... mögen. Es ist das was er kennt. Menschen benutzen andere Menschen, so läuft das.
"Würdest du mir etwas über…deine …andere Hälfte erzählen?", fragt sie so leise, als würde die Frage dadurch harmloser werden. Das Gegenteil ist der Fall. Was man flüstert, scheint immer irgendwie bedeutungsschwanger zu sein. Und das stimmt in den meisten Fällen doch auch, so wie jetzt.
Raven wendet sich der Hufflepuff wieder direkt zu, lehnt sich dabei aber mit der Schulter an die Wand, deren Kälte ihm nichts ausmacht. Er schüttelt kurz und unbewusst den Kopf, um die Haarsträhnen aus den Augen zu befördern.
Brooke sieht ihn an. "Wie ist es dazu gekommen?", konkretisiert sie ihre Frage und es hört sich an, als würden sich dahinter noch viel mehr Fragen stauen. Hat es Sinn, ihr überhaupt noch etwas zu verwehren? Wäre es nicht ein dummes, albernes Spiel, sie hinzuhalten, sich zu zieren, zu schämen, zu schweigen? Er ist kein Spieler, nach wie vor nicht. Und sie wird nicht locker lassen. Noch dazu glaubt er nicht, dass er das noch will. Vielleicht will er ihr längst alles sagen, einfach alles, um dann zu sehen, ob sie aus seinem Leben wieder verschwindet. Oder wirklich bleibt. Vielleicht muss er das Risiko eingehen, weil es anders nicht geht. Sie hinzuhalt aus Angst sie zu verlieren oder zu nah an sich heran zu lassen, das kann nicht ewig funktionieren, es würde sie beide zermürben, bis sie keine Kraft mehr haben. So bleibt nur die Flucht nach vorn. Und dann? Entweder ist sie dann fort oder ihm näher als jeder andere Mensch zu vor. Beides fühlt sich auf seine eigene Weise schrecklich an. Es hilft nichts, sie sind schon zu weit gekommen.

"Sie nannten sich selbst Wissenschaftler.", sagt er und sieht weg, er kann Brooke dabei nicht in die Augen sehen. "Soweit ich weiß, haben sie mit ihren Versuchen ein Jahr nach meiner Geburt begonnen. Ich weiß nicht, ob sie mich schon für diesen Plan gezeugt haben oder ob ich ein Unfall war, jedenfalls war ich schon bald nichts weiter als ein Versuchsobjekt. Das Ziel war ein Vorgehen zu ermitteln, an vampirische Kräfte zu kommen, ohne aber die Nachteile in Kauf zu nehmen. Also ... gesteigerte Körperkraft und Schnelligkeit, beschleunigte Wundheilung und geschärfte Sinne, aber ohne die Lichtempfindlichkeit und die Abhängigkeit von Blut." Er schweigt einen Moment, um seine Erklärung zu überdenken. Damit zufrieden spricht er weiter, wobei er unbewusst mit dem Fuß ein paar Kiesel auf dem Boden hin und her schiebt, den Kopf gesenkt. "Sie verabreichten mir Vampirblut in sehr geringer Dosierung, bis ich nach ein paar Jahren erste Veränderungen durchmachte. Ich erinnere mich nicht mehr sonderlich gut daran. Ist wohl auch besser so." Er zuckt mit den Schultern. "Jedenfalls testeten sie dann einen Trank an mir, der die Symptome lindern sollte. Irgendwann konnte ich ohne den Trank nicht mehr in die Sonne und die Gegenexperimente begannen." Raven atmet tief durch, was Brooke sicher wissen lässt, dass die Erinnerungen jetzt sowohl klarer als auch schmerzhafter werden. "Sie setzten mich systematisch der Sonne aus, um eine Resistenz zu bewirken. Ich war ungefähr sieben Jahre alt. Irgendwie lief das alles nicht so, wie geplant. Ich war kränklich und schwach, sie versuchten die vampirische Seite zu stärken indem sie mich zwangen, Tierblut zu trinken. Doch je mehr Vampir ich wurde, desto anfälliger wurde ich auch wieder gegen Licht und desto weniger half der Trank, das Blut zu ersetzen. Meine Eltern waren damals sehr gereizt, weil sie ahnten, dass das Experiment schief laufen würde. Ihre Methoden wurden rücksichtsloser und kurz bevor ich zehn wurde, bin ich fast bei einem ihrer Lichtresistenz-Tests gestorben. Sie wollten nicht einsehen, dass das alles zum Scheitern verurteilt war. Ihre ganze Wut und Enttäuschung haben sie an mir ausgelassen." Wo er bis jetzt recht sachlich klang, nimmt sein Ton nun eine emotionalere Färbung an. Endlich sieht er Brooke auch wieder in die Augen, vielleicht um einen Halt zu finden. "Ich hatte damals Hauslehrer. Und einem von ihnen hab ich mich anvertraut." Er schluckt trocken. Okay, so einfach ist das Erzählen also doch nicht. Je jünger die Erinnerungen sind, desto schwerer fällt es, sie über die Lippen zu bringen.
Raven kämpft kurz mit sich, dann sagt er: "Der Idiot hat meine Eltern zur Rede gestellt, statt mit mir einfach zu verschwinden. Sie haben ihn getötet. Verfluchter Idiot." Sein Blick gleitet wieder gen Boden. Das Gefühlsgemisch schwankt erheblich auf die wütende Seite, doch er bekommt sich in den Griff. Weitaus gefasster meint er: "Sie haben den Unterricht dann selbst übernommen, bis der Brief aus Hogwarts kam. Natürlich wollten sie nicht, dass ich gehe. Sie hätten ihr Experiment aufgeben müssen. Also haben sie mich versteckt. Das Ergebnis war dann, dass mich jemand holen kam. Nach 'nem kurzen Duell, das meine Eltern begonnen hatten, tauchte ein Trupp Auroren auf ..."
Die Erinnerungen spielen sich vor seinem inneren Auge ab wie ein Film. Flüche die wie bunte Blitze durch die Luft zischen, fremde Leute im Haus, seine Eltern die nach einem Ausweg suchen. "Meine Eltern konnten fliehen, ich wurde mitgenommen.", endet er leicht kurzatmig. Ja, es ist schwierig darüber zu reden, egal wie sachlich er es abwickeln wollte. Gefühle, er hasst sie. Und sein Blick sucht Brookes Augen.
"Ein Mensch, der zur Hälfte ein Vampir ist, der ist dadurch nicht stärker.", sagt er ernst. "Er ist schwächer. Meine Eltern wollten das nicht sehen, sie dachten sie schaffen einen Übermenschen." Ein seltsames Lächeln tritt auf seine Lippen. "Aber das kümmert sie nun nicht mehr, sie sind tot. Kurz bevor das zweite Schuljahr anfing, hat man sie endlich aufgespürt, und da sie sich der Festnahme widersetzten, wurden sie getötet. Paddywack übernahm das Sorgerecht für mich." Sein Blick schweift ab, irgendwo in die Ferne. "Sie sind tot und ich muss weiterleben als Resultat ihrer kranken Idee.", murmelt er, sich leer fühlend, und lehnt sich nun mit dem Rücken gegen die Wand, doch die scheint keinen Halt mehr zu bieten. Was bietet einem Halt, wenn man sich so verloren fühlt wie Raven in diesem Augenblick?

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BeitragVerfasst: Di 26. Jun 2007, 21:28 
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Raven beginnt zu erzählen. Gebannt haftet ihr Blick auf ihm. Registriert jedes noch so kleine Zucken seiner Mimik. Sie hört wie sich dem sachlich, informativen Ton langsam die Gefühle beimischen, die ihm mehr und mehr den Atem zu rauben scheinen. Er leidet sehr unter der Erinnerung und Brooke hat ihn dazu gebracht darüber zu reden. Doch die Befriedigung ihrer Neugier, die sie sich mit dem heutigen Gespräch erhofft hat, bleibt aus. Stattdessen macht sich in ihr eine fassungslose Erschütterung breit. Und Schuldgefühle…Sicherlich hat niemand vor ihr- ausgenommen seiner sadistischen Eltern- Raven so leiden sehen.
Dem einen schockenden Fakt folgt der Nächste. Mit einem Jahr angefangen. Systematische Sonnenaussetzung. Gegenexperimente. Tötung diverser Lehrkräfte. Flucht. Und schließlich der wohl unvermeidliche Tod durch die Staatsgewalt.
Erst als Raven ihr wieder in die Augen blickt, erinnert sich ihr Körper daran Luft in seine Lungen aufzunehmen. Sie lehnt sich ebenfalls gegen die Wand.
"Ein Mensch, der zur Hälfte ein Vampir ist, der ist dadurch nicht stärker. Er ist schwächer. Meine Eltern wollten das nicht sehen, sie dachten sie schaffen einen Übermenschen.“ - dieses Lächeln macht ihr Angst.- „Aber das kümmert sie nun nicht mehr, sie sind tot. Kurz bevor das zweite Schuljahr anfing, hat man sie endlich aufgespürt, und da sie sich der Festnahme widersetzten, wurden sie getötet. Paddywack übernahm das Sorgerecht für mich.“ Er wendet zu Brookes Bedauern seinen Blick wieder ab. Er scheint von ihr so weit entfernt zu sein, obwohl sie ihm nach dieser Geschichte doch so viel näher sein müsste. "Sie sind tot und ich muss weiterleben als Resultat ihrer kranken Idee." Und diese Worte tun weh. Sie kann sich nicht erklären warum, aber es ist so. Fast schon mechanisch scheint ihre Hand Ravens zu ergreifen. Festhalten. Ja, sie will ihn festhalten, hier behalten und nicht wieder hergeben. Mit diesen Worten hat er ihr vielleicht mehr Angst gemacht als er sich vorstellen kann. „Das hört sich nicht so an, als ob du noch leben wolltest.“ Meint Brooke mit ungewollt zerbrechlicher Stimme. Ja, laut denken, eines der Fauxpas, das ihr nur in Ravens Gegenwart Schwierigkeiten macht. „Ich meine…Ich wundere mich nur, dass du dich immer noch so von ihnen beherrschen, weiterhin von ihnen dein Leben bestimmen lässt.“ Eine kurze Pause. Auf einen solchen Vortrag war sie nicht gefasst gewesen. Sie sammelt sich, legt sich feinsäuberlich die Worte zurecht. Was soll sie ihm sagen? Soll sie ihm Trost spenden? Ihr Mitleid aussprechen? Nein. Was würde ihm das bringen? Außerdem würde er es gar nicht wollen. Raven McCloud gehört sicher nicht zu den Leuten, die gerne Mitleid bekundet bekommen.
„ Ich kann mir vorstellen, dass es sicher nicht leicht ist mit einer solchen Vergangenheit zu leben, zumal du jeden Tag aufs Neue erinnerst. Aber du solltest dich nicht so sehr davon beeinflussen lassen. Es gibt Dinge für die es sich wirklich zu leben lohnt, auch wenn diese nicht immer ganz offensichtlich sind.“ Da spricht wohl die Hufflepuff aus ihr. Doch jedes Wort ist ernst gemeint und trägt Herzblut in sich. „Man kann Vergangenes zwar nicht rückgängig machen oder Erinnerungen einfach verdrängen, aber man kann neue, schöne Erinnerungen hinzufügen. Also…kommst du mit mir am Wochenende nach Hogsmeade?“ Und dann was? Fragt sich Brooke selbst. Nur weil jeder Moment, den sie mit ihm verbringt für sie zu einer schönen Erinnerung wird, muss für Raven ja noch lange nicht das gleiche zutreffen. Sie senkt ihren Blick und lässt seine Hand wieder los, die während ihrer feurigen Rede immer fester gedrückt hatte.

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BeitragVerfasst: Mi 27. Jun 2007, 23:17 
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Wildhüter
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"Das hört sich nicht so an, als ob du noch leben wolltest."
Raven hebt den Kopf und starrt die gegenüberliegende Wand an. Hat er denn je darüber nachgedacht, sein Leben zu beenden. Eigentlich nicht. Er war der Auffassung, dass es irgendwann sowieso ein jähes Ende findet ... weil er durchdreht und man ihn vernichten muss wie ein tollwütiges Tier. Oder weil ihn ein Auror tötet, der ihn zufällig als Vampir enttarnt. An Selbstmord hat er nicht gedacht, es kam ihm bisher alles wie eine gerechte Strafe vor. Sein Leben als Strafe für ein Verbrechen das er noch begehen wird. Lyrischer Kram, eigentlich viel zu dramatisch-poetisch für ihn. Doch nun da Brooke es anspricht, würde er sich denn das Leben nehmen wollen als eine Art Flucht, Ausweg? Nein. Leidet er denn vielleicht gern? Das auch nicht, oder? Eventuell ist er nur zu sehr an das Leiden gewohnt und hat Angst davor, nicht mehr zu leiden, egal ob nun durch eine schöne Zukunft oder durch Suizid.
Als er spürt, wie Brooke seine Hand ergreift, gibt es jedoch keinen Platz mehr in seinem Kopf für Gedanken an Dinge wie Suizid.
„Ich kann mir vorstellen, dass es sicher nicht leicht ist mit einer solchen Vergangenheit zu leben ...", hebt sie erneut an und er lauscht aufmerksam, nein fast schon ergriffen. Sie selbst wirkt ja auch ergriffen, dieser Stimmung kann er sich nicht entziehen. "Es gibt Dinge für die es sich wirklich zu leben lohnt, auch wenn diese nicht immer ganz offensichtlich sind." Nur was ...? Einzig für Brooke vielleicht? Für dieses Rätsel das sie beide umgibt, diese Anziehung die er nicht bennen kann? "Man kann Vergangenes zwar nicht rückgängig machen oder Erinnerungen einfach verdrängen, aber man kann neue, schöne Erinnerungen hinzufügen. Also … kommst du mit mir am Wochenende nach Hogsmeade?"
Darauf war er nun nicht gefasst. Auf vieles, aber nicht darauf. Er sieht sie an, vielleicht erstaunt oder auch nur überrascht. Doch Brooke senkt den Blick und entzieht ihm nicht nur den Anblick ihrer Augen sondern auch noch ihre Hand. Die Wärme ihrer Finger ist verschwunden und wirkt nach, wird langsam von der Kälte aufgelöst. Er beginnt nahezu augenblicklich die Berührung zu vermissen, den Anblick ihrer Augen nicht minder. So wendet er sich ihr zu und greift nach ihrem Kinn, das er mit dem Zeigenfinger leicht hoch drückt. Seine andere Hand sucht ihre, er will sie noch einmal halten, die Wärme noch einmal spüren. Dann nickt er und wirkt so ernst, als ginge es um irgendeine sachliche Angelegenheit, nicht um eine persönliche Verabredung. Verabredung ... nur langsam dämmert ihm, dass es für jeden so aussehen wird wie ein Date, wenn sie zusammen in Hogsmeade auftauchen. Jeder weiß, dass Jungs und Mädchen nur dann diese Ausflüge zusammen unternehmen, wenn sie entweder schon verliebt, kurz davor oder bereits ein Paar sind. Er schluckt trocken und beschließt, darüber nicht nachzudenken. Es geht um schöne Erinnerungen, wie Brooke gesagt hat. Und er kann nicht leugnen, dass sie Vorstellung mit ihr durch das Zaubererdörfchen zu streifen nach einer solchen klingt. "Gern.", sagt er und lässt ihre Hand wieder los, doch er sieht ihr weiterhin in die Augen. Sie nimmt nicht Abstand von ihm, nun da sie seine Vergangenheit versteht. Sie will sogar seine Zukunft mit ihm gestalten. Ist er das wert? Vielleicht, das muss Brooke entscheiden. Ist es nicht das, was sie von Anfang an wollte? Dass er begreift, dass sie selbst entscheidet, mit wem sie ihre Zeit verbringt, an wen sie ihre Kraft verschenkt? Sie ist mündig, sie ist nicht dumm. Sie entscheidet über sich selbst. Und er hat nicht das Recht, ihr das abzunehmen. Eigentlich fühlt es sich ganz gut an, sie nicht mehr gedanklich zu entmündigen. Auch das hat mit Vertrauen zu tun und eventuell ist genügend Vertrauen da, um weitere Schritte zu wagen. Nur wohin führen diese Schritte? Raven wird sicher kein lebensfroher, einfacher Mensch werden, nur weil sie offen reden und Zeit miteinander verbringen. Er wird immer zu einem gewissen Teil der düstere, melancholische und wohl auch aggressive Mensch bleiben, der er ist. Kann sie damit leben?
Er lächelt leicht. "Das wird die Gerüchte ordentlich anheizen.", meint er scherzend.

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BeitragVerfasst: Fr 29. Jun 2007, 17:20 
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Brooke kommt nicht lange dazu drüben Gedanken nachzuhängen. Denn schon spürt sie die kalte Berührung von Ravens Fingern, die sie sanft dazu zwingen wieder in seine Augen zu schauen. Fast zeitgleich ergreift seine andere Hand die ihre. Ihr Herz schlägt sofort höher, was ihr jedoch etwas übertrieben erscheint. Er hält ihre Hand, na und? Doch das in Kombination mit dem Blick in seine Augen ist einfach unbeschreiblich schön. Aber wie war das noch mal mit der gesteigerten Wahrnehmungsfähigkeit? Also Brooke Lucid etwas mehr Beherrschung!
„Gern.“ Sagt er schließlich und lässt ihre Hand wieder los. Und trotz des Verlusts der kühlen Berührung, strahlt die Hufflepuff, dass sie der Sonne Konkurrenz machen könnte.
"Das wird die Gerüchte ordentlich anheizen.", Raven lächelt, wie sie dieses Lächeln liebt. Es zeigt, dass sich die meisten Leute in ihm geirrt haben. Gut, er bleibt ein launischer Sturkopf, mit ungezügeltem Temperament, der zu einer Hälfte Vampir ist. Aber so ist er eben und Brooke würde nichts daran ändern wollen.
Sie lacht leise. „Es wird sie zum überkochen bringen.“ Es wird ein wahres Vergnügen werden. Sie hat nicht nur eine Verabredung mit Raven, sie wird auch noch die ganzen düpierten Gesichter ihrer Mitschüler zu sehen bekommen. Es wird so zusagen der erste öffentliche Auftritt, von den beide als…ähm… was auch immer. Man hat sie zwar schon am ersten Schultag zusammen gesehen, unten am See, aber das war ja etwas anderes. Damals wurde Brooke noch als ‚Opfer’ angesehen- obwohl das in den meisten Gerüchten momentan auch der Fall ist. Diesmal wird es ein ganz gewöhnliches Treffen sein.
Was Dante wohl darüber denkt? Warum sie jetzt ausgerechnet an ihren Hauskollegen denken muss, weiß sie nicht. Er gehört eben zu den wenigen Leuten deren Meinung Brooke etwas bedeutet.
„Aber das macht uns ja sowieso nichts aus.“ Hat sie ihm da gerade zugezwinkert?
„Ich freu mich schon drauf.“ Genauso wie ich mich auf heute gefreut hab. Setzt sie in Gedanken noch dazu.

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BeitragVerfasst: Fr 29. Jun 2007, 23:08 
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Schüler mit Tasche, Schüler mit Buch in der Hand, Schüler, der sein Spiegelbild im spiegelnden Fensterglas begutachtet, zwei quatschende Schülerinnen, eine Schar kleiner Gryffindor-Erstklässler, der kopflose Nick in Begleitung von der grauen Lady, wieder Schüler mit Tasche,... Es ist doch immer wieder interessant aus wie vielen verschiedenen Déjà-Vus sich das Leben (besonders in Hogwarts) augenscheinlich zusammen setzt. Hatte die Ravenclaw doch erst heute Mittag, bevor sie auf Sèi getroffen ist eine ähnliche Situation: Ein Gang, sie auf Treppe, die Augen wachsam auf die Schüler gerichtet, die vorbei eilten oder schlenderten.
Trotz der voran geschrittenen Abendstunde befinden sich in diesem Korridor erstaunlich viele Schüler und andere Schlossbewohner. Oder nein, viel mehr überhaupt nicht erstaunlich, eher einfach nur logisch. Fabi befindet sich seitlich auf der dritten Stufe von unten sitzend von einer der kleineren Treppenaufgänge, der in diesem Hauptkorridor mündet. Die Knie in gerader Linie zu ihrem Oberkörper, die eine Hand erhoben, ein Buch haltend.
Sie liest.
Ja sie liest wirklich. Für manch einen, der Fabiènne nicht kennt, oder aber von sich selbst ausgeht, wird wohl kaum begreifen, warum sie sich zum Lesen an einen der wohl belebtesten Korridore des Internates nieder lässt, anstatt es sich im Gemeinschaftsraum gemütlich zu machen. Doch wie auf alles in Fabis Leben gibt es hierauf ebenfalls eine völlig plausible Antwort: Übung. Ja richtig Übung. Nur hier hat sie immerhin die Möglichkeit ihre wachsame Aufmerksamkeit und ihren Blick zu schulen. Schließlich will die Ravenclaw es auf diesen Gebieten weit bringen. Und dazu gehört es eben auch, während anderen Tätigkeiten immer ein wachsames (hellgrünes) Auge auf seine Umgebung zu haben. Im Gemeinschaftsraum ist hierzu schlichtweg zu wenig los, außerdem kommt hinzu, dass dort ausschließlich Ravenclaws anzutreffen sind.
Soviel also zu den Hintergründen von Fabis ungewöhnlicher Wahl was den Ort ihres Lesens betrifft. Und was sie liest...? Lasst uns doch einfach nachsehen...
Ein Lächeln huscht über ihre schmalen Lippen, breitet sich Stückchenweise auf dem maskulinen Gesicht aus, während sie die nächste Seite des schon etwas vergilbten Buches mit einem leisen Rascheln, welches sie an Büchern so liebt, umblättert. „Ich weiß, was Sie sahen. Sie gingen ein paarmal im Zimmer herum, knieten bei dem Toten nieder,...“ Schüler mit Tasche, Zusammenstoßen eines Slytherins mit einem Ravenclaw, der Slytherin zückt verärgert seinen Zauberstab (es war wohlgemerkt seine Schuld, er hatte mit der Nase in irgendeinem Pergament, offenbar einem elterlichen Schreiben (fragt jetzt nicht woher Fabi das weis) gesteckt)... „...gingen zur Küchentür und versuchten sie zu öffnen und dann...“ John Race sprang auf und starrte ihn erschrocken und... ein Vertrauensschüler entdeckt die Streitenden. Einige herrische Worte fallen, eine bellende Erwiderung des Slytherins, die drei ziehen von dannen, offenbar auf dem Weg zum nächstgelegenen Lehrerbüro. ...voll Misstrauen an: „Wo waren Sie versteckt, dass sie alles gesehen haben?“ sagte er drohend. Peeves schwebt gackernd und glucksend einer Schar von fünf klagenden, jammernden und die Arme über die Köpfe haltenden Mädchen hinterher. Zwischen den kleinen stummeligen Fingern ein Spuckrohr geklemmt, die Backen mit Luft gefüllt, bereit zum Angriff. Fabi kann es sich nicht verkneifen mit einer kurzen kaum merklichen Bewegung ihren Zauberstab zu zücken und dann grinsen zu beobachten, wie die Papierkügelchen, wie von selbst, auf halber Strecke eine Kehrtwendung vollziehen und anstatt auf die Mädchen auf den Poltergeist, der durchaus verwirrt und trotzdem gackernd drein blickt loszugehen. Einmal kurz durch die blonden kurzen Haare gewuschelt, den Mädchen, welche mit strahlenden Blicken zu ihr hochsehen, offenbar in der Annahme, ein Junge hätte sie so eben aus den Fängen Peeves befreit, zugelächelt. Weiter im Text. „Sie wissen verdammt mehr, als Sie wissen dürften.“
Vor sich hingrinsend klappt Fabi das Buch wieder zu. Ein dumpfes Geräusch ertönt, dass auf Grund des Gewusels unter ihr kaum auch nur annähernd von irgendjemanden bemerkt sein worden dürfte. Zufrieden grinst die Ravenclaw auf den Buchdeckel, fast die goldene Schrift auf dem ledernen Einband ins Auge. Er weis verdammt mehr als er wissen dürfte? Was erwartet denn ein einfacher drittklassiger Polizist denn von dem berühmtesten und genialsten Detektiv aller Zeiten? Ihre hellgrünen Augen wenden sich dem Buch ab, wandern langsam nach rechts, ruhen auf dem flauschigen etwas zu ihrer Rechten. Dem flauschigen Etwas, dass seit gut einiger Stunden ihr Gesellschaft leistet. Zu dem Ding, das ihre schmalen langen Finger für die letzte Stunde beherbergt hat in seinem warmen wuscheligen Fell. Zu dem Ding, dass ihre nächsten Gedanken als sehr leise gesprochene Worte versteht. „Er ist einfach nur genial. Seine Schlussfolgerungen, seine Beobachtungsgabe, sein Auftretten, die Ruhe in Person, ausgeglichen, niemand kann ihm etwas vormachen. Ein Blick und er weis alles über die Person die vor ihm steht. Beruf, Schuhgröße, Charakter, geheime Wünsche. Der größte seines Faches. Das siehst du doch auch so, oder? Dr. Watson?“ Ein genüssliches Schnurren ist die Antwort auf diese mehr oder weniger rhetorischen Fragen. Ein Lächeln Fabis folgt. Dr. Watson, ihr liebenswürdiger Gefährte (einmal abgesehen von Miss Marpel). Nicht nur auf Grund ihrer Vorliebe und Begeisterung über Sherlock Holmes hatte ihm diesen ungewöhnlichen Haustiernamen eingebracht, nein, am ausschlagebensten war wohl sein Auftreten. Denn das seine gleicht dem des Watson von Sir Arthur Conan Doyle fast haargenau. Die Eingeschränktheit im Bezug auf gewisse Bewegungen von Körperteilen wie Arme und Beine, das betagte Alter, die schmächtige Statur, das ergraute Fell. Nur in einem Punkt sind sich Dr. Watson und der ehemalige Millitärsarzt ganz und gar unähnlich. Dr. Watson ist im Vergleich zur Romanfigur... ein Kater. In Fabis Augen der tollste Kater der Welt. Schmust gerne, ist anhänglich, und nimmt sie so wie sie ist.
Dr. Watson befindet sich schon seit einigen Stunde neben ihr. Seit sie die Zaubertrankstunde verlassen hat und sich hier niedergelassen hat.
Die Zaubertrankstunde. Nun, für den neuen Lehrer war sie eine gelungene Unterrichtsstunde, und Fabi hatte keinerlei Dinge zum daran aussetzen. Er ist selbstbewusst aufgetreten, ist höflich und erklärend auf die Fragen der Schüler eingegangen und hatte sogar einen Trank in Petto, den definitiv mehrere Schüler als äußerst praktisch in Prüfungsfällen finden werden: den Gripsschärfungstrank. Für sie jedoch war die Stunde wenig anstrengend. Zwar hatte sie jedes Wort, jede Bewegung, jede Geste um sie herum mitbekommen, auch in ihrem Gehirn gespeichert, ebenso hatte sie einen perfekten Trank mit ihrem Namen versehen angegeben, doch waren ihre Gedanken die ganze Zeit über hauptsächlich bei zwei gewissen Personen. Leander und Sèitheach. Wie es den Beiden wohl geht? Sèi sah ja wirklich nicht besonders gut aus, als sie ihn bei der Toilette abgeliefert hatte. Blass war er, aufgeregt. Logisch nachvollziehbar. Ob sich die beiden wieder zusammengerauft haben? In diesem Punkt ist sich Fabiènne doch recht sicher. Die beiden werden sich sicherlich ausgesprochen haben. Doch eine andere Frage beschäftigt sie auch noch: War es denn richtig sich in ihre Beziehungsprobleme einzumischen? Im Grunde, sagen wir so, der Ire ist ein Freund von Fabi, und warum sollte sie ihre Fähigkeiten nicht einsetzen um ihm zu helfen? Was hätte wohl Holmes an ihrer Stelle getan? Hätte er Dr. Watson geholfen? Natürlich hätte er das, solange niemand dabei zu schaden kommt. Und in ihrem Falle ist doch auch niemand verletzt worden oder zu Schaden gekommen, oder nicht? Um ehrlich zu sein, hat es ihr sogar Spaß gemacht ihre Fähigkeiten anzuwenden. Aber jetzt? Jetzt hat sie der Alltag wieder.
Noch einmal wuschelt sich Fabi durch ihr kurzes zerwuscheltes Haar, ehe sie ihr Buch wieder aufschlägt und weiter liest. Mal sehen, was der restliche Tag heute noch so bringt.

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Der Grund,
warum es uns solches Vergnügen bereitet,
andere Leute zu enträtseln, ist der,
dass dadurch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit
von dem unsrigen abgelenkt wird.
Oscar Wilde


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