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 Betreff des Beitrags: Re: 20. November
BeitragVerfasst: Di 15. Jun 2010, 20:41 
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7. Klasse Gryffindor
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„Sue. Sue Jay.“, antwortet sie lächelnd auf seine Frage, wer sie denn sei, und ist nicht im mindesten überrascht, dass sie bei seinem Namen richtig lag. „Sechste Klasse, Gryffindor.“, fügt sie noch hinzu, weniger mit Gedanken, dass er diese Information benötigt, als vielmehr aus Automatismus. Sprunghaft zu sein ist schön und gut, nur schützt das einen auch nicht vor der Macht der Gewohnheit. Und wer in Hogwarts aufgewachsen ist – immerhin verbringen sie Schüler in dem Internat innerhalb von sieben Lebensjahren mehr Zeit dort als zu Hause – passt sich recht zügig der Routine an sein Haus zum Namen dazu zu nennen. Lehrer mögen einen zwar stets per Namen kennen, aber auf sämtliche Mitschüler trifft das wohl kaum zu. Davon abgesehen, dass, wie sagt es der sprechende Hut so gern 'das Haus gleichzeitig eure Familie wird', und Familien sich durch Familiennamen auszeichnen, dienen die Häusernamen wohl gleich als Minicharakteristik. Auch wenn das Schubladendenken ist, welches die Gryffindor weniger favorisiert.
Aber zurück zu ihrem Gegenüber, denn dem dürften wohl sämtliche beschreibenden Hogwartshäusereigenschaften weniger fließend geläufig sein, und somit unrelevant im Gegensatz zu seinem nächsten Satz, als er sich wieder ihr zu- und sich dem Fenster abwendet.
„Na, ich hoffe, ich höre später keine Klagen.“, gibt sie grinsend zurück, mit einem Blick, der erklärt, dass sie ebenfalls der Meinung ist, nette Gesellschaft gefunden zu haben.
Jetzt, da sich Noés Bruder ihr zugewendet hat, kann sie sich selbst noch einmal bestätigen, dass ihr gefällt, was vor ihr steht. Obwohl von der Größe wohl gleich, ist Grég eher der dunklere Typ. Braune Haare, braune Augen, letztere auf ihre Weise ebenfalls faszinierend, wenn auch anders, als die von Noé. Und vielleicht ist es Einbildung, weil sie weiß, dass sie dem älteren Lacroix-Bruder gegenüber steht, aber sie meint ihm anzusehen, dass er schon länger auf der Welt ist. Wirken die Gesichtszüge nicht ein wenig markanter, erfahrener?
Gewohnt direkt, versteckt es Sue nicht, dass sie ihn interessiert mustert. „Ein Wunder, dass man dich hier überhaupt alleine findet und nicht umringt von einer Mädchenschar.“, bemerkt sie daraufhin frech und zwinkert. „Zumindest ist ein Korridor nicht zwingend der ideale Ort um allein zu sein, da haben wir hier zahlreiche andere Ortschaften.“ Und nein, sie meint jetzt nicht die Toilette, auch wenn es danach klingen mag. „Ich befürchte fast, wir sollten deiner Bildungslücke Abhilfe schaffen. Oder bist du mit der Schlosserkundung schon durch?“ Wohl eher nicht, wenn manch Siebtklässler sich immer noch verläuft, wenn er in abgelegeneren Schlossflügeln eine Toilette such, wenn es besonders dringend ist. Es gibt einfach zu viele Geheimgänge, Abkürzungen, Trickstufen mitsamt eigenwilliger Treppen und ein Korridorgewirr, dass einen prima Verstecken spielen lässt – natürlich selbst erprobt.
„Bäh, die werden langsam schwer.“, murmelt sie mehr zu sich und befördert das Mandarinennetz von der einen in die andere Hand, wobei sich Noés Jacke ein wenig verselbstständigt und von ihr wieder ordentlicher über den Arm gelegt wird. Doch lang verweilen die Mandarinen nicht in der anderen Hand, denn schon schneidet das Netz auch dort in ihre Finger, weshalb kurzerhand der Zauberstab gezückt wird, und das Obst beginnt neben ihr her zu schweben. Na, schon viel besser, sei es drum, dass es ein wenig sonderbar aussieht. Aber während die einen ihre Haustiere spazieren führen, führt Sue eben ihre Lieblingsfrucht Gassi.
„Wie sieht's aus, gehen wir ein Stück?“, wendet sie sich dann wieder lächelnd an Grég, ohne Hintergedanken, einfach nur aus Neugierde. Die Sweatshirtjacke kann sie Noé schließlich auch später zurück geben.

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Di 15. Jun 2010, 20:41 


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. November
BeitragVerfasst: So 20. Jun 2010, 20:04 
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Sue Jay. Für einen kurzen Moment gerät Grég ins Stocken. Hatte Noé nicht mal eine Sue erwähnt? Sacht legt der Belgier den Kopf zur Seite und betrachtet die Asiatin nachdenklich. Eine wirklich hübsche Eroberung, die sich Noé da zu Eigen gemacht hat. Vorausgesetzt sie ist es auch, von der sein Bruder gesprochen hat. Oder er hat von einem ganz anderen Mädchen geredet und Grég meint nur zu glauben, dass ihr Name Sue lautet. „Ein wirklich schöner Name, Sue.“, erkennt er lächelnd an, während sein Blick fortan aufmerksam auf der dunkelhaarigen Asiatin ruht. Und sie hält seinem Blick stand. Mehr noch sie nimmt ihn ungeniert in Augenschein, beginnt ihn von oben bis unten „abzuchecken“. Gelassen schiebt er die Hände in die Hosentaschen und tut ihre Musterung mit einem unverwandten Grinsen ab. Bis sie sich abschließend der Gunst der Worte bedient. Sie verwundert es augenscheinlich, dass er nicht von Mädchenscharen umgeben ist. Wenn man das nicht als Kompliment werten kann. „Ich freue mich, dass dir meine Erscheinung gefällt.“, entgegnet er ihr grinsend und lässt den Blick ferner schmunzelnd durch den Korridor gleiten. „Und ja, normalerweise begleitet mich eine Schar kichernder Mädchen. Und das Tag, ein Tag aus. Manchmal ein wenig lästig. Aber ich komm nicht umhin zuzugeben, dass es mir gefällt umschwärmt zu werden. Und wem würde das schon nicht gefallen, hm?“

Sich wieder ganz der hübschen Erscheinung neben ihm widmend, zwinkert er ihr seinerseits zu, ein schelmisches Grinsen auf den markanten Zügen. Schlosserkundung. Hm, eigentlich hat er doch schon eine eingehende Erkundung hinter sich. Das heißt, dass er mit ihr schon durch ist. Zumindest glaubt er alles Nötige ausgekundschaftet zu haben, was ihm zukünftig von Nutzen sein könnte. Gibt’s da noch mehr? So wie Sue von Abschaffen seiner Bildungslücke spricht, muss da eindeutig mehr sein, als es auf den ersten Blick zu erkunden gibt. Gut, dass er für alles offen ist. Und er ist auch keineswegs abgeneigt sich von der hübschen Schülerin unter die Arme greifen zu lassen. Auch wenn ihm da die eine oder andere Beschäftigung mit ihr verwehrt bleiben wird - sie ist Noés Mädchen.
Woher er das auf einmal so genau weiß? Man betrachte sich nur einmal genauer die Jacke über ihrem Arm. Sie war ihm vorher nicht unbedingt aufgefallen. Erst jetzt, wo sie das Mandarinennetz von der einen zur anderen Hand gleiten lässt und die Jacke verrutscht ist, sticht sie ihm ins Auge. Und es ist unbestreitbar, dass sie Noé gehört. Ihm würde jedes neue Teil an Noé auffallen, was er nicht vorher schon einmal an ihm gesehen hatte und die Jacke hat er schon einige Male an seinem Bruder gesehen, darum weiß er das so genau. Seufzend zieht er die Hände zurück, die reflexartig nach vorne geschnellt sind, um der Asiatin behilflich zu sein. Doch weder Noés Jacke ist de facto von ihrem Arm gerutscht und zu Boden gefallen, noch die Mandarinennetze, die stattdessen nun neben ihr in der Luft schweben. Zauberei.

Blinzelnd lässt er eine Hand wieder in der Hosentasche verschwinden, während er die andere durch sein dunkles Haar gleiten lässt und Noés Jacke seine volle Aufmerksamkeit für sich beansprucht. „Noé hat von dir erzählt. Ich war mir zuerst nicht ganz sicher, aber...“, und er nickt in Richtung Jacke. „...seine Jacke ist ja Beweis genug, dass du die schöne Unbekannte bist. Und er hat Geschmack, das muss ich ihm wirklich zugestehen.“ Mit einem charmanten Lächeln greift Grég behutsam nach ihrer Hand und haucht ihr einen leichten Kuss auf den Handrücken. Sich wieder aufrichtend, nickt er zustimmend. „Sehr gerne.“, gibt er ihr lächelnd zu verstehen und setzt sich in Bewegung. "Gehen wir ein Stück."

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. November
BeitragVerfasst: Di 22. Jun 2010, 20:12 
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7. Klasse Gryffindor
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Man könnte von Glück reden, dass Sue keine Legilimentik beherrscht, andernfalls würde sie sich nun innerlich aufregen. Als Eroberung würde sich die Gryffindor zumindest nie selbst bezeichnen. Sie gehört schließlich nicht zu den naiven Mädchen, die man um den Finger wickeln kann um sie schließlich dazu zu bringen mit ihnen ins Bett zu hüpfen. Nein, dafür ist die Sechstklässlerin zu Selbstsicher und zu aktiv. Bevor Sue abwartet, dass Mann sie küsst, nimmt sie das lieber selbst in die Hand. Wenn man möchte, dass etwas richtig gemacht wird, muss man sich schließlich selbst darum kümmern. Und bevor Sue Jay sich als Eroberung abstempeln lässt, ist London die Hauptstadt vom Vatikan, oder so. Aber sie kann ja keine Gedanken lesen. Manchmal wäre das jedoch vom Vorteil, immerhin müsste sie lügen, wenn sie behaupten würde, dass es ihr immerzu egal ist, was ihre Umwelt von ihr denkt. Als jemand, der – obwohl gerne mal unschön direkt – gern im Mittelpunkt steht, muss man schließlich Qualitäten aufweisen, die der Mehrzahl zusagen. Denn wie sagt es Grégory gerade so schön, wem gefällt es nicht, umschwärmt zu werden?
„Also mir gefällt das auch.“, grinst sie daher, „Aber mir fallen auf Anhieb mindestens fünf Slytherins ein, denen das nicht gefällt.“, fügt sie mit einem nachdenklichen Blick hinzu. „Mir aber unverständlich.“ Ein Tonfall, der eindeutig vermittelt, dass sie das gerade ironisch meinte.

Flankiert von dem Mandarinennetz auf der einen und Noés Bruder auf der anderen Seite schlendert Sue gemütlich durch die Korridore, ihren Kopf leicht nach oben geneigt in Grégs Richtung gedreht, während dieser erklärt, dass Noé wohl von ihr gesprochen hätte.
„Schöne Unbekannte?“, ein Grinsen huscht über ihre Gesichtszüge. Na, ob man nach dem Abend noch von 'unbekannt' reden kann, wagt sie ja zu bezweifeln, und sie wird sich hütend den älteren Lacroix darüber aufzuklären. Einmal davon abgesehen, dass sie eh nicht weiß, was Noé Grég alles erzählt hat. Ohnehin wundert es sie ein wenig, dass er von ihr gesprochen haben mag, immerhin hat ihr der jüngere Lacroix neulich erzählt, dass sie weitaus weniger miteinander reden, als er es sich wünschen würde. Da hätte sie nicht mit gerechnet, dass in den wenigen Gesprächen ihr Name fällt, aber auf der anderen Seite war sie vielleicht auch einfach banal genug, dass man sie in einem Nebensatz erwähnt. Letzteres würde ihr allerdings weniger passen...
Da hilft nur: „Was hat er denn erzählt?“, fragt sie neugierig.
Und bevor er ihr antworten kann fügt sie noch erklärend an, dass die Jacke der eigentlich Grund ist, weshalb sie in den Korridoren unterwegs ist. „Noé war neulich so freundlich sie mir zu leihen, weil ich ein wenig überstürzt nach draußen geflohen bin und es letztendlich doch kühler war, als erwartet. Ich dachte mir, vielleicht treff ich ihn ja zufällig und kann ihm dann seine Jacke zurück geben. Nun hab ich ja allerdings dich gefunden.“, konstatiert sie mit einem Lächeln und lenkt dann ihre Schritte in Richtung eines Wandteppichs, der einen Gang frei geben wird, der sie zwei Stockwerke weiter nach oben bringt. Ob er den vorher schon kannte?

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. November
BeitragVerfasst: Fr 25. Jun 2010, 01:44 
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Schwarzmagier
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Es ist nicht so, als wäre Sechmets Bewusstsein gänzlich dem Trugbild anheim gefallen. Ein kleiner Teil scheint zu funktionieren, die Szene von außerhalb zu beobachten und zu verstehen, was vor sich geht. Doch der Teil ist zu klein, um sich bemerkbar zu machen. In der Tat wirkt er eher wie eine leise, fast unhörbare Stimme in Sechmets Kopf, dem Flüstern des Gewissens gleich. Viel prägnanter ist leider der Rest, denn in ihm brodeln die Gefühle und gerade bei Personen, die selbige sonst gerne unterdrücken, wirkt so ein Ausbruch fast betäubend auf den Verstand. Sechmet weint, und zwar vor Glück, während sie - sich weggeschoben fühlend - wieder an den hochgewachsenen Schwarzhaarigen klammert. Dann kommt die Scham und mit ihr viele ungewollte Erinnerungen.
"Es tut mir so leid, Kehm.", schwört sie, wobei sie ihr Gesicht an seine Brust drückt. "Es tut mir so unendlich leid. Ich hätte es nicht zulassen dürfen, es war der größte Fehler meines Lebens." Es klingt nicht nur, als hätte sie diese Worte viele Male zuvor schon gedacht, ohne sie je auszusprechen, es ist wirklich so. "Wir hätten verschwinden sollen, damals. Wir hätten einfach zusammen verschwinden sollen." Sechmet fühlt sich von ihren Gefühlen derart überwältigt, dass ihr langsam sämtliche Kraft zu schwinden scheint. Erschöpft atmet sie mehrmals tief durch, ehe sie flüstert: "Kannst du mir jemals verzeihen? Kannst du mir verzeihen, dass ich so dumm und blind war? Aber ... ich war jung und ich hatte Angst. Ich dachte, mein Vater wäre allmächtig. Er hat dich so sehr gehasst.", schluchzt sie. "Du bist in England aufgewachsen und deshalb in seinen Augen kein Ägypter, ganz gleich, wer deine Eltern sind." Bitter denkt sie an die Diskussionen, die sie deshalb geführt hat. Lächerliche Diskussionen über Herkunft, Stand, Tradition und all diese Dinge, die ihrem Vater so wichtig sind.
"Bitte verzeih mir!", stößt die Professorin hervor und Christopher wird geküsst. Wahrscheinlich noch nie zuvor auf eine solche Art: voller Leidenschaft, voller Liebe und Hingabe. Nach dem Kuss wispert Sechmet, ohne ihre Lippen von seinen zu entfernen: "An dem Tag, an dem du starbst, bin auch ich gestorben."

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. November
BeitragVerfasst: Fr 25. Jun 2010, 09:58 
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Auszubildender
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Sie… hört ihn anscheinend nicht. Oder denkt, er hat etwas anderes gesagt. Das Ergebnis bleibt dasselbe. Sie schmiegt sich erneut an ihn und klammert sich sogar direkt an ihn und versteckt ihr Gesicht an seiner Brust. Weil er nicht anders kann, legt er abermals die Arme um sie. Vielleicht wirkt es ja beruhigend. Es scheint, als hätte sich einiges in der Professorin angestaut, das nun unbedingt heraus muss. Und es beginnt zu Christophers Erstaunen mit einer Entschuldigung. Sie hätte etwas nicht zulassen dürfen. Es war der größte Fehler ihres Lebens. Nur was? Was hat sie getan, dass sie so große Schuldgefühle mit sich herum trägt? Anscheinend hat sie es diesem Kehm angetan, denn wieder bittet sie ihn um Verzeihung.
Christopher schwirrt schon langsam der Kopf, weil er versucht die Worte irgendwie einzuordnen, vor allem auch in das Sein der Professorin einzuordnen, aber es gelingt ihm nicht wirklich. Daher konzentriert er sich erstmal weiter auf ihre Worte und versucht sie zu einem Bild zusammenzufügen. Sie war dumm und blind. Und sie gibt es zu. Also muss Kehm ihr wirklich nahe gestanden sein, sonst würde sie so einen Schwachpunkt nie zugeben. Sie hatte Angst. Der blonde Junge macht in etwa so: Oo, da er sich nicht vorstellen kann, dass seine Professorin jemals vor irgendetwas Angst hatte.
Doch dann wird ihm bewusst, dass sie nicht immer war, wer sie nun ist. Das hat er ja schon bei einem ihrer früheren Gespräche festgestellt. Dass es da etwas gibt, das sie verändert hat. Dass sie früher vielleicht… gefühlt hat. Geliebt. Womöglich einen Kehm, der in England aufgewachsen ist und den sie verraten hat, indem sie nicht einfach mit ihm fortgegangen ist. Kurz notiert sich Christopher etwas am Rande: Ihr Vater scheint nicht allmächtig zu sein. Gute Nachricht. Doch zurück zur eigentlichen Geschichte, die nun ihren Höhepunkt erreicht.
Abermals eine Bitte um Verzeihung und dann küsst sie ihn. Küsst Kehm und somit auch Christopher. Dieser ist vor allem überrascht, ob der Gefühle, die er in diesem Kuss zu entdecken glaubt. Er soll keine Macht demonstrieren, er stillt nicht bloß Verlangen, will nicht verletzen. Der Kuss ist ehrlich und voller Erinnerungen. Überrumpelt von diesen Erkenntnissen, erwidert der Slytherin den Kuss in einer ähnlichen Weise. Nur ist es nicht die Erinnerung, die bei ihm mitmischt, sondern eine Hoffnung auf Zukunft.
Die dann jäh unterbrochen wird, als sie ihm eröffnet, dass Kehm gestorben ist. Christopher liegt wohl nicht ganz daneben, wenn er vermutet, dass das etwas mit ihrem Vater zu tun hat. Er mag vielleicht nicht allmächtig sein, aber er tötet oder lässt Menschen ohne Weiteres töten. So vielleicht auch Christophers Freunde, wenn er plaudert.
Dennoch atmet er nun durch und meint, auch wenn er nicht weiß, ob es bei ihr ankommt: „Ich verzeihe dir, Sechmet.“ Vielleicht braucht sie ja etwas Vergebung, um einen Teil ihres alten Ichs wieder zu finden. Wer braucht keine Vergebung?

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. November
BeitragVerfasst: So 27. Jun 2010, 18:38 
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Schwarzmagier
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Wie schmerzlich und wundervoll zugleich es ist. Endlich kann sie um Vergebung bitten und doch zerreißt es ihr Herz, ihn zu sehen. Er - der letzte, dem sie je vertraut hat, der letzte, den sie je liebte. Er sieht genauso aus wie damals ... Sechmet erinnert sich, als wäre es erst vor kurzem geschehen: wie sie beide an der Küste standen, inmitten der Akazien. Das Rauschen des Meeres, dazu die Geräusche aus dem Dorf. Es roch nach frischem Fisch. Die bunten Laken an den Wäscheleinen wehten im Wind, genauso wie Kehms langes, schwarzes Haar. Ihr eigenes war hochgesteckt, Kehm spielte mit einer gelösten Haarsträhne. Dieses Lächeln von ihm wollte sie nie vergessen und doch hat sie es getan. Jahrelang war diese Erinnerung verschwunden, jetzt prangt sie in ihrer verklärten Schönheit vor Sechmets geistigem Auge. Sie weint still.
In diesem Moment sagt Kehm etwas. Nur wenige Worte und doch die schönsten, die heilsamsten und ersehntesten, die man sich vorstellen kann. Er verzeiht. Den schrecklichsten Fehler, den Sechmet je begangen hat, verzeiht er ihr. Und das, obwohl es sein Leben kostete. Die Ägypterin vergisst zu atmen und weiß nicht, wie sie die Dankbarkeit ausdrücken soll, die sie überschwemmt. Sie hält sich einfach nur an Kehm fest. Schließt die Augen. Weint.
Und dann erhellt sich der Korridor.
Sechmet bekommt es nicht mit, sie hat ihre Augen fest geschlossen. Doch sie fühlt sich mit einem mal anders - älter. Ermattet und müde, als hätte sie einen schweren Tag hinter sich. Nein, sie fühlt sich nicht mehr wie zwanzig. Auch scheint Kehm nicht mehr nach Akazien zu duften. Selbst die Kleidung ist anders, ist nicht mehr aus dem fließenden, kühlen Stoff, den sie eben noch unter ihren Händen zu spüren glaubte. Deshalb schlägt Sechmet die Augen auf.

Ein durch und durch entsetzer Ausdruck erscheint auf ihrem Gesicht, dessen Wangen nass glänzen. Gelöste Pigmente der schwarzen Augenumrandung haben dunkle Linien vom äußeren Augenwinkel zum Kinn gebildet. Sechmet wischt sich unbewusst mit beiden Handballen das Nass und die Farbe fort, während sie einen hastigen Schritt Abstand von Christopher nimmt. Dann noch einen und einen dritten, bis sie stehen bleibt, leicht wankend, und den Kopf schüttelt. Was ...?! Es ist zu erschütternd, als dass sie eine kühle Maske aufsetzen und die Situation überspielen könnte. Wollte der Fluch dieses Ortes Frauen peinigen, in dem er ihnen die emotionalste Phase ihres Lebens ins Gedächtnis ruft? Doch nicht einmal die durchaus interessante Frage nach dem Geheimis des Erlebten kann Sechmet auf eine sachliche Ebene holen, sie wird von Scham überwältigt und weiß sich nicht zu helfen.
"Christopher!", sagt sie, als wäre er eine grauenhafte neue Entdeckung. "Was habe ich ...? Waren Sie die ganze Zeit ...?" Kein Satz findet zu einem Ende. "Bei Isis!" Sechmet greift sich an den Kopf, lässt dann jedoch die Hand zu ihrem Mund sinken, legt die Finger über ihre Lippen, als wolle sie sich von einer weiteren Lautäußerung abhalten.

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. November
BeitragVerfasst: So 27. Jun 2010, 19:13 
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Christopher weiß, dass seine Worte angekommen sind. Weiß es, als seine Professorin anfängt, zu weinen. Wohl erleichtert zu weinen. Sacht lächelnd legt er die Arme fester um sie, hält sie fest. Beruhigend streichelt er ihr über den Rücken und hofft, dass es ihr nun besser geht. Jetzt, wo diese Schuld von ihren Schultern genommen wurde. Nun, wo sie erlöst ist. Befreit.
Die Gedanken des Slytherins versuchen eine Geschichte herzustellen. Eine Rekonstruktion der Vergangenheit, wie sie gewesen sein könnte. Die junge Sechmet hat sich verliebt. Und zwar in den in England aufgewachsenen Kehm. Vielleicht haben sie sich während des Studiums kennen gelernt. Haben sich öfter getroffen, miteinander geredet und gelacht. Waren glücklich. Doch ihr Vater war gegen diese Verbindung. Wollte dass sie die Beziehung beendet und jemand anderen heiratet vielleicht. Hat gedroht, dass es böse enden wird, wenn sie ihn nicht verlässt. Kehm wollte mit der verzweifelten Sechmet fliehen, woanders ein Leben aufbauen. Die Ägypterin hatte Angst, zögerte. Ihr Vater hat ihren Liebsten ermorden lassen. Vielleicht war ihm die Angelegenheit auch wichtig genug, um es selbst zu tun.
Christopher seufzt leise und streichelt weiterhin den Rücken seiner Professorin, als es auf einmal hell wird im Korridor. Etwas irritiert sieht der Junge sich um. Nichts. Nur die Erkenntnis, dass das Trugbild verschwunden ist. Die Ägypterin löst sich jetzt nämlich von ihm, starrt ihn an und macht einige Schritte rückwärts. Etwas verlegen und verunsichert streicht Christopher sich eine Strähne nach hinten und wartet auf die sicher nicht besonders tolle Reaktion der Lehrerin, die dann auch gleich folgt. Mit Bedauern hört er die Scham und vielleicht auch die Traurigkeit aus ihren Worten heraus. Traurigkeit darüber, dass die Begegnung mit ihrem Liebsten nicht real war. Der blonde Slytherin nagt kurz auf seiner Lippe und streicht sich über den Oberarm. „Professor… ich hab nichts getan oder gesagt. Ich.. ich hab sie nur festgehalten.“ Sie soll ja nicht unbedingt wissen, dass er es war, der ihr verziehen hat und nicht Kehm. „Es gibt nichts, was ihnen unangenehm sein müsste. War ja nur… ich da und… ich werde es sicher keinem erzählen. Es.. tut mir leid.“ Dass er nicht der sein kann, den sie so sehr geliebt hat, dass sie durch seinen Tod so geworden ist, wie sie nun ist. Christopher kann nur erahnen, wie schrecklich es sein muss, sein Liebstes zu verlieren und sich auch noch die Schuld dafür zu geben. Es muss grausam sein. Und noch grausamer, wenn man damit gequält wird, dass man das Liebste noch einmal sehen kann, es aber nur ein Trugbild ist. Den Blick senkend seufzt Christopher wieder und hofft, sie nimmt das nicht als Anlass, ihn noch mehr zu hassen.

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. November
BeitragVerfasst: Mi 30. Jun 2010, 23:37 
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Der Belgier runzelt leicht die Stirn. Blindschleichen, schilt er die ihm unbekannten Slytherins und schüttelt stumm den Kopf. „Die wissen eben nicht, was i‘nen entgeht.“, erwidert er daher mit dem Anflug eines Grinsens und zuckt mit den Schultern, während er geschickt einem jüngeren Schüler ausweicht. Mit hochrotem Kopf hetzt dieser jäh an den beiden vorbei, ohne sie auch nur einen Blick zu würdigen oder gar auf den rechten Weg zu achten. Da ist wohl heute einer mit dem falschen Bein aufgestanden, schlussfolgert Grég schmunzelnd und blickt dem Jüngeren hinterher. Dieser biegt just um die nächste Ecke in den darauffolgenden Gang ein und ist Augenblicke später aus seinem Blickfeld verschwunden. Vielleicht ist ihm auch einfach bloß in den Sinn gekommen, dass er noch Berge an Hausaufgaben zu erledigen hat und ist darum so in Eile.
Stress ist auf Dauer betrachtet mit Sicherheit nicht gesundheitsfördernd - ob er das weiß? Kann Grég aber auch herzlich egal sein. Unter Stress setzt man sich schließlich selbst. Er selbst jedoch macht sich keinen Stress, hat sich – jetzt wo er so darüber nachdenkt – noch nie Stress wegen irgendetwas gemacht. Die Bedeutung, die sich hinter dem kleinen Wörtchen ‚Stress‘ verbirgt ist ihm im Grunde gänzlich unbekannt.

Darum radiert er den Gedanken an den Jungen flugs aus seinem Bewusstsein und wendet sich wieder Sue Jay zu, die ihn gerade grinsend ansieht und offenbar überrascht wirkt. Dabei ist an ‚Schöne Unbekannte‘ doch nichts Verwerfliches. Für ihn ist sie nun mal die Unbekannte und dass sie schön ist, lässt sich ebenso wenig abstreiten.
Sacht legt der Belgier den Kopf schief und folgt ihren Bewegungen, wie ein Raubtier auf der Jagd denen seiner erwählten Beute. Bis ihm ein Licht aufgeht. Schlussfolgernd ist ihre Reaktion vielleicht einfach irgendwo auch logisch. Wenn man wie sie vermutlich davon ausgeht, dass Noé und seine Wenigkeit sich alles erzählen. Noé und sie müssten sich dafür aber schon ein Weilchen länger kennen und Noé hatte sie in seiner Gegenwart wirklich nur kurz erwähnt. Dass er jemanden kennengelernt hätte. Und dass sie Sue Jay heißt.
Wie weit fortgeschritten mag das Verhältnis der beiden zueinander schon sein? Führen sie bereits eine Beziehung oder stehen sie doch noch erst am Anfang? Das vielleicht nicht, aber dass sie zusammen sind, davon geht Grég ebenso wenig aus, wenn nicht weniger. Es ist bloß ein Gefühl, aber er vertraut darauf.
Jäh zieht er die Hände wieder aus den Hosentaschen und streckt sich ausgiebig. Eine Hand an den Mund legend, unterdrückt er müde ein Gähnen. Er könnte jetzt gut und gerne ein Nickerchen vertragen. Gut, das wird wohl noch ein Weilchen warten müssen. Aber bis dahin ist er in angenehmer Gesellschaft.

Nicht nur, dass es sie verwundert, warum er sie ‚Schöne Unbekannte‘ nennt, nein, sie ist auch noch ausgesprochen neugierig. Nicht, dass er sie nicht sympathisch findet. Und sie amüsiert ihn. Dennoch er kennt sie nicht und er wird einer Unbekannten nicht gestehen, dass sein Bruder ihm nichts erzählt hat. Lediglich einen Namen in den Raum geworfen hat. Ohne ihm die Geschichte zu dem Namen aufzutischen. Einfach ein unbrauchbarer Name, mit dem er bis dato nichts anfangen konnte.
Es versetzt ihm unweigerlich einen Stich in der Brust, dass ihre Beziehung zueinander derart an Wert verloren hat. Sie reden nicht mehr wie früher miteinander, teilen nicht mehr alles wie früher und begegnen sich nicht mehr mit derselben Zuneigung wie früher. Es ist alles unterkühlt und gezwungen. Er wünschte er würde sich das alles nur einbilden. Aber dass er bis dato so gut wie gar nichts über dieses Mädchen wusste, die scheinbar mehr mit seinem Bruder verbindet, als ein einmaliges Aufeinandertreffen, beweist das mehr als ihm lieb ist. Just macht sich ein fieser ‚Frosch‘ in seinem Hals bemerkbar, der ihn schlucken lässt und seufzen, weil er sich einfach nicht fortjagen lässt.
„E‘renkodex unter Brüdern. Es wird niemals aus dem Nä‘kästchen geplaudert.“ Ein schiefes Lächeln ziert Grégs Lippen, aber dahinter verbirgt sich viel mehr. Die Last, dass er keinen Zugang mehr zu seinem Bruder hat, liegt schwer auf seinem Gemüt. Doch fürs erste muss er mit ihr auskommen, ob er will oder nicht.

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. November
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Das Entsetzliche an der Sache ist, abgesehen von der immensen Scham, die Sechmet gegenüber Christopher empfindet, dass sie die ganze Zeit wusste, dass Kehm tot ist. Er war nicht wieder lebendig, doch es kam ihr nicht seltsam vor, ihn trotzdem sehen und hören, ja, spüren zu können. Welch abscheuliches Trugbild, welch raffinierter Zauber! Sechmet sieht sich kurz um, fühlt sich beobachtet, aber das ist Unsinn. Wer auch immer diesen Zauber wirkte ist sicher nicht hier und wartet jahrelang darauf, die Früchte seiner Arbeit vorgeführt zu bekommen. In Sechmet ist gerade etwas auf der Suche: ihr Hass sucht einen Schuldigen, ein Ziel. Sie hasst in der einen Sekunde den Fluch selbst, auch wenn das lächerlich ist, dann flackert die Flamme der Wut zu dem Verursacher, den sie aber niemals in die Finger bekommen wird. Kurzzeitig hasst sie sogar den Korridor, hasst Hogwarts, dann auch ihre Vergangenheit, ihre Schwäche ... das alles ist schuld an dem, was sie gerade erleben musste. Am Ende kehrt Sechmet zu Christopher zurück. Es wäre so einfach. Ihn könnte sie hassen. Sie könnte ihm sogar Leid zufügen, um all die unerwünschten Emotionen abzureagieren. Und um sich ihrer eigenen Stärke zu versichern, die sie gerade nicht spüren kann. Zu groß ist die Verletzung und die Scham, es begräbt Sechmets Selbstvertrauen und macht sie unsicher. Nichts verabscheut die Ägypterin so sehr wie Unsicherheit. Trotzdem bricht kein Orkan in Richtung Christopher los. Sie sieht ihn nur an, als erwäge sie es. Die Entscheidung will jedoch nicht fallen. Er ist nicht schuld, das weiß sie, doch das allein hat sie noch nie von einer Machtdemonstration abgehalten. Es ist die Art, wie er sie ansieht, die Sechmet im Weg steht. Auch seine Worte, aber vor allem sein Blick. Hat er wirklich versucht, zu verstehen? Hat er versucht, zu trösten und Geborgenheit zu geben? Wieso? Warum hat er das getan? Hat er nicht allen Grund, seine Lehrerin zu hassen? Sich an ihr rächen zu wollen?
Langsam kehrt Ruhe in Sechmet ein, immerhin das. Sie nimmt die Hand vom Mund, streicht sich die Kleidung glatt, senkt den Blick. Sie atmet durch. Erst dann sieht sie Christopher wieder an. "Das will ich Ihnen auch geraten haben.", sagt sie und meint sein Versprechen, niemandem gegenüber zu erwähnen, was gerade vorgefallen ist. "Wenn das nicht unter uns bleibt, dann werden Sie es bereuen."
Ihr strenger Blick wandert den nun hellen Korridor entlang. Hm! Ganz in der Ferne sieht man eine Mauer und einen Durchgang. Dort ist der Korridor zu Ende. In der anderen Richtung, aus der sie kamen, scheint er ewig weiterzugehen. Oder sind sie gar wieder am Ausgangspunkt angelangt?
Als Sechmet nach dieser kurzen Überlegung mit dem Blick wieder zu Christopher zurückkehrt, wird das alles jedoch erneut bedeutungslos. Die Fragen von gerade eben kehren zurück. Warum? Über eine sehr hartnäckige Blockade in ihrem Inneren setzt sie sich hinweg, als sie schließlich fragt: "Hassen Sie mich denn nicht?"

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Die Finsternis ist ein Grab,
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 Betreff des Beitrags: Re: 20. November
BeitragVerfasst: Do 8. Jul 2010, 10:53 
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Christopher fühlt sich ja mal sowas von Fehl am Platz. Nicht er sollte hier sein. Keiner von beiden sollte hier sein. Das ist kein guter Ort. Bringt nur Schmerz. Zumindest für die Professorin. Für den Schüler bringt der Platz…. Neugier, Mitleid, Bedauern, Fragen. Ja, vor allem Fragen. Fragen, auf die er wohl nie eine Antwort bekommen wird. Denn seien wir mal ehrlich, Sechmet Sokaris würde ihm keine einzige davon beantworten wollen. Sie würde ihn wohl eher für seine Dreistigkeit, Fragen zu stellen, verfluchen oder weiß der Greif was. Der blonde Neunzehnjährige findet das durchaus schade, weil es sich nach einer… nunja, es wäre nun wirklich unsensibel zu sagen, dass es sich nach einer interessanten Geschichte anhört. Formulieren wir es anders. Für Christopher wären die Antworten ein Weg zum Verstehen. Denn dass seine Professorin nicht schon seit jeher so kaltherzig ist, kann er sich seit einem Monat denken. Nur was sie verändert hat und wieso es sie so sehr verändert hat, das ist ihm bislang nicht eindeutig offenbart worden und wird es auch nie werden. Also muss er sich mit seinen Zusammenreimungen begnügen und hoffen, dass nach und nach weitere Informationen dazu kommen und das Bild bestätigen und festigen.
Doch wir befinden uns im Hier und Jetzt. Und in dieser Zeit und in diesem Raum kann Christopher überhaupt nicht einschätzen, was wohl als nächstes passieren wird. Wie wird sie reagieren? So wie immer? Oder sieht sie ein, dass er nichts dafür kann? Im Moment scheint sie sich zu beruhigen, was in der Tat für letzteres sprechen würde. Dennoch bleibt der Schüler skeptisch und wartet auf Worte, die endlich gesprochen werden und nicht so scharf wie sonst sind, wenn auch mit der vertrauten Strenge ausgesprochen werden. Jaja, er wird es bereuen, wenn er es weiter erzählt. Aber das wird er ja nicht. Niemandem. Der Slytherin beobachtet seine Hauslehrerin, folgt ihrem Blick und ist schließlich erstaunt, nein, sogar mehr als überrascht, als er ihre nächsten Worte vernimmt. Es ist eine Frage, von der er nie erwartet hätte, dass sie sie stellt. Verblüfft blinzelt er ein oder zweimal, ehe er zum Nachdenken und sich Worte zurechtlegen den Kopf senkt und einige Sekunden verstreichen lässt. „Nunja… ich hätte allen Grund zu, mh?“ Sacht lächelnd sieht er die Ägypterin wieder an. „Aber dennoch denke ich nicht, dass ich sie hasse. Es ist eher… ein Unverständnis, wieso sie so sind wie sie sind und wieso sie so… handeln. Ich weiß, dass man nicht so auf die Welt kommt und daraus folgere ich, dass etwas passiert sein muss, was aus ihnen… die Hoffnung vertrieben hat. Ich will ihnen nicht zu Nahe treten, sondern nur sagen, was ich denke. Meines Erachtens waren sie mir und den anderen Schüler gar nicht so unähnlich. Sie hatten die gleichen Träume und Sehnsüchte wie wir. Haben sie vielleicht noch. Doch sie haben sich verboten, zu träumen und zu wünschen. Sie.. existieren nur noch für.. ich weiß nicht was. Vielleicht existieren sie nur noch. Jedenfalls haben sie aufgehört zu hoffen.“ Hachje, da hat sich mal wieder jemand viel rausgenommen. Doch vielleicht ist sie ja wirklich so versöhnlich gestimmt wie sie wirkt. Wobei versöhnlich bestimmt das falsche Wort ist.

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. November
BeitragVerfasst: Mo 12. Jul 2010, 21:10 
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Schwarzmagier
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Ja, er hätte Grund genug. Sechmet spürt keine Schuld, das nicht, aber sie sieht es ein. Sie hat Dinge getan, die alles andere als akzeptabel waren, sogar für ihre Verhältnisse. Dass sie streng ist, dass sie parteiisch ist, unfair zuweilen, das ist eine Sache. Damit kann selbst der Schulleiter leben; sie wäre längst nicht mehr hier, wenn er dieses Verhalten inakzeptabel fände. Doch das, was Sechmet mit Christopher gemacht hat, ist jenseits dieser Toleranzgrenze. Ambrosius, da ist sie sich im Klaren, würde sie keinen Tag länger an der Schule unterrichten lassen, wenn ihm dies je zu Ohren käme. Was würde sie verlieren? Nicht viel mehr als einen einflussreichen Arbeitsplatz. Zumindest aus Sicht ihrer Familie. Aber es wäre weitaus mehr, was sie verlöre. Hogwarts ist ihr Zuhause. Es ist fernab von Ägypten, fernab von der Familie und dem direkten Einflussbereich ihres Vaters. Sie ist hier so frei, wie sie es als Tochter des Hauses Sokaris nur sein kann. Bitter aber wahr: Sechmet braucht Hogwarts weit mehr, als Hogwarts sie braucht.
Während ihr dies durch den Kopf geht, ihr kühler Blick auf Christophers Gesicht ruht, sie seinen Worten lauscht, fühlt sie sich klein und unbedeutend. Die Sphäre der Macht, mit der sie sich stets umgibt, ist auf einem Nullpunkt. Nur sie selbst zu sein ist ungewohnt, es ist kein schöner Zustand, verletzlich und unsicher. Hat sie denn schon vergessen, wer sie eigentlich ist? Hat Christopher recht? Existiert sie nur noch? Natürlich hat ihre Existenz einen Zweck, aber ... ist es ihr Zweck oder nur der ihrer Familie? Wann hat sie aufgehört, für sich selbst zu leben? An dem Tag, an dem Kehm starb.
Ihr Blick senkt sich. Es ist schwer, Sechmet Sokaris zu sein. Schwer, immer die Fassade aufrecht zu erhalten. Momente der Freude sind so selten, sie könnte keinen nennen. Und wenn sie alleine in ihrem Büro ist, dem Sand beim Verrinnen zusieht, mit den Fingern über das schwarze Haupt der Bastet-Figur streicht - dann ist es, als wäre sie kaum mehr als der Schatten einer jungen Frau, die vor langer Zeit existierte.
"Hoffnung ist irrelevant.", sagt sie. Es ist ein Dogma. Genau wie alle anderen Prinzipien der Familie. Liebe ist ebenso irrelevant. Gefühle an sich, irrelevant. Was zählt sind Leistung, Erfolg, Macht und Reichtum. Der Familie Ehre machen. Man ist nur ein Rädchen, nichts von Bedeutung, auswechselbar. Nur der Ruhm der Familie währt ewig. Wenn man selbst schon längst zu Staub zerfallen ist, reichen die Erfolge in die Zukunft. Durch Taten wird man unsterblich. Man muss funktionieren. "Hoffnung.", wiederholt sie. "Christopher ... man kann hoffen oder man kann funktionieren. Beides zugleich ist unmöglich. Entweder man lebt seine Träume oder man erfüllt seinen Zweck. Und Träume sind ..." Sie lächelt trostlos. "Träume sind wie Seifenblasen." Ein wenig selbstvergessen betrachtet Sechmet den Steinboden. Seifenblasen zerplatzen bei der geringsten Berührung. "Wenn sie einmal geplatzt sind, ist es, als hätte es sie nie gegeben. Es ist besser so. Man muss vergessen können." Vergessen - die einzige Chance, unheilbarem Schmerz zu entkommen.

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. November
BeitragVerfasst: Mo 12. Jul 2010, 23:51 
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Huh, Ehrenkodex also? Er kann ihr nichts sagen? Eine enttäuscht Stimme in ihr murrt vor sich hin, dass sie doch nur wissen wollte, was Noé über sie erzählt hat und nicht nach seinen intimen und geheimsten Geheimnissen gefragt hat. Wenn sie darüber schließlich etwas wissen wollen würde, würde sie ihn schon selbst darauf ansprechen. Aber gut, dann erfährt die Gryffindor nicht, was der jüngere Lacroix über sie denkt bzw. in welcher Form er sie bei seinem Bruder erwähnt hat. Hmpf.
Als Mensch, der gerne auch mal im Mittelpunkt steht und alles andere als gern allein ist, sind Sue die Meinungen anderer über sie schon wichtig. Frau möchte ja wissen, wie sie ankommt. Sowohl innerlich als auch äußerlich.
Auf der anderen Seite kann sie Grégory verstehen. Was unter Geschwistern erzählt wird, sollte auch unter Geschwistern bleiben, zumindest in den meisten Fällen. Im Nachhinein betrachtet ist sich Sue fast sicher, dass das mit Mai und Vany eher was geworden wäre, wenn sie sich eingemischt hätte und entgegen dem Wunsche ihrer Schwester mit dem Italiener über Mai-Lins Gefühle gesprochen hätte. Aber eine Antwort wird es darauf nie geben.

„Schade.“, antwortet Sue Grég daher ein wenig enttäuscht, aber nicht ohne einem verständigen Lächeln auf den Lippen und marschiert vor ihm den Geheimgang, der eigentlich gar keiner ist, entlang. Zumindest angesichts der fehlenden Spinnweben sowie der wenig vorhandene antike Staub, der schon zu Gründerzeiten hier gewesen sein könnte, lassen auf eine häufige Benutzung schließen.
„Die dritte Stufe des zweiten Absatzes von unten, sowie die fünfte des zweiten von oben, solltest du im übrigen überspringen, wenn du es ernsthaft in Erwägung ziehst für Beauxbatons den Sieg zu holen. Das sind ein paar der zahlreichen Trickstufen hier in Hogwarts und wenn du da erst einmal fest steckst, kommst du so schnell nicht wieder raus.“, erklärt sie schmunzelnd und erinnert sich daran, wie sie vor Jahren in einer steckengeblieben ist, weil sie einer Mandarine nachgerannt ist, die die Treppe hinab gekullert ist. Mai und Leon waren beide nötig sie da wieder heraus zu bekommen, weil sie natürlich äußerst elegant beim Stolpern mit dem Knie voran in besagter Stufe gelandet ist. Aber das kann man wohl als Jungendsünde abtun. Seitdem hat sie zumindest keine Trickstufe mehr übersehen.
„Aber auf den Haupttreppen findet man sie eher weniger.“, erzählt sie weiter und überspringt bereits die erste der hinterhältigen Stufen. Ein paar Stufen weiter oben dreht sie sich vorsichtshalber um, um zu sehen, ob Grégory auch heil über diese gekommen ist.
„Wir werden gleich im fünften Stock heraus kommen.“, plappert sie weiter. Na, wenn Grégory nicht wirklich gesprächig ist, Sue ist es heute interessanter Weise umso mehr. Den Rest des Geheimnganges legt sie dann allerdings doch schweigend zurück. Schon allein um Noés Bruder, falls er möchte, auch mal zu Wort kommen zu lassen.

Einen schweren Wandteppich später stehen sie nun also mitten auf einem Gang im fünften Stock. Da er zu den kleinen Nebenkorridoren zählt, die eher weniger passiert werden, ist es hier doch weitaus ruhiger als in den Hauptgängen, oder zumindest, sollte er es sein...
Ein überlautes Plong! gefolgt von einem Scheppern und einem Geräusch, das klingt, als würde man einen Sarg über den Boden zerren, vertreiben die friedliche Stille.
„Was zum...“, blinzelt die Sechstklässlerin irritiert nachdem sie überrascht zusammen gezuckt ist.
„Peeves versucht gerade eine Barrikade zu errichten, damit alle die hier entlang kommen zwangsläufig in seine Falle laufen müssen. Er wird es eben nicht müde zu versuchen Unruhe zu stiften.“, bemerkt eine ruhig vornehme Stimme, die jedoch nicht ohne sachter Belustigung zu vernehmen ist, hinter ihnen.
„Ah, Sir Nicholas.“, erkennt die Gryffindor den Hausgeist sofort.
„Miss Jay,“ Er nickt ihr kurz zu, während sein Kopf ein wenig zu bedrohlich wackelt. „Und der Schulchampion von Beauxbatons, Mister Lacroix. Wir hatten glaube ich noch nicht das Vergnügen, erlauben sie, dass ich mich vorstelle: Sir Nicholas de Mimsy-Porpington, Hausgeist von Gryffindor, zu ihren Diensten.“ Auch dem Gastschüler nickt er zur Begrüßung zu, dann wendet er sich wieder Sue zu: „Wie geht es ihrer Schwester? Sie ist jetzt in Buchenhain, richtig? Grüßen Sie sie von mir.“
„Ja ist sie. Ich gehe davon aus, dass es ihr gut geht, ehrlich gesagt habe ich sie länger nicht mehr gesprochen oder vielmehr von ihr zu lesen bekommen.“, gibt sie ein wenig betrübt über diesen Umstand Auskunft. Es stimmt, Mai hat ihr schon länger nicht mehr geschrieben, aber vermutlich ist sie voll im Studium eingespannt.
„Oh, das ist in der Tat schade.“ Und nach einer kurzen Pause, in der er Grégory und Sue nachdenklich betrachtet, nickt er ihnen abermals zu: „Ich muss weiter, den blutigen Baron suchen, sonst befinden sich irgendwann alle Möbelstücke und Rüstungen dort hinten bei Peeves. Hat mich gefreut“ Abermaliges zunicken, dass seinen Kopf abermals bedrohlich schwanken lässt, entschwebt der Hausgeist Gryffindors durch die nächste Wand.

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Das gefährlichste an der Suche nach der Liebe seines Lebens ist die Versuchung sich in die Suche zu verlieben.


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. November
BeitragVerfasst: Di 13. Jul 2010, 09:05 
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Der Slytherin wartet ab. Neugierig auf ihre Erwiderung. Vielleicht erlangt er ja abermals ein wenig Einblick in ihre Gedanken - und vor allem Gefühlswelt. Sanft ruht sein Blick auf ihr. Unterdrückt seufzend nimmt er zur Kenntnis, dass sie den Blick senkt. Es muss schwer sein, Sechmet Sokaris zu sein. Es ist schon schwer, Christopher Nolan zu sein, wie muss es dann erst sein, wenn die Familie um so vieles… strenger und vor allem mächtiger ist? Der Neunzehnjährige will es sich gar nicht vorstellen. Es muss schlimm sein, keinen Ausweg zu sehen. Ihre Worte deprimieren ihn. Er will nicht, dass die vage Hoffnung in ihm erlischt. Er will nicht, dass ihm das genommen wird. Niemand darf das und niemand wird das tun. Das lässt er nicht zu. Daher lässt er ihre Worte ein wenig an sich abperlen und betrachtet sie danach objektiver. Denkt über ihre Worte nach, legt sich selbst welche zurecht.
„Man vergisst seine Träume nie, denke ich. Mögen sie auch geplatzt sein, mag man verletzt worden sein, aber vergessen kann man das nicht. Man verdrängt, schiebt was war und vor allem was hätte sein können nach ganz weit hinten. Man kann es nicht vergessen. In den stillen Momenten holen sie einen ein. Dann wälzt man Gedanken, überlegt, wie es anders hätte laufen können. Ob man selbst dran Schuld ist. Aber.. mh… wenn man nichts mehr riskiert, keine Träume mehr verfolgt, dann hat man nichts für die stillen Stunden. Nur… Leere. Es ist nicht einfach, seine Träume zu verwirklichen. Es ist auch nicht einfach zu hoffen. Es fällt mir jeden Tag schwer. Aber solange wir leben, lohnt es sich zu träumen, denn solange wir leben, besteht die Chance, dass unsere Träume wahr werden. Moah, ich hör mich an wie so ein quietschgelber Hufflepuff.“ Christopher schmunzelt leicht und streicht sich durch die Haare. „Aber naja… die Huffis können ja nicht so falsch liegen mit ihrer Einstellung, oder? Umsonst sind sie nicht immer so fröhlich. Vielleicht machen sie sich auch einfach weniger Gedanken, wer weiß. Aber darum geht es nicht. Es geht um… um sie und darum, dass es nicht zu spät ist. Außer sie sind zufrieden mit ihrem Leben und wollen nichts anders haben. Dann… ja, dann haben sie wohl richtig gehandelt. Ich weiß, ich oder das was mich ausmacht wäre zugrunde gegangen, wenn ich nicht mit meiner Mutter und der Gesellschaft gebrochen hätte. Womöglich würde ich noch ein oder zweimal rebellieren und dann… nur noch funktionieren.“ Leise seufzt der blonde Junge. „Verzeihen sie, dass ich sie so zu labere, aber… wann hab ich sonst schon die Gelegenheit offen mit ihnen zu sprechen, ohne dafür bestraft zu werden? Und mir liegt wirklich etwas an… ihrer Geschichte und an der Frau, die sie mal waren. Wie sich das schon wieder anhört… ich bin jetzt lieber einmal still.“ Sonst redet er sich noch mehr um Kopf und Kragen. Wahrscheinlich sind ihre Gefühle allesamt nur gespielt, damit er selbst sein Innerstes nach außen kehrt und so noch angreifbarer für sie wird. Wahrscheinlich sucht sie nur den Punkt, mit dem sie ihn vernichten kann. Mit dem sie ihm die Hoffnung nehmen kann womöglich. Aber wie er schon zu Isadora sagte: Er wird sich seine Zukunft nicht nehmen lassen.

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. November
BeitragVerfasst: Di 20. Jul 2010, 19:22 
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Erster Post, 20. November

Ein wenig fehl am Platz kommt sich Amy schon vor. In unregelmäßigen Abständen kreuzen Mitschüler ihren Weg. Werfen ihr neugierige Blicke zu und mustern sie von Kopf bis Fuß, während sie den Wandteppich mit Blumenmustern passieren. Und entweder im nächsten Korridor verschwinden oder leise das Passwort murmeln und den Gemeinschaftsraum der Hufflepuffs betreten. Ohne ihr jedoch einen letzten Blick über die Schultern zuzuwerfen. Was ist bitte so Ungewöhnliches daran, wenn sie hier herumsteht? Hogwarts ist doch ein freies Land. Gut, eher ein freies Schloss. Wie auch immer. Wir wollens jetzt mal nicht so genau nehmen.
Fakt ist: Sie wartet auf jemanden. Und nicht nur auf irgendjemanden, nein, auf keinen geringeren als Alex Moon. Jawohl. Und sie haben ein Date. Zumindest geht sie davon aus, dass es ein Date ist oder ein Rendezvous. Wie auch immer man das nennen mag. Sie sind auf jeden Fall verabredet. Wollen Zeit miteinander verbringen. Die letzten Stunden des Tages ein wenig beisammen sein. Nichts Feierliches. Nichts Großes. Die Frage ist bloß, warum hat sie sich dann so aufgebrezelt? Das ist doch nicht sie. Sie ist verliebt, aber muss sie sich da extra für ihn so auftakeln? Sie schminkt sich nicht. Nein. Und warum dann bitte heute? Und ein Kleid hat sie an. Aber nicht irgendeines. Ein Hellgrünes mit einer hübschen Schleife am Dekolleté. Und darüber bloß ein dünnes Jäckchen. Viel zu kalt für die Jahreszeit. Aber wer schön sein will muss leiden? Ging die Redewendung nicht so? Ist da denn auch was Wahres dran? Bestimmt. Sonst würde sie nicht hier stehen und trotz der beheizten Korridore frösteln.
Von einem auf den anderen Moment fühlt sich die Gryffindor unbehaglich. Unwohl in ihrer eigenen Haut und in diesem Kleid, das sie eigentlich hätte gar nicht anziehen sollen. Nicht anziehen wollte. Aber sie war bis eben noch felsenfest davon überzeugt gewesen, dass es für einen guten Zweck sei. Und deshalb nicht falsch ist und die Sache wert sei. Aber wenn das nicht sie ist, die in dem Kleid steckt, mit der Unmenge an Schminke im Gesicht. Viel zu gut hat sie es gemeint. Sie kann noch nicht mal sagen, ob es gut aussieht. Oben im Schlafsaal vor ihrem Spiegel, allein, befand sie das Endergebnis als annehmbar. Aber schön, fand sie sich auch schön so?

Bedröppelt schaut Amy an sich hinab, während sie an ihrem Kleid herum zuppelt und sich am liebsten schleunigst davonstehlen würde. Aber wie sähe das denn aus? Sie haben sich doch verabredet. Und dass Alex sie gefragt hat, damit hätte sie auch nie im Leben gerechnet. Noch einmal würde er sie sicher nicht fragen und ob sie sich das noch trauen würde, wenn sie nun ohne ein Wort verschwindet. Für ihn würde es nämlich so aussehen, als wäre sie nie dagewesen. Als hätte sie nicht auf ihn gewartet. Nein, sie bleibt nun da. Aber an ihrem Outfit muss sich doch was ändern lassen. Ob der Zauber klappt? Wenn sie jetzt noch mal hoch in den Gryffindorturm eilt um sich umzuziehen, wär Alex aufgetaucht und würde sich wieder verdrücken, wenn er sie nicht zum verabredeten Zeitpunkt und Ort vorfindet. Ein Versuch ist es wert.
Nachdem das Mädchen tief Luft geholt hat und ihren Zauberstab gezückt, murmelt sie leise vor sich hin die notwendige Zauberformel und hofft einfach darauf, dass sie gleich in Jeans und T-Shirt auf dem Korridor steht. Kurz hält Amy inne, die Augen fest zusammen gekniffen. Es fühlt sich jetzt aber anders an. Bequemer und ihr ist auch nicht mehr so arg kalt. Vorsichtig öffnet sie die Augen, sieht an sich runter und atmet erleichtert auf. „Merlin sei Dank!“, frohjauchzt sie. Gut, es ist weder ihr Lieblingsshirt noch ihre Lieblingsjeans geworden, aber das ist wenigstens besser, als dieses Kleid. Beim Gedanken daran verzieht sie die Miene. Rote Jeans, schwarzes T-Shirt auf dem ‚I love boys‘ geschrieben steht, aber damit kommt sie auch noch zurecht. Ist ja nichts verwerfliches, auch wenn sie vorrangig nur einen Jungen ganz besonders mag.

Lächelnd lässt sie den Blick durch den Korridor schweifen und summt leise vor sich hin. Bis sie innehält, weil ihr in den Sinn kommt, dass das grausige Makeup auch noch verschwinden muss und die Tiefen ihres Gedächtnisses eilends nach der passenden Zauberformel durchforstet werden. Gefunden murmelt sie diese in die Stille hinein und vollzieht einen Schwenker mit ihrem Mahagonistab. Nun also Makeupfrei und in Jeans und T-Shirt gekleidet –auf den Punkt genau und keine Minute zu spät, also gerade noch rechtzeitig, wie Amy einen Augenblick später feststellt - steht sie da, als sich der Wandteppich bewegt und den Eingang zum Gemeinschaftsraum der Dachse freigibt. Ob er das nun ist?

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"Wir kommen aus dem Nichts.
Wir werden zu Nichts.
Also was haben wir zu verlieren?
Nichts."


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. November
BeitragVerfasst: Di 20. Jul 2010, 21:57 
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Gesellschaft: Amy Berger
1.Post

Alex steht jetzt schon eine ganze Weile vor seinem Koffer. Ja, vor seinem Kopf, den er wohl nie ausräumen wird. Und er ist wirklich froh, dass er alleine im Jungenschlafsaal ist. Das was er hier macht, ist ihm auch vor sich selbst unglaublich peinlich. Hier zustehen und sich darüber Gedanken zumachen, was er anzieht. So etwas hatte er sicher noch nie gemacht. Aber heute hat er generell Dinge getan, die er sonst noch nie getan hat.
Zum Beispiel Amy nach einer Verabredung zufragen. Er kann es immer noch nicht fassen. Eigentlich glaubt er ja, dass er sich das wirklich nur einbildet. Viel zu unglaubwürdig, was da heute Vormittag passiert ist. Er ist nach Verwandlung einfach zu ihr gegangen und hat sie gefragt, ob sie Lust hätte sich mit ihm zutreffen. Einfach so. Okay nicht ganz einfach so. Er hatte von der ganzen Sunde nichts mitgekriegt, weil er sie lieber beobachte hat, und sich überlegt hat, wie er mit ihr ins Gespräch kommen könnte. Wieso eigentlich? So wirklich kennt er sie doch gar nicht. Wie also ist er bloß dazu gekommen, nach dem Unterricht einfach zu ihr zu rennen. Nachdem er seine Frage gestellt hat, war er wahrscheinlich noch verdatterter als sie…
Er hatte noch nie jemand ‚halb- Fremden’ nach einer Verabredung gefragt. Besonders kein Mädchen. Oh Gott. War das jetzt wirklich so was wie ein…Date? Er traute sich kaum dieses Wort überhaupt zu denken.
So war das gar nicht geplant. Er wollte sie nicht nach einem Date fragen. Er wollte sie einfach nur treffen. Das ist ein Unterschied. Für ihn zumindest. Ob sie das genauso sieht, ist fraglich.
Aber das einzige, was jetzt wichtig ist, dass sie zugestimmt hat. Sie hat ihn nicht ausgelacht, oder noch schlimmer ihn mit einem entschuldigenden Blick angeguckt und gesagt hätte, sie hätte keine Zeit. Sie hat ‚Ja’ gesagt!
Was nicht heißt, dass sie auch da sein wird…Schon wieder dieser nagende Zweifel. Warum sollte sie denn da sein? Es gibt schließlich keinen Grund für sie, oder doch?

Auf jeden Fall wird sie wieder gehen, wenn er zu spät kommt. Also sollte sich der Hufflepuff wirklich mal entscheiden, was er anzieht. Schick machen wird er sich nicht. So etwas kann er einfach nicht. Nicht einfach so. Es ist ja nichts Besonderes. Nur eine Verabredung. Und er sollte wirklich aufhören, sich wie ein Mädchen zu verhalten, und mehr als 5 Minuten über seine Klamotten nachzudenken.
Also schnappt er sich einfach, das erste T-Shirt, welches weder ausgeblichen, noch ausgebeult oder löchrig oder sonst was ist. Es ist schlicht und einfach blau. Dunkelblau.
Schnell zieht er sich sein altes T-Shirt über seinen Kopf und schlüpft in das Neue. Seine Hose und seine Chucks müssen jetzt einfach mal gut genug sein. Beide Schwarz, beide nicht mehr in gutem Zustand, beide genau richtig um sich sicher zufühlen in seinen Klamotten.
Da kommt auch schon einer seiner Zimmergenossen in den Schlafsaal und Alex ist ungemein erleichtert, dass er ihn jetzt verlassen kann und er den unangenehmen Fragen entkommen ist, über seine Nervosität.

Im Gemeinschaftsraum schaut er noch mal auf die Uhr und stellt fest, dass er komischerweise noch Zeit hat, bis sie da sein will. Es hat ihn schon ein bisschen gewundert, dass Amy so genau wusste, wo der Gemeinschaftsraum der Hufflepuffs ist aber er hat sich nichts anmerken lassen, hat diesem Treffpunkt zugestimmt.
Zu früh will er aber noch nicht, vor dem Wandteppich stehen. Doch er will sie auch nicht warten lassen. Das könnte sie zum wieder- weggehen animieren- Falls sie überhaupt kommt…
Am besten ist, wenn er einfach pünktlich draußen steht. Weder zu spät noch zu früh.
Da kann man doch eigentlich nichts falsch machen.
Nervös blickt Alex erneut auf die Uhr. Er hat immer noch Zeit. Langsam fängt er an auf und ab zutigern. Hin und her hin und her. Schnell heimst er sich verwirrte Blicke von seinen Hauskameraden ein. Also atmet er noch einmal tief ein, bevor er den schweren Teppich zur Seite schiebt und unsicher den Raum verlässt.

Und da steht sie auch schon. Gespannt blickt sie in seine Richtung. Sie sieht auch nicht ganz entspannt aus, doch wenn er sich nicht täuscht umspielt ein leichtes Lächeln ihre Lippen. Der einzige Schmuck, den sie zutragen scheint. Und das Schönste, was sie tragen könnte. Sie sieht wirklich toll aus, wie sie da vor ihm steht. In einfach Jeans und T-Shirt. Sie hat sich sicher keine so großen Gedanken gemacht, was sie tragen soll. Nein wirklich nicht. Alex muss schmunzeln, als er den Druck auf Amys Shirt bemerkt. Entweder war das wirklich nur ein Zufall, oder Amy will ihm irgendetwas damit sagen.
Sein Blick wandert wieder zu ihrem Geicht. Zu ihren Augen, ihrem Lächeln, ihren Haaren…
Verdattert bemerkt er, dass er sie wahrscheinlich schon viel zulange betrachtet und schon macht sich wieder die Röte in seinem Gesicht breit.
"Hi..", sagt er möglichst fröhlich und passt darauf auf, dass seine Stimme nicht irgendeine komische Oktave annimmt, oder er sonst irgendwie blöd redet. Sollte ja auch nicht so schwer sein, bei zwei Buchstaben.
Ob sich Amy dadurch aber auch wirklich angesprochen fühlt, ist fraglich, denn es scheint eher, als würde er mit seinen Fußspitzen reden, da sein Blick nun schon seit einer Weile auf ihnen verweilt.


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. November
BeitragVerfasst: Mi 21. Jul 2010, 09:49 
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Ja, er ist es wirklich. Ihr Herz klopft lauter, droht ihr aus dem Brustkorb zu springen. Nur die Ruhe bewahren. Alex ist doch auch nur ein Junge. Ja, sicher, aber nicht irgendein Junge. Sondern der ganz bestimmte Junge. Nicht wissend, was sie mit ihren Händen anfangen soll, reicht sie ihm - stirnrunzelnd über diese förmliche Begrüßung - die Hand und macht einen Schritt auf ihn zu. „Schön dich…“, setzt sie an und kommt sich ziemlich dümmlich vor. Kurz entschlossen beugt sie sich zu ihm vor. Nein, ihr reicht dieses unbewanderte Hände schütteln nicht. Das ist doch kein Geschäftsmeeting. Ob es ein Date ist weiß sie allerdings auch nicht. Dennoch trotz dieser ungewissen Lage der Dinge zwischen Alex und ihr haucht sie ihm einen Kuss auf die Wange, ehe sie sich eilends wieder zurückzieht und ihm ein schüchternes Lächeln schenkt.
„Hi Alex. Schön dich zu sehen.“ Ja das gefällt ihr nun deutlich besser. Sie weiß sie wird ihm mit diesem ungeplanten Kuss vermutlich kalt erwischt haben. Aber no risk, no fun. Ein bisschen Riskio ist immer dabei. Entweder er belässt es dabei und nimmt den Kuss so hin oder aber – und das hofft sie eher weniger – er verschwindet genauso schnell wieder vom Ort des Geschehens, wie er gekommen war. Stumm betrachtet sie den dunkelhaarigen Hufflepuff aus den Augenwinkeln. Was er wohl denkt? Gedankenlesen zu können wär jetzt schon ne prima Sache. Allerdings würde das ihr dieses Kribbeln in den Gliedern nehmen. Es erzeugt eine gewisse elektrische Spannung nicht zu wissen, wie der andere reagieren wird. Nein, sie will nicht wissen, was er denkt. Die eigenen Gedanken sind was Intimes und sie ist selbst ungeheuerlich froh, dass er nicht dazu bemächtigt ist ihre Gedanken zu lesen. Andererseits weiß sie das nicht einmal. Nachdenklich legt sie den Kopf schief. Was, wenn er Gedanken lesen kann. Mit welchem Wissen ist sie denn dazu berechtigt die Möglichkeit auszuschließen. Sie kennt ihn ja noch nicht wirklich. Und die Betonung liegt ganz eindeutig auf noch nicht. Es ist nämlich schon ihr Wunsch ihn näher kennenzulernen. Und was spricht dagegen nicht gleich damit anzufangen schlauer als Alex zu werden?
„Kannst du eigentlich Gedanken lesen?“, plappert sie drauf los und wendet sich ihm zu, während sie Schritt aufnimmt und neben ihm den Korridor entlang schlendert. Wohin wollen sie eigentlich? Ein leeres Klassenzimmer? Dann hätten sie zumindest Ruhe und könnten ungestört reden. Und reden würde sie gerne. Sie ist neugierig auf den Jungen mit den durchdringend blauen Augen und dem dunklen dichten Haar. „Hast du eine Idee, wo wir hingehen wollen?“, fragt sie ihn daher mit schief gelegtem Kopf und blickt ihn erwartungsvoll an. „Ich würde eins der leeren Klassenzimmer vorschlagen, da könnten wir doch wunderbar ungestört über Gott und die Welt quatschen.“ Bei Merlin! Was redet sie denn da für ein wirres Zeug? Über Gott und die Welt quatschen? Leise seufzend schüttelt die Gryffindor innerlich den Kopf. Was er allerdings von der Idee hält, wird er ihr hoffentlich mitteilen. Eine kleine Hoffnung besteht ja dennoch, dass er sie nicht für total dümmlich hält.

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"Wir kommen aus dem Nichts.
Wir werden zu Nichts.
Also was haben wir zu verlieren?
Nichts."


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. November
BeitragVerfasst: Mi 21. Jul 2010, 13:43 
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Kleidung: Jeans, schlichtes Hemd in grün und schwarze stylische Schuhe
Beziehung: single
Aufenthaltsort: große Halle am Slytherintisch
Gesellschaft: Ned Hawke
(Sonstige Räume)
Taylor steht am Fenster. Seit dem Gespräch mit Rhyll braucht er die Ruhe, um seine Fassung aufrecht zu haben. So viele Gedanken schwirren in ihm umher, dass er gar nicht die Umgebung wahrnimmt, die er aus dem Fenster im zweiten Stock sehen kann. Wie wird Ned reagieren? Wird er sich weigern zu reden oder ist ihre Freundschaft tatsächlich nicht verloren? Taylor hofft, dass Ned ihm verzeihen kann und wird. Für ihn steht sehr viel auf dem Spiel seit er Miss Milliminster gebeten hat, Wayne zu informieren. Gerade jetzt braucht er Ned - seinen Bruder. Nur er wird in der Lage sein nachzuvollziehen wie es ihm geht. Wie man so schön sagt gehen echte Freunde durch dick und dünn. Echte Freunde verzeihen sich einfach. Wird das bei ihnen auch so sein. Jetzt gilt das Abwarten, was Taylor angespannt und nervös macht. Selbst vor dem drohenden Gespräch mit seiner Hauslehrerin hat er keine Angst. Viel zu groß ist seine Angst seinen besten Freund- ja seinen Bruder - zu verlieren, nachdem er schon fast seine gesamte Familie bereits verloren hat.
Taylor ist bewusst, dass einiges schief gegangen ist in letzter Zeit und er weiß auch, dass es nicht so weitergeht. Zu dieser Einsicht hat das Gespräch mit Miss Milliminster geführt. Das Gespräch mit Rhyll hat ihn nur bestärkt in dieser Einsicht. Der Brief seines Bruders hat ihm klar gemacht was sich ändern muss. Er kann nicht immer nur kriechen und sich verstecken. Das geht nicht mehr. Er muss Wayne klar machen, wo die Grenze des Ertragbaren ist. Diese Grenze hat Wayne seit langem überschritten. Doch Taylor hat nie etwas unternommen.
Genauso wenig geht allerdings, dass er sich weiterhin verletzt. Dies ist Taylor bewusst, aber er schafft es nicht sich zu beherrschen und gegen dieses Bedürfnis anzukommen. Um gegen dieses Gefühl anzukommen, braucht er jemanden, der ihn zur Seite steht. Das Alleinsein macht ihn krank und stürzt ihn noch mehr in diese Katastrophe. Ja anders als Katastrophe kann man es nicht bezeichnen.
Doch solange Rhyll nicht zurück ist bleibt die Ungewissheit.

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. November
BeitragVerfasst: Mi 21. Jul 2010, 20:00 
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7. Klasse Hufflepuff
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Alex löst den Blick von seinen Fußspitzen und blickt sie wieder an. Und diesmal bleibt es auch wirklich nur beim blicken. Das Starren kann er sich verkneifen. Als Amy einen Schritt auf ihn zu mach, schlägt sein Herz wie auf Kommando schneller. Was soll das denn? Kann Alex noch nicht mal selbst, seinen Körper kontrollieren? Übernimmt das jetzt einfach mal Amy?
Trotz seiner Verwunderung, über diese Art von Begrüßung ergreift er gerne Amys Hand. Sie ist warm und weich und passt so gut in seine und- was denkt er da eigentlich für absurden Müll? Es ist eine Hand nur eine Hand. Nichts was ihn ..
Hat sie ihn gerade wirklich einen… Sie hat doch nicht... Doch sie hat. Sie hat ganz sicher. Sie hat ihm einen Kuss gegeben- einen waschechten Wangenkuss.
Wow.
Damit hatte er nicht gerechnet…Sein Herz kriegt sich kaum ein und schon spürt Alex das Blut in seinen Kopf laufen.
Sie hatte ihn nicht länger als eine Sekunde berührt und doch kommt es Alex so vor. Auch als sie schon lange wider einen Schritt nach hinten gewichen ist, kann er ihr Haar dort spüren, wo es seinen Hals gestreift hat.
„Ich freue mich auch…dich zusehen.“ Antwortet er schnell. Nicht der höflichkeitshalber, sondern weil er es so meint. Und dann kann er sich nicht mehr das Grinsen zurückhalten. Das ungute Gefühl, dass er die ganze Zeit über verschwindet und lässt nur noch Nervosität, Unsicherheit, Schüchternheit, Verlegung, Scheue und Fröhlichkeit zurück.
Während er so tut, als hätte er etwas wahnsinnig Interessantes an der gegenüberliegenden Wand entdeckt, versucht er so unauffällig wie möglich Amy zu beobachten. Bitte rede, betet er im Stillen. Bitte lass keine unangenehme Pause entstehen. Sag was, irgendwas.
Er weiß ganz genau, dass er nicht derjenige sein wird, der jetzt wieder anfängt zureden. Den Part müsste sie schon übernehmen. Wie feige er doch ist. Nervös fängt er an, sein T-Shirt von nicht vorhandenen Fusseln zu befreien. Ob feige oder nicht, er schweigt weiter. Wartet. Fängt langsam an, den Korridor entlangzulaufen. Und dann- Merlin sei dank!- Spricht sie wieder. Doch mit dieser Art von Fragen hätte er so gar nicht gerechnet. Ob er Gedankenlesen kann? Was muss sie von ihm denken? Dass er so ein total abgedrehter Freak ist, der mithilfe von irgendwelchen Profi-Zaubern in ihr Gehirn eindringt? Toll. Er wusste es doch! Amy denkt also wirklich er ist total durchgeknallt. „Ähm. Nein.“, antwortet er. Weiter will er eigentlich nicht drauf eingehen, aber denn noch kann er nicht anders, als noch ein: „Das wäre irgendwie falsch.“ Hinzuzufügen. Er will unbedingt klarstellen, dass er eben nicht so ein Freak ist. Und schon hat er dieses Gefühl, er hätte das Gespräch zerstört. Er hätte irgendetwas Lustiges sagen sollen, irgendetwas, was das Gespräch im Gang halten würde. Aber jetzt- Tja jetzt ist es wohl zu spät dazu.
Er ist froh, dass Amy nicht weiter auf das Thema eingeht, sondern eine andere Frage stellt. Eine viel wichtigere. Bis jetzt hatte er sich auch keine Gedanken gemacht, wo sie hingehen könnten. Ein leerer Klassenraum wäre vielleicht ganz gut. Schließlich will die Gryffindor mit ihm reden- ungestört. Alex muss lächeln bei diesem Gedanken. Natürlich, war es das, was er sich erhofft hat! Und dennoch beschert ihm der Gedanke daran, mit Amy alleine in einem völlig leeren Klassenzimmer zu sein, das Gefühl eines Steines im Bauch.
Er nickt. Das mit dem Reden, möchte er vorerst lieber lassen. Schließlich will er nicht wieder so eine unkreative Antwort geben, wie gerade. Stumm läuft er einfach weiter neben ihr her. Darauf bedacht, keinen zu kleinen oder zu großen Abstand von einander entstehen zulassen.
Wie es scheint, kennt sich Alex besser in diesem Teil des Schlosses aus, als sie, denn die Blondine läuft geradewegs an dem kleinen schon länger unbenutzten Arithmatik- Raum vorbei.
„Hier“, ruft Alex Amy zu, die schon ein paar Schritte voraus ist und öffnet die- Zum Glück nicht verschlossene- Tür. Als die Gryffindor den Raum schon betreten hat, atmet er noch einmal tief durch- auf in die Höhle des Löwen (Wobei. Amy ist ja wirklich eine Löwin...) - und folgt ihr.

[sonstige Räume]


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. November
BeitragVerfasst: Do 22. Jul 2010, 09:34 
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Zufrieden mit dem Ausgang des Gesprächs ist Rhyll recht schnell vom Quidditchstadion zurück ins Schloss geeilt. Es ist einfach zu kalt, um langsam zu sein. Aber nicht kalt genug, um seinen Verstand am Arbeiten zu hindern. Ned ist sauer, stinksauer, um genau zu sein. Aus gutem Grund. Und seine eigene Schlussfolgerung von Waynes Absichten scheint nicht allzu weit von der Wirklichkeit entfernt zu sein. Keine sonderlich gute Aussicht, aber durchaus etwas, mit dem man würde arbeiten können, wie er findet. Jetzt aber gilt es erst einmal, Taylor aufzuspüren, ihn von dem Ausgang des Gesprächs in Kenntnis zu setzen und dessen hoffentlich aufkommende Motivation bei der Aussicht eines Freundes, der sich mit ihm versöhnen will, auszubauen und zu nutzen, wenn es dann daran geht, sich einen Schlachtplan für Professor Sokaris zu überlegen.

Aber erst einmal will er rein, ins Warme. Darum eilt er nun auch über die Schlossgründe, schneller als es sich eigentlich für jemanden seines Standes geziemt, und huscht durch das Schlossportal nach innen. Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, das Tor offenzulassen? Bah. So rauscht die zugig kalte Luft doch nur noch mehr durch die Korridore, als sie es eh schon tut! Rhyll brummt leise und stemmt sich gegen das Tor, so dass es zumindest angelehnt und nicht mehr sperrangelweit offen ist. So. Nun kann er sich auch um die Suche nach Taylor kümmern, wobei er abermals einen Zauber aufwendet. Er zieht die kleine flaumige Feder hervor, die Laila heute früh beim Frühstück auf dem Tisch zurückgelassen hatte und legt sie sich auf die Handfläche, so dass die gewölbte Seite auf seiner Hand aufliegt. Anschließend stupst er sie sacht mit dem Stab an und wirkt einen Kompass-Suchzauber, der Taylor O'Brian aufspüren soll. Die Augen auf die Feder gerichtet, deren Spitze sich in eine bestimmte Richtung auspendelt, setzt Rhyll seine Schritte zufrieden fort. Die Treppe der Eingangshalle hinauf, zum Treppenhaus… und genau zwei Etagen nach oben. Ah, irgendwo hier im zweiten Stock treibt er sich also herum.
Rhyll kommt am Hausgeist von Ravenclaw vorbei und nickt der schönen Frau kurz zu, die ihn allerdings nur kurz mit ihrem Blick streift und dann in der nächsten Wand verschwindet. Moah… diese Frau ist zuweilen einfach nur unhöflich. Manchmal kann man gut mit ihr reden, aber meistens… nun ja. Es gibt sowieso wichtigeres als eine Geisterfrau zum Gespräch zu bitten. Zumindest jetzt und zumindest für Rhyll. Denn nur ein paar Meter weiter entfernt entdeckt er auch schon Taylor, der dort am Fenster steht. Zufrieden steckt er die Feder in die Tasche und wandert zu seinem Hauskollegen hin, darum bemüht ein nicht allzu sehr zufriedenes Gesicht zu machen. "Er hat scheinbar eingesehen, dass er gewissermaßen überreagiert hat.", eröffnet er das Gespräch.

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. November
BeitragVerfasst: Do 22. Jul 2010, 10:48 
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Gesellschaft: Ned Hawke
Taylor weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist, als ihn jemand aus den Gedanken reist. „Er hat scheinbar eingesehen, dass er gewissermaßen überreagiert hat.“ Im ersten Moment völlig verwirrt über das, was der Sprecher mit dieser Aussage meint, wendet sich Taylor ein bisschen mürrisch über die Störung zur Seite. Als er Rhyll erblickt, wird Taylor einiges klar. Die Störung ist Rhyll längst verziehen. Schließlich wartet Taylor ja die ganze Zeit auf ihn. Enttäuscht registriert er Neds Fehlen. Das kann doch nur etwas schlechtes bedeuten, oder? Außerdem kann Rhyll nur Ned meinen über den er spricht. „Rhyll, Was meinst du damit? ICH war der verdammte Idiot, der sich nicht beherrschen konnte. Willst du andeuten, dass Ned Schuldgefühle hat?“ Dies ist etwas womit Taylor unter keinen Umständen gerechnet hat und was ihm ein noch schlechteres Gewissen beschert. Doch Erleichterung empfindet er auch. Ned hat offensichtlich mit Rhyll geredet und ihm zugehört. Ist nicht alles verloren?!
Taylor dreht sich endgültig zu Rhyll um und lehnt sich an die Mauer. Seine Nervosität und Angespanntheit versucht er zu verbergen, aber seine Aufregung kann er nicht verbergen. „Rhyll wie hat er reagiert? Was hat er gesagt? Wie geht es ihm?“ Dies sind die ersten Fragen, die ihm einfallen. Bevor er noch weitere Fragen stellen kann bremst er sich. Rhyll braucht schließlich eine Gelegenheit, um die Fragen zu beantworten. Außerdem kann Taylor eventuell ja selbst mit Ned reden. Taylor grinst bei der Vorstellung ihres nächsten Gespräches. Dies würde sicher sehr temperamentvoll ablaufen. Allein die Vorstellung sich mit Ned zu versöhnen, lässt ihm vor Erleichterung aufseufzen. Nicht mehr alleine zu sein. Wie schön das doch ist. Jetzt könnte er plötzlich doch wieder mit seiner Gitarre spielen. Doch kein trauriges Lied, sondern ein fröhliches. Mit Ned an seiner Seite hat Wayne keine Chance. Rhyll ist selbstredend nicht zu vergessen. Ihm ist die Aussicht auf Versöhnung und auf ein Ende der Einsamkeit zu verdanken. Taylor verdankt Rhyll damit sehr viel. Um sich wieder einzukriegen, atmet Taylor mehrmals ruhig ein und aus wie so oft in letzter Zeit, wenn er gegen sein Bedürfnis sich zu ritzen ankämpft. Dieses Mal ist ein viel besserer Grund für Meditation.
Gespannt blickt Taylor zu seinem Hauskameraden, Vertrauensschüler und Verbündeten gegen Wayne. Seine Neugierde kennt keine Grenze wie seine Ungeduld endlich Details über das Gespräch zu erfahren. Rhylls Aussage hat schließlich positive Dinge angedeutet. Was wäre, wenn es nicht der Fall wäre? Kompromisslos verbannt Taylor diesen einen Zweifel aus seinen Gedanken. Jetzt ist keine Zeit für Pessimismus. Nach so langer Zeit hegt er einen positiven Gedanken. Einfach mal Rhyll zuhören, was schwerer fällt, als Taylor vermutet hätte. Doch er möchte alles mitbekommen.

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