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 Betreff des Beitrags: 20. Mai [Jahr 1]
BeitragVerfasst: So 8. Mär 2009, 23:59 
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20. Mai, 14 Uhr.

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: So 8. Mär 2009, 23:59 


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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Mo 9. Mär 2009, 00:14 
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Heiler-Novize
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Normalität. Nein, Normalität ist was anderes. Die fühlt sich anders an - nicht so... unterschwellig voller Trauer. Rhyll würde ja gern sagen, dass ihn das alles kalt lässt, aber dem ist leider nicht so. Schon allein, weil er ja doch arg in Sorge um Isadora war. Er liebt sie vielleicht nicht, aber immerhin kommt er sehr gut mit ihr aus und man könnte sagen, sie ist eine Freundin geworden. Immerhin haben sie einige Gemeinsamkeiten, angefangen von der Empörung über ihre Verlobung, bis hin zu einigen Literaturstücken und natürlich ihrer Leidenschaft und Liebe zu Pferden. Isadora hat ihren Morgengold, Rhyll seinen Scipio und er erinnert sich noch gut an ihre Verzweiflung an Weihnachten, als es hieß, der Hengst solle verkauft werden - nur um ihr zu schaden. So kann man wohl verstehen, dass der Sechstklässler alles andere als gut gelaunt ist, auch wenn er doch eigentlich als prädestiniert - angehender Schwarzmagier eher guter Laune sein sollte. Ist er aber nicht. Und der zweifelhafte Ruhm, der ihm mittlerweile zuteil geworden ist dank der Sonderausgaben des Tagespropheten, trägt auch nicht gerade zum Heben seiner Laune bei. Im Gegenteil, er hat zwar jedem, der etwas darüber wissen wollte, erzählt, was genau er gemacht hat - die gewissen kleinen Details aber verschwiegen. Also dass er mit Christopher und Finnegan zusammen dieses Gebäude unterwandert hat, dass er auch den ein oder anderen hatte töten müssen, ja. Auch ,dass sie unsichtbar waren, aber genaue Details darüber, wie es zu dieser Unsichtbarkeit kam und was sie alles gemacht hatten, hatte er nicht erwähnt. Jedenfalls den Schülern gegenüber nicht.
Seinen Eltern dagegen durfte er natürlich selbstverständlich Rede und Antwort stehen. Nachdem in der Zeitung gestanden hatte, dass ER mit dafür verantwortlich gewesen sei, dass diese Kerle geschnappt wurden und die kostbaren Artefakte nicht gestohlen werden konnten, war er in der Aufmerksamkeitsskala ziemlich weit nach oben gerutscht. Auf der einen Seite hatte natürlich Ärger mit in der Stimme seines Vaters geschwungen, immerhin hatte er sich da in Gefahr begeben. Als Rhyll dann allerdings die Umstände erläutert hatte, dass es ihm lieber gewesen war, unsichtbar und mit Bewegungsfreiheit zu sein - anstatt gut sichtbar in einem Wandschrank zu stecken, den man locker hätte durch Zufall bemerken können, weil er eigentlich als Wand getarnt gewesen war, hatten sie natürlich auch eingesehen, dass es bei einem Lehrkörper - und dazu noch einem wie Finnegan - weitaus sicherer gewesen war. Und dann... ja, dann kamen die typischen Floskeln. 'Wir sind ja so stolz auf dich'. Gut, man hört es natürlich gern, wenn Eltern stolz auf einen sind , besonders, wenn sie sonst nur sehr selten etwas darüber fallen lassen und das beste, was man von ihnen bekommt, eigentlich ein Nicken ist. Oder zweimal ein Nicken, wenn es außerordentlich gut war, was seiner Mutter gefallen hatte. So aber dieses Mal ein 'wir sind so stolz'. Hat doch schon mal was und es hatte Rhyll auch ein leichtes Lächeln aufs Gesicht gezaubert, auch wenn er gern andere Umstände gehabt hätte. Aber was will man erwarten? Er bringt immer gute Noten, darauf muss man nicht mehr stolz sein, das ist selbstverständlich. Er benimmt sich der Etikette entsprechend, gibt niemals (oder nur sehr sehr selten) Widerworte und auch das ist selbstverständlich. Kein Grund für Lobpreisungen. Aber das, was er da nun geleistet hatte... nun ja, es war abweichend von der Norm. Es war für Rhylls Verhältnisse sehr sonderbar, dass er sich aktiv ins Geschehen eingemischt hatte, anstatt die Füße still zu halten und mit der Umgebung zu verschmelzen - um dann im Hintergrund zu agieren. Sicher, er war nicht sichtbar, aber dennoch.. das war ungewöhnlich. Und Grund für Lobpreisungen, vor allem, weil er Tristan Hemslaye nun auch deutlich gezeigt hat, dass er zum Töten imstande ist. Ein Grund mehr, ihn nun langsam aber sicher in die tieferen dunklen Künste einzuführen - und gleichzeitig konnte er seinen Sohn dazu nutzen, das Image der Familie ein wenig weiter aufzupolieren. Nicht, dass sie es nötig hätten, nein. Aber allein die Tatsache, dass man nun sagen kann 'Mein Sohn ist einer der Helden von Hogsmeade' hat schon was für sich. Die entsprechenden Kreise, die damit noch angesprochen werden sollen, werden auch reagieren, wie sie reagieren sollen. Mit Wohlwollen.

Ein mildes Lächeln umspielt Rhylls Lippen. Er ist mittlerweile wieder in Hogwarts - die Schüler hatten nach Hause gehen dürfen (oder sogar sollen, wenn möglich) um alles einigermaßen zu verarbeiten, um sie ins familiäre Umfeld zu schicken und all das. Natürlich auch, um in der Schule selbst alles wieder ins Lot zu rücken, klar. Die 'Aufräumarbeiten' - als wäre in Hogwarts etwas passiert, dabei war es das Dorf. Aber wie auch immer, jetzt ist er wieder zurück und er ist froh darüber, dass es Isadora entsprechend gut geht. Er hat ihr sogar etwas geschickt, als er hörte, dass sie wieder ansprechbar und einigermaßen auf dem Damm war, so dass sie auch wieder klar denken konnte. Und ja, er ist doch gespannt auf ihre Rückkehr, gesehen hat er sie bisher noch nicht. Aber das wird sich - hoffentlich - bald ändern.
Heute ist die Gedenkfeier der Opfer und allein sein Pflichtgefühl als Vertrauensschüler und die Tatsache, dass seine Familie samt Bruder angereist ist, lässt ihn erscheinen. Ansonsten hätte er wohl das Weite gesucht, damit er nicht weiter mit Fragen bombardiert werden kann. Immerhin ist er recht schnell am nächsten Tag dieser Katastrophe verschwunden - und erst heute zurückgekehrt. Die Woche zuhause war schön... und er hätte es gern, wenn er wieder dort sein könnte. Herrje, was wird er froh sein, wenn die Schulzeit rum ist. Endgültig. Die Hemslayes haben sich übrigens schon im Quidditchstadion eingenistet, haben Rhyll gesagt, wo er sie finden kann... und haben ihn brav allein gelassen. Weshalb auch immer. Vermutlich ist sein Vater der Meinung, dass er ein wenig Schonfrist haben darf, nachdem er den Trubel hier in Hogwarts mitbekommen hat. Wie auch immer, es ist gut so. Und Rhyll steht nun oben in einem der Korridore am Fenster und schaut auf das Quidditchstadion, in das noch immer Leute strömen, als wäre heute ein Turnier. Aber dem ist nicht so. Er seufzt leise und lehnt den Kopf an den kühlen Stein. So recht mag er da jetzt nicht hin.

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Mo 9. Mär 2009, 20:53 
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(1. Porting, 20. Mai)

Gestern ist sie einfach nur noch in ihr Bett gefallen. Die Reise nach Hogsmeade war genauso bedrückend wie anstrengend. Wenn man noch mit Übelkeit und Schwindel zu kämpfen hat, dann gibt es angenehmere Arten zu Reisen als das Flohnetzwerk. Und wenn man Hogsmeade mit einer Entführung verbindet, dann fühlt man sich weder sicher noch willkommen, wenn man dort angelangt. Isadora hat die Strecke bis zur Schule allein und zügig hinter sich gebracht, um nur rasch aus dem Dorf weg zu kommen. Dass man dem Zaubererdorf nichts mehr von dem Leid ansieht, welches über es hereingebrochen war, macht die Sache nicht wirklich besser. Es ist befremdlich, wirkt trügerisch. Alles war so sauber, aufgeräumt und betont heil. Frische Blumen in allen Blumenkästen, neue Dekoration in jedem Schaufenster, fast jedes Haus mit neuem Anstrich. Kann man so rasch vergessen? Oder ist Verdrängung wirklich der beste Weg?
Isadora hat sich nicht einmal die Mühe gemacht auszupacken. Sie schlief erstaunlich gut in ihrem Himmelbett, viel besser als im Hospital. Keine Kinder, die im Schlaf weinen ... nur Felicitas, Merle und die anderen allzu vertrauten Gestalten, mit denen Isadora selten ein Wort wechselt. Jetzt noch seltener, sie will nicht gefragt werden, wie es ihr geht. In vieler Hinsicht wirkt das blassblonde Mädchen verschlossener als vor dem Vorfall, doch der Schein trügt. Unterhalb der Oberfläche brodelt es unbemerkt.

Am Tag der Gedenkfeier steht Isadora auf, genießt eine lange Dusche und widmet ihrem Körper mehr Zeit als gewöhnlich. Nicht um sich herauszuputzen, sondern um sich zu spüren und sich etwas Aufmerksamkeit zu schenken. Ausgiebig bürstet sie ihr Haar, das wohl so lang ist wie noch nie in ihrem Leben, hat sie es doch früher immer nur schulterlang getragen. Sie cremt sich ein mit etwas, das nach Wildrose duftet. Anschließend sucht sie sich einen langen Rock heraus, dessen samtiges Gewebe in Nachtschwarz, Weinrot und Moosgrün schimmert. Dazu eine schlichte dunkelgraue Bluse. Für eine Gedankfeier passend, doch nicht zu trist. Sie wollte nie trist aussehen. Man muss nicht alles nach außen spiegeln, was man fühlt.
Isadora betrachtet sich lange Zeit im Spiegel, bevor sie schließlich ihr Haar hochsteckt und in ihre schwarzen Schuhe ohne Absatz schlüpft. Sie verlässt den Gemeinschaftsraum rasch und leise, legt den Weg in die Große Halle auf die gleiche Weise zurück und findet sehr wenige Schüler beim Mittagessen wieder. Niemand hat so recht Appetit und das ist nicht verwunderlich. Auch Isadora hält sich zurück, mehr noch als sonst, und verlässt bald wieder den Slytherin-Haustisch. Sie sucht Rhyll.

Auf dem Weg durch das Schloss begegnen ihr immer wieder Schüler, die sie als eine der Entführten erkennen. Es hat eine Liste gegeben, die im Tagespropheten veröffentlicht wurde, entgegen dem Wunsch des Schulleiters. Die Liste erschien neben der Liste der Toten. Isadora ist nicht glücklich darüber und wer auch immer es wagt, sie auf das Erlebte anzusprechen, wird mit völliger Nichtbeachtung gestraft. Sie will nicht darüber reden, sie will es vergessen. Oft genug hat sie die Stunden im Keller der Heulenden Hütte wiederholt, jede Nacht im Hospital. Gewollt, denn sie hofft darauf, dass ihr Unterbewusstsein durch die Träume allein damit fertig wird. Das Leben geht weiter, oder nicht?
Nach einer halben Stunde findet sie ihren Verlobten endlich, der nachdenklich an einem Fenster steht. Ist seine Familie noch nicht angekommen? Kommt sie überhaupt? Isadoras Eltern werden selbstverständlich nicht an der Feier teilnehmen, es interessiert die Montagues nicht, wer gestorben ist, solange es niemanden getroffen hat, zu dem sie geschäftliche Beziehungen pflegen. Wäre Rhyll gestorben, ja, dann wären sie hier, weil sie die Hemslayes nicht vor den Kopf stoßen wollen. Aber ein paar unwichtige Gryffindors und Hufflepuffs? Was kümmert es die Montagues? Sie hüllen sich in den Mantel wichtiger Geschäfte und unaufschiebbarer Termine. Sie zeigen allen, dass sie zu beschäftigt sind, um am sozialen Leben teilzunehmen. Ist das nicht respektabel? Sie stellen ihre Arbeit immer über alles andere. Was für fleißige Menschen. Ha.
Isadora tritt an Rhyll heran, so leise, dass er es nicht hören kann. Unabsichtlich angeschlichen ist sie, legt ihm die Hand auf den Unterarm. "Rhyll?" Er ist nicht aus schwarzem Marmor, er ist nicht seine eigene Heldenstatue, er ist immer noch ein Mensch und aus Fleisch und Blut. Gut zu wissen. "Hallo. Schön, dich zu sehen." Klingt floskelhaft. Isadora mustert ihn mit einem zurückhaltenden Lächeln. "Gehen Helden nicht zu Trauerfeiern?", fragt sie. "Sicher findest du Erwähnung, deine Eltern werden sehr stolz sein." Oh, sie wollte nicht so schnippisch klingen. Der Sarkasmus ist auch nicht gegen ihn gerichtet, sondern gegen die penetranten Medien und gegen die Eigenart adliger Eltern, ihren Stolz immer auf etwas geschäftlich Verwertbares zu beziehen. Sicher hat niemand gefragt, wie er sich fühlt, wie es ihm geht, ob er überhaupt ein Held sein will.
Isadora umarmt ihn. Es geschieht ganz plötzlich. "Ich bin froh, dass dir nichts passiert ist.", sagt sie, doch man versteht es kaum, da sie in seine Kleidung hinein genuschelt hat.

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Di 10. Mär 2009, 01:24 
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Heiler-Novize
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In rund zwanzig Minuten muss er sich auf den Weg machen, um nicht zu allerletzt dort aufzutauchen. Um nicht die Opfer zu entehren, weil er auf den letzten Drücker aufschlägt. Um nicht alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, vor allem nicht von den Reportern. Die haben das Hemslaye - Anwesen schon zu genüge belagert und es hat ihn ernsthaft gewundert, dass sie nicht auch noch ihre Zelte dort aufgeschlagen haben. Zum Glück haben seine Eltern die einzigen Kommentare abgegeben und Rhyll wohlwissentlich aus der Schussbahn gehalten. Wobei... vielleicht wäre es nicht schlecht gewesen. Dann würden sie sich nicht jetzt wie ein Rudel W... ähm... Hyänen auf ihn stürzen, wenn er zum Stadion geht. Von Wölfen will nun bitte niemand reden, es reicht, dass sie es mit diesem Wolfsrudel zu tun hatten.
Rhyll seufzt leise. Er sollte nicht hier rumstehen, er sollte besser Isadora suchen - ihr Brief war schön zu lesen gewesen, auch wenn erschreckend zugleich. Hatte sie harmlos angefangen, war es am Ende eine detaillierte Beschreibung ihrer Erlebnisse in Hogsmeade gewesen und er hatte doch einen Anflug von Schuld verspürt, dass er sie nicht an dem Tag begleiten wollte, dass er ihr Freiraum gewähren wollte. Aber hätte er sie auch retten können? Er weiß doch selber gut genug, wie schnell ihn ein gut gezielter Fluch lahm legen kann. Er hält zwar schon eine ganze Menge an negativer Magieeinwirkung aus, aber ein guter, starker, schwarzmagischer Fluch legt ihn noch immer sehr schnell lahm. Vor allem, wenn er unvorbereitet trifft. Argh, er sollte wirklich Isadora...

Wah. Wenn man vom Teufel spricht, ist er da. Wobei es eine ausgesprochen sanfte Teufelin ist, die sich da gerade an ihn angeschlichen hat. Rhyll zuckt nicht mal zusammen, als ihre Stimme ertönt und sich die Hand auf seinen Unterarm legt, er hat nur dieses sachte Lächeln auf den Lippen, das er nur ihr zuteil werden lässt. Und dann wendet er den Kopf, dreht sich ihr zu und betrachtet sie einen Moment lang einfach nur. Sie sieht gut aus... besser als ... da unten. Und sie hat ihre spitze Zunge wiedergefunden, wie er mit einem leichten Schmunzeln bemerkt. Und dann seufzt er wieder. Nicht, weil sie sich ihm so unvermittelt an den Hals geworfen hat, sondern wegen der Tatsache, dass seine Eltern stolz sein werden. Ohja... das sind sie. Sein Bruder hat ihn zwar ordentlich zur Schnecke gemacht, weil er solchen Unfug gemacht hat, aber seine Eltern waren stolz ja. Sind es noch immer. Gut, Horatio ist auch stolz, so ist es ja nicht. Er hat ihm zwar die Ohren lang gezogen, aber im Endeffekt ist er doch stolz auf die Leistung seines sonst so zurückhaltenden Bruders. Rhyll lächelt, leicht in Gedanken versunken und schaut dann Isadora wieder an, die er ebenso umarmt und sacht an sich gedrückt hat. Nun schiebt er sie ein Stück von sich weg und betrachtet sie noch einmal.
"Es tut mir leid, dass ich nicht bei dir war." Argh, man sollte doch nicht so anfangen, oder? Aber das geht ihm schon die ganze Zeit durch den Kopf und er hatte ihr das auch in dem Brief geschrieben, der mit dem Geschenk mitgekommen war. Er seufzt leise, lächelt entschuldigend. "Und ich bin froh, dass es dir wieder gut geht, Isadora. Wirklich. Ich...", er zögert leicht, aber warum sollte er es nicht sagen? Ist ja die Wahrheit, nicht wahr? Und gerade bei ihr sollte er es sagen können. "Ich hatte Angst um dich. Besonders da unten im Keller, als ich dich gesehen hatte." Mittlerweile dürfte es ein offenes Geheimnis sein, dass er mit da unten war. Und ja, er hatte wirklich Angst um sie. Nicht, weil er möglicherweise den Zorn ihrer Eltern und seiner Eltern auf sich ziehen würde, weil er nicht auf sie aufgepasst hatte, sondern wirklich um sie als Person.
"Und was die Trauerfeier angeht..." Der dunkelhaarige Slytherin schaut aus dem Fenster zum Stadion. "Ich würde liebend gern nicht hingehen, wenn sich das vermeiden ließe, ehrlich. Nur muss ich wohl schon aus mehrerlei Gründen dort hin. Einmal als Vertreter für Slytherin, immerhin hat unser Haus auch ein Opfer zu beklagen... und als Vertrauensschüler sollte ich mit gutem Beispiel vorangehen, hm? Und natürlich als... Held. Ich habe keine Lust mich begaffen zu lassen von all diesen Geiern der Presse und... alle anderen auch.", gibt er zu. "Meine Eltern haben mich die Woche von der Presse ferngehalten, die werden sich jetzt gern auf mich stürzen, wenn wir dort runtergehen." Wir... ja, er hat im Plural gesprochen, denn er geht davon aus, dass sie mit ihm zusammen gehen möchte, jedenfalls würde er gern mit ihr gehen. "Allerdings sind sie auch da, weshalb es in ihrer Nähe wieder recht ruhig werden dürfte. Wir müssen es nur dorthin schaffen - sofern du mit mir gehen und brav mit mir bei meinen Eltern sitzen willst?", fragt er dann dennoch und lächelt sie sacht an. Vielleicht mag sie auch lieber gar nicht gehen, weiß man ja nicht. Oder bei ihren Eltern sitzen. Oder ganz allein. Aber andererseits könnte er ihr unterwegs seine Geschichte erzählen - ganz exklusiv, ohne lästige Presseohren. Das wollte sie ja sowieso wissen.

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Di 10. Mär 2009, 01:42 
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Wildhüter
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(Erstes Posting)

I see a red door and I want it painted black.
No colors anymore, I want them to turn black.


Diese verdammte Melodie will ihm nicht aus dem Kopf gehen. Fast aggressiv sind seine Schritte, nein, sie sind aggressiv, nicht nur fast. Gedenkfeier. Heute. Im Stadion. Dort, wo das Finale hätte stattfinden sollen. Niemals hätte er gegen Brooke spielen können, niemals an der Seite von Timothy. Gut, dass es abgesagt wurde. Mit einem Unentschieden kann er gut leben. Das Ende seiner Quidditchlaufbahn ist damit besiegelt. Ein Wildhütergehilfe spielt nicht in der Hausmannschaft. Im Grunde hat er doch nur gespielt, um seine Aggressionen abzubauen. Womit wird er das in Zukunft tun? Er kann nicht rund um die Uhr in Brookes heilsame Augen sehen, sie hat Schule, er bald nicht mehr. Er wird an der Seite von Amundsen durch den Wald marschieren und wütend sein. So wie jetzt.
Raven geht mit dem Vergangenen um, wie er mit allem umgeht. Er hasst es. Und es gibt viel zu hassen. Die Schwarzmagier, sich selbst, seine Eltern, sich selbst und ... sich selbst. Vor allem sich selbst. So einfach ist es nicht, das stand von Anfang an fest. Was vorgefallen ist war kein Kleinscheiß. Es war ein fuckin' Blutrausch. Er war maximal zum Vampir geworden. Maximal auf die Seite gekippt, die er nicht kontrollieren, nicht akzeptieren kann. Immer noch hat er den Geschmack von Blut im Mund und ist dazu übergegangen, sich täglich fünfmal paranoid die Zähne zu putzen. Dabei ist es weder der Asiate noch die mysteriöse Frau im Wald, die ihm besonders Schwierigkeiten bereiten, es ist vor allem Katie. Sie war der Auslöser. Ihr Blut war das erste seit seiner Kindheit, das seine Lippen berührt hat. Durch ihr Blut ist dieses Monster aus ihm herausgebrochen. Er will mit ihr reden, unbedingt, er muss sie sehen. Leider war sie die letzten Tage verschwunden, eine Hauskameradin von ihr meinte, sie wäre nach Hause gefahren. Viele sind nach Hause gefahren. Raven hat kein Zuhause außerhalb von Hogwarts. Amundsen hatte versucht mit ihm zu reden, doch ein fröhlicher Schwede ist nicht das, was Raven braucht. Er weiß nicht, was er braucht, aber er vermutet es in dem Mädchen mit den langen Haaren, die er fieberhaft sucht.

Er findet sie schließlich mehr durch Zufall, als sie aus einer Mädchentoilette kommt. In diesem Korridor ist niemand außer ihnen, was der Slytherin mit einem kurzen Rundumblick prüft. Dann geht er direkt auf sie zu, fast so, als wolle er sie angreifen. Aber es ist nur seine aggressive Gangart und sein entschlossenes Gesicht, das diesen Eindruck vermitteln.
"Da bist du ja.", lautet die Begrüßung. "Ich such dich schon den ganzen Scheißtag." Das klingt weder nach einer sich anbahnenden Entschuldigung, noch nach einem Trauma verarbeitenden Gespräch. Es klingt anklagend, als wäre sie ihm absichtlich aus dem Weg gegangen.

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Di 10. Mär 2009, 01:55 
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[1. Post, 20. Mai]

Auf dem Fenstersims einer der vielen Korridore sitzend, starrt Ciara hinaus auf die Ländereien in Richtung des Quidditchstations. Denen an ihr vorbeiwandernden Schüler schenkt sie nur flüchtig Beachtung. Im Augenblick würde sie am liebsten wieder ihre Sachen packen und zurück nach Hause reisen. Bis zum gestrigen Nachmittag hat sie die Woche auf dem Hof ihrer Eltern verbracht, hat dort ein wenig ausgeholfen, ist mit anderen Jugendlichen durchs Dorf gestromert oder hat ihre Nase einfach nur tief in Buchseiten vergraben. Flucht in Phantasiewelten kann manchmal ja so wünschenswert sein.
Ihre Eltern hatten geweint vor Glück, als sie ihre Tochter gesund und munter in ihre Arme schließen konnten und Ciara hat ihnen genau berichtet, wie es ihr in Hogsmeade ergangen ist. Angefangen von ihrer Angst, über die Flucht mit Darius bis hin zu ihrem guten Versteck auf dem Heuboden eines Ziegenstalls und dem anschließenden Zusammentreffen mit den Auroren auf dem Hof des angrenzenden Bauernhauses. Den intimen Zwischenpart mit Darius im Heu hat die Irin bei ihrer Berichterstattung natürlich ausgelassen.
Nicht einmal mit Rhonda hat sie bisher darüber gesprochen. Mit ihren engsten Schulfreunden hat sie in der Woche zwar ein paar kurze Briefe gewechselt, aber mehr als Floskeln waren es eigentlich nicht gewesen. Ein Erkundigen, ob alles soweit in Ordnung ist, ob man das was geschehen ist, mehr oder minder heil überstanden hat…um die Erleichterung durch den Körper fließen zu lassen, wenn die Antwort wünschenswert ausfiel. Und das tat es zum Glück. Ciara wird um keine guten Freunde oder Familienangehörige trauern müssen – und doch ist sie niedergeschlagen. 12 Mitschüler haben den Angriff auf Hogsmeade nicht überlebt. Allein 5 davon aus ihrem Haus. Wie schnell man so viele unschuldige Leben doch auslöschen kann.
Ciara seufzt nachdenklich und sieht weiter aus dem Fenster. Sie sollte besser loslaufen, anstatt noch lange hier zu sitzen und Trübsal zu blasen. Sie kommt sonst noch zur spät zur Gedenkfeier und sie ist es ihren verstorbenen Mitschülern einfach schuldig, dass sie dabei pünktlich anwesend ist – auch wenn es die Erlebnisse der letzten Woche wieder aufwühlt.
Ihre Eltern sind nicht angereist – die Tiere auf dem Hof müssen schließlich versorgt werden und innerhalb der Familie oder des Bekanntenkreises wurde niemand verletzt oder getötet – und so hofft Ciara, vielleicht hier und da eine Freundin oder einen Freund in der Schülermenge zu finden, dem sie sich auf dem Weg zur Gedenkfeier anschließen kann. Und vielleicht tut ein wenig reden über alles auch der Seele gut, wer weiß das schon?
Darius kommt der Irin in den Sinn – mit ihm wird sie die spätestens die kommenden Tage unbedingt noch einmal über alles sprechen müssen. Er war bei ihr gewesen, als sie jemanden gebraucht hat. In jeder Hinsicht. Und Ciara hofft, dass sie ihm normal in die Augen wird blicken können und ihr Zusammenspiel im Heu nichts an ihrer Freundschaft ändern wird. Diese vielleicht eher noch gefestigt hat. Aber sicher ist sich Ciara da nicht und der Zweifel nagt an ihr. Bevor sie mit Darius darüber spricht, möchte sie zuvor allerdings unbedingt noch Rhonda um Rat fragen…und gleichzeitig scheut sie sich davor. Was wird die Waliserin von ihr denken? Ciara hatte ein Stelldichein mit einem guten Freund - einem normalen Kumpel-Freund – und drumherum starben Menschen. Menschen, welche sie heute betrauern. Wird Rhonda sie für gefühlskalt oder geisteskrank abstempeln dafür, dass sie in einer solchen Situation versucht hat, die Realität, all die Angst mit anderen starken Empfindungen ihres Körpers zu übertünchen? Möglich, aber vielleicht auch nicht.
Unsicher kaut Ciara auf ihrer Unterlippe, seufzt nochmals und entschließt sich dann endlich dazu loszugehen. Sie kommt sonst noch wirklich zu spät.


[---> Quidditchstadion]

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Mi 11. Mär 2009, 00:06 
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Dass er sich Sorgen um sie gemacht hat, nein, dass er ihr so offen sagt, dass er sich Sorgen um sie gemacht hat zaubert ein Lächeln auf Isadoras Lippen. So etwas hat sie lange nicht mehr gehört. Sie sieht zu Rhyll auf, streicht sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht und genießt ihr eigenes Lächeln. Wahrscheinlich ist es das erste richtige Lächeln, seit sie vor einer Woche diesen fatalen Spaziergang unternommen hat.
Während Rhyll von der Trauerfeier spricht, wird sie nachdenklicher, folgt seinem Blick hinaus. Zu einem Turnier gehen die Schüler bunt bemalt und mit verrückten Hüten und Spruchbändern, es ist immer sehr laut. Jetzt ziehen dunkel gekleidete Gestalten einzeln oder paarweise zum Stadion. Die Stimmen der Menschen sind so leise, dass es sich lediglich nach einem fernen Regenschauer anhört. Isadora unterdrückt ein Seufzen. Auch diese Wunde wird sich schließen, früher oder später, und diese Feierlichkeit ist das Lecken der Wunde, bevor sie beginnen kann zu heilen.
Ihre Gedanken schwenken zu den Hemslayes. Sie sieht sie fast schon vor ihrem inneren Auge vor sich, wie sie auf einigen der besten Plätzen sitzen, aufrecht und gefasst, in teure und doch schlichte Kleidung gewandet. Kühl und abweisend, wie es aller Adel ist und zu sein hat, aufgrund welcher seltsamer Regeln auch immer. Und Isadoras Platz ist an deren Seite, neben ihrem Verlobten. Ach, sie würde gut dazu passen, hervorragend sogar. Auch sie ist teuer und schlicht gekleidet, auch sie ist kühl und von dieser Aura der Unantastbarkeit umgeben. Äußerlich ist sie die Schwiegertochter, die sich die Hemslayes wünschen, ganz und gar. Genau deshalb ist es so schlimm. Trotzdem bäumt sich heute nichts in ihr auf. Ein flaues Gefühl, mehr nicht. Denn es geht nicht um die Hemslayes, es geht nicht um Isadoras Platz, nicht um den Adel. Es geht um die Toten und darum, dass das Schloss trauert. Sie wird mitgehen, sie wird dort neben ihrem Verlobten sitzen - ein Traum von einer Schwiegertochter - weil es um etwas völlig anderes geht. Sie geht nicht für Rhylls Eltern dorthin, nicht für ihn, auch nicht für sich selbst. Sie geht für Hogwarts.

"Natürlich.", ist ihre Antwort an Rhyll. Sie atmet durch und blickt noch einmal über die Landschaft hinweg. Es ist so ein schöner Tag, perfekt für ein Quidditchturnier. Wie anders wäre dieser Tag, wenn es keinen Überfall gegeben hätte! In einer parallelen Welt fliegen vielleicht gerade Slytherins und Hufflepuffs auf ihren Besen durch die Luft, um ein jubelndes Publikum zu begeistern. Und ein Deryll Sanders kommentiert auf Hochtouren, während eine Sechmet Sokaris kurz davor steht, ihm einen Silencio anzufluchen, weil er fröhlich ihre Hausmannschaft beleidigt. Fast lächelt Isadora bei diesen Gedanken. Ihr wird immer mehr und mehr bewusst, wieviel ihr all diese Dinge bedeuten. Diese Hogwarts-Dinge. Ist es wirklich so, dass man erst weiß, was einem wichtig ist, wenn man es verloren hat? Aber es ist nicht verloren, es ist nur verletzt.
"Machen wir uns auf den Weg.", sagt sie leise und merkt, dass ihre Stimme belegt ist. Sie räuspert sich damenhaft hinter vorgehaltener Hand und wendet sich zum Gehen. Schon allein die Tatsache, dass kein Gemälde versucht die beiden Schüler in ein heiteres Gespräch zu verwickeln, zeigt, wie anders heute alles ist. Isadora achtet kaum auf ihre Schritte, sie vertraut sich Rhylls Führung an. "Ich habe alle Artikel gelesen, in denen du erwähnt wurdest.", sagt sie. "Du warst im Museum und Professor Finnegan hat dich und Christopher ausgewählt, um mit ihm zusammen gegen die Schwarzmagier zu kämpfen." Soweit die Zusammenfassung der Zeitungsmeldungen. "Warum du und Christopher? Hattest du überhaupt eine Wahl? Wie habt ihr die Energiequelle gefunden?" Zu viele Fragen auf einmal, aber es ist schwer sich zu zügeln. Isadora wirft ihm einen Seitenblick zu. "War es eine Überwindung zu töten? Wie hat es sich angefühlt? Belastet es dich?" Die mussten unbedingt noch raus, jetzt ist Miss Montague aufnahmebereit.

(Quidditch-Stadion)

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Mi 11. Mär 2009, 01:22 
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Natürlich. Hat er wirklich etwas anderes erwartet? Nein, wenn er ehrlich ist - hat er nicht. Dafür ist Isadora viel zu korrekt. Mag sein, dass sie ihn später an ihrer Hochzeit sitzen lässt, aber das wird nicht unangekündigt für ihn kommen und so ein Erlebnis ist doch sehr viel einschneidender als ein kurzes Zusammensitzen mit ihren künftigen Beinahe - Schwiegereltern, sowie Beinahe - Schwager und Schwägerin. Aber scheinbar kommen ihre Eltern nicht, sonst hätte sie womöglich bei diesen gesessen? Oder die Montagues sitzen bei den Hemslayes, kann natürlich auch sein. Aber das wird er dann schon mitbekommen und sehen, wenn sie dort sind. Immerhin hat er ja die Plätze, an denen sie sitzen werden. Also nickt er und reicht Isadora den Arm, damit sie sich einhaken kann, wenn sie möchte, während sie hinuntergehen. Ungestört, wohlgemerkt. Sogar Lord Effelth in der Eingangshalle trägt heute Trauer und hat sich die Woche über zurückgehalten, was interessante Tränke und Tinkturen anbelangt. Rhyll hat ihn irgendwo in den oberen Korridoren gesehen, mit Blick aufs Quidditchfeld.
Während er mit Isadora den Weg zum Stadion beschreitet, lauscht er ihrer kurzen Zusammenfassung (die wirklich sehr kurz aber präzise treffend ist) und ihren Fragen. Er nickt leicht und lächelt bei ihrer doch recht großen Fülle von Fragen. Aber er wird versuchen ihr all ihre Fragen zu beantworten und so geht er im Geiste noch mal durch, was sie gefragt hat und nickt abermals.
"Ja, stimmt. Professor Finnegan hat Christopher und mich mehr oder weniger gerettet." Nun ja, was heißt mehr oder weniger, er hat sie gepackt und weggesperrt. Es war gerettet. "Er hat uns geistesgegenwärtig gepackt, als die ersten Flüche fielen, und in einen Wandschrank gezerrt. Ich habe also das Vergnügen gehabt, mit Christopher Nolan zusammen im Wandschrank zu sein - ein Traum mancher Mädchen. Allerdings war Professor Finnegan mit von der Partie, was das Ganze wenig romantisch oder anderweitig interessant macht." Rhyll grinst leicht bei der Vorstellung und schüttelt kurz den Kopf, um auch diese Gedanken abzuschütteln. Das wollte sie ja sicherlich nicht wissen, oder?
"Nun ja... ausgewählt hat er uns wohl kaum, er hat uns einfach nur gegriffen, eine weitere Schülerin ist ihm durch die Lappen gegangen - zu viel Panik. Und anschließend hat er uns dazu angehalten, verzaubert und unsichtbar ein paar Informationen zu beschaffen. Einfach nur gucken, nicht einmischen." Er seufzt leise. "Dabei habe ich dann auch die beiden Anführer gesehen, der Asiate hatte Brooke Lucid gepackt und der andere, der Russe, hatte sich Morven Sutherland geschnappt. Die ihm übrigens ein Heidentheater geliefert hat. Ich hab also brav gelauscht, was sie besprochen haben und bin wieder zurück, wir hatten nur zehn Minuten Zeit, weißt du..."

Langsam wandern sie über die Wiesen und Rhyll streicht sich mit der freien Hand die Haare hinter die Ohren. "Tja... nach den zehn Minuten stiller Aufklärung hatten wir dann wirklich eine Wahl. Entweder wir würden im Schrank eingeschlossen werden oder wir würden noch einmal verzaubert, verflucht diesmal, und würden dann mit Professor Finnegan zusammen losgehen, diese Barriere ausschalten. Nun ja... die Aussicht da in dem Schrank zu hocken und darauf zu warten, dass entweder die Barriere fällt oder mich doch noch jemand findet, weil er zufällig über den als Wand getarnten Schrank stolpert... die hat mir nicht sonderlich gut gefallen. Dauerhaft unsichtbar sein und dafür dann wehrhaft etwas ausrichten können aber umso mehr, also habe ich, nachdem ich nachgefragt hatte, wie er das anstellen will, in das für mich kleinere Übel eingewilligt. Ich bin also mitgekommen. Christopher auch, der hat nicht mal nachgefragt.." Die Details mit der rostigen verstaubten Schere erspart er Isadora dann aber doch und fährt gleich darauf fort: "Die Energiequelle haben wir mittels eines Kompass aus einer der anderen Abteilungen gefunden." In kurzen Sätzen erklärt er ihr die Wirkungsweise des Kompass, den Finnegan 'ausgeliehen hatte und hält dann einen Moment inne, ehe er ihre nächste Frage beantwortet. Das Töten. "Wie war es zu töten... mh." Er pausiert abermals kurz, denn da muss er nun doch ein wenig überlegen. Wie hatte es sich angefühlt?
"Es war leicht.", gibt er zu. "Vielleicht zu leicht für jemanden meines Alters. Vielleicht lag es aber auch einfach nur an der Waffe, die ich hatte." Er schmunzelt. "Wir sind uns noch bewaffnen gegangen. Professor Finnegan hatte ein Katar, Christopher einen Gladius und ich ein Stilett. Macht wenig Dreck, so ein Ding. Lange, spitze aber sonst stumpfe Klinge." Er merkt, dass er sich schon wieder in waffenverliebten Details verliert und räuspert sich kurz. "Nun ja, kurzum... es ging wirklich leicht. Ich habe auf dem Weg zur Hütte diesen Kerl gesehen... der jemandem die bloße Haut in Streifen vom Körper geholt hat... das konnte und wollte ich nicht zulassen. Ich hasse es, wenn man einfach so aus Freude quält.", erklärt er leise und wirft ihr einen Seitenblick zu. Das ist auch der Grund, weshalb er wohl große Probleme mit dem Cruciatus haben wird, wenn er diesen im praktischen Teil erlernen soll. Das weiß er jetzt schon. Alle anderen werden ihm keine Probleme bereiten, aber dieser verdammte Folterfluch... er sieht keinen Sinn darin, jemanden zu quälen. Beherrschen, ja. Töten, auch. Aber Folter? Nein, es gibt andere Methoden, jemanden zum Reden zu bringen, unter Folter schweigen diejenigen mit den wichtigen Informationen meistens sowieso eisern.

Rhyll seufzt wieder. "Viel Überwindung kostete es mich also nicht, wie du dir vielleicht denken kannst. Ich glaube, ich habe nicht mal wirklich nachgedacht in diesem Moment. Ich hab mich aus der Gruppe gelöst, bin hin - und hab ihm die Klinge in den Nacken gejagt. Und so haben wir uns nach und nach einen Weg in die Hütte geebnet. Aber belasten... ich weiß nicht." Nein, wie auch. Er nimmt seit einer Woche Tränke für traumlosen Schlaf - auf Anweisung des persönlichen Heilers der Familie. Die Fluch - und Magieeinwirkungen des ganzen Tages waren ziemlich stark gewesen und er sollte des Nachts gut ruhen können, um sich vollkommen zu erholen. Da wären Alpträume nicht gut gewesen. "Ich habe entsprechende Tränke bekommen, kann also nicht mal über Träume das ganze verarbeiten. Und Tagsüber habe ich versucht mich anderweitig abzulenken. Mit Scipio reiten... mit Horatio was unternehmen. Aber ich denke, es belastet mich nicht so sehr wie manch anderen. Muss an der Familie liegen.", schließt er seinen Bericht. Vor allem kann er ja auch sagen, dass es mit jeder Tötung leichter wurde. In der Hütte hatte er die Leute gut umlegen können, ohne noch etwas zu empfinden, was an Reue erinnern könnte. Das ist vielleicht auch so ein Punkt... er blinzelt leicht. "Es hat sich ... richtig angefühlt. Diese Menschen zu töten. Dieser Kerl, der den anderen gequält hat... und dann später jene, die sich in der Hütte aufgehalten haben. Die unsere Mitschüler als Geiseln gehalten hatten." All diese fröhlich dahinpfeifenden Mistkerle hatte er einfach hinterrücks getötet, weil sie es nicht anders verdienten. Rhyll Hemslaye, der Rächer der unschuldigen Zivilisten. Argh, gut, dass das keiner mitbekommen hatte. "Ich fand dieses ganze Verhalten einfach... feige. Klug und taktisch gut gewählt, aber feige. Es waren... Kinder darunter. Zweitklässler." Er seufzt wieder und schüttelt den Kopf, während er mit ihr schon langsam das Quidditchstadion erreicht. "Ich glaube, Näheres erkläre ich dir nach der Feier... die Geier werden sich auf mich stürzen wollen und ich habe keine Lust denen ein Exklusivinterview zu geben. Immer noch nicht.", murmelt er ihr zu und schaut sich um, einen sicheren Weg durch die Menge suchend, um den Reportern zu entgehen und schnell mit ihr zu seiner Familie zu gelangen.

(Quidditchstadion)

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Mi 11. Mär 2009, 18:45 
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Die Nähe, die sie brauchte, die wird ihr jetzt gegeben. Oder.. nein, nicht die Nähe hat sie gebraucht. Das Gefühl der aufrichtigen Zuneigung. Das Gefühl zu bekommen, dass da jemand ist, der sie auffängt, der sie gegebenenfalls aus dem Strudel ihrer Gefühle reißen kann. Das Gefühl des ‚Beistandes’. Ja, das hat sie gebraucht. Und Sams Arme geben es ihr. Hier fühlt sie sich aufgehoben, beschützt und geliebt. Oder immerhin gemocht und vor allem gesehen, beachtet. Leyla ist niemand, der Aufmerksamkeit unbedingt braucht oder sucht, aber wie so ziemlich jeder Mensch, braucht sie das Gefühl, da zu sein, existent zu sein. Und in Syrien.. nein, da war sie eine unter vielen. Nur für manche etwas Besonderes.. uah, nein, jene Aufmerksamkeit braucht sie nicht, will sie nicht.
Aber er versteht nicht, Sam versteht nicht. Oder er miss-deutet. Wie auch immer, sie würde ihm gerne alles erklären, aber das fast krampfartige Weinen verstopft ihre Kehle, lässt ihre Stimmbänder nicht mehr ihre Funktion tun. Zwar öffnet sie ihren Mund, um ihm zu erläutern, weswegen sie jetzt so.. die Selbstbeherrschung verliert bzw. verloren hat. Aber zum einen weiß sie nicht recht, was sie genau sagen soll und zum anderen kann sie nicht. Es entfleucht nur ein Schluchzen und das ist ja nun wirklich nicht besonders aufschlussreich.

Sam bringt sie weg. Weg aus dem großen Saal. Weg aus der Öffentlichkeit. Wie dankbar sie ihm dafür ist… sie hat wirklich nicht das Bedürfnis andere ihren Schmerz sehen zu lassen. Es ärgert sie schon fast, so schwach zu sein, dass sie es überhaupt ersichtlich macht, was für ein Aufruhr in ihr herrscht. Aber bei ihrem Gryffindor-Freund, da fühlt sie sich gut, da hat sie kaum Angst Schwächen zu zeigen. Jedoch ist es auch wenig hilfreich, dass er sie weiter im Arm hält, ihre Haare sanft streichelt und ihr das Gefühl der Geborgenheit gibt. Insofern nicht hilfreich, dass sie so nicht einfach zu ihrer normalen Beherrschung zurückfindet. So wird sie wohl die Tränen vergießen, die notwendig sind, um ihre Seele reinzuwaschen. Weinen.. die Waschmaschine der Seele. Ihre Waschmaschine ist gerade im Schleudergang angelangt. Bald wird sie ausgelaufen sein.. haha, Auslaufmodell. Witzig. Aber da Leyla diese Gegenstände nur aus dem Unterricht kennt, beschäftigt sie die Funktionsweise ihrer Seelenwaschungsmaschine wenig.
Sams Worten würde sie so gern widersprechen, aber sie findet ihre Stimme nicht. Untergegangen wie Land bei Überschwemmungen. Denn er hilft. Er ist da, das ist doch schon viel mehr als sie verlangen könnte, verlangen dürfte. Nichts verlangt sie. Wenig gibt sie ihm. Und dennoch.. dennoch ist er da, da für sie, hält sie, beschützt sie, beruhigt sie. Jetzt wo er dieses Lied summt, das sie wohl an Kindheitstage erinnern würde, wäre ihr jemals vorgesungen worden, wird sie wirklich ruhiger. Der Schleudergang scheint erst einmal geschafft zu sein. Ihr Puls beruhigt sich langsam. Ihr Atem geht nicht mehr nur noch stoßweise und die Sturzbäche klingen ab zu einem leichten Plätschern. Auch wenn ihre Tränen zum Glück nicht klingen, wie Wasser, das in einen Brunnen fällt. Eher quellen sie ja auch aus diesem hervor.
Wie vorhin richtet sich ein Blick ihrer stark geröteten, feuchten Augen entschuldigend an ihn, mit einem verlegenen Lächeln und einem Wink zu seinem Hemd. Nass. Nicht gut.. aber es wird trocknen. Ein, zwei, drei Mal wischt sich Leyla mit dem Handrücken über die Augen, schluckt einige Male mehr trocken und blickt dann aus dem Fenster hinaus. Dahin, wo sich die Menschen versammelt haben.. und es scheinen immer mehr zu werden.
„Doch.. danke.. ich..“ Sie bricht ab. Schluckt wieder. Blickt jetzt ihn an. Ihren Retter, ihren Beschützer, ihren Freund. „Danke. So. Und.. doch, du bist hilfreich. Worte sind nicht notwendig, die können eh oftmals nicht helfen. Dass du da warst..“ Ihre leicht zitternde Hand greift nach seiner. „Dass du da bist, das ist schon genug. Das ist toll.“ Ein sanftes, dankbares Lächeln, das sich leider nur wenige Sekunden hält, stiehlt sich auf ihre Lippen. „Und zu der Zeremonie.. doch, ich möchte dort hin. Glaube ich, nehme ich an. Ich verlange es von mir. Vor allem.. schau, mir ist doch nichts passiert. Ich habe niemanden verloren, jedenfalls keinen Verwandten oder engen Freund. Und.. hm..“ Wieder bricht sie ab. Ihre Stimme klingt sowieso noch nicht ‚genesen’, ihre Stimmbänder sind noch immer belegt, auch einige Male Räuspern scheint nicht zu helfen, also einfach weiter reden. „Na.. also, ich möchte dort hin. Das bin ich all diesen Menschen dort und vor allem denen, denen ich nicht geholfen habe, schuldig.“
Erschöpft von dieser kleinen Rede, die sie geistig etwas erschöpft hat, da sie noch immer nicht wieder klar denken kann, schmiegt sie sich schüchtern an ihn, schließt die Augen und horcht auf seinen Herzschlag. „Verstehst du das?“

[--> Quidditch-Stadion]

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BeitragVerfasst: Mi 11. Mär 2009, 23:02 
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(Sonstige Räume - 20. Mai)

Der Schrecken überkommt sie völlig unvorhergesehen.
Eben hat sie sich noch vorgenommen, ruhig und einigermaßen frisch zur Verabschiedung der Toten zu gehen, die Tür geöffnet, den Blick gehoben...
Und dann war er da.
Mit hartem Gesicht sieht er sie an, wie damals, die Bilder fliegen vor ihrem inneren Auge vorbei, die äußeren wirken glasig und abwesend, als hätte sich ein irritierender, halb durchsichtiger Vorhang über sie gelegt. Sieht erst sie an, dann ihre Lippen, dann...
"Da bist du ja. Ich such dich schon den ganzen Scheißtag." Der lauten Stimme gelingt es, sie aus dem Erinnerungsstrom zu reißen, der sich immer wie ein Film abspult, von vorn bis hinten, nur sehr selten unterbrochen; angereichert mit den Emotionen von damals, als hätte man das Geruchsfernsehen erfunden und würde mit einem Mal viel mehr von dem wahrnehmen, was man gewohnt ist. Katherine steht schwankend auf dem Grat der Entscheidung, ob sie sich über diese Unterbrechung freuen oder ärgern soll - mit den eigentlich nur auf der ersten Wahrnehmungsstufe essentiellen Gründen, es sei schlecht, weil es sie aus dem gewohnheitsmäßigen Betrachten dieser Bilder herausgebracht hat, gut, weil es etwas Negatives war, aus dem sie herausgerissen wurde, schlecht, weil die Stimme herrisch und unfreundlich war - und entscheidet sich letztendlich für ein vorsichtiges 'Gut'. Ist es ihr humanes Inneres, das unterbewusst entscheidet, dass Raven nicht schuld war?
Dann erst, mit der Entscheidung, sich darauf einzulassen, begreift sie den Inhalt seiner Worte. Er hat sie gesucht? Na, im Schlafsaal und auf der Mädchentoilette ist das schwierig, aber so lange, wie sie zum Essen gebraucht hat, verwundert sie, dass er sie nicht in der Großen Halle gefunden hat. Oder er hat sie übersehen. Dies kommt nicht selten vor, auch wenn der Vorfall in Hogsmeade ihren Berühmtheitsstatus - zumindest im Hause Gryffindor - erhöht zu haben scheint.
Vielleicht fragt sich Raven, wieso sie ihn so lange anstarrt, so lange zum Antworten braucht, obwohl es keine wirkliche 'Antwort' auf seine Aussage gibt. Sie könnte sich nur mal zu einer Reaktion aufraffen. Möglicherweise aber kann er doch nachvollziehen, weshalb sie... lange braucht. Er war dabei, weiß, was passiert ist.
"Ja. Okay. Und... warum hast du mich gesucht?"

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BeitragVerfasst: Do 12. Mär 2009, 18:55 
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Seine Gedanken sind nicht bei den Mitschülern. Weder bei den lebenden noch bei den Toten. Nun, man kann nicht sagen, dass sie nie dort wären. Doch es ist selten. Wirklich selten. Obwohl er in der Schule geblieben ist. Keine Katastrophe der Welt würde Jonathan Linney in die Schweiz zurück bekommen. Neutralität hin oder her. Mit seiner Familie hat der Junge nichts mehr am Hut. Und deswegen wird er auch erst wieder in den Sommerferien dort auftauchen. Abgesehen von seinen eigenen Abneigungen gegen sein Elternhaus muss man allerdings auch erwähnen, dass die Eltern des Hufflepuffs genauso wenig Interesse daran haben, ihren Sohn bei sich zu wissen. Das mag den meisten ungewöhnlich und lieblos vorkommen... und damit haben sie auch vollkommen recht. Doch es ist nun einmal so. Mary Linney geht es schlechter als noch vor einem Jahr. Ihr Zustand bessert sich kein Stück, ganz im Gegenteil. Die Depressionen häufen sich und es gibt auch nichts was sie auffangen könnte. Ihr Mann ist machtlos und zerbricht an genau diese Gefühl. Nichts tun können ist er nicht gewohnt und es macht ihn krank. Die Schuld suchen beide inzwischen bei ihrem jüngsten Sohn. Zwischenzeitlich schleicht sich sogar die Idee ein, dass eben dieser am Tod seines großen Bruders schuld ist. Natürlich ist dies nicht so. Doch wen interessiert den schon die Wahrheit.

In einfache schwarze Klamotten gehüllt steht der hochgewachsene Junge am Fenster. Sieht hinaus auf die Ländereien, zum Stadion und sieht doch nichts davon. Die Farbe seiner Kleidung hat nichts mit dem Ereignis des Tages zu tun. Es ist alltäglich. Nichts besonderes. Eigentlich ist rein gar nichts besonders an Jonathan Linney. Nur wenn man ganz genau hinsieht, könnte man einen merkwürdigen Ausdruck in seinen Augen bemerken. Doch man könnte ihn nicht beschreiben. Es gibt keine Worte dafür. Selbst der Junge würde keine finden. Es liegt aber auch nicht ins einem Interesse. Sein Interesse ist seit einer Woche bei etwas anderem. Dem Schatten. Dem flackernden Wesen, das zu guter Letzt verschwunden ist. Sich aufgelöst hat. Der Körper war natürlich noch da. Und so stellt sich die Frage, was er da gesehen hat. War es die Seele eines Menschen? War es wirklich die sterbende Seele? Wenn ja... ja... dann kann er zumindest sagen, dass er weiß, dass Wiedergeburt Schwachsinn ist. Denn diese Seele wird nicht wiedergeboren. Sie hat sich aufgelöst... einfach... verschwunden. Falls es denn wirklich die Seele des Magiers war. Doch was sollte es sonst gewesen sein? Sollte er wirklich nur das entweichende Leben gesehen haben? Sollte es wirklich so unspektakulär sein? Jonathan kann und will das nicht glauben. Doch sicher ist er sich in der Sache mit der Seele auch nicht.

Eine ganze Weile steht er da. Schaut hinaus auf das in Sonnenschein getränkte Land. Die schwarzen Fahnen, die Menschen die auf dem Weg zur Trauerfeier sind. Doch alles was er wirklich sieht sind Bilder in seinem Kopf. Er steht an seinem Bergsee, um ihn herum das grüne Gras und das blaue Wasser direkt vor ihm. Klar und ruhig. Auf allen Seiten ragen graue Felsen auf, teilweise mit grünem Gras bewachsene Abhänge. Man kann nicht sehr weit sehen, das Blickfeld ist eingegrenzt. In alle Richtungen. Und vor ihm, keine drei Meter entfernt, ist der Schatten. Er wechselt die Farbe. Ja, manchmal, für einen Bruchteil einer Sekunde, da nimmt er tatsächlich Farbe an. Dann verschwindet das Grau und macht Platz für ein blasses Rot oder Orange. Einen Tag nach dem Angriff auf Hogsmeade hatte der Hufflepuff es das erste Mal bemerkt, ein sanfter Rotschimmer. Nur für einen kurzen Moment. Er war sich nicht einmal sicher gewesen, ob er sich nicht geirrt hatte. Doch es passierte öfters. Nicht vorhersehbar, in keinem erkennbaren Muster. Und seit drei Tagen wurde es auch nicht mehr häufiger. Stillstand. Keine Veränderung.

Die schwarze Gestalt bewegt sich nicht. Kein Meter wird er sich hier von diesem Fenster entfernen. Die Trauerfeier interessiert ihn nicht. Niemand der ihn interessiert ist gestorben. Nunja, Chiara Field, er kannte sie auch wenn er nie ein Wort mit ihr gewechselt hat. Doch ihre Veränderung war ihm nicht entgangen. Und irgendwie tat sie ihm deswegen leid. Sie schien kein Mensch zu sein, der es verdient hat. Nichts von dem was anscheinend alles passiert ist. Doch nun ist es so und nicht anderes. Und es gibt nur einen Tod auf der Welt den Jonathan betrauert. Nie damit aufgehört hat und es vielleicht auch nie wird. Nicht solange die Melodie in seinem Kopf ist.

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Fr 13. Mär 2009, 01:18 
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Wildhüter
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Verdammter Mist. Was soll er denn jetzt sagen? Warum regt sie sich nicht über seinen Ton auf, dann hätte es einen ordentlichen Streit gegeben und alles wäre auf einer Schiene verlaufen, die Raven besser liegt als ... das. Katie bleibt ruhig, fragt einfach nur danach, was er eigentlich von ihr will. Denkbar schlechteste Frage, weil er keine Ahnung hat, was er von ihr will. Reden? Jaha, klar, schon irgendwie. Aber Reden ist schwer. Sie ist nicht Brooke, da geht es wunderbar, sie ist irgendein Mädchen. Irgendein Mädchen. Dazu kommt, dass sie ein Erlebnis teilen, das keiner von ihnen besonders amüsant findet. Keine Story, die man später mal vorm Kamin den Enkelchen erzählt. Eigentlich ist die ganze Sache mehr als peinlich und genau das ist das Problem. Wenn Raven sich beschämt fühlt, wird er wütend. So wie immer, wenn ihm seine Gefühle nicht passen und er keinen Schimmer hat, wie er mit ihnen umgehen soll.
Bringt ihn jetzt auch nicht weiter. Also?
"Tja.", knurrt er. Nachdenken ist ja so anstrengend. Von der aggressiven Schiene runterkommen aber noch mehr. "Tja, also. Wegen der Sache, weißt schon, Hogsmeade und so." Juhu, die Überschrift ist gesetzt. Bravo Raven, weiter so.
Er zuckt mit den Schultern und weiß nicht, wie er sich hinstellen soll. Schließlich entscheidet er sich für die defensive Haltung, verschränkt die Arme und senkt den Kopf.
"Ist uns ja allen klar, dass da niemand Schuld hat.", stellt er fest, klingt immer noch gereizt dabei. "Oder? Also was da im Wald passiert ist ... ist ja die Schuld von der kranken Tussi." Sein sonst so starrer Blick ist unstet, flackert zwischen Katies Gesicht und dem überaus interessanten Fußboden hin und her. Brooke wüsste sicher, dass das hier gerade eine Entschuldigung ist. Oder wird. Wie auch immer. Aber ob Katie das weiß? Er kann nicht einfach davon ausgehen und sie dann stehenlassen, er muss es irgendwie formulieren. Und so räuspert er sich, nach Worten suchend, bevor er sagt: "Weißt ja, dass ich's genauso wenig wollte wie du." Dabei kommen all die Bilder hoch. Ihr blasses, entsetztes Gesicht, dem er sich nähert. Ihr Geruch, ihr Geschmack. Das rote, süße Blut. Ravens Magen krampft sich kurz zusammen und er verdrängt den letzten Gedanken vehement.
"Wollte dir nicht weh tun.", sagt er leise und so gleichgültig wie möglich, wodurch es erst recht verdächtig klingt. Verdächtig nach verdrängtem Gefühl. "Gut, dass es nicht weiter ... gegangen ... ist." Da sind sie sich wohl alle einig, mitsamt Liam und Timothy. Wahrscheinlich würde sich die Schwarzmagierin freuen, wenn sie wüsste, dass zumindest das 'was wäre wenn' in ihren Opfern herumspukt. Länger als ihnen lieb ist.
Raven müsste nur noch mit dem Fuß scharren, dann wäre das Bild perfekt. Er zuckt wieder mit den Schultern, als ob diese Geste seine Worte relativieren könnte. "Weiß nicht, ich wollte einfach ... wollte mich einfach, naja, entschuldigen oder so."

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Fr 13. Mär 2009, 18:06 
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Ob Katie damit gerechnet hat? Mit einer Entschuldigung von Seiten Ravens? Der Kerl hat wirklich mehr Pflichtgefühl, als sie ihm zugetraut hätte. Mit ernstem Blick - zunächst, da sie sich nicht sicher war, was nahen würde, dann, um ihm still Respekt und Zustimmung zu zollen, wobei sie nicht weiß, ob dies angekommen ist - hat sie seine Deklaration angehört und hat an keinem Punkt etwas auszusetzen. Natürlich auch nicht an seiner Unschuld, genausowenig wie an seiner dennoch angebrachten Entschuldigung, welche sie aber tatsächlich viel eher von einem Kerl wie Kendrick erwartet (und auch bekommen) hat als von ihm, der in keiner Minute den Eindruck gemacht hat, er würde ihr irgendetwas schuldig sein, oder etwas ersparen wollen. Höchstens, um sich selbst den widerwärtigen Akt zu ersparen.
"Danke... Raven." ~Ich kann mir vorstellen, was so etwas aus deinem Mund bedeutet, werde es zu schätzen wissen~, fügt sie zumindest in Gedanken hinzu, da sie sich nicht traut, es laut loszuwerden - verdeutlicht immerhin ein gewisses Vorurteil, beziehungsweise einen kritischen Standpunkt ihm und seinem Verhalten gegenüber. Sie lässt den Worten ihre Zeit, um ein wenig einzuwirken, denn sie sind das Größte, was sie auf seine Aussage antworten kann. "Ich weiß, dass du keine Schuld an der Sache trägst und auch alles andere als Spaß bei der Sache hattest."
Sie würde gern etwas hinzusetzen, so in Richtung 'Ich werde dir keine Vorwürfe', oder in ehrlicherer Form: 'Ich kann dir zwar nicht versprechen, dass ich nie anklagende Gefühle dir gegenüber hegen werde, aber ich werde mir große Mühe geben.' Aber das würde ihn nicht interessieren. Ihn interessieren wahrscheinlich nur Brooke und er selbst, und möglicherweise tut er es gerade auch nur sich selbst zuliebe, um sich von Gewissensbissen freizusprechen. Fort ist das Bild des veränderten Ravens, eines Ravens, der manns genug ist, sich für eine Gräueltat zu entschuldigen. Nun, dann hat sie ihm wenigstens diesen Gefallen getan...
Und jetzt wird er wohl wieder verschwinden. Und sie wird ihn doch wieder als selbstsüchtigen Slytherin im Kopf haben. Kann sie denn daran nichts ändern? Ihn etwas sagen lassen, das ihn ihr Bild von ihm in ein besseres Licht rücken ließe, so, wie sie es lieber hätte?
"Ähm... hast du vor, zur Gedenkfeier zu gehen?"

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Sa 14. Mär 2009, 02:09 
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Durch einige nachtschwarze Strähnen hindurch sieht er Katie an, als sie sich bedankt und ihm sagt, dass sie die Wahrheit kennt. Natürlich, sie ist nicht blöd. Man kann jemandem, der unter dem Imperius steht, allerhöchstens vorwerfen, dass er nicht heftig genug dagegen angekämpft hat. Aber sie waren alle so überrascht und der verdammte Fluch war extrem stark. Wahrscheinlich hätte aller Widerstand nichts gebracht. Es wäre so oder so passiert, sie hätten es aushalten müssen und hoffen, dass es nicht mit dem Tod endet. Was hätte die Irre am Ende getan? Hätte sie Katie von einem von ihnen umbringen lassen? Das ist schlimmer als alles, was davor hätte geschehen können. Raven kann damit leben, Katie Schmerzen zugefügt, sie geküsst zu haben. Er hätte auch damit leben können, mehr mit ihr angestellt zu haben. Aber sie umgebracht zu haben, nein. Niemals hätte er das überwinden können und nicht nur, weil sie ein Mädchen ist, mit denen er sowieso oft Probleme hat, weil sie ... naja, eben Mädchen sind. Wenn er einem Mädchen absichtlich weh tat, dann nur, weil sie ihn genauso absichtlich gereizt hatte und er dabei an seine Mutter - möge sie auf ewig in der Hölle schmoren - dachte. Bei Katie unmöglich, sie ist nicht arrogant, sie ist nicht gehässig. Es gibt eigentlich nichts an ihr, das er hassen könnte. Genau deshalb ist es gerade so schwierig. In seinem bisherigen Werdegang an der Schule gab es nur drei Beziehungen zu Mädchen - Gleichgültigkeit, Hass oder Anziehung. Sie entspricht keinem dieser drei Muster und Raven weiß nicht, was eine Alternative sein könnte. Zum Glück spricht sie etwas handfestes an, etwas, das sich um Handlungen dreht. Damit kennt er sich aus, das hat nichts mit Gefühlen zu tun.

Raven nickt. "Wollte mit Brooke hin." Ja, Brooke. Er hätte eigentlich sie suchen müssen statt Katie, damit sie zusammen ins Stadion gehen. Aber dafür ist immer noch Zeit, diese Sache war ihm wichtiger. "Und wie sieht's bei dir aus? Gehst du auch?" Hat sie einen Freund? Kendrick vielleicht? Oder den andren da, den Dings, den Kerl, dem er mal eine auf die Nase ... Valesko? "Wir könnten zusammen gehn.", sagt er und kommt sich komisch vor. Mit einem Mädchen irgendwohin gehen, das tat er früher nur, um ihr an einem verschwiegenen Ort zu zeigen, was er außer Rumstänkern so draufhat. "Sicher taucht sie da auch auf. Brooke, mein ich." Fragend mustert er Katie. Man sieht ihren Lippen nicht mehr an, dass ein Halbvampir sie ihr blutig geküsst hat. Aber er wird es trotzdem immer sehen, wenn er sie ansieht.

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: So 15. Mär 2009, 20:19 
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Dass Raven mit Brooke zur Gedenkfeier geht, erinnert Katie an Dante, den sie vor Ort würde suchen müssen, da sie mit ihm keinen Treffpunkt mitsamt der passenden Zeit ausgemacht hat. Sie waren sich nur einig, dass sie die bereits vor Katies Abreise zu ihrer Tante bekanntgegebene Trauerfeier besuchen wollten, und in dem Brief, den sie ihm von zu Hause aus geschrieben hat, hat sie nichts in die Richtung erwähnt, genausowenig wie sie ihn seit ihrer Ankunft gesehen hat. Kein Wunder, wenn man erst spät in der Nacht eintrifft und anschließend das Frühstück verpennt... Da ist man mit einem gewöhnlichen Muggelhaushalt, der keinen Kamin besitzt, welcher dann auch nicht ans Flohnetzwerk angeschlossen werden kann, im Nachteil und muss auf einen Beauftragten warten, mit dem man mitapparieren kann, da man ja auch noch keine Apparierprüfung abgelegt hat, weil man noch keine siebzehn Jahre alt ist. Doch was will man auch für einen zuverlässigen Begleiter erwarten, wenn der eigene Hauslehrer Lars Amundsen heißt?

"Ja, ich wollte auch hingehen", antwortet sie, und befürwortet auch sein darauf folgendes Angebot, sie könnten sich zusammen auf den Weg machen. Auch, wenn es ein wenig überraschend kommt, so etwas von Raven gefragt zu werden. Es klingt so nach Leon Mortensen, einen Tag vor dem Weihnachtsball. Wobei sie heute weiß, dass sie eigentlich ein ganz anderer hätte fragen sollen. Nichtsdestotrotz setzt Katie sich mit dem Slytherin in Bewegung, als hätte sie ihren Lebtag nichts anderes getan, als ruhig neben einem Vampir herzuspazieren.
Die Sache mit dem Vampir hat sie erst nach dem Vorfall erfahren, zumindest gerüchteweise im Gemeinschaftsraum. Und seltsamerweise passt es auch irgendwie, denn hätte ein anderer Schüler mit 'normaleren' Eckzähnen sie überhaupt so zurichten können? Was dann die Frage aufgeworfen hat, ob Raven überhaupt besonders spitze Eckzähne hat oder nicht, möglicherweise richtet sie nur nach ihrem Klischeebild eines Vampirs. Den man auch mit Knoblauch vertreiben kann und der kein Spiegelbild besitzt. Ob Raven auch...? Ob er tatsächlich einer...? Sie traut sich nicht ganz, die Gedanken zu Ende zu denken, dann hat es so etwas Bestätigtes, was ihr mit Sicherheit erneut eine Gänsehaut über den Rücken ziehen ließe, wie vor ein paar Tagen, als sie es zum ersten Mal gehört hat. Andererseits hat er sich die letzten Jahre wohl nichts zu Schulden kommen lassen und auch nie den Anschein erweckt, als wäre er so unnormal und blutrünstig, dass mit ihm nichts anzufangen wäre. Oder dass es sehr viel an Katies Einstellung ihm gegenüber ändern würde. Und würde Brooke dann überhaupt mit ihm zusammen sein?
Vielleicht sollte sie einfach einmal fragen. Oder würde er sie dann wieder beißen?

"Raven, ich habe da vor ein paar Tagen etwas aufgeschnappt... Und ich wüsste einfach nur gern, ob das stimmt - aber du musst auch nicht antworten, wenn du nicht willst", fängt sie zaghaft an und schiebt den letzten Teil rasch hinterher, um nicht allzu indiskret zu klingen. Was aber nicht viel bringen wird, immerhin wird man ihr die Neugierde anmerken. Sie holt noch einmal kurz Luft. "Ist es wahr, dass du ein Vampir bist?"

Wenige Augenblicke später steht jemand vor ihnen im Gang, den Katie nun wirklich nicht erwartet hätte, und die sie mit einem Schlag auf ganz andere Gedanken bringt. Eine wohlbekannte, aber in den letzten Wochen nicht gesehene Gestalt mit schwarzrot geringelten Strümpfen, wie es aussieht, und an denen allein könnte man sie beinahe schon erkennen.
"Aelish!", ruft Katie halblaut aus, obwohl man sie mit etwas geringerem Lautstärkepegel auch noch gut hätte hören können, die paar Meter weiter vorn im Gang. Die nächsten Schritte werden flotter zurückgelegt, und kurz darauf kann sie nicht mehr an sich halten und umarmt ihre Freundin fest. "Oh, Aelish, ist es schön, dich zu sehen!", schluchzt sie leise - und fragt sich im nächsten Moment, wann die Tränen gekommen sind, die nun ihr Gesicht benetzen. ~Oh nein, sind das schon wieder die Nachwirkungen von Hogsmeade?~, fragt sie sich, bis zur Klarheit der Situation erschreckt. Und dann verwundert darüber, dass in ihrem Wortschatz, sogar im gedanklichen, 'Hogsmeade' ein Synonym geworden ist für die furchtbaren Vorfälle von vor einer Woche...
Sie stellt sich wieder gerade hin, wischt sich mit dem Umhangsärmel rasch die Nässe von den Wangen und dreht sich unvermittelt um zu Raven, zu dem ihre Gedanken nun wieder zurückgesprungen sind. "Entschuldige", sagt sie, wieder mit fester Stimme, ohne genau zu wissen, wofür sie sich entschuldigt. Dafür, dass sie eine Freundin überfallen hat, die sie gefühlte Ewigkeiten nicht mehr gesehen hat? Ist es ihr etwa peinlich? Oder glaubt sie nur, dass Raven mit so etwas nicht häufig in Kontakt kommt? Ob er sieht, dass sie geweint hat? Was wird er denken?
Aelish möchte Katie gerade jedenfalls auch nicht abschütteln, weshalb sie sich wieder ihr zuwendet. Irgendetwas an ihr ist anders als das letzte Mal, da sie sie gesehen hat... Sie würden auch noch Zeit finden, sich darüber auszutauschen, aber demnächst dürfte die Sache im Quidditch-Stadion stattfinden... "Gehst du mit zur Gedenkfeier?", fragt sie, diesmal an ihre Kameradin gewandt.

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Di 17. Mär 2009, 13:13 
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(--> Große Halle, 20. Mai)

So hilflos wie im Moment hat er sich schon seit einer Woche nicht mehr gefühlt. Aber vor einer Woche war eine Barriere zwischen ihnen. Heute nicht. Und dennoch ist er hilflos, weil er nicht weiß, was er tun, wie er ihr helfen soll. Nutzlos ist er. Ja. Ein anderes Fazit ist hier nicht möglich. Er ist heute genauso unnütz wie die ganzen Jahre über, in denen er seiner Mutter nicht helfen konnte. Da denkt man, man wird groß, erwachsen, es kann einem nichts mehr anhaben und dennoch ist man genauso hilflos wie im Alter von sechs. Irgendwas stimmt da nicht. So soll es doch nicht sein. Sam möchte verzweifeln, sich zurückziehen, allein für sich Gitarre spielen oder ein wenig Schlagzeug, um sich abzuregen. Aber das darf und will er doch nicht. Er mag ihr helfen, mehr nicht. Nur seiner Freundin helfen.
Und die beruhigt sich in der Tat schon langsam. Das Zittern, das durch ihren Körper geht, nimmt ab. Die Schluchzer kommen in immer größeren Abständen und das Schniefen klingt nicht mehr so verzweifelt. Schließlich sieht sie ihn sogar mit geröteten Augen an und deutet entschuldigend auf sein Hemd. Wieso auf sein Hemd? Ach, es ist nass. Ja. Aber das ist doch nicht schlimm, weswegen er auch sacht lächelt. Zu gern würde er ihr die Tränen wegstreichen, doch er ist sich nicht sicher, ob sie eine fremde Hand in ihrem Gesicht will. Daher lässt er es und sieht lieber dabei zu, wie sie sich selbst die Tränen wegwischt. Kurz folgt er ihrem Blick aus dem Fenster, betrachtet die vielen schwarz gekleideten Menschen und unterdrückt ein Seufzen. Viel zu viel Leid. Vor allem wenn es junge Menschen trifft, die noch ihr ganzes Leben vor sich gehabt hätten. Wieder einmal überkommt ihn ein Gefühl großer Dankbarkeit, dass seinen Freunden und Leyla nichts passiert ist. Dass sie noch bei ihm sind und mit ihm reden können. So wie die Hufflepuff es gerade auch tut. Etwas stockend und noch immer ziemlich belegt tönt ihre Stimme an sein Ohr. Aufmerksam hört er ihr zu. Sie bedankt sich. Anscheinend hat er doch nicht alles falsch gemacht. Es hat wohl schon genügt, dass er da ist. Ein sanftes Lächeln schleicht sich auf seine Züge, als sie seine Hand nimmt und dann auch selber kurz lächelt. Wie gut das doch tut, auch wenn es nur einen Augenblick dauert. Denn dann spricht sie von der Gedenkfeier und dass sie hingehen möchte oder eher das Bedürfnis hat oder es den anderen schuldig ist. Sam lässt sie ausreden, denkt über ihre Worte nach und nickt dann leicht auf ihre Frage. „Ja, das kann ich verstehen.“ Ist es ihm nicht auch so gegangen? Als er draußen vor der Barriere stand und nichts tun konnte, um wem zu helfen. Ja, er versteht sie. Sanft streicht er ihr über die Haare und den Rücken. „Warten wir noch fünf Minuten und dann gehen wir.“ Die fünf Minuten will er ihr und sich selbst einfach geben, damit sie sich beruhigen und dann einigermaßen gefasst ins Stadion gehen können. So hält er sie also noch ein wenig fest, streichelt sie und summt noch ein wenig, bis er meint, dass es nun gehen sollte. Da schiebt er sie sanft ein wenig von sich, um sie ansehen zu können. Ja, sieht schon besser aus, weswegen er auch wieder leicht lächelt. „Lass uns gehen.“, meint er leise, steht auf und behält sie an der Hand, während er sie Richtung Schlosstor und Ländereien führt. Gerne kann sie sich auch weiterhin anlehnen, wenn sie will, dann legt er eben einen Arm schützend um sie und hält sie fest. Allzu lange fallen sie sowieso nicht auf, weil sie dann schon in dem Strom aus trauernden Menschen verschwinden, zum Stadion getragen werden und dann sogar noch die Tribüne hoch. Was für ein Service. Oben angekommen sieht sich der Gryffindor nach freien Plätzen um. Nicht ganz vorne bei den Angehörigen der Toten. Aber auch nicht ganz hinten. Ah, da sind zwei Plätze frei. „Komm.“, murmelt er Leyla zu und führt sie an bereits sitzenden Menschen vorbei, bis sie die Plätze erreicht haben. Dort setzt er sich dann mit ihr und legt wieder einen Arm um sie. „Ich hoffe, die Plätze passen.“ Aber ist es an einem Tag wie heute nicht egal, wo man sitzt? Eigentlich schon. Hauptsache man sitzt nicht allein und hat die Menschen, die man gern hat, um sich rum, was bei ihm eindeutig gegeben ist.

(--> Quidditchstadion, 20. Mai)

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Di 17. Mär 2009, 23:54 
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Wildhüter
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Ja. Ja? Gut. Raven nimmt es hin, ohne zu wissen, ob es ihn freut oder ihm egal ist. Das Mädchen an seiner Seite ist nicht seins und würde ihn absolut nicht die Bohne interessieren, hätte er sie nicht vor Kurzem blutig geküsst. Schon seltsam sowas. Die Aktion war sicher nicht dazu konzipiert, Schülerkontakte herzustellen. Trotzdem ist es so gekommen. Oder trifft das nur auf Raven zu? Er sieht Liam und Timothy anders als vorher, sie sind ihm auf verquere Art näher. Was zur Folge hat, dass er ihnen gegenüber kaum noch Aggressionen empfindet. Ähnlich sieht es bei Kendrick aus. Und Katie ist sowieso ein spezieller Fall, vielleicht auch nur, weil sie die zentrale Rolle spielte. Weil sie die einzige war, die nicht unter dem Fluch stand. Und weil sie das Mädchen ist. Das Mädchen, ohne die das Theaterstück nicht funktioniert hätte. Wenn er ehrlich zu sich ist, empfindet er der Gryffindor gegenüber eine Art nervöse, beschämte Zuneigung. Na gut, vielleicht keine Zuneigung, eher sanfte Verbindlichkeit. Schwer zu beschreiben. Es ärgert ihn, wie es ungewollte oder unkontrollierbare Gefühle immer tun.

Er wirft ihr einen skeptischen Seitenblick zu, als sie doch wirklich danach fragt, ob er ein Vampir ist. "Nein.", sagt er vergleichsweise unfreundlich. Und fügt hinzu, weniger unfreundlich, aber ohne sie anzusehen: "Nur zur Hälfte. Sonst wär's vielleicht noch übler ausgegangen, mein Eckzähne sind nicht ganz so ... ausgeprägt." Er fährt mit der Zunge darüber, natürlich mit geschlossenen Lippen. Sie sind etwas länger als gewöhnlich und auch spitzer, doch es würde einem nicht auffallen, wenn man nicht darauf achtet. Allerdings sind sie spitz genug, um schmerzhaft zuzubeißen, was er selbst auch schon erleben durfte. Immerhin beißt man sich ja doch ab und an mal auf die Zunge oder in die Lippe. Einmal, es muss in der Vierten gewesen sein, passierte es während dem Abendessen in der Großen Halle. Resultat war ein Loch in der Unterlippe und ein quer durch den Saal geschleuderter Hühnerschenkel. Raven kann sehr wütend werden, wenn er sich selbst verletzt. Ein gestoßener Zeh kann zum Todesurteil für ein Bücherregal werden, da kann man sich vorstellen, was ein Loch in der Unterlippe bedeutet.

Katie quietscht unvermittelt einen Namen und springt in bester Mädchenmanier einer Mitschülerin entgegen und an den Hals. Raven lässt sich zu einem missmutigen Geräusch hinreißen und schließt schlurfend auf. Manchmal können Mädchen echt nerven. Würde es ihm einfallen jemanden quietschend anzuspringen? Würde er gleich heulen, nur weil er jemanden wiedersieht, der mal für ein paar Tage abwesend war? Heult sie da etwa wirklich? Heulende Mädchen sind ein Problem für ihn und bei Katie bewirkt es eine seltsame weil extreme Unruhe.
Er lehnt sich an die Mauer neben einer Rüstung, verschränkt die Arme und seufzt demonstrativ. Sollen die sich mal abschmusen, aber möglichst zügig, sonst kommen sie nicht mehr rechtzeitig zum Stadion. Wer ist die andre da überhaupt? Aelish McIrgendwas. Er kennt sie vom Sehen, sie ist auffällig genug, aber ansonsten genauso uninteressant wie Katie es auch wäre, wenn ... ja, wir wissen's. Blutig geküsst. Letzte Erwähnung, entscheidet Raven gedanklich. Er muss die Geschehnisse endlich loslassen und vergessen.
Als Katie sich entschuldigt, wahrscheinlich dafür, ihn kurzfristig links liegen gelassen zu haben, zuckt er nur vage mit den Schultern und wartet dann auf die Zustimmung ihrer Freundin. Ob sie mitgeht oder nicht ist ihm schnuppe, solange sie jetzt keine halbe Stunde braucht, um sich zu entscheiden. Er will Brooke finden, bevor es losgeht. Und dazu muss er am Stadion sein, bevor es losgeht.

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Mi 18. Mär 2009, 16:54 
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(<--- Gemeinschaftsraum Ravenclaw, 20. Mai 01)

Perplex beobachtet Jonathan die Reaktionen der beiden Mädchen. Morven geht unnatürlich eilig durch den Ausgang und Mella flüstert ihm eine Entschuldigung zu. Der sonst so aufmerksame junge Mann kann in diesem Moment nicht verstehen, dass Morven eifersüchtig ist, im Gegensatz zu Mella, die ´dies dank ihrer weiblichen Intuition sehr wohl gemerkt hat. Verwundert blickt Jonathan Fiamella an und antwortet mit gesenkter Stimme: „Ich wüsste nicht, warum deine Anwesenheit ein Problem sein sollte. Man kann ihr ihre Stimmung nicht verübeln, nach Allem, was sie erlebt hat… Wir müssen besonders vorsichtig mit ihr umgehn“ Morven hat inzwischen abermals einen gewaltigen Vorsprung gewonnen, sodass Mella und Jonathan ihr zwischen den vielen Schülern hindurch nur schwer folgen können.
In den Korridoren herrscht eine gedeckte Stimmung und die Jugendlichen verhalten sich so leise wie noch nie zuvor in Hogwarts. Dezentes Gemurmel, schwarze Kleidung und traurige Gesichter – ob ehrlich oder nicht – füllen die Szene. Niemand außer den dreien eilt, weshalb ihnen auch der ein oder andere vorwurfsvolle Blick folgt. Denn heute darf man sich nicht beeilen. Heute muss man alles Normale stoppen, alle Bewegungen verlangsamen, die Stimme senken, und um Gottes Willen niemals einen halbwegs zufriedenen Gesichtsausdruck zeigen, denn heute darf man nicht fröhlich sein. Wer nicht seine Trauer in die ganze Welt hinausschreit, gilt als respektlos.
Manilla Heathaway zum Beispiel. Jonny weiß von ihr, dass sehr sehr nahe zu André deGoven stand und nun wirklich um einiges mehr betroffen ist, als diese aufgesetzte Ziege Katy Mahagoni. Manilla geht mit ihrer Trauer nun einmal so um, dass sie, um sich abzulenken, versucht, so gut wie möglich dem Alltag zu folgen, sich gerne aufmuntern lässt und – unverschämter Weise – auch mal ein Lachen hören lässt. Katy dabei, prahlt bei jeder Gelegenheit, die sie hat, damit, wie nah sie den einzelnen Opfern gestanden hat (obwohl sie eigentlich nur flüchtige Bekannte für sie waren) und schluchzt in der Öffentlichkeit dauernd laut auf und lässt sich von ihren verständnisvollen Anhängern öffentlich trösten. Genau die Sorte von Leuten, die sich furchtbar über das Verhalten von Manilla aufregen. Jonathans Puls steigt wieder einmal, als er an einer Gruppe trauernder Mädchen und Jungs vorbeigeht, allesamt weinend. Komischerweise aber die Clique, die damals ständig über David Livingston hergezogen haben und ihm das Leben nicht gerade erleichtert hatten.
Seufzend teilt Jonny seine Gedanken Mella mit: „Es ist doch zum auswachsen. Wirklich jede Gelegenheit wird in dieser Schule genutzt, um herauszustechen. Und dabei ohne Rücksicht auf Verluste!“ Um sich selbst etwas zu beruhigen, wechselt er dann aber das Thema. „Hast du dich eigentlich noch mit jemand anderem verabredet?“
Sehnsuchtsvoll starrt der junge Mann an den Hinterkopf der ihn immer noch ignorierenden Besitzerin. Warum spricht sie denn auf einmal nicht mehr mit ihm? – Noch schlimmer wäre es, wenn sie beide jetzt gar nicht erst zusammen die Trauerfeier ansehen würden, weil sie ihn einfach abhängt. Dabei will er sie unbedingt begleiten, denn er will sie nur sehr ungern mit ihren Eltern, vielmehr ihrem Vater alleine lassen. Dann hätte sein Versprechen von gerade eben, sie nicht mehr allein zu lassen, ja nicht sehr lange gehalten. Es würde ihm auch nichts ausmachen, missbilligende Blicke von den Herrschaften zu ernten, so lange er Morven in Sicherheit – bei ihm – weiß.

(---> Stadion, 20. Mai 01)

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Atra esterni ono thelduin
Mon'ranr lifa unin hjarta onr
Un du evarìnya ono varda

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Mi 18. Mär 2009, 19:41 
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Nein, sie sieht es nicht ein darauf zu warten, dass die anderen hinterher kommen. Morven rennt zwar nicht, doch ihr Gang ist zügig und sie verlangsamt ihr Lauftempo auch nicht. Auch wenn es von ihr aufmerksames Slalomlaufen erfordert, da die Korridore gut mit Schülern gefüllt sind, die sich alle auf dem Weg zum Quidditchstadion befinden. Irritierte Blicke oder empörtes Kopfschütteln der Mitschüler ob ihrer Eile ignoriert Morven einfach. Sie hat ganz andere Sorgen als sich im Augenblick Gedanken über die Meinung anderer zu machen. Auch deren Trauer - ob echt oder aufgesetzt - berührt sie kaum, denn sie kämpft mit den eigenen Erlebnissen.
Nur zu gerne hätte sie die Zeit genutzt, um in gemächlichem Tempo neben Jonathan zum Stadion zu wandern und mit ihm zu reden. Wie schön wäre es, endlich mit jemandem über das zu reden, was passiert ist. Nicht mit Auroren, der Krankenschwester, Ärzten oder den Eltern…sondern mit einem Freund. Ihrem einzigen Freund.
Aber nun fühlt sie sich deplatziert. Sie will nicht stören, wenn er in Begleitung von Fiamella ist. Sicher haben sich die beiden auch mehr als genug zu erzählen und Jonathan wird während der Gedenkzeremonie bestimmt neben der rassigen Italienerin Platz nehmen…während Morven selbst still neben ihrem Vater sitzen wird. 2. Tribüne, beste Sitzplätze. Wie es sich für eine Familie mit Rang und Namen gehört - das war die Information, die sie von ihrem Vater bezüglich des Treffpunktes erhalten hatte. Ihre Laune sinkt mit jedem Meter Korridor, den sie hinter sich lässt. Sie ist nicht erfreut darüber, ihre Familie zu sehen und noch weniger gefällt ihr der Gedanke, dass Jonathan mit Fiamella vielleicht…ja was eigentlich? Im Grunde weiß sie doch überhaupt nichts von diesem Mädchen. Warum ist sie so eifersüchtig, ohne sicher zu wissen, ob da zwischen den beiden mehr als nur Freundschaft ist? Und steht es ihr eigentlich zu, eifersüchtig zu sein? Nein, sicher nicht. Sie will sich ja nicht einmal selbst eingestehen, was und ob sie überhaupt etwas für den Hauskameraden empfinden. Freundschaft ja, aber sonst…nein, es ist unklug, diesen Gedanken weiterzuspinnen!
Still und in sich gekehrt wandert Morven weiter, lässt die Korridore und die Eingangshalle des Schlosses schließlich hinter sich und wandert über die Ländereien zum Quidditchstadion – Jonathan und Fiamella dabei noch immer dicht hinter sich vermutend. Bald wird Morven stehen bleiben und die beiden fragen müssen, wo sie sich einen Platz suchen werden, während sie selbst dann vermutlich alleine zu ihren Eltern wird gehen müssen. Wenn da nicht Freude aufkommt....

[--> Quidditchstadion, 20. Mai]

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 Betreff des Beitrags: Re: 20. Mai 01
BeitragVerfasst: Mi 18. Mär 2009, 19:46 
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Leicht lächelnt schüttelt Mella den Kopf. Der sonst so gute Kombinierer Jonny versteht natärlich nicht, wieso Morven schnell das weite gesucht hat und das sie ganz offensichtlich sauer auf sie und vielleicht sogar Jonathan ist. Fiamella versteht sie. Kommt sicherlich richtig toll rüber mitten während einer intimen Umarmung reinzuplatzen und dann auch noch die Aufmerksamkeit von Jonny auf sich zu ziehen. Es freut sie allerding, das ihr bester Freund sie in seine Beziehung zu Morven miteinbezieht: Wir müssen besonders vorsichtig mit ihr umgehn.
Die halb-Brassilianerin beeilt sich mit dem Jungen Schritt zuhalten, der wiederum Morven hinterherhetzt. Es muss bestimmt komisch aussehen wie sie hintereinander die Gänge entlang eillen. Erneut huscht ein Lächeln über das Gesicht des Mädchens, was ihr ein paar entsetzte und wütende Blicke einhandelt, die sie einfach versucht zu ignorieren. Sie wollte heute nicht alle ihre positiven Gefühle verdrängen und sich ein Taschentuch gegen die Augen drücken, um morgen nach der Trauerfeier einfach wieder ihrem normalen Leben nachzugehen! Was für eine dumme Logik! Durch ein bisschen Geheul kriegt man dann die ganze Aufmerksammkeit, weil man ja so Herzensgut ist und die Leute, die wirklich jemanden verloren haben, sich aber halten kann sind dann aufeinmal hartherzig. Was für ein Mist! "Es ist doch zum auswachsen. Wirklich jede Gelegenheit wird in dieser Schule genutzt, um herauszustechen. Und dabei ohne Rücksicht auf Verluste!“, hört sie die Stimme von Jonathan dicht neben sich, als hätte er gerade ihre Gedanken gelesen. Aber so ist es oft bei ihm,. dass er das gleiche denkt wie sie. Sie nickt wütend. Natürlich wenn man heute heulte war man halt große Klasse. Am liebsten würde sie jetzt laut auflachen, einfach nur um die ganzen Leute, die genau das tuhen zu ärgern.

Doch bevor sie sich ernsthafte Gedanken darüber machen kann spricht Jonny schon weiter. Ob sie verabredet ist?
Nein, ist sie nicht. Aber als sie sieht wie sehnsüchtigt der blonde Junge richtung Morven schaut zögert sie mit ihrer Antwort.Sie will nicht wieder stören. Sie will ganz bestimmt nicht neben Jonathan und Morven stehen, wie eine...Spionin oder so. Mist! Wieso hatte sie sich nicht mit jemanden verabredet? Natürlich würde ihr Freund es merken wenn sie lügen würde aber ein versuch kann ja nicht Schaden. "Ja, also eigentlich nein. Aber da...ich also ich bin irgendwie undirekt Verabredet, vielleicht." Sie würde sich einfach einen Platz weit weg von ihm und Morven suchen. Auf deer Gryffindor-tribühne oder so.
"Du gehst einfach hinter Morven her und ich zu meiner eventuellen Verabredung, ok? Treffen wir úns heute Abend noch in der Bibiliothek?" Sie wartet auf siene Antwort auf ihr Gestottere und bleibt stehen.

(---Quidditchstation)

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