Kaum setzt sich Conell wird er euch schon angesprochen. Der Blick wird gehoben und auf den Mann gerichtet, der sogleich optisch seziert wird. Hochgewachsen, von der Durmstrang Delegation, gekleidet in einem Rollkragenpullover, ein Gesicht dass von rauen Lebensbedingungen zu zeugen scheint, ungewöhnlich für einen Durmstrangprofessor, fester Bartwuchs, tiefe brummende Stimme.
"Professor.", antwortet der Auror trocken mit einem höflichen aber ernsten Nicken und wendet sich wieder ab, nimmt sich Brot, Butter und Wurst auf den Teller um sich sein Frühstück vorzubereiten.
Er muss sich jetzt nicht in ein weiteres Gespräch verstricken lassen wie am vorigen Abend mit Sharona. Und abermals denkt er an sie, ertappt sich sogar wie er nachschaut, ob sie irgendwo am Tisch sitzt. Fragt sich gar, was sie wohl gerade tut.
Er muss sich wieder fokussieren! Auf die Mission! Solche Ablenkungen haben ihn erst in diese Situation gebracht.
Energisch schneidet er sein Brot auf und beschmiert es mit Butter bevor er dann etwas Aufschnitt drauf legt und mit einem lauten Knuspern reinbeisst.
Regelmässig kauend beobachtet er das aufgewühlte Meer an Schülern mit finsteren Blick, wie ein Gefängniswärter seine Sträflinge beobachtet. Und dennoch beachtet er die Schüler nicht wirklich, seine Gedanken sind bei seinen Notizen, die er inzwischen beinahe auswendig kann, bei Ana, Rowan, den Akten und er knobelt an seinem grossen Enigma rum und sucht krampfhaft nach einer Lösung für sein Problem, einen Weg den Plan zu verwirklichen. Und all das während Sharona sorgenfreie Präsenz am Rande seines Verstandes rumgeistert.
Fokussieren!
Der Auror nimmt die zweite Hälfte seines Brötchens und schmiert energisch Butter drauf, mit einer Wucht, als ob er die benötigten Antworten aus dem Brot herausschlagen wollen würde.

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Mylee weiß also auch nicht, wie viel Uhr ist. Aber gemessen an der Menge an Schüler, die bereits die Große Halle verlassen, sollte es wohl allmählich Zeit werden. Da bleibt also nur:
„Hey, du!“, plärrt Ayaka halb über den ganzen Gryffindortisch zu ihrem nächstgelegenen Mitschüler, der immerhin bereits fast sieben Plätze weiter sitzt (alle anderen sind schon weg). „Wie viel Uhr ist denn?“ Der Angesprochene blickt erst verwirrt auf, nickt dann und erklärt es sei schon zehn nach zehn. Uh doch schon so spät? Wenn ihre Freundin noch packen muss sollten sie wirklich schleunigst den Schlafsaal aufsuchen!
„Los, lass uns schnell dein Zeug packen gehen.“, macht die Gryffindor den Anfang schiebt ihre Kaffeetasse entschieden von sich weg. „Zu zweit geht’s erst recht schnell.“ Zwei Zauberstäbe sind immer besser als einer alleine (da spricht also die Erfahrung? Soso.), auch in der Magie.
Mit einem gut gelaunten Lächeln erhebt sich die Halbjapanerin, zupft ihren sehr kurzen Faltenrock zurecht, schwingt sich ihre Handtasche um die Schulter und wartet auf Mylee bis auch diese aufgestanden ist.
Ihren Rückweg zum Gemeinschaftsraum könnte man wohl ohne weiteres als Disziplin für die Schulsportmeisterschaften anerkennen. Die Eingangshalle sowie die restlichen Hauptkorridore sind mittlerweile so gut mit Schülern, Haustieren und viel zu großen teilweise schwebenden Koffern gefüllt, sodass es mehr ein Hindernislauf als ein eiliges Zurückkehren in den Gryffindorturm ist. Einmal ganz davon abgesehen, dass der ohnehin nicht ganz kurze Weg so nun noch mehr Zeit kostet.
Der Schlafsaal, indem sie dennoch wenig später stehen, ist dafür quasi leer. Kunststück, wenn alles was sonst hier drin herumwuselt nun auf dem Weg zu den Kutschen ist. Haben sie immerhin mehr platz für ihre magische Packaktion.
Zu diesem Zweck kramt Ayaka abermals in ihrer Handtasche herum und zieht ihren Zauberstab hervor, sich schmunzelnd zu ihrer Mitgryffindor drehend. „Also, wo fangen wir an? Viel Zeit haben wir ja nicht mehr.“ Tjaja, nur noch wenige Minuten bis Abfahrt, Muggle wären jetzt wohl wirklich vollkommen aufgeschmissen.

[Gemeinschaftsraum]

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Yuuki ist Japaner mit Leib und Seele. Er ist in Japan aufgewachsen, er ist japanisch erzogen worden und verhält sich japanisch. Und in Japan sagt niemals jemand, dass es ihm wirklich schlecht geht, wenn es einem nicht gut geht. Es ist weder schicklich, noch gehört es sich einem an sich fremden, obwohl gefragt wird (was die meisten aus reiner anerzogener Höflichkeit immer tun werden), etwas anderes zu antworten, als dass es einem gut gehe. Ein Umstand also, der Yuuki durchaus bekannt ist, auch wenn er sich bei Lain nach dessen Befinden erkundigt hat, weil er es wirklich wissen wollte, weshalb der Hufflepuff nicht verwundert darüber ist, dass sein Mitschüler zunächst antwortet, dass es ihm gut gehe, nur um sich gleich darauf selbst indirekt zu widersprechen.
Mit einem verstehenden Lächeln auf den rosa geschminkten Lippen nickt Yuuki seinem Hauskameraden zu. Doch bevor er näher auf Lain eingehen kann, lenkt ein Gruß von Dante Valesko, der sich neben ihnen niederlässt, seine Aufmerksamkeit kurz ab. Mit einem fröhlichen Mädchenlächeln bekommt auch dieser ein „Guten Morgen“, ebenso wie dessen Freundin(?), deren Namen er gerade nicht weiß, die sich gleich darauf auch an ihrem Haustisch befindet. Aber fraglich, ob sie das überhaupt mitbekommt, scheinen anderes im Kopf zu haben. Kuss, Geschenke, Händchen halten. Süß, wirklich süß. Yuuki mag so etwas. Hach ja.. oh er freut sich wirklich auf Ken-chan. Aber halt, zunächst verdient erstmal wieder Lain seine volle Aufmerksamkeit.
„Ist bestimmt die Aufregung.“ Ihm ist zumindest immer bei Aufregung schlecht, oh es gibt keinen Auftritt, vor dem er nicht regelmäßig meint gleich aufs Klo rennen zu müssen um sich zu übergeben.
„Du fährst doch sicherlich auch nach Hause, oder?“, fragt er weiter, immer noch mitfühlend freundlich lächelnd. Wenn sein Hauskamerad nicht längst einen Tee vor sich stehen hätte, würde er ihm wohl einen zwangsverordnen. Tee hilft bei nervösen Mägen immer. Vorausgesetzt man mag das Getränk.
„Ist ja auch bald soweit“, stellt er dann noch mit einem Blick auf die Armbanduhr eines anderen Hufflepuffs fest. Bäh, schon zehn nach zehn. „Aber wir haben immer noch alle Zeit der Welt.“, fügt der Siebtklässler dann noch an, als ihm auffällt, dass die vorangegangene Aussage nicht gerade weniger Stress verursachen könnte. Das braucht sein Banknachbar wirklich nicht.

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Überrascht, dass es schon so spät ist, steht Paige auf und folgt, nachdem sie sich noch schnell ein Brötchen geschnappt hat quasi als Wegzehrung, ihren Huffelpufffreundinnen. Mittlerweile befindet sich der Großteil der Schüler und so herrscht ein geschäftiges Treiben. Es stehen Schüler in Grüppchen zusammen, doch die meisten laufen noch schnell zu ihren Gemeinschaftsräumen oder anderen Zimmern, da sie sich im letzten Moment an vergessene Dinge erinnern, die sie noch eben holen müssen.
Paige läuft hinter Yaruna und Rhonda hinterher, die voran gehen, während sie Gwyn aufgeregt darüber ausfragt, wie es ist, seine Ferien in Hogwarts zu verbringen.

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Zehn nach Zehn. Oder auch Zwanzig vor Abfahrt. Oder aber einfach Zeit zum Aufbrechen ist es.
Nickend stimmt Yaruna Rhonda zu und klettert ebenfalls von der Bank. Kurz die Kleidung zurechtgezupft, noch ein letzter Schluck vom Kürbissaft, dann lächelt die Hufflepuff ihre Freundinnen bereit für alles an.
„Ich bräuchte nur noch meine Jacke aus dem Schlafsaal.“, fällt ihr dann wieder ein. Doch da offenbar auch Rhonda noch etwas braucht – ebenfalls Jacke und ihre Umhängetasche, wie sich im Gemeinschaftsraum herausstellt – wird der Umweg immerhin nicht nur wegen ihr gemacht. Merlin sei Dank auch kein langer, sodass sie kurz darauf wieder in der Eingangshalle stehen, die nun noch voller ist als bei ihre Durchquerung von vor fünf Minuten.
Hübsch in Zweiereihen, wenn man so möchte, ganz wie man es im Kindergarten gelernt hat, geht Yaruna neben Rhonda voran, während Gwyn und Paige hinter ihnen sind. Von dem Schneeballschlacht-Komplot nichts mitbekommend reckt die ehemals blauhaarige Hufflepuff ihren nun roten Haarschopf in die Höhe, dabei eine Hand auf der Schulter ihrer besten Freundin, um den Halt auf den Zehenspitzen nicht zu verlieren.
„Ganz schön voll hier.“, bemerkt sie, ihre Suche nicht unterbrechend. „Also Dean seh ich nicht. Und Christopher auch nicht. Ob die schon in den Kutschen sind? Hm. Blöd. Der Bahnsteig gleich ist ja doch um einiges schmaler noch als die große Eingangshalle. Das heißt also noch mehr Menschen auf noch engerem Raum, die sich alle in den Zug quetschen, wie hoch die Chancen da wohl sind Dean und Christopher noch zu erwischen? „Wie macht ihr das eigentlich, triffst du dich mit Christopher, oder sucht ihr euch erst im Zug?“, fragt Yaruna daher. Dann hätte sie wenigstens einem, dem sie mit hundertprozentiger Sicherheit noch Tschüss sagen könnte.

[Eingangshalle]

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Aufregung, ja. Lain würde sich so gerne in seinem Bett verkriechen und von nichts mehr etwas mitbekommen. Vielleicht einfach noch ein, zwei Stündchen schlafen. Aber ihm ist heute kein Glück beschieden. Yuuki schlägt ein Thema an, das wie Salz in die offene Wunde wirkt. Unmerklich zuckt Lain zusammen. Er starrt in seinen Tee. Nach Hause. Gänsehaut überzieht seinen oberen Rücken und er findet sich selbst so albern dabei. Sommerferien wären doch viel schlimmer. Es sind nur zwei Wochen. Die sitzt er auf einer Arschbacke ab, oder?
"Mhm." Er nickt verhalten, nur um gleich den nächsten thematischen Faustschlag zu erhalten. Es ist bald soweit. Ihm wird gleich noch schlechter. Krampfhaft klammert sich der Blonde an seine Teetasse. Bald geht es los. Er muss sich auf die Zugfahrt konzentrieren, die Zugfahrt ist okay. Man kann aus dem Fenster sitzen und Süßigkeiten essen. Nur leider bringt einen jede verstreichende Minute näher ans Ziel. Vor seinem geistigen Auge sieht Lain seinen Vater am Bahnsteig stehen ... missmutig, weil er unter all den 'Freaks' auf seinen freakigen Sohn warten muss. Weil es Gepäck zu schleppen gibt und weil sie den ganzen Weg nach Hause noch hinter sich bringen müssen. Lains Übelkeit erreicht einen Höhepunkt. Er beißt sich fest auf die Unterlippe. Zugfahrt, denk an die schöne Zugfahrt. Wenn sich kein Fiesling in deine Kabine verirrt, sind das einige Stunden ungstörten Vorsichhinträumens. Lain träumt sehr gerne vor sich hin. Mit einem Mitschüler, der seinen Kopf in die Zugtoilette drücken will, kann man nur leider nicht vor sich hin träumen. Ihm kommt eine Idee.
"Wollen wir im Abteil zusammen sitzen?" Lains Herz schlägt wie wild. Solche Fragen meidet er sonst, denn er fürchtet zu sehr Ablehnungen und boshafte Antworten. Dennoch liegt sein Blick gerade hoffnungsvoll auf Yuuki.

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Man vergisst immer, dass unter der Haut nur Fleisch, Fett und Knochen sind.
Ich bin auch nur ein Stück Fleisch.
Ein Stück Fleisch, das zu viel denkt.