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(1.Post, 17.Nov)
Aelish ist müde und stinkig. Oh ja, stinkig. Nicht ohne Grund hatte sich die Fünftklässlerin heute und die Tage zuvor so früh wie möglich aus dem Bett gequält, war in den Speisesaal geschlüpft und hatte mit praktisch niemanden gefrühstückt. Was wahrscheinlich auch gut so ist, so hat keiner Schaden an ihrer schlechten Laune genommen. Mit finsterer Miene und Mörderblick hat sie stumm ihr Kipferl hinuntergewürgt, mit brennheißem Früchtetee nachgespült, hat sich die ersten 3 mal die Zunge verbrannt um schließlich müde, verärgert und mit einem Zahnschmerzlächeln auf den Weg zum Unterricht gemacht. Da sie nach drei lehrreichen Lektionen zu dem Schluss gekommen ist, keinen Tee zu trinken, Selbsterhaltungstrieb, stürzt Aelish seit dem lauwarmen Apfelsaft mit einer Prise Zimt hinunter. Auch heute sitzt sie verfrüht an ihrem Haustisch, bestreicht ihr kleines Brötchen, - es ist ein Brötchen hört ihr? Welch grandiose Abwechslung – mit Butter und knabbert anschließend lustlos daran herum. Liebe ist für’n Arsch. Kurz überlegt Aelish, ob sie eigentlich weiter essen muss, obwohl ihr schon allein vom hinsehen schlecht ist, oder ob sie es einfach lassen kann, ohne das Gefühl, zu den Essgestörten zu gehören, zu bekommen. Kurz sieht Aelish ihr Brötchen an, es ist goldbraun, so wie Brötchen gehören, es ist schön gerade aufgeschnitten und keine Butterschmierer sind zu sehen. Eigentlich ist es ein sehr perfektes Frühstücksbrötchen. Trotzdem wird der Gryffindor übel. „Nimm’s nicht persönlich!“, murmelt sie leise und legt es zurück auf den Teller. Seufzend spielt Aelish mit ihren Haaren, beginnt eine kleine Strähne zu flechten und startet schließlich den Versuch, das Dings wieder zu entflechten. Aber wie konnte es anderes sein, schafft sie es nicht. Missmutig kramt sie nach ihrem Zauberstab, murmelt irgendwas komisches und erreicht damit, das sie nun einen perfekt geflochtenen Zopf hat. Nicht unbedingt das eigentliche Ziel, aber wesentlich besser als vorhin. Flugs nimmt Aelish nun ihre rote Haarspange zur Hand und bändigt die braun-schwarze Mähne, wobei der geflochtene Zopf wieder herausrutscht, wegen fehlender Mindestlänge, und ihr in die Augen hängt. „Du legst es echt drauf an, oder?“, fragt Aelish genervt ins Nirgendwo, schiebt dann den Zopf hinters rechte Ohr und greift nach dem Apfelsaft. Wenn schon kein Frühstück, dann wenigstens nicht Kreislaufzusammenbruch wegen Flüssigkeitsmangel, denkt und trinkt den Rest der Flüssigkeit auf ex.
Dann schweifen Aelishs Augen zu den leeren Plätzen um sie herum, leise seufzt sie. Was Katie wohl von ihr denken muss, zu Mittag, beim Abendessen und in den unzähligen Freistunden ist alles wie immer. Nur in der Früh rennt Aelish der Freundin weg, und allen anderen Personen die sie tunlichst nicht sehen möchte. Eigentlich genau dieser ‚allen anderen Personen’ denn wenn wir ehrlich sind, ist es nur eine. Aber wer ist schon gerne ehrlich wenn es um die eigene Wahrheit geht und vor allem, wer bleibt schon bei der Wahrheit wenn diese verletzend bis lächerlich ist? Genau, niemand. Wenn wir allerdings bei der Wahrheit bleiben würden, würde sich Aelish eingestehen müssen, sich in den letzten Tagen wie ein kleines Schulmädchen aufgeführt zu haben, sie müsste sich eingestehen das sie eigentlich gar keinen rechten Grund hatte um dieser einen ‚allen anderen Personen’ -Person aus dem Weg zu gehen außer; der Peinlichkeit. Oder Stolz oder ‚Gesicht waren’ oder wie man das titulieren will. Tatsache ist, Aelish geht Alex seit Halloween gekonnt aus dem Weg. Also eigentlich nicht von Anfang an, aber nach dem drei Tageszüge ohne größere positive, als auch negative Ereignisse vorbei gefahren sind, beschloss die kleine Gryffindor es sei zu peinlich und kontraproduktiv einfach nichts zu machen. Oder so zu tun als wäre nichts, und deswegen dieses olle früh aufstehen, nichts essen, schlecht gelaunt sein, dieses ‚wie-Luft-behandeln’ und ‚so-tun-als-wäre-nicht-nur-nie-etwas-gewesen,-sondern-auch-so-tun-als-würde-er-nie-mehr-etwas-sein’.
Und deswegen ist Aelish müde und stinkig. Oh ja, stinkig.
(- - ->Wahrsagen, 17.Nov)
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Von Wonneglanz umgeben
lacht mir der Sonne Schein;
erwacht zu neuem Leben,
nenn' ich die Freude mein!
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