Aktuelle Zeit: Sa 27. Apr 2024, 03:02

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




Ein neues Thema erstellen Dieses Thema ist gesperrt. Du kannst keine Beiträge editieren oder weitere Antworten erstellen.  [ 5 Beiträge ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: 15. September [Jahr 2]
BeitragVerfasst: So 13. Sep 2009, 23:04 
Offline
Administration
Benutzeravatar

Registriert: So 3. Sep 2006, 23:21
Beiträge: 1613
Mittwoch, 15. September

_________________
Homo doctus in se semper divitias habet.
(Ein gebildeter Mensch hat immer Reichtum in sich.)


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags:
Verfasst: So 13. Sep 2009, 23:04 


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: 15. September
BeitragVerfasst: Mo 14. Sep 2009, 19:02 
Offline
7. Klasse Ravenclaw
Benutzeravatar

Registriert: Di 3. Mär 2009, 19:02
Beiträge: 15
Alter: 16
Kleidung: Schwarze Cordhose, schwarzer Pullover, weiße Sneaker
Beziehung: Single
Aufenthaltsort: Auf dem Weg zu den Gewächshäusern
Gesellschaft: Shandy Mochrie
René sitzt bei einer Tasse Kaffee und das schon seit geschätzten zwei, gefühlten acht Stunden. René sowie besagter Kaffee sind Überbleibsel des vergangenen Mittagessens. An diesem Nachmittag findet nichts statt, das René belegt hätte, und das ist eine Wohltat. Eigentlich sollte er die Zeit nutzen und die noch ausstehenden Aufgaben für morgen erledigen, aber es gibt wichtigeres im Leben als Arithmantik und Geschichte der Zauberei. Zum Beispiel, den eigenen Gedanken nachzuhängen, wenn einem danach ist.
Vor zwei Wochen war es gewesen, am Abend der Einteilung, da hatte Laurent ihn gefragt, weshalb er hier ist. "Weil es mir zu langweilig war. Zu ... du weißt schon ... affecté. Ich wollte etwas Neues erleben, andere Leute se'en. Meine Klassenkameraden 'aben mich genervt. Des'alb 'abe ich mit meinem Cousin die Schule getauscht." Aber war das die ganze Wahrheit? Beauxbatons ist vielleicht nicht ganz so kurios wie Hogwarts, das mag sein. Neue Bekanntschaften, natürlich. Klingt alles nachvollziehbar und Laurent hatte auch nicht reagiert, als könne er es gar nicht verstehen. Aber der Druck, der hinter dem Schulwechsel stand, war doch ein wenig anders, als nur der Langeweile zu entfliehen. René verzieht das Gesicht und nimmt einen Schluck Kaffee, der inzwischen so kalt ist wie das Wetter. In der Großen Halle darf man nicht rauchen - eine hart erlernte Erkenntnis, die ihn stressige Diskussionen mit unnachgiebigen Professoren gekostet hatte. Aber wer möchte bei diesem Wetter schon vor die Türe? Deshalb bleibt als Genussmittel nur der Kaffee.
René würde jetzt sogar mit einer spröden Shandy Mochrie Vorlieb nehmen, denn seine eigene Gesellschaft beginnt ihn anzuöden. Wie sagte der österreichische Kabarettist Werner Schneyder so treffend? 'Einsamkeit ist Belästigung durch sich selbst.' René fühlt sich sehr belästigt. Vor allem, da er bisher keinen Erfolg mit zwischenmenschlichen Kontakten gehabt hat. Scheint es nur so oder sind die englischen Mädchen wirklich so zurückhaltend? Französinnen flirten gerne, René hatte nie Schwierigkeiten einen netten Nachmittag mit einem Mädchen zu verbringen, wenn er es darauf anlegte. Er kann charmant sein und das reicht, um eine Französin zumindest für einige Stunden an sich zu binden. Hier scheinen die Mädchen mehr zu verlangen, nur was das ist, das bleibt René verborgen. Wollen sie jemandem, bei dem sie das Gefühl haben, er würde sie später einmal heiraten? Damit kann René nicht dienen.
Wo Laurent wohl steckt? Eigentlich hatte René sich vorgenommen, keinesfalls mit einem Landsmann eine engere Freundschaft einzugehen, da die Versuchung dann groß ist, stets 'unter sich' zu bleiben. Doch Laurent ist der einzige, mit dem René bisher zumindest ein wenig auf einer Wellenlänge liegt, und an Tagen wie diesem, wo endlich einmal kein Lernstress herrscht, vermisst er ihn direkt. Seufzend blickt René in seine Kaffeetasse und beschließt, sich selbst eine Minute lang ausführlich zu bemitleiden, ehe er sich zu einer sinnvolleren Gestaltung seiner Freizeit aufrafft. Vielleicht doch Aufgaben erledigen? Er kann nicht ewig auf ein halbwegs offenes, halbwegs hübschen und interessantes Mädchen hoffen, das ihm den Nachmittag versüßt.

_________________
Bild


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: 15. September
BeitragVerfasst: Mo 14. Sep 2009, 20:37 
Offline
Alumni [Ravenclaw]
Benutzeravatar

Registriert: Mi 6. Sep 2006, 18:54
Beiträge: 884
Wohnort: Kirkwall, Orkney Island
Spieler: Bäggi
Alter: 18
Kleidung: Schuluniform
Beziehung: Single
Aufenthaltsort: Wald und Wiesen
Gesellschaft: Nathaniel Cross
Herbst, mal wieder. Shandy fühlt sich alt, denn vor drei Tagen ist sie 18 Jahre alt geworden, dabei sieht sie genauso jugendlich und frisch aus wie immer. Vor dem Spiegel im Waschraum zieht sie sich selbst eine Grimasse – sie, jugendlich und frisch, haha. Außer ihr ist niemand hier, wenn doch, so wäre diejenige sicherlich erstaunt darüber, wie beweglich Shandys Gesicht sein kann, wenn sie es darauf anlegt, so wie jetzt. Doch noch im selben Moment nähern sich von draußen Schritte und Shandy dreht endlich den Wasserhahn ab, der sicher seit fünf Minuten voll aufgedreht war. Seit wann driftet sie so dermaßen leicht in Gedanken ab? Es kann nicht nur daran liegen, dass vor dem Fenster die ersten bunten Blätter im Wind tanzen und sie das an Dinge erinnert, die sie lieber verborgen halten würde, vor allen anderen und am allermeisten vor sich selbst. Leider ist es oft nicht so leicht, wie erwünscht und gerade in den letzten Tagen, wo die Zeit wieder die gleiche ist, das Licht wieder ähnlich fällt und sie wieder diese herbstliche Rastlosigkeit befällt, als ob sie selbst eines jener Blätter wäre, da kommen die Bilder gegen ihren Willen hoch. Zumindest will Shandy sich das einreden. Vielleicht denkt sie auch nur so viel darüber nach, weil es sonst nichts mehr gibt, das ihre Aufmerksamkeit weckt. Noch nie ist ihr ein Schuljahr so öde vorgekommen, wie dieses hier. Jetzt ist sie selbst in der Abschlussklasse, da gibt es keine älteren Schüler mehr, die allein schon wegen dem Wissensvorsprung interessant sein könnten. Daran kann auch diese Ludza-Gruppe nichts ändern, die Shandy einfach in Ruhe lässt, obwohl einige davon in ihrem Haus sind. Wer aller dazu gehört, darüber nachzudenken hat sie sich nur kurz die Mühe gemacht, ist sich ziemlich sicher alle benennen zu können und hat kein Interesse daran, ihre Vermutungen zu verifizieren. Besonders was die Slytherins der Gruppe betrifft.

Tatsächlich begegnet Shandy auf dem Korridor eine Hufflepuff ihrer Stufe, die gerade ebenjenen Waschraum ansteuert, den sie selbst gerade verlässt. Die Ravenclaw ignoriert ihre Mitschülerin geflissentlich und steuert die Große Halle an, ohne wirklich zu wissen was sie dort finden könnte – sie weiß ja noch nicht einmal, wonach sie sucht. Sie weiß nur, dass sie es weder räumlich, noch gedanklich lange an einem Ort aushält. Während sie blind und taub für alles, was um sie herum geschieht, beinahe wie eine Schlafwandlerin auf das soziale Zentrum des Schlosses zuwandert, streifen ihre Gedanken zum zweiten großen Thema dieses Schuljahres – dem trimagischen Turnier. Shandy überlegt ernsthaft, dabei mitzumachen, nur um etwas gegen die Langeweile zu unternehmen, und das nur, weil sie sich so fest vorgenommen hatte, in diesem Schuljahr noch etwas zu erleben. Wahrscheinlich ist sie die einzige, die bisher alle Hausaufgaben pünktlich und ordentlich erledigt hat, aber genau deswegen bleiben jetzt zum Zeitvertreib nur noch zwei Möglichkeiten. Soziale Kontakte oder Lektüre. Bücher sind Shandys beste Freunde und sie würde sich sofort hinter den Seiten verkriechen, aber sie hält es einfach nicht aus, zu sitzen. Am liebsten würde sie durch den Herbstnachmittag spazieren, aber nicht alleine. Sie muss sich eingestehen, dass sie am liebsten Lugh dabei hätte, aber ihr ist bewusst, dass es nie wieder zu einer Gelegenheit wie vor einem Jahr kommen wird. Aber was bleibt dann noch übrig?

Vor ihr öffnet sich das Tor zur Großen Halle. Die verzauberte Decke verrät, wie das Wetter ist und obwohl es die meisten anderen wahrscheinlich abstößt, zieht es Shandy dennoch nach draußen. Die Schuluniform hatte sie nach der letzten Unterrichtsstunde ohnehin schon gegen weite, schwarze Hosen und ein dunkelblaues T-Shirt mit einem roten Stern und der Aufschrift OBEY getauscht. In der Halle sieht sie sich beinahe instinktiv zuerst nach Darina um, obwohl die beiden fast gar nichts mehr miteinander zu tun haben, aber am Hufflepufftisch ist sie nicht. Dadurch bleibt nur noch Shandys eigener Haustisch, denn sie hat weder in Slytherin noch in Gryffindor Freunde. Eigentlich hat sie überhaupt keine Freunde. Deswegen sollte es ihr eigentlich egal sein, dass auch bei den Ravenclaws nur eine magere Ausbeute zu finden ist, die noch dazu alle viel jünger sind als Shandy selbst – mit einer Ausnahme und genau diese Ausnahme kann sie nicht ausstehen. Andererseits, was hat sie zu verlieren? René ist sie wahrscheinlich egal, so wie er ihr, zumindest kann man definitiv nicht von so etwas wie Anziehung in irgendeiner Form zwischen ihnen beiden sprechen und genau dadurch wird er eigentlich zu einem perfekten Versuchsobjekt für Shandys Größe vor sich selbst. Wenn sie es wirklich wagen möchte, ihren Namen in den Feuerkelch zu werfen und somit das Risiko einzugehen, tatsächlich Champion zu werden (auch wenn sie das für äußerst unwahrscheinlich hält), dann ist das hier die perfekte Gelegenheit, um Mut zu üben.
„Hallo René“, grüßt sie deswegen den Hauskameraden, der sich an einer Tasse Kaffee festklammert, als ob der Wind, der die Blätter über die Decke treibt auch ihn gleich mitreißen würde. „Möchtest du ein Stück mit mir spazieren gehen?“ Kaum ist es raus, ärgert sich Shandy auch schon. Auf diese Formulierung hin wird nie auch nur irgendjemand etwas für sie oder mit ihr machen, und wenn es nur darum ginge, ihr Wasser nachzuschenken. Anmerken lässt sie sich, wie üblich, trotzdem nichts.

_________________
everyone has
so much to say
they talk, talk, talk
their lives away
don't even hesitate


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: 15. September
BeitragVerfasst: Do 17. Sep 2009, 09:41 
Offline
7. Klasse Ravenclaw
Benutzeravatar

Registriert: Di 3. Mär 2009, 19:02
Beiträge: 15
Alter: 16
Kleidung: Schwarze Cordhose, schwarzer Pullover, weiße Sneaker
Beziehung: Single
Aufenthaltsort: Auf dem Weg zu den Gewächshäusern
Gesellschaft: Shandy Mochrie
Wie war das gerade? Ein halbwegs hübsches, halbwegs interessantes Mädchen? Gut, Mädchen stimmt schon mal, aber der Rest ...? René sieht Shandy an wie eine fehlerhafte Lieferung. Statt einem Lachsbrötchen hat er eine Heringsemmel bekommen, statt einer Limonade einen Grüntee. Herr Ober? Könnten Sie bitte ...?! Aber Shandy kann man nicht zurückgehen lassen wie eine falsche Bestellung.
Gemächlich diesem Gedankengang folgend kommt René zu dem Schluss, dass er gerade sehr gemeine Gedanken denkt. Shandy ist keine Bestellung und sie ist auch nicht falsch, sie ist eben so, wie sie ist. Er hat kein Problem damit, weshalb also diese gedanklichen Fieslichkeiten? Nur, weil sie nicht das ist, was er sich wünscht? Oder weil er sich dümmer vorkommt als sie, und sich deswegen selbst aufwerten muss, in dem er sie niedermacht? Argh, diese Analysen sind dem Genussmenschen René eindeutig zu lästig und er schüttelt sie ab wie loses Laub. Ein Lächeln manifestiert sich, das nicht viel aussagt, außer, dass sich seine Gesichtsmuskeln entspannen, wo sie kurz zuvor noch durch gut gepflegtes Selbstmitleid etwas verkniffen waren.

"Bon jour, Shandy.", erwidert der Franzose und genießt es, ihren Namen so auszusprechen, als hätte er schon den ganzen Tag auf sie gewartet und könnte jetzt endlich seinen Masterplan ausführen. Er schiebt auch sofort die Kaffeetasse von sich und steht auf. "Gerne. Aber 'ast du mal einen Blick aus dem Fenster oder an die Decke geworfen?" Er tut es und blickt in Nieselregen hinauf, der nicht bis zum Boden fällt. Nicht einmal bis zu den Köpfen der Schüler. Die Tröpfchen verschwinden einfach mitten im Fall. "Ungemütlich da draußen." Wieder ein Lächeln, während er Shandy ansieht. Warum gefällt sie ihm in ihren Freizeitklamotten weniger, als in der Schuluniform? Entspricht sie nicht so perfekt dem Stereotyp, den er ihr aufgedrückt hat? Eine langweilige Streberin muss Grau tragen und wenn schon nicht Grau, dann wenigstens keinen Stern mit einem solch frei assoziierbarem Wort. Obey? Wem oder was? Oder ist es eine Aufforderung?
Aus Renés Schmunzeln wird ein flüchtiges Grinsen, was viel Arbeit für seine Gelassenheit gewöhnte Miene darstellt. Er setzt sich in Bewegung und sagt: "Mir macht es ja nichts aus, meine Färbung ist schließlich wasserfest." Wobei er sich kurz durchs Haar wuschelt. "Aber Mädchen sind doch oft wasserscheu. Die Französischen zumindest. Sie quietschen, wenn sie ein Wassertropfen trifft, und sorgen sich um ihr Make-up." In letzter Zeit umschifft René seinen Feindbuchstaben H sehr gekonnt und ohne darüber nachzudenken. Das ärgert ihn. "Wo'in willst du denn spazieren ge'en?", erkundigt er sich und baut absichtlich zwei Wörter ein, die ihm schwer fallen. "Vielleicht zu den Gewächs'äusern?" Schon wieder eines, aber das war keine Absicht.

(Am See)

_________________
Bild


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: 15. September
BeitragVerfasst: Do 17. Sep 2009, 11:59 
Offline
Alumni [Ravenclaw]
Benutzeravatar

Registriert: Mi 6. Sep 2006, 18:54
Beiträge: 884
Wohnort: Kirkwall, Orkney Island
Spieler: Bäggi
Alter: 18
Kleidung: Schuluniform
Beziehung: Single
Aufenthaltsort: Wald und Wiesen
Gesellschaft: Nathaniel Cross
René scheint alles andere als erfreut. Vielleicht wäre ihm jemand mit besserem Aussehen lieber gewesen. Hermine Leonowens oder Morven Sutherland, um nur zwei Damen aus ihrem eigenen Haus zu nennen. Oder gar jemand wie Meredith Button, die hübsch und mysteriös gleichzeitig ist. Shandy kann damit nicht dienen und bei dem Gesicht, das René macht, überkommt sie der Wunsch, einfach wegzugehen und ihn wortlos dort sitzen zu lassen, aber just in diesem Moment ändert sich sein Ausdruck doch noch und wird eine Spur freundlicher. Na, immerhin. Dann schließlich diese ätzende Begrüßung, oder besser dieser ätzende Ton. Gegen das Französische hat Shandy ja nichts, sie versteht es sogar brockenweise (allerdings ohne selbst sprechen zu können), aber wenn René sie nur aufziehen und ärgern möchte, dann würde sie tatsächlich die Gesellschaft eines Gryffindors vorziehen, oder noch schlimmer einer quirligen Hufflepuff, wie Yaruna eine ist. Wobei Shandy sich einbildet, es wäre mit ihr nicht mehr so schlimm wie früher. Vielleicht ist sie ja endlich erwachsen geworden? An sich kümmern diese Vermutungen Shandy jedoch weniger, als dass René nun tatsächlich zustimmt, ihr ein wenig Gesellschaft zu leisten. Fast wünscht sie sich, er hätte abgelehnt, aber sie ruft sich ihren Vorsatz in Erinnerung und folgt seinem Blick zur Decke mit eisernem Gesichtsausdruck. „Ja“, kommentiert sie dann knapp, sagt aber nichts dazu, dass er das Wetter ungemütlich findet. Sie selbst will eben gerade deswegen hinaus. Selbst hier in der Großen Halle kann einem nämlich hin und wieder die Decke auf den Kopf fallen.

Langsam dreht Shandy sich um und hält sich dann auf gleicher Höhe wie ihr Hauskamerade, während sie aus der Großen Halle in die Eingangshalle treten. Seine Haare. Shandy wirft einen kurzen Seitenblick auf René und erhascht sein Grinsen, das sie hoffen lässt, er würde das nicht ernst meinen. Allein schon die Tatsache, dass seine Haarpracht silbern ist, ist etwas gewöhnungsbedürftig. Bisher hatte es Shandy als Individualität gewertet und ihm somit den Hang zu etwas angedichtet, das ihr selber wichtig ist. Jetzt kommt sie ins Zweifeln, ob er nicht vielleicht doch mehr dem Klischee entspricht und oberflächlich und eingebildet ist, so wie man es den Franzosen gerne nachsagt. Was wiederum zu der Frage führt, warum er dann nach Ravenclaw gekommen ist und nicht nach Hufflepuff oder ihretwegen auch Gryffindor, je nachdem wie seine anderen, ihr unbekannten Charaktereigenschaften so aussehen mögen. Vielleicht tut er auch nur so lässig. Diesen Gedanken hatte sie ja vor Tagen schon gehabt und greift ihn jetzt wieder auf, besonders, als er anfängt, ihr von französischen Mädchen zu erzählen. Es interessiert Shandy zwar nicht besonders, allerdings fühlt sie sich daraufhin verpflichtet, etwas zu sagen. „Ich trage kein Make-up“, stellt sie daher ausdruckslos fest und greift sich innerlich an die Stirn. Jetzt weiß sie wieder, warum sie Menschen meidet. Egal was sie sagt, es klingt lächerlich.

Zu ihrer Erleichterung geht René vorerst nicht darauf ein, sondern fragt stattdessen, wohin sie denn gehen möchte. Eine berechtigte Frage, immerhin passieren sie schon das Tor und damit Shane Bennett und eine Gryffindor, an deren Namen sich Shandy nicht erinnert. Sie grüßt beide mit einem Nicken, sagt aber nichts, sondern wendet sich stattdessen an René. Eine Antwort hat er schließlich schon verdient, selbst wenn er tatsächlich ein oberflächlicher, eingebildeter Franzose sein sollte. „Das ist mir gleich … Hauptsache, wie sind dort allein“, erklärt sie ihm. Erst nach einem Moment wird ihr bewusst, wie falsch man diese Aussage verstehen könnte, aber sie befürchtet, wenn sie jetzt versucht, sich zu erklären, wird alles nur noch schlimmer. Also schlingt sie nur die nackten Arme um ihren dünnen Bauch und hofft, dass René sie richtig interpretiert, während die Regentropfen angenehm kühl ihre plötzlich heißen Wangen benetzen. Obwohl sie auch sonst kein Wunderwerk der Sozialkompetenz ist, scheint es Shandy, als wäre ihre Wortwahl besonders bei René immer nur ein direkter Griff ins Klo. Wunderbar.

-> Am See

_________________
everyone has
so much to say
they talk, talk, talk
their lives away
don't even hesitate


Nach oben
 Profil  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Dieses Thema ist gesperrt. Du kannst keine Beiträge editieren oder weitere Antworten erstellen.  [ 5 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
cron
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group


Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: Haus, Erde, Name, Haar, Familie

Impressum | Datenschutz