Scheinbar ist der Sprung oder zumindest die Landung im Fettnäpfchen ausgeblieben. Vianne sieht nicht im Mindesten getroffen aus. Ganz im Gegenteil, sie grinst ihn an und der Finne grinst automatisch zurück. Ihre Worte ändern auch absolut nichts an diesem Umstand. Schön, dass sie beide unvorbereitet in die Sache gefallen sind. Und da er von diesem Tag sowieso nichts erwartet, außer dem obligatorischen Brief und ein kleines Geschenk von Aki, reicht Aatu Viannes Gegenwart voll und ganz aus um ihn nicht zu enttäuschen.
Bevor das Mädchen ihre Lippe allerdings zu sehr zurichtet, hält der Schüler sie lieber davon ab, indem er sie erneut küsst. Danach schaut er ihr in die Augen und antwortet: „Nein, ich nehme dir nichts krumm. Auch wenn das ein seltsamer Ausdruck ist. Vermutlich wäre ich eher verwirrt, wenn du mich mit diesem hier gebräuchlichen Valentinstagskram überrannt hättest.“ Er lächelt sie erneut an, will die Augen gar nicht abwenden und tut es letztendlich doch. Aber nur weil ihn jemand von hinten anrempelt. Kurz schaut sich der Finne um, erkennt ein verliebtes Paar welches sich scheinbar von nichts und niemandem stören lässt und schüttelt nur den Kopf. Wo ist eigentlich die Rücksicht geblieben in dieser Gesellschaft? Egal. Erneut wendet er sich seiner Freundin zu und nachdem er sich noch einen Blick in ihre Augen und über ihr hübsches Gesicht gegönnt hat, richtet er auch wieder das Wort an sie. „Was möchtest du heute noch tun?“ Bitte irgendwas zu zweit irgendwo abgelegen… hust. Allerdings kommt nichts von diesen Gedanken nach draußen, stattdessen wird ein weiteres Mal dieselbe Strähne hinters Ohr verbannt. Nachdem Aatu dieser Umstand dann auch bewusst geworden ist, greift er sich direkt alle Haare und bändigt sie mit einem schwarzen Haargummi.

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Was kann Vianne aus seinem Blick entnehmen? Außer diesen unbändigen Gedanken zu hegen ihn anzufallen. Ja, einfach mal umschmeißen, über den Boden rollen und...mit Fantasieren aufhören. Immerhin spricht ihr Liebster *hehe* zu ihr und nimmt ihr gar nichts weiter krumm. Herrlich! Auch der Kuss, der sie wohl von ihrer Selbstzerstörung abbringen soll, ist der pure Wahnsinn. Was will Frau mehr? Aufmerksamkeit von so einem heißen Typen...mhm...Was? Achja...zuhören... "Also wäre es dir zu viel gewesen, wenn ich dir Schokolade oder einen Kuchen selbst gemacht hätte?" Na dann speichern wir das einfach schon für das nächste Jahr ab. Komischer Gedanke, aber mit so einem tollen Kribbeln im Bauch. Immerhin ist es bei ihnen beiden ja irgendwie was Ernstes. Hoffentlich...
Immer diese Selbstzweifel. So schlecht sieht sie nicht aus und ihr Charakter kann auch nicht so kaputt sein. Seit sie auf Hogwarts angekommen ist, hat sich einfach alles geändert. Die Menschen setzen sich zu ihr und meiden sie nicht länger. Es gibt in ihrer Umgebung keine wirklich fiesen Sprüche und Verhaltensmuster mehr. Es gibt nicht einmal mehr einen Grund sich mit einem Buch in eine dunkle Ecke zu verziehen, um sich zu verstecken. Auf dieser Schule ist alles so anders und befremdlich, dass sie sich unglaublich wohl fühlt. Den größten Anteil an diesem Wohlbefinden hat natürlich Aatu dazu beigetragen. Sich einzuleben ist viel einfacher, wenn man jemanden mag und sich auf ihn freuen kann. Welche Räume sie im Schloss schon erkundet haben...und leider nie lange allein geblieben sind...
Wozu braucht man nochmal diese Geister? Oder diese vielen anderen Schüler? Immer ist irgendetwas gewesen. Schrecklich. So gesehen hat Vianne immer noch Bedenken sich vollkommen auf den Finnen einzulassen, wobei sie jedoch ihre eigenen Gedanken und auch ihre Handlungen nicht immer zügeln kann. So als ob ihr Körper nachgeben und ihren Kopf umgehen wollte. Der arme Kerl. Eigentlich tut ihr Aatu mit seiner Wahl immer wieder leid. Für einen jungen Mann ist das ganz gewiss nicht einfach warten zu müssen. Das weiß Vianne auch...und kann es trotzdem nicht ändern. Irgendwie zeigt es ihr aber auch, dass es dem attraktiven Kerl da nicht nur um Eins geht.
"Mh. Ich habe mir da nichts Großes überlegt. An sich können wir uns der Menschenmenge entziehen und etwas Spazieren gehen. Das Wetter scheint perfekt zu sein." Wenn er denn gern raus wollte?! "Natürlich weit weg vom Schiff und deinen Kameraden." Bevor sie wieder etwas planen und er noch abgerufen wird. Irgendwie auch nicht ganz fair, aber ihr Protest macht es nicht besser. Andere Schule, andere Schüler, andere Sitten. "Wir könnten was zu Essen und eine Decke mitnehmen. Für ein Picknick." Ja, das ist sicher ein guter Plan. "Es sei denn du magst gern drinnen bleiben und dieses riesige Gebäude erkunden?" Wobei sie das auch noch für Regentage aufheben können.

Die eine Hand wird okkupiert, die andre entzieht sich dieser feindlichen Machtübernahme durch ein Bollwerk aus Karton mit Schleife. Zugegebenermaßen ein kleines, leicht plattzudrückendes Bollwerk, weshalb Dante auch interveniert und Katie Hand plus Bollwerk entzieht, um ihr letzteres vor die Nase zu halten. "Für dich." Ein Lächeln streift seine pragmatischen Gesichtsmuskeln. "Nichts besonderes." Ja gut, das war jetzt eine Art Bescheidenheitsfloskel, die hat er eigentlich nicht nötig, aber falls Katie der Erwartung unterliegt, es könne ein lupenreiner Diamant in dem Schächtelchen stecken, hat er mit der Aussage vorgebeugt. Ein Diamant ist es nämlich nicht, auf den muss er definitiv noch sparen. Falls sie sowas überhaupt haben wollen würde. Was fängt man mit einem Diamanten an? Man kann ihn in eine Vitrine legen und sich freuen, dass das Haus nun für Einbrecher zu einer lohnenswerten Destination geworden ist. Da ist doch der wahre und bescheidenere Inhalt des Schächtelchens viel sinnvoller, weil essbar. Obwohl man, je nach Größe, auch einen Diamanten essen könnte, so ist's ja nicht. Wobei wenig sättigend und nicht schmackhaft, es wohl kaum Gründe gäbe, so etwas zu tun. Außer man soll deportiert werden und will seine Wertsachen verbergen.
Dante runzelt leicht die Stirn und lässt ab vom närrischen Gedankengut, um sich mit Katie zu setzen, ihr zugewandt und zu diesem zweck rittlings auf der Bank. Er hat nicht vor, etwas zu essen, noch nicht. Er will erst sehen, ob ihr das Präsent gefällt. Nein, eigentlich weiß er schon, dass es ihr gefallen wird. Aber er will die Freude in ihrem Gesicht sehen, aus rein egoistischen Gründen, weil er sich dann selber freut.
Wenn Katie die lockere Schleife öffnet und den Deckel hebt, wird sie vier Pralinen entdecken. Jede davon in Form einer Blüte und täuschend echt. Sogar mit winzigen Wassertröpfchen aus glasklarem Zucker. Aber wehe es kommt dann sowas wie 'Viel zu schade zum Essen'. Denn dann hätte er ihr auch wirklich gleich einen Diamant schenken können.

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~~~* If you don’t know where you are going, any road will take you there. *~~~