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 Betreff des Beitrags: 9. März [Jahr 1]
BeitragVerfasst: Fr 1. Aug 2008, 00:35 
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9. März, 15:30 Uhr

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(Ein gebildeter Mensch hat immer Reichtum in sich.)


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Fr 1. Aug 2008, 00:35 


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 Betreff des Beitrags: Re: 9. März 01
BeitragVerfasst: Mi 6. Aug 2008, 10:02 
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Alumni [Slytherin]
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(Erster Post 9. März)

Die Arme hinter den Kopf verschränkt, sitzt Draca an einem Baum am See und starrt vor sich her.
Heute ist es mal wieder so weit, Quidditch ist angesagt. Doch Draca war schon den letzten Quidditchspielen ferngeblieben, seitdem sie nicht mehr in der Mannschaft war. Es war ihr einfach alles zuviel geworden, ihr Kopf wollte nicht mehr mitspielen, also will sie auch nicht mehr zuschauen.
Viel mehr will sie sich in die Bibliothek setzen und einen Brief an ihre Freundin Emily schicken. Doch das wäre dann schon der dritte Brief den sie ohne Antwort von ihr schicken würde. Was ist nur bei ihr los? Womit war sie so beschäftigt? Oder war da vielleicht mehr?
Draca hat sich auch schon eine Weile nicht mehr getraut Blake anzusprechen und ihn zu fragen, ob er was von seiner Schwester weiß. Der Kleine war so lieb und lebensfroh, wie konnte sie als böse Slytherin dann zu ihm gehen und ihn bei seinen Mitschülern unbeliebt machen?
Aber sie fühlt sich so alleine ohne ein Wort von Emily, jetzt war sie schon ein Halbesjahr ohne Emily auf der Schule, aber sie hatte ihr wenigstens immer regelmäßig geschrieben. Sie seufzt schwer, es ist doch alles sinnlos.
Nächstes Jahr, in eine paar Monaten eher gesagt, wird sie in ihr letztes Jahr in Hogwarts kommen und was kommt dann? Was wird sie dann machen? Sie hat noch nie über die Zukunft nachgedacht weil sie niemals glaubte sie zu erreichen.
Langsam ist ihr Kopf schwer von diesen ganzen blöden sinnlosen Gedanken und sie schließt einen Moment die Augen. Der Wind spielt mit ihren Haaren und ein kleines Lächeln umschließt dabei ihren Mund. Solang bis sie langsam Schritte auf sich zukommen hört. Sie hofft, dass es nur jemand ist der auch an ihr vorbei geht und sie gar nicht wahrnimmt.
Leider hofft sie vergebens, denn kurz darauf legt sich ein Schatten über sie und bleibt auch beharrlich dort.

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 Betreff des Beitrags: Re: 9. März 01
BeitragVerfasst: Mi 6. Aug 2008, 10:33 
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3. Klasse Hufflepuff
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(Erster Post 9. März)

Es ist schon fast wieder zu schön um wahr zu sein, endlich ist wieder Quidditch und Blake umgeben von seinen Mitschülern ist gut gelaunt schon unterwegs zum Stadion. Nichts ist schöner als ein Quidditchspiel.
Die Laune in der kleinen Traube, in der er über die Länderein läuft, ist bombig, wie kann es auch besser sein? Es ist Samstag und Quidditch, wirklich nichts kann besser sein.
"Sieh mal, da ist wohl jemand nicht in Quidditch Stimmung!", ruft einer seiner Mitschüler und weist hinüber zum See. Gefolgt von Gelächter der Anderen. Blake dreht den Kopf und erkennt den blonden Schopf der dort am Ufer kauert. Eine Person, mit der schon beunruhigend lange nicht gesprochen hatte.
"Ich komm gleich nach!", wendet er sich dann an seine Mitschülertraube und entfernt sich in Richtung See.
Als er näher kommt, erkennt er, dass sie wohl die Augen zu hat, ihn also nicht kommen sehen kann. Er beschleunigt seine Schritte und bleibt schließlich vor ihr stehen. Doch sie reagiert immer noch nicht.
"Draca?", spricht er sie an. "Gehst du gar nicht zum Quidditch?"
Er schart unsicher mit den Füßen im Gras und spricht sofort weiter. "Hör mal. Ich muss mit dir sprechen... es ist wegen Emily..."


(PS: ja... auch Blake lebt wieder ;))


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 Betreff des Beitrags: Re: 9. März 01
BeitragVerfasst: Do 7. Aug 2008, 02:09 
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Wildhüter
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Nachhilfe, wieder einmal. Diesmal kein Tanzen, diesmal ... erm ... keine Ahnung. Schulkram eben. Mit Jonathan. Dem Verwandlungstyp. Ravenclaw. Hat die Weisheit mit Schöpflöffeln gefressen, wie der Rest dieser blauen Mischpoke. Und die will er nun mit Brooke teilen. Ha! Wenn sie es nicht so nötig hätte, um in Zaubertränke ihren ZAG zu schaffen ... Zaubertränke, das wars. Nachhilfe in Zaubertränke. Tja, wenn sie's nicht so nötig hätte, dann hätte Klein-Jonathan jetzt nicht die Gnade, mit ihr allein zu sein. In der Bibliothek. Aber allein sind sie trotzdem irgendwie, zumindest miteinander. Dass das Raven nicht sonderlich behagt dürfte selbst der unterbelichtetsten Amöbe klar sein. Jonathan ist ein Typ, ein männliches Wesen, er sieht nicht aus wie der Glöckner von Notre Dame, er ist gebildet und so. Wahrscheinlich eine ganze Kante netter als Raven, umgänglicher, normaler, kein Freak, kein Außenseiter, kein Streitsucher, kein Nervtöter-eins-in-die-Fresse-Geber. Sicher attraktiv für Mädchen.
Raven kickt einen Stein beiseite, der dreimal über die Wasseroberfläche des Sees hopst, bevor er untergeht. Wenn man das absichtlich machen wollte, würd's nicht klappen. Typisch. Der große Slytherin bleibt stehen, die Hände in den Hosentaschen, schwarze Strähnen im Gesicht, die Schatten werfen. Heute ist Quidditch angesagt, man hört den Trubel bis hierher. Und es interessiert ihn sowas von kein bisschen. Immerhin spielen die Loser Gryffindor und Ravenclaw gegeneinander um die Loserplätze drei und vier. Kümmert ihn nicht. Das einzige, das er eventuell verpasst, ist, falls Christmas oder McKinley ein Klatscher ins holde Angesicht geschmettert wird. Das wäre durchaus amüsant. Zwei Gryffindors, die es echt verdienen würden. Löwenstolze Pausenclowns. Rot, rot, rot sind alle ihre Farben ... weil sie nervende Gryffi-Penner sind.
Raven trägt Schwarz. All over. Im März ist es für ihn schon warm genug, um auf den Umhang zu verzichten, und so steht er in schwarzer Jeans und schwarzem Longsleeve im Frühlingswind. Und lässt sich vom Tag ausgiebig ankotzen. Macht immer wieder Laune so angepisst zu sein. Gibt es niemanden, der danach dürstet in den Boden gerammt zu werden? Irgendein Kräuterkundefan, der sich gern mal die Radieschen von unten ansehen würde? Oder ein Badegast vielleicht, der dem Kraken Gesellschaft leisten will? Freiwillige vor! Nein? Niemand? Er kickt noch einen Stein fort und der geht sofort unter. Was tut man, wenn man vor Eifersucht platzt, aber seiner Liebsten versprochen hat, sich nicht künstlich reinzusteigern und dem Nachhilfelehrer spontan Nachhilfe im Nasenbluten zu geben? Woran lässt man die Wut aus? Was hilft, um den Druck abzubauen?
Als die Sonne durch die Wolken bricht, brennt sie ihm auf der Haut. Halbvampire gehören einfach nicht ins Freie. Raven setzt seinen Weg fort, der ihn unter einen Braum bringt, wo ihn der Schatten einem alten Freund gleich empfängt. Er lehnt sich gegen den Stamm und blickt auf den See hinaus.

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 Betreff des Beitrags: Re: 9. März 01
BeitragVerfasst: Do 7. Aug 2008, 20:20 
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1. Posting

Der Märzwind weht angenehm, fährt durch ihr kupferfarbenes Haar und spielt mit den leicht gelockten Strähnen. Ihre Tränen hat er verebben lassen und die feuchten Wangen getrocknet, während er das Geräusch des Balles, der auf Drews Fuß trifft, davonträgt. Einzig allein kleine salzige Streifen zeugen davon, dass die Hufflepuff bis eben noch geweint hat. Noch einmal reibt sie sich mit den Fingern über die Augen und probiert ein Lächeln, das noch nicht so recht klappen will, obwohl es ihr dank dem Fußball und der Freiheit, die auf den fast Schülerleeren Schloßgründen zu spüren ist, schon wieder besser geht.
Der Grund für ihre Tränen mag ihr schon gar nicht mehr recht einfallen bzw. der Auslöser, denn den Grund kennt sie. Er hat ihr plötzlich wieder so gefehlt, ihr Bruder. Und mit der Traurigkeit kam auch die Wut auf sich selbst, ärgerlich hatte sie die Schulbücher zugeschlagen, sich ihren Fußball geschnappt, der stets über ihrem Bett hängt, und ist einfach so, wie sie ist, in Jeans und lindgrünen T-Shirt nach draußen gerannt. Die Geschichtslehrerin - ihr mag der Name gerade nicht recht einfallen - hatte sie einfach links liegen gelassen, als diese ihr besorgt nach gerufen hatte, was denn los sei. Mit ihren Tränen ist Drew am liebsten allein. So muss sie sich nicht noch mehr dafür schämen, dass sie einmal mehr nicht durchgehalten hat, und sich von der Traurigkeit einholen hat lassen.
Die Wut über ihren Gefühlsausbruch legt sich jedoch schnell wieder. Zuerst sind die Tritte, die sie ihrem Ball verpasst grob und ohne jedes Gefühl. Unkontrolliert fliegt der Ball über die grünen Wiesen, zu schnell ist er, als dass er vom Märzwind ergriffen werden könnte. Doch mit der Zeit werden die Tritte geschmeidiger, kontrollierter und der Lederball zieht gerade Bögen durch die Luft.
In der Nähe des Sees hält Drew mit ihrem kicken inne. Langsam wandert ihr Blick über den See und die kleinen Wellen, die der Wind hervorzaubert und beobachtet die Wolken, die sich in dem noch kalten Nass wiederspiegeln. Ruhig ist es hier, die Stimmen des gefüllten Quidditchstadions sind kaum noch zu vernehmen. Die Hufflepuff selbst hatte heute keine große Lust auf den Besensport, außerdem wartete noch eine Aufsatz für Verwandlung auf seine Ausarbeitung, der nun wohl irgendwo halbfertig im Gemeinschaftsraum liegt, einsam und verlassen, begraben unter achtlos zugeknallten Lernmaterialien. Doch das ist der Sechstklässlerin herzlich egal. Jetzt zählt erstmal, dass sie sich wieder beruhigt hat. Einmal feste noch ein- und ausatmen, und nun sollte sie sich wieder gefangen haben. Nur eines noch, die kleine Restwut muss noch zunichte gemacht werden. Dabei wird ihr ihr Ball helfen.
Sachte legt die Hufflepuff den Lederball in Position. Geht einige Schritte zurück, visiert einen nahe stehenden Baum an, dessen Stamm sie nur erahnen kann, da das Blätterdach keinen kleinen Schatten wirft, und läuft erst langsam, dann schneller auf den Ball zu. Mit all ihrer Kraft tritt sie gegen das Leder. Der Fußball beginnt seine Flugbahn zu beschreiben, die von Drews hellen sturmgrauen Augen verfolgt wird, doch kaum ist ersichtlich, dass der Ball den Baum nicht treffen wird, sondern daran vorbei fliegt, werden die hufflepuff'schen Augen vor Enttäuschung dunkler. Mit einem Seufzen macht sich Drew auf ihren Ball zurück zu holen.
Den Weg zum Baum über hält die Sechstklässlerin ihren Blick auf den Boden gesenkt. Erst bei dem Baum angekommen, in dessen Nähe ihr Ball zur Ruhe gekommen ist, hebt sie den Blick, und erschrickt im ersten Moment. Denn dort im Schatten des Blätterdaches befindet sich nicht nur der Stamm.
Es dauert kurz, ehe sich Drew wieder gefangen hat, immerhin hätte sie nicht erwartet, dass hier jemand steht, doch dann befindet sich auf ihren Lippen der Anflug eines Lächelns, ganz möchte es nach den Tränen noch nicht klappen, aber besser wie gar nichts. Denn wie steht es in ihrem kleinen Notizheftchen?
Ein glückliches Mädchen trägt stets ein Lächeln auf ihren Lippen, wenn sie jemanden ansieht.
"Hallo.", bringt sie hervor, und versucht unter all dem Schatten auszumachen, ob sie die Person kennt, die sich dort unter dem Baum befindet, kann allerdings nichts erkennen. "Ich hoffe, mein Ball hat dich nicht getroffen."

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 Betreff des Beitrags: Re: 9. März 01
BeitragVerfasst: Fr 8. Aug 2008, 11:35 
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Die Person, die sich so in ihr Sonnenlicht gestellt hat ist wirklich beharrlich, doch sie will nicht aufschauen. Als jedoch diese kleine bekannte Stimme ertönt, die sie anspricht, öffnet sie schlagartig die Augen.
Was will Blake denn von ihr? Wieso steht er jetzt vor ihr, wo sie doch eben noch an ihn gedacht hatte?
Ein kleines Lächeln umspielt ihren Mund, als er sie nach Qudditch fragt doch erstirbt es auch gleich wieder. Denn irgendwas stimmt mit dem Kleinen nicht. Er wirkt so unsicher und schaut Draca nun auch nichtmehr an. Und als er Emily's Namen erwähnt, bahnt sich eine nicht bemerkte Träne über ihre Wange. Wieso hat sie nur so ein flaues Gefühl im Magen?
Ist es doch schlimmer als sie gehofft hatte? Hatte Emily doch nicht einfach nur keine Zeit? Aber was kann da nur los sein?
Sie schließt noch mal einen Moment die Augen, erhebt sich dann und dreht sich zum See. Der Kleine hinter ihr, ist sich wohl nicht sicher ob er schon weiter sprechen soll. Und Draca ist sich auch nicht sicher ob sie hören will, was er zu sagen hat.
Nach einem weiteren stillen Moment dreht sie sich wieder zu Blake um. Zu bedrückt sieht der kleine, sonst so lebensfrohe, Hufflepuff aus.
"Ich hab' lange nichts mehr von ihr gehört. Was ist los bei ihr?", fragt sie dann mit einer gefassten Stimme. Vielleicht ist es ja doch nicht so schlimm und der Kleine überschätzt die Stituation einfach. Hoffentlich war Emily nichts schlimmes passiert... Wer weiß, vielleicht konnte die Blake danach auch ablenken in dem sie ihn zum Quidditch begleitet.

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 Betreff des Beitrags: Re: 9. März 01
BeitragVerfasst: Mo 11. Aug 2008, 04:26 
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Wildhüter
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Die vor Begeisterung schwitzende Menge ist bis hierher zu riechen, jedenfalls von Raven. Und zu hören ist sie ebenso. Ist da grad ein Tor gefallen? Na, wen kümmert's? Außerdem taucht ein Geruch auf, der viel näher ist. Eindeutig weiblich und obwohl es ein nicht vertrauter ist, denkt Raven sofort an Brooke, als er Kupferhaar schimmern sieht. Natürlich ist sie es nicht, Brooke riecht anders, hört sich anders an. Außerdem sitzt sie mit Jonathan in der Bibliothek. Bwah.
Wer ist es dann? Ah, Sechstklässlerin Drew Irgendwie, muggelstämmig oder so. Die Fußballverrückte. Beknackter Muggelsport. Raven wirft dem unweit gelandeten Ball einen vernichtenden Blick zu, doch das Leder starrt ungerührt zurück und harrt seiner Besitzerin, die auch bald näher kommt und ihn an sich nimmt. Wobei sie Raven zunächst übersieht, um sich dann vor ihm zu erschrecken. Ihren kurzzeitig beschleunigten Herzschlag hört Raven klar und deutlich. Ein freudloses Grinsen huscht über seine Züge, gleichzeitig lächelt das Mädchen zurückhaltend und grüßt, bevor sie ihre Hoffnung äußert, ihr Ball möge ihn nicht getroffen haben. Hat er nicht, denn wenn, dann würde er jetzt kaum mehr zum Spielen verwendbar sein.

Raven lauscht dem Pochen ihres Herzens. Hm. Nein, ihr Herzschlag soll keine Zeit haben, sich nennenswert zu beruhigen. Mit diesem Entschluss flammt ein Machtgefühl in dem Slytherin auf und bringt ihn dazu, sich vom Stamm abzustoßen und direkt auf Drew zuzukommen. Seine Schritte verraten all sein Selbstbewusstsein. Vor ihr bleibt er stehen, vielleicht etwas zu nah, und blickt auf sie hinab. Seine blasse Haut ist wieder der Sonne ausgesetzt, doch die wird gleich darauf von einigen Wolken verdeckt, was Ravens Teint noch seltsamer wirken lässt. Ein gehässiges Schmunzeln umspielt andeutungsweise seine Lippen.
"Solltest dich lieber um dich sorgen, als um mich, Hufflepuff.", sagt er. Hufflepuff. Hat er Brooke früher nicht auch so genannt? Raven schiebt den Gedanken beiseite. "Wenn man draußen rumrennt und nicht aufpasst, wo man seinen Fußball hinschießt, dann kann das übel ausgehen." Das Wort 'Fußball' hat er unmissverständlich durch einen spöttischen Tonfall gekennzeichnet. Er legt den Kopf leicht schief. "Trifft man damit die falschen Leute, wird man vielleicht selbst zum Spielball. Willst du ein Spielball sein? Vielleicht hilft's dir, dich besser in deinen Ball einzufühlen. Weißt schon, für's Ballgefühl und so." Sein Hohn ist mit untergründiger Aggression durchwirkt. Er reißt sich gerade zusammen, denn eigentlich ist ihm nicht nach Spielchen zumute. Eigentlich möchte er Drew an den Baumstamm pinnen und ihr Herz hämmern hören. Aber sie bekommt noch eine Chance. Sie ist schließlich ein Mädchen. Sie bekommt die Chance, sich unterwürfig zurückzuziehen. Sollte sie die nicht nutzen, dann wird sie genug Gelegenheit bekommen, das zu bereuen.

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 Betreff des Beitrags: Re: 9. März 01
BeitragVerfasst: Mo 11. Aug 2008, 10:01 
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Für einen kurzen Moment herrscht Stille und Drew zieht bereits die Möglichkeit in Erwägung sich doch getäuscht zu haben. Vielleicht war es nur ein Eichhörnchen, dass mit einer Nuss vom Baum gesprungen ist um sie in sein Nest zu tragen, und die Umrisse, die könnten ja doch zum Stamm... Doch dann kommt Bewegung in die Person, die da am Baum gelehnt hat. Und der plötzlichen Schnelligkeit und Entschlossenheit, mit der der Siebtklässler - der Größe nach kann es für Drew kein Schüler anderer Klassenstufe sein - auf sie zu kommt, ist es zu verdanken, dass ihr Herzschlag erneut an Geschwindigkeit zu nimmt, und ihr Atem etwas unruhiger wird.
Dann, direkt vor ihr, bleibt der ältere Schüler stehen. So dicht, dass Drew ihren Kopf schon sachte in den Nacken legen muss, um in sein blasses Gesicht blicken zu können, das kurzzeitig vom Sonnenlicht erhellt wird, ehe die Wolken das warme Licht wieder schlucken. Von so kurzweiliger Dauer es auch war, hat es ausgereicht um Drew erkennen zu lassen, wer da vor ihr steht. Raven McCloud. Die Hufflepuff kennt ihn nur von Erzählungen. Gesehen hat sie ihn noch nicht, immerhin reichen drei Monate Hogwarts durchaus aus um von allen berühmt berüchtigten dieses Internats zu hören, doch das setzt noch lange nicht voraus, dass man demjenigen auch bereits persönlich kennenlernen durfte.
Ob es eine Ehre ist Raven McCloud zu treffen ist sich Drew allerdings nicht so sicher. Sein hämisches Lächeln und die Worte, die er an sie richtet reichen aus, um das Lächeln aus ihrem Gesicht verschwinden zu lassen. Für einen Moment ist es lediglich die Angst, die ihr Gesicht widerspiegelt. Eigentlich wäre es jetzt an der Zeit für die Maus geradewegs den Rückzug anzutretten und vor der Schlange zu fliehen. Für die Maus. Ja, so fühlt sich die Hufflepuff gerade, klein und ängstlich, als wäre sie gleich das Mittagessen eines Raubtieres. Aber ob es nun die Tatsache ist, dass es bereits Nachmittag ist, und sie daher unmöglich ein 'Mittagessen' sein kann, oder die, das Drew sich vorgenommen hat, nicht mehr wegzulaufen, weis sie nicht, allerdings bleibt sie an Ort und Stelle.
Ein glückliches Mädchen hat vor nichts Angst und läuft nicht davon.
Ihr Bruder wäre sicherlich alles andere als stolz auf Drew, würde sie die Beine in die Hand nehmen und verschwinden. Also bemüht sich die Sechstklässlerin sich zusammen zu reißen. Ein-, zweimal atmet sie feste ein und aus, und entdeckt dann etwas, dass ihr hilft, die Bedrohlichkeit, die von Raven ausgeht, auszublenden. Sturmgraue Augen. Der Slytherin hat sturmgraue Augen. Die selbe Augenfarbe, die auch Dario hatte. Ob dieser Tatsache wird ihr Herzschlag ruhiger, ebenso wie ihr Atem. Nur noch ein kleiner Restfunken Furcht bleibt in ihrem Gesicht zurück. Allerdings kehrt kein Lächeln auf ihre Züge zurück.
Ein glückliches Mädchen ist selbstbewusst.
Auch ihre Körperhaltung zeugt nicht länger von der Angst einer kleinen Maus, die sich ihrem Todesfeind gegenüber sieht.
Ein glückliches Mädchen ist mutig.
"Warum nennst du mich so?", bringt sie dann schließlich hervor. Ihre Stimme klingt nicht ängstlich, doch wird dem genauen Zuhörer wohl nicht entgehen, dass es ihr nicht ganz gelingt das Zittern zu unterdrücken. "Ich habe auch einen Namen. Ich bin Drew. Und du bist Raven, richtig?" Eigentlich möchte sie noch hinzufügen, dass sie schon viel von ihm gehört hat, doch ein innerer Impuls sagt ihr, sie sollte dies lassen. "Um auf deine Frage zurück zu kommen... Ich bin kein Spielball, und ich werde auch nie wieder einer sein." Mag sein, dass das davor nur improvisiert war, doch nun tritt etwas wie Entschlossenheit in Drews Gesicht. Spielball.. sie war Spielball des Schicksals, und das möchte sie nie nie wieder sein. Das Schicksal spielt mit den Menschen ohne Rücksicht auf Verluste. Das, hat die Hufflepuff für sich entschieden, soll auch nicht wieder vorkommen.
Ein glückliches Mädchen nimmt sein Schicksal selbst in die Hand.
Und dann, dann tritt die Entschlossenheit in den Hintergrund, ist aber keinesfalls verschwunden. Auch ihre Selbstbewusstsein befindet sich noch da, wo Drew es haben möchte, als erneut der Anflug eines sachten Lächelns auf ihrem Gesicht erscheint. "Versteh mich bitte nicht falsch. Aber ich mag deine Augen."
Das mag wohl angesichts der Tatsache, dass ein älterer Schüler vor einem steht, der die Bedrohlichkeit in Person zu sein scheint, nicht gerade die klügste Äußerung zu sein, doch Drew hat gesprochen ohne zu überlegen. Das Ganze ist ihr einfach so herausgerutscht. Und das nur, weil diese Augenfarbe der Darios so gleicht.

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 Betreff des Beitrags: Re: 9. März 01
BeitragVerfasst: Di 12. Aug 2008, 03:16 
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Wildhüter
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"Meine Augen?" Das ist das erste, was Raven nach den Worten der Hufflepuff äußern kann. Und da war zuvor eigentlich eine ziemlich große Auswahl. Zum Beispiel 'Was interessiert mich dein Name?' oder 'Geht dich nichts an wie ich heiße.' oder aber 'Wer Spielball wird entscheiden die Spieler, nicht die Bälle.'. Alles ordentlich grobe Worte, doch ihre letzte, äußerst unpassende Äußerung hat ihn dazu genötigt, auf sie einzugehen. Sie mag seine Augen, hey, was zum Hippogreif geht mit dem Mädchen ab? Hat sie heute ihre Glücksunterwäsche an und fühlt sich unangreifbar? Oder steht sie drauf, den Hintern voll zu kriegen? Kann sie gern haben.
"Hör mal, Missy, meine Augen gehen dich gar nichts an und mögen sollst du an mir schon gleich gar nichts, kapiert?" Raven kann nicht leugnen, dass er irritiert ist, doch das tut seiner Unfreundlichkeit keinen Abbruch. Miss Drew hat gerade ihre Chance verspielt und auch wenn ihr Ravens momentane Irritation einen kleinen Aufschub gewährt, wird sie das bald schon zu spüren bekommen. Der Blick des Slytherins ist bohrend, als er fortfährt: "Genauso geht dich mein Name nichts an und deinen will ich gar nicht wissen. Ich nenn' die Leute wie es mir in den Kram passt. Merk dir das und dieses Ding ..." Er packt sich den Fußball und entzieht ihn ihren Händen, ehe sie auch nur die Chance hat ihren Griff zu verstärken. "Das konfiszier ich lieber, zum Wohle der Allgemeinheit."
Dass er mit Bällen umgehen kann beweist er, in dem er ihm einen Drall gibt und kurz auf der Fingerspitze rotieren lässt, bevor er ihn hochwirft und wieder auffängt. Als Quidditch-Jäger sollte man ein bisschen tricksen können. Es folgt ein kurzes, sehr raubtierhaftes Lächeln, während Raven beide Hände an den Ball legt, ihn gleichsam dazwischen einklemmt. Und ohne den Blickkontakt mit Drew zu brechen wirkt er einen solch hohen Druck aus, dass der Ball sich innerhalb eines Augenblickes derart verformt, dass eine Naht reißt, die Kautschukblase im Innern platzt und der Fußball mit einem lauten Knall das Zeitliche segnet.

"Und?", fragt Raven eiskalt grinsend und reicht ihr die platten, aufgeplatzten Überreste ihres Balles. "Magst du meine Augen immer noch?"
Sie mag sich fragen, woher er eine solche Kraft nimmt, doch das ist ihm gleich. Einen Fußball zum Platzen zu bringen ist nicht allzu schwer, wenn man ein Halbvampir ist. Raven kann weitaus mehr als das, wenn er will. Oder sich nicht mehr unter Kontrolle hat. Ganz sicher will die kleine Miss Drew das nicht erleben. Oder etwa doch?

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 Betreff des Beitrags: Re: 9. März 01
BeitragVerfasst: Sa 23. Aug 2008, 11:59 
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Drew ist kein Mensch, der sich hundertprozentig unter Kontrolle hat, was ihre kleine Bemerkung über Ravens Augen kurz zuvor bezeugt. So schafft sie es nur noch einen kleinen Moment lang ihr Selbstvertrauen aufrecht zu erhalten, denn mit jedem Wort, mit jedem Satz, den Raven von sich gibt, sinkt sie wieder ein Stück ein. Aber es ist kein geradliniges Einsinken, eher eine wellenförmige Kurve. Doch ein konstantes Fallen bleibt trotzdem gegenwärtig.
Stumm steht die Hufflepuff da, lässt den Schwall Worte über sich ergehen. Nichts dringt an ihre Ohren außer die grobe Stimme des Slytherins. Es ist wohl der Instinkt des Gejagten den Jäger nie aus den Augen, seine volle Aufmerksamkeit auf ihn ruhen zu lassen.
Doch trotz der Achtsamkeit, die Drew von sich abverlangt, reagiert sie nicht schnell genug, als Raven nach ihrem Ball greift. Sie verspürt den Rück zwischen ihren Fingern, will die Umklammerung verstärken, nicht zulassen, dass der Ball den Weg in die Gewahrsam des Siebtklässlers geht, doch zu spät, ihre Hände umschließen nur noch Luft.
„Nein..nein nicht meinen Ball. Gib ihn mir wieder. Den hat mir…“ Das Flehen in ihren Augen, das sich augenblicklich eingestellt hat ob dieser Handlung, die ihr Selbstvertrauen endgültig auf den Nullpunkt gebracht hat, weicht für einen Moment unverkennbarer Bewunderung. Drew hat noch nicht viele Menschen getroffen, die den Ball so geschickt auf ihrem Finger tanzen lassen. Sie selbst schafft das keine zwei Umdrehungen lang.
Anerkennend folgen ihre grauen Augen den Bewegungen des Ball. Fliegen in die Höhe und befinden sich dann wieder auf die Finger Ravens gerichtet, die ihren Schatz – denn nichts anderes ist das Geschenk von Dario an Drew für sie – erneut bedrohlich umklammern.
Entsetzen macht sich auf dem hufflepuff’schen Gesicht breit, als sich ihr Fußball zwischen seinen Handflächen zu Verformen beginnt. Er nimmt eine unschöne Form an und ehe Drew ein weiteres Mal darum bitten kann, er möge ihr den Ball wieder geben, ertönt ein nachgebendes Geräusch, ein Knall, und der Ball ist kein rundes Spielgerät mehr sondern nur noch ein Stück schwarz-weißes Leder, das traurig herabhängt.
Tränen schleichen sich in Drews Augenwinkeln. Tränen des Entsetzen und des Zorns. Letzteres überwiegt wohl.
„Was soll das? Hast du sie nicht mehr alle?“ Wütend wischt sie sich mit dem Handrücken die Tränen aus den Augen, wobei der mitleid erregende Fetzen vor ihrem Hals hin und her baumelt. Die Traurigkeit aus ihren Augen kann sie wegwischen, doch in ihre Stimme verweilt sie weiterhin.
„Dieser Ball ist von Dario. Er hat ihn mir geschenkt, bevor er…“ Wieder Tränen, die sofort vernichtet werden. Ihre sturmgrauen Augen und ihr Gesicht bietet eine sonderbare Mischung aus unendlicher Traurigkeit, Entsetzen und Zorn. Drew widersteht dem Drang auf Raven einschlagen zu wollen und sinkt stattdessen zu Boden. Das wäre wohl jetzt schon im Minusbereich in dem sich die Kurve befindet.
Der zerplatzte Fußball wird von ihr liebevoll auf das Gras gelegt, doch ihr Gesicht ist noch immer auf den Slytherin gerichtet.
„Ich hab mich geirrt. Du bist Dario überhaupt nicht ähnlich.“ Ob er das nun versteht oder nicht weis sie nicht. Ist ihr auch egal.
Mit zittrigen Fingern sucht sie nach ihrem Zauberstab, um ihren Fußball wieder zusammen zu flicken. Doch nach wenigen Atemzügen fällt ihr ein, dass dieser hübsch ordentlich aufgeräumt auf ihrem Kopfkissen im Schlafsaal liegt.
Also wendet sie ihren Blick wieder von ihrem Ball ab und funkelt Raven weiterhin zornig und traurig an. „Mach ihn wieder ganz!“

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 Betreff des Beitrags: Re: 9. März 01
BeitragVerfasst: So 24. Aug 2008, 02:28 
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Er folgt ihr mit dem Blick. Jetzt ist Drew da, wo sie hingehört, am Boden. Sie bettet ihren Ball, pardon, Ex-Ball und jetzigen Lederlappen aufs Gras und sieht zu Raven hoch, der den Blick ungerührt erwidert. Weder ihre feuchten Augen, noch Zorn oder Entsetzen in ihnen oder ihrer Stimme kümmern ihn. Genauso wenig ihr Befund, dass Raven doch nichts mit diesem Dario gemein hat, wer auch immer das sein mag. Auf irgendwelche Ähnlichkeiten hat Raven sowieso keinen Wert gelegt, selbst wenn besagter Dario der Messias wäre. Sein leises, aber deutliches "Heul doch." ist bisher die einzige Reaktion des Slytherin, doch auf Drews irrationale Forderung hin, er solle ihren Fußball reparieren, lacht er unvermittelt. Seine Daumen hakt er in den hinteren Hosentaschen ein und lässt den Blick kurz über die Umgebung schweifen, während er amüsiert und verständnislos zugleich den Kopf schüttelt. Er hat noch nie freiwillig den Schaden wieder gut gemacht, den er zuvor anrichtete. Wieso sollte er jetzt damit anfangen? Weil der alberne Ball ein Geschenk von Dario ist?

"Nein.", sagt Raven kalt und sieht Drew wieder an. "Kannst ja zu einem Lehrer gehen." Der Vorschlag ist durchaus ernst gemeint, auch wenn Raven keine Lust auf Strafarbeit hat. "Geh zur Haughton und heul ihr was vor, dann repariert sie deinen dämlichen Ball und schickt mich Toiletten putzen oder so. Dann ist deine kleine, rosige Welt wieder in Ordnung. Solltest froh sein ..." Er unterbricht sich selbst und sein Gesichtsausdruck verändert sich unmerklich, wird härter, so als hätte er eine spontane Entscheidung getroffen.
Mit einem Mal ist er über Drew, drückt sie mit dem Rücken ins Gras, eine Hand an ihrem Hals, die andere neben ihrem Kopf aufgestützt. Von oben her funkelt er sie an. "Ich kann dich genauso platt machen wie deinen Ball, Drew.", sagt er leise, aber heftig. "Wär dir das lieber? Rennst du dann zu diesem Dario und lässt dich trösten? Lass dir doch einfach einen neuen Ball von ihm schenken, Prinzesschen." Aus seiner Stimme spricht Verachtung für die heile Welt, die er Drew andichtet. Es mag an seiner eigenen Vergangenheit liegen, dass er stets davon ausgeht, andere hätten eine harmonische Kindheit gehabt und ein wundervolles Elternhaus. Neid und Missgunst tun ihr übriges.

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 Betreff des Beitrags: Re: 9. März 01
BeitragVerfasst: So 24. Aug 2008, 11:24 
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Den kaputten Fußball zu einem Lehrer bringen? Zu Professor Haughton, ihrer Hauslehrerin? Für einen Moment scheint diese Möglichkeit die einzig richtige zu sein. Darios Geschenk würde innerhalb von Sekunden wieder der alte Ball sein, der er vor dem Zusammentreffen mit Raven McCloud war.
Ruhig ruhen ihre tränennassen Augen auf ihrem zerfetzten Lederlappen. Zu einem Lehrer gehen würde bedeuten die ganze Geschichte zu erklären und Raven zu verpfeifen, oder aber zu lügen. Alles drei keine Aussichten die Drew wirklich behagen. Das Geschehene zu erzählen bedeutet wieder weinen zu müssen, was ebenso wie Verrat und Lüge gegen ihre Grundprinzipien ist. Zumindest stehen darüber kleine Sätze in ihrem Notizheftchen, das sie überall mit dabei hat, und das auch jetzt in ihrer hinteren Hosentasche ruht.
Nach diesem kurzen Abwägen hebt Drew also wieder ihren Blick, sieht Raven unverwandt mit dem selben traurig zornigen Blick an und schüttelt ihren kupferfarbenen Haarschopf, hält aber augenblicklich damit inne, als der Slytherin mitten im Satz abbricht.
Hat er nun beschlossen, dass das alles Zeitverschwendung ist und geht nun? Fast hofft es Drew, denn dann müsste sie sich nicht mehr anhören lassen, dass sie eine rosige heile Welt hat. Doch weit gefehlt.
Ohne die Möglichkeit zu haben zu reagieren, dem Druck entgegen zu halten, wenn auch nur für einen Moment, befindet sich die Sechstklässlerin im Gras liegend wieder, die eine Hand des Slytherins an ihrer Kehle, die andere neben sich. Überrascht und irritiert hüpfen ihre Augen von den langen Fingern um ihren Hals zu seinen Augen, während ihre Hände sich reflexartig um sein Handgelenk geschlossen haben.
Panik steigt in ihr auf, Panik, die wohl jeder empfindet, wenn sich eine kalte Hand so bedrohlich um den eigenen Hals legt. Der Geruch des Grases und der Erde darunter steigt in ihre Nase, wir das das letzte sein, das sie von der Welt sieht? Dass sie gerade in der Schule sind, mitten auf den Schlossgründen, und Raven wohl kaum jemanden umbringen wird, scheint vollkommen aus ihrem Bewusstsein verschwunden zu sein. Nur noch die Bedrohlichkeit, die er ausstrahlt, nimmt sie wahr und zwingt die Hufflepuff den Siebtklässler unverwandt anzusehen, seinen weiteren Worten zu lauschen.
Drew zweifelt keinen Moment daran, dass er sie genauso platt machen könnte wie ihren geliebten Fußball, der nun hilflos neben ihr liegt. Und sofort steigt ihre Angst an. Im nächsten Atemzug jedoch, kaum als Darios Name fällt, schlägt diese erneut in Zorn um.
„Lass Dario aus dem Spiel. Lass ihn in Ruhe. Lass meinen Bruder in Ruhe!“, bringt sie gerade so hervor. Das Sprechen strengt sie an, und fällt ihr demnach nicht gerade leicht. Zumal sich auch schon wieder Tränen aus ihren Augenwinkeln drängen, die sie zusätzlich zurückhalten möchte, was ihr natürlich nicht gelingt.
Einige Herzschläge lang sind Drews feuchte sturmgraue Augen nur zornfunkelnd auf Ravens gerichtet. Sie vermag nicht wegzusehen, will es auch gar nicht, sieht ihn nur unverwandt an. Und dann, ohne den Blick in eine andere Richtung zu lenken, löst sie ihren verkrampften Griff um seine Handgelenke und legt die ihrigen neben sich ins Gras.
„Bring mich zu meinem Bruder.“ Der Anflug von einem sachten Lächeln umspielt ihre Lippen. Drew meint es ernst. Sie weis, dass sie ihrem Bruder versprochen hat glücklich zu werden, aber für heute, hat sie einfach keine Kraft mehr. Für den Moment ist sie bereit alles hinzuwerfen. Wie so oft in der ersten Zeit. Ihre Familie ist auseinander gebrochen, ihr über alles geliebter Bruder ist gestorben. Vielleicht sollte sie ihm einfach folgen.

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 Betreff des Beitrags: Re: 9. März 01
BeitragVerfasst: Mo 25. Aug 2008, 03:15 
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Wildhüter
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Die Angst des Mädchens vermischt sich mit dem Geruch des Grases. Ihr Herzschlag verbindet sich mit dem allgegenwärtigen Wummern der jubelnden Menge im Stadion auf der anderen Seite des Schlosses. Nur Draca und ein jüngerer Schüler sind in der Nähe und wenn sie herüber sehen würden, dann sähen sie nur einen Jungen und ein Mädchen auf dem Boden, denen man andichten könnte, dass sie miteinander rummachen. Er fühlt sich nicht beobachtet, im Gegenteil, er fühlt sich mit Drew völlig allein. Als gäbe es nur ihn und sie in diesem Moment. Gleichzeitig mit dieser Empfindung dringen all die Dinge an sein Bewusstsein, die bisher unbewusst waren - die Wärme des Mädchens, das Pulsieren ihres Blutes, die Farbe ihrer Augen, der Geruch ihres Haarshampoos, ihres Deodorants, ihres Parfüms, ihrer Kleidung. All das und noch viel mehr. Allem voran das kupferne Haar, das ihn so sehr an Brooke erinnert, die ihre Zeit mit einem anderen Kerl verbringt. Der Grund von Ravens Unausgeglichenheit, seiner Disharmonie und Unzufriedenheit. Und dem Slytherin läuft eiskalt die Erkenntnis den Rücken hinab, dass er nicht auf Jonathan wütend ist. Er war auch nicht auf Rhyll wütend oder auf Dante. Während er Drew anstarrt wird ihm klar, dass es Brooke ist, auf die sein Zorn abzielt. Ein völlig irrationaler, dummer, destruktiver Zorn, den er nicht ausleben, nicht zulassen kann. Unter ihm liegt dieses Mädchen, das Brooke ähnelt. Ravens gewalttätiger Drang ihr gegenüber gilt eigentlich Brooke.
Diese Erkenntniskette ist wie ein Schwall Wasser über Raven hereingebrochen und als Drew nun aufgibt, sich ihm quasi ausliefert, ist Raven versucht, dem Drang nachzugeben. Er will ihr weh tun. Sie verletzen. Als Stellvertreterin für Brooke.
Gleichzeitig kommt die Angst. Das wilde Tier, das Monster, der Vampir - das, was er an sich selbst hasst und fürchtet, hat die Oberhand. Es will Dinge tun, die man nicht tun darf. Schreckliche Dinge. Es will die Kontrolle sprengen wie Fesseln, aber das geht nicht. Nicht nur, weil es Konsequenzen für Raven selbst hätte, sondern weil er es nicht will. Er will Drew nichts tun. Er will auch Brooke nichts tun. Im Grunde wollte er niemals irgendwem etwas tun. Es sind Ausrutscher. Ausbrüche. Kontrollverluste. Und er hat hier gerade auch die Kontrolle verloren.

Raven schüttelt kurz den Kopf und ähnelt dabei einem Wolf, der etwas von sich abschütteln will. Dann sieht er Drew in die Augen und ist gleichzeitig wütend auf sie und verunsichert. "Er ist tot, oder?", sagt er rauh. "Dein Bruder. Dario. Er ist tot." Das muss die Erklärung sein für ihre Worte und ihre übermäßig enge Beziehung zu diesem albernen Stück Leder. Raven nimmt die Hand von ihrem Hals und richtet sich etwas mehr auf, ohne den Blickkontakt zu ihr zu unterbrechen. "Ich bring dich garantiert nicht zu ihm.", stellt er mit einem humorlosen Lächeln fest. "Wozu? Damit ich in Askaban lande?" Wobei das nun nicht das war, was er hatte sagen wollen. Er schnauft. "Sei doch nicht dämlich, Mädchen." Raven lässt sich neben ihr ins Gras sinken, stützt die Arme auf die Knie und blickt über den See hinweg. "Du willst doch gar nicht sterben.", sagt er leise. "Niemand will wirklich sterben. Man will sich nur vor dem Leben drücken."

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 Betreff des Beitrags: Re: 9. März 01
BeitragVerfasst: Fr 29. Aug 2008, 11:49 
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Alumni [Hufflepuff]
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Drews Aufmerksamkeit gilt einzig Raven und seinen Händen um ihren Hals. Alles andere ist ausgeblendet. Weder das Gejohle aus dem entfernten Quidditch-Stadion, das der Märzwind über die Schlossgründe trägt, noch den Wind selbst, der über die Umrisse der beiden streicht nimmt sie wahr. Selbst der kleine Grashalm, der die Hufflepuff im Nacken kitzelt und dafür verantwortlich ist, dass sich ihre kleinen Härchen dort aufstellen, wird ignoriert.
Die sturmgrauen Augen blicken dem Slytherin fest entgegen, sind entschlossen sich in ihr Schicksal zu fügen. Ihre Hände liegen ruhig neben ihrem Körper, haben sich von Ravens Handgelenken gelöst. Ihre ganze Körperhaltung spricht die Resignation aus, die Drew empfindet, und gleichzeitig ihre Entschlossenheit.
Doch obgleich ihre Augen nur den Siebtklässler über ihr zu sehen scheinen, ist es Dario, der vor ihr immer wieder auftaucht. Drew weiß, dass er es nicht gut heißt, was sie gerade dabei ist zu tun, doch Dario ist ein Mensch, der alles versteht, er hat sie immer verstanden, er tut es sicherlich auch jetzt. Die Hufflepuff will ihn wieder haben.

Abwartend liegt Drew da, doch nichts passiert. Der Druck auf ihrer Kehle nimmt nicht zu, sie bekommt weiterhin genügend Sauerstoff. So kann es kein Trugbild sein, dass Raven lediglich den Kopf schüttelt, anstatt ihr etwas anzutun. Einmal mehr kommt sich die Sechstklässlerin vor wie im Tierreich. Er ist der Jäger, sie die Beute, doch aus unerfindlichen Gründen hat der Jäger die Lust an seiner Beute verloren.
Unverständnis macht sich in Drews Gefühlswelt für einen Moment breit, ist allerdings sofort wieder verschwunden, als der Slytherin zu sprechen beginnt.
Bei seinen Worten füllen sich ihre Augen wieder mit Tränen. Sie senkt den Blick, betrachtet nun seine Bauchgegend. Man kann es wohl als Geständnis werten, denn verbal wird sie Raven keine Bestätigung seiner Vermutung geben. Das hat nichts mit dem bedrohlichen Mitschüler zu tun als vielmehr mit der Tatsache, dass Drew nicht aussprechen möchte, dass Dario nicht mehr unter den Lebenden weilt. Es ist das Gefühl, dass er nur noch zur Erinnerung wird, sobald sie es ausspricht, und genau das will die Hufflepuff nicht.
Drews Augen tauchen erst wieder aus Ravens Bauchregionen auf, als sie spürt, wie der Druck auf ihrem Hals nachlässt. Gleichzeitig mit ihren Augen, richtet sich auch ihr Oberkörper wieder ein wenig mehr auf.
In ihrem Inneren herrscht Gefühlschaos. Doch zwischen all der Wut auf sich selbst, der Enttäuschung, der Resignation, der Trauer, der Verwirrung und der Angst, gewinnt die Schuld die Oberhand, als Raven weiter spricht.
Mit einem Mal wird der Schülerin bewusst, was sie da gerade tun wollte. Sie hatte den Slytherin gebeten sie… sie zu ihrem Bruder zu schicken, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Es ist egoistisch von ihr gewesen. Das hätte nicht passieren dürfen, nicht bei solchen möglichen Konsequenzen.
Ihr Blick senkt sich wieder. Es tut ihr leid. Doch dazu, es zu äußern, kommt sie noch nicht, denn Ravens weitere Worte bringen noch weiteres zum nachdenken.
Er hat recht. Drew will nicht sterben, eigentlich wollte sie das nie. Nicht nur, weil Dario nicht gewollt hätte, dass sie sein Schicksal teilt, auch weil sie weis, dass ihre Mutter, und ihr Vater, und vermutlich noch eine geringe Anzahl anderer Personen, traurig über ihren Tod wären. Und sie weiß schließlich selbst am Besten, wie schmerzlich Verlust ist, das will sie niemanden antun. Außerdem, hat sie Dario versprochen glücklich zu werden, hat es sich auch versprochen.
Mit einem Mal ist die Hufflepuff wieder wütend auf sich selbst, auf ihre Dummheit. Und mit dieser Wut wandern erneut Tränen über ihre Wangen, in den Spuren die der Wind nicht viele Atemzüge zuvor getrocknet hat.
Flüchtig wischt sich die Sechstklässlerin über die nassen Augen um sie zu trocknen, dann hebt sie ihren sturmgrauen, tränennassen Blick wieder und sieht Raven an, der auf den See blickt.
„Es tut mir leid. Wirklich. Ich wollte das nicht.“ Es liegt wohl an dem Slytherin ihre Worte zu deuten, ob sie damit den Vorfall gerade meinte, oder ihren Wunsch sterben zu wollen. Oder ob es abermals eine Entschuldigung dafür ist, dass sie ihn mit dem Ball fast abgeschossen hat oder aber für ihre Tränen, die er mit ansehen muss. Drew für ihren Teil weiß es nicht einmal selbst genau, für was dieses ‚tut ihr leid’ nun alles steht. Sicher ist für sie, dass sie ihn nicht in ihre Probleme hineinziehen wollte.
„Du hast recht. Ich will nicht sterben… es ist nur, es ist so schwer weiter zu leben. Er fehlt mir so.“ Bei ihrem letzten Satz wieder Tränen. Diesmal sind es nicht nur ein paar Tropfen, sondern ein wenig mehr. Und mit weinen wächst in Drew der Wunsch sich an etwas festzuhalten, was sie an ihren Bruder erinnert, nur um sicher zu gehen, dass sie nicht in ein schwarzes Loch fällt.
Kurz tasten ihre Finger nach dem Fußball, erfühlen ihn in dem weichen Gras, und rufen in Erinnerung, dass er ja kaputt gegangen ist. Sofort zucken ihre Finger wieder zu ihr zurück, und dann handelt Drew ein weiteres Mal an diesem Tag unüberlegt und alles andere als verständlich. Ihr Kopf lehnt sich an seine Schultern und ihre Hände halten sich an dem einzigen fest, das in Reichweite ist und die Hufflepuff an ihren verstorbenen Bruder erinnert: Raven McCloud, der die selbe Augenfarbe wie Dario Dericott hat.
Drew vergräbt ihr Gesicht und weint stumme Tränen, weil nur das ihr im Moment helfen kann. Mit ihren Vorsätzen kann sie immerhin auch morgen weiter machen.

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 Betreff des Beitrags: Re: 9. März 01
BeitragVerfasst: Fr 29. Aug 2008, 23:48 
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Wildhüter
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Was wollte sie nicht? Ihn bitten, sie - sagen wir es doch mal gerade heraus - umzubringen? Schön, dann hätte sie es nicht tun sollen. Ravens Aggression ist völlig verflogen, doch etwas haftet an seinen Händen. Schuld für etwas, das hätte geschehen können. Das Unmenschliche in ihm wollte nicht nur Blut sehen, es wollte raus aus dem Käfig und wüten. Er sieht seine Finger noch an Drews Kehle. So wenig hat gefehlt. Seltsamerweise kommen ihm untypische, optimistische Gedanken, die er wohl dem häufigen Umgang mit Brooke zu verdanken hat. Denn ... seine Selbstkontrolle war da, als er sie brauchte. Er hat Drew nicht umgebracht, oder? Er hat nicht nachgegeben. Der menschliche Teil ist stark genug.
Doch wird er das immer sein? Und Raven hasst den Gedanken daran, immer und immer wieder in seinem Leben an einen solchen Punkt zu kommen. Immer und immer wieder auf die Probe gestellt zu werden. Es wird nie aufhören, denn er ist, was er ist. Ein halbes Monster.

Missmutig starrt er auf den See und doch entgehen ihm weder Drews Tränen noch ihre Worte. Sie weint und wenn Raven eine Schwäche hat, dann sind es weinende Mädchen, so klischeehaft es auch sein mag. Außerdem ist sie Brooke so ähnlich, dass er nicht umhin kommt sich vorzustellen, es wären Brookes Tränen. Ebenfalls kein angenehmer Gedanke.
"Natürlich hab ich recht.", murmelt er auf ihre Worte hin und senkt ein wenig den Blick, so dass er auf den Rasen starrt. Im Augenwinkel sieht er eine Bewegung und wendet fast unmerklich den Kopf ein wenig zur Seite. Es ist Drews Hand, die nach dem platten Fußball tastet. Oh Gott. Super. Ist das hier ein sentimentaler Groschenroman? Und warum zum Teufel funktioniert es auch noch bei ihm? Ein jäher Blitz heißer Schuld jagt durch Ravens Köper und er kommt sich mies vor, wirklich mies. Mieser noch als nach der Sache mit Dante oder Rhyll. Vielleicht, weil Drew ein Mädchen ist; vielleicht, weil er sie seelisch verletzt hat, nicht nur körperlich. Raven wünscht sich den Zorn zurück, die Gehässigkeit, die Kälte. All das, was vorhin so gut getan hat. Leider kommen diese Empfindungen nicht auf Verlangen. Die Schuld bleibt, die Reue. Und eine Portion Mitleid mit dieser dummen, kleinen Hufflepuff.
Die sich plötzlich an ihn lehnt.
Raven runzelt die Stirn, unwillig und mürrisch wie ein nasser Wolf, dem nicht nur die Beute entgangen, sondern der auch noch in einen Platzregen geraten ist. Er sieht aus, als würde er das Mädchen im nächsten Moment wegstoßen wollen, doch er bleibt still sitzen. Sein Blick findet wieder zum See zurück. Gut, sie darf sich anlehnen. Aber sie darf nicht glauben, er würde seinen Arm um sie legen. Oder sowas. Wie sähe das denn aus? Nur, wie geht man dann mit einem weinenden Mädchen um, an dessen Tränen man selbst die Schuld trägt?
"Jetzt hör schon auf zu heulen.", sagt Raven und nur dem hilflosen Unterton in seiner Stimme merkt man an, dass es nicht so grob gemeint ist, wie es klingt. "Nichts holt ihn zurück, weder Tränen noch sonstwas. Sowas muss man akzeptieren." Raven denkt daran, dass er noch nie jemanden verloren hat, der ihm wichtig war. Seine Eltern sind tot, doch das ist eher ein Grund zur Freude gewesen. Ein Tag großer Erleichterung. Er vermisst niemanden. Na gut, so ganz stimmt das nicht. Er vermisst Dinge, die er nie hatte. Liebevolle Eltern, Geschwister, Familienfeiern ... eine Kindheit. Und er kann genauso wenig wie Drew einfach akzeptieren, dass es diese Dinge nicht gibt. Er schnauft.
"Tut mir leid, das mit dem Ball." Seine Finger berühren das kalte Leder und er verharrt kurz, ehe er den Ball an sich nimmt und mit der anderen Hand nach seinem Stab tastet. "Ich mach das Ding wieder ganz und du hörst auf zu heulen, okay?" Er konzentriert sich kurz, braucht insgesamt drei Anläufe, denn Reparaturen sowie Heilzauber liegen ihm nun mal ganz und gar nicht, und dann ist der Ball wieder so, wie er vorher war. Zögernd legt er nun doch einen Arm um Drew und hält ihr den Ball vor die Nase. "Siehst du, fast wie neu."

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