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 Betreff des Beitrags: 15. September [Jahr 2]
BeitragVerfasst: So 13. Sep 2009, 23:04 
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Mittwoch, 15. September

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Verfasst: So 13. Sep 2009, 23:04 


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 Betreff des Beitrags: Re: 15. September
BeitragVerfasst: Mo 14. Sep 2009, 18:32 
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Mit heißen Schuldgefühlen steht Leander am See, genau dort, wo das Wasser beginnt. Seine Schuhspitzen werden ein wenig nass, aber das macht nichts. Imprägnierungszauber.
Eigentlich sollte Leander jetzt auf dem Weg zum Unterricht sein. Verteidigung ist angesagt, in einer halben Stunde. Sechmet Sokaris. Schon der Name lässt einen frösteln, wie Leander feststellt - oder ist es nur der kalte Wind? Der schleudert einem heute grüngelbe Blätter um die Ohren und sucht Lücken in der Kleidung, um nackte Haut zu erwischen. Kein angenehmes Wetter, aber vielleicht kühlt es die heißen Schuldgefühle ein wenig ab. Es ist ja nicht so, als würde Leander häufig Stunden schwänzen. Genau deshalb erträgt er es auch kaum. Wenn man irgendwo sein soll, aber wo anders ist, das drückt aufs Gewissen, gerade bei einem so pflichtbewussten Menschen wie Leander Rosenthal.
Man mag sich fragen, weshalb er diesem Schuldgefühl nicht ein Schnippchen schlägt, indem er einfach im Unterricht erscheint, so wie er es sollte. Die Antwort ist: er hat nicht die Kraft dazu. Womit nicht die körperliche, sondern die emotionale gemeint ist. Für Professor Sokaris muss Leander in einer Verfassung sein, bei der er den Eindruck hat, nicht gleich bei dem ersten bitterbösen Blick wegrennen zu müssen. Diese Frau stellt ihn jedesmal vor die Herausforderung, ihrer bedrohlichen Art standzuhalten, ihren Bemerkungen, ihren Blicken. Selbst Schüler mit einem großen Ego klappen in ihrem Unterricht zusammen, da kann man nicht erwarten, dass jemand wie Leander ihn spielend übersteht. Zumeist hat er es geschafft, sich genug Mut zu machen, um das Klassenzimmer zu betreten, heute jedoch ist schon zu viel vorgefallen, um diesen Mut aufbringen zu können.
Da war zuerst diese Stunde Pflege magischer Geschöpfe, in der Leander sich lächerlich gemacht hatte, als ihm ein Schnapphörnchen in den Finger biss und nicht mehr losließ. Im Anschluss daran verfolge in ein Trupp Slytherin-Sechstklässler, die sein panisches Gefuchtel nachäfften, wann immer sie ihm in den Weg treten konnten. Oh, das Frühstück davor kann er nicht unterschlagen, denn schon da gab es einen Vorfall. Irgendwer machte sich einen Spaß daraus, einen Apfel in Leanders Müslischüssel fliegen zu lassen. Milch und Müsli im Gesicht sind für Zuschauer eine sehr amüsante Sache.
Während Leander mit der Schuhspitze im Kies wühlt, denkt er an die Stunde Zaubertränke, in der er gezwungen war, mit Benjamin Bricket zusammenzuarbeiten. Es war demütigend, sich gegen keinen der herablassenden Sprüche zur Wehr setzen zu können, weil die eigene Zunge sich anfühlte, als wäre ein Knoten darin. Am Ende dieser Stunde war Leanders Selbstwertgefühl in etwa auf Fußbodenniveau und als ihm vor zwanzig Minuten ein kleiner Gryffindor ein Bein stellte, erwies sich, dass es sogar Minusniveau annehmen kann. Ein gewisses Limit ist erreicht, Leander hat aufgegeben. Er ist der festen Überzeugung, dass dieser Tag nicht mehr zu retten ist. Nun noch darauf zu hoffen, im Unterricht von Sechmet Sokaris nicht bloßgestellt, drangsaliert, der Lächerlichkeit preisgegeben oder einfach nur ungerecht behandelt zu werden, wäre naiv. Nein, er kann nicht. Er will nicht. Dieser Tag hat ihn besiegt und das Ziel ist jetzt, möglichst unsichtbar bis zum Abend durchzuhalten, damit er bald vorbei ist.

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 Betreff des Beitrags: Re: 15. September
BeitragVerfasst: Mo 14. Sep 2009, 19:16 
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1. Post

Zwei Wochen sind bereits überstanden. Yeah. Nur nicht so, wie er es sich gewünscht hätte. Das Gespräch mit der Sokaris hat ergeben, dass er wirklich nicht spielen darf. Er darf nicht einmal an den Auswahlspielen teilnehmen. Das hat ihn schon mal wütend gemacht. Doch da war noch immer die Möglichkeit, dass Paddywack ihm hilft. Gesprochen hat er mit dem Schulleiter. Geholfen hat er nicht. Er meinte, das wäre ganz allein die Sache seiner Hauslehrerin. Kein Quidditch dieses Jahr also. Prima. Aber wie er es versprochen hatte, ist er immer zum Training erschienen. Gut, bisher war es nur das Auswahlspiel und ein Training. Aber bei beidem war er anwesend. Beim ersten um zu sehen, wer sich bewirbt und um Ned davon abzuhalten jemand völlig ungeeigneten in die Mannschaft aufzunehmen, was in der Tat nötig wurde, als er Gloria Stanes in die Mannschaft nehmen wollte. Nur wollte dieser Idiot nicht auf ihn hören. Schon beim ersten Training hat man dann gesehen, dass Christopher vollkommen recht hatte. Gloria harmoniert einfach nicht mit dem Rest des Teams. So wird das nie was mit dem Pokal und das hat er Ned auch gesagt. Schließlich wollen sie im Grunde beide dasselbe. Das Team soll gewinnen. So hat er den Sechstklässler schließlich auch überredet bekommen und man wird wohl bald sehen, dass er gut daran getan hat, Gloria auszutauschen. Die Situation ist jedenfalls insofern besser geworden, dass sie nun einigermaßen Waffenstillstand haben. Der blonde Junge hilft lieber dem neuen Kapitän – auch wenn der das nicht wirklich leiden kann – anstatt dass er schadenfreudig zusieht, wie alles, was er aufgebaut hat zugrunde geht. So gesehen kann man sagen, dass er sich mit seiner Situation mehr oder weniger arrangiert hat.
Mehr Zeit zum Lernen hat er so natürlich auch nicht, weil er noch immer genauso oft mit Quidditch beschäftigt ist wie vorher. Aber gut, den ganzen Stoff hat er schließlich schon einmal gelernt und daher sind die Hausaufgaben meistens schnell erledigt. So hat er nicht den ganzen Stress wie die anderen zurzeit und kann seine Zeit durchaus noch selbst einteilen. Wobei er dennoch die meiste Zeit in der Bibliothek oder bei lernenden Personen verbringt. Oft sitzt er mit Rhonda oder Laurence beisammen und lernt mit ihnen oder sitzt einfach daneben, wenn sie ihre Aufgaben machen und arbeitet selbst an einer neuen Strategie, die er Ned irgendwie unterjubeln muss. Ist nicht alles so einfach mit dem Kerl, weil er sich nicht wirklich helfen lassen will.
Hin und wieder findet er sogar ein wenig Zeit für sich. Zum Nachdenken. Über seine Zukunft. Erstmal schon die Entscheidung Turnier oder nicht Turnier? Im Grunde hat er die Wahl schon getroffen. Also kann er das Thema abhaken. Dann die Frage, was er nach der Schule tun will? Spannend sollte es sein. Es sollte ihn ernähren können. Ein sicherer Arbeitsplatz wäre auch nicht schlecht. Und es sollte ihn auf keinen Fall unterfordern, denn dann wird ihm nur langweilig und er depressiv. Reicht schon, dass das Wetter so deprimierend ist. Wieso musste er bei dem Wetter auch rausgehen? Zum Nachdenken, ja. Und eigentlich ist es auch das richtige Wetter zum nachdenken. Viel gebracht hat es dennoch nicht und schon langsam muss er wieder ins Schloss, seine Sachen holen und zum Unterricht gehen.
Daher lenkt er seine Schritte schon langsam wieder Richtung Gebäude. Allerdings nur bis er eine Person am See sieht, die da nicht sein sollte. Oder zumindest nicht lange. Kurz runzelt er die Stirn und geht auf die einsame Person zu. Stehen bleibt er aber schon ein paar Meter vor ihm, weil er ihn nicht erschrecken will. „Solltest du nicht auch mit mir Verteidigung haben jetzt? Wird schon langsam Zeit.“ Doch irgendwas sagt ihm, dass er durchaus weiß, dass es langsam Zeit wird. Aber ob Leander das stört? Eigentlich sollte es das. Christopher hat ihn nur selten nicht im Unterricht gesehen, weswegen es ihn doch ein wenig irritiert, ihn jetzt noch hier stehen zu sehen. Und eben dieser Umstand macht ihn neugierig und hat ihn auch zu ihm her geführt. Kurz wird seine Aufmerksamkeit von dem Jungen abgelenkt und zwar von einem zischenden Geräusch. Kurz meint er, dass es Eva ist. Doch das ist lächerlich. Immerhin hat er die bei seiner Mom gelassen. Ein Seufzen wird unterdrückt, weil er schließlich erkennt, was das für eine Schlange ist. Ilrion. Die Schlange seines Schlafsaalkumpels. Haha. Er kann Darian nicht leiden und Darian ihn auch nicht. Von daher hat er keinen Grund, Leander nicht auf die Gefahr hinzuweisen. „Ich denke wirklich, du solltest mit in den Unterricht kommen. Oder willst du, dass Ilrion Darian berichtet, dass du ganz allein am See stehst?“ Nein, das will Leander sicher nicht. Wer würde das schon wollen?

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 Betreff des Beitrags: Re: 15. September
BeitragVerfasst: Mo 14. Sep 2009, 19:44 
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Puh, der Hausaufgabenberg ist merklich geschrumpft. Also kann Râel die Freistunde auch mal draußen und weit weg von den Aufgaben verbringen, oder zumindest den größten Teil, sie ist ja nocht nicht ganz fertig. Was denken sich die Lehrer eigentlich dabei, jeden mit Hausaufgaben zu begraben? Warscheinlich nichts, bestimmt überlegen sie nur, was sie am nächsten Tag aufgeben können und schlürfen dabei ein Tässchen Tee... Wie verdammt ungerecht!
Solchermaßen beschäftigt streift das Mädchen dick eingepackt in ihrem Mantel um den See, von dem sich die Oberfläche im Wind kräuselt. Scheusliches Wetter, man sollte lieber drinnen im Warmen bleiben. Obwohl, das erinnert zu stark an die Pflichten, da geht sie lieber raus an die frische Luft, auch wenn es etwas kälter ist. Seufz. Sie hatte sich so auf den Unterricht, der immer anspruchsvoller und aufgabenreicher geworden ist, gefreut. Natürlich hat sie gewusst, dass es nicht so einfach sein würde wie zuhause, aber so schwer... Ihre Pflegeoma hätte jetzt bestimmt gesagt: "Wenigstens lernst du etwas, nicht jeder bekommt diese Chance. Also hör auf zu nörgeln." Ach Großmutter, wieso habt ihr mich einfach allein gelassen? Wehmütig erinnert Râel sich an die Zeit, als das alte Pärchen noch lebte; alles war so einfach gewesen und sie hatte immer jemanden, zu dem sie mit ihren Sorgen gehen konnte. Und jetzt? Sie hat keine Freunde und ist ziemlich überzeugt davon, dass sich das in naher Zukunft nicht ändern wird. Ob es an ihr liegt, weiß sie nicht. Sie will es auch gar nicht wissen, es gibt genug andere Probleme, wie zum Beispiel die Hausaufgaben. Damit hat sie im Moment wirklich genug zu tun.

Ein paar Schritte weiter merkt sie, dass sie nicht die Einzige ist, die sich bei diesem ungemütlichen Wetter vor die Tür gewagt hat. Zwei ältere Jungen stehen nahe am Ufer und reden. Zumindest der eine, der, wie sie glaubt, auch in ihrem Haus ist. Der andere schaut nicht gerade glücklich drein, aber ob das an seinem Gesprächspartner oder an etwas anderem liegt kann sie nicht sagen. Ist eigentlich auch nicht wichtig, so fern es nichts mit ihr zu tun hat (wovon sie ausgeht, sie hat ihn ja noch fast nie gesehen geschweige denn mit ihm geredet). Aber hey, einer von beiden könnte ihr doch helfen, die Bibliothek zu finden. So ganz klappt das mit ihrer Orientierung noch nicht, denn Hogwarts ist so riesig und hat so viele verschiedene Räume... Es ist manchmal sogar noch ein Problem, den Gemeinschaftsraum zu finden, aber das muss ja niemand wissen.
So, wenn sie sich noch lange Gedanken macht, gehen die beiden vielleicht wieder und sie steht hier blöd rum. Muss ja nicht sein, nicht bei diesem Wetter. Also rafft Râel sich auf und maschiert schnurstracks auf die Jungen zu. Hmm, wie soll sie fragen, dass es nicht allzu dumm klingt? Vielleicht "Hi, ich bin dieses Jahr erst hergekommen und hab es in zwei Wochen immer noch nicht geschafft, mir den Weg zur Bibliothek zu merken; könntet ihr mir bitte helfen?" oder "Hallo, ich hab leider keinen Orientierungssinn und finde die Bibliothek nicht. Kann mir bitte einer von euch sagen, wo sie ist?". Nö, das hört sich alles dämlich an. Ihre Schritte stocken. Sie blamiert sich doch nur... Och nö, sie denkt schon wieder viel zu viel nach, das muss sich unbedingt ändern. Spontan sein, Mädchen! So kommt man doch nicht weiter! Also stapft sie mit neuer Entschlossenheit weiter. Bei den Jungs angekommen spielt ein kleines Lächeln um ihren Mund. "Hallo." Okay, jetzt wird abgewartet, vielleicht haben die ja gar keine Zeit.

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 Betreff des Beitrags: Re: 15. September
BeitragVerfasst: Mo 14. Sep 2009, 21:28 
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Wieder einmal hört Leander die Schritte viel zu spät. Viel zu spät für was? Um wegzulaufen? Das wäre ja mal was ... Slytherin kommen hören und wegrennen. Nein, Leander rennt nie weg. Er bleibt allerhöchstens fern, so wie dem Unterricht, aber einmal konfrontiert mit etwas, verhält er sich wie ein Reh - ins Gras ducken und warten, bis der Mähdrescher einen zerhäxelt hat.
Ob er nun rennen wollte, wenn er könnte, bleibt eine unbeantwortete Frage. Was sich da genähert hat ist und bleibt ein Slytherin, auch wenn Leander noch nie, nicht ein einziges Mal, von Christopher Nolan drangsaliert wurde. Leanders klamme Finger finden zusammen und er zupft an etwas herum, was vielleicht ein Stück Nagelhaut sein mag. Blickkontakt stellt er nicht her, aber er setzt zu einer Antwort an, bezüglich dem Unterricht, den er schwänzen will. Etwas unverbindliches, was auf keinen Fall Christophers Unwillen hervorrufen kann. So lang, wie der zögerliche Ravenclaw allerdings braucht, kommt ihm Christopher mit einer anderen Thematik zuvor. Ilrion? Darians Schlange? Ja wunderbar, Darian ist jetzt genau die Person, die er keinesfalls gebrauchen kann, wenn er nicht vollends die Lust am Leben verlieren will. Gequält hebt Leander schließlich doch den Blick, um Christopher wie etwas anzusehen, das ihn jederzeit in etwas sehr unangenehmes verwandeln könnte, sollte es sich von ihm provoziert fühlen. Hm, vielleicht könnte Christopher das sogar wirklich ...?

"Nein, das will ich ganz sicher nicht." Für einen Moment überlegt er, ob eigentlich ein Unterschied zwischen der Sokaris und Darian besteht. Welches ist das kleinere Übel? Welches von beiden die erträglichere Person? Es ist doch so, dass Darian zwar zu direkteren Mitteln greift, um Leander fertig zu machen, aber Professor Sokaris tut es nachhaltiger. "Vielleicht sollte ich ... in den Gemeinschaftsraum gehen ...", lässt er schwach verlauten und stellt sich gezwungenermaßen vor, wie Darian ihn auf dem Weg dorthin abfängt. Aber er könnte ihn auch auf dem Weg zum Klassenzimmer abfangen. Leander wird ganz schlecht, als in ihm die Vorstellung aufkeimt, dass nirgendwo mehr ein sicherer Ort für ihn ist. Keine Möglichkeit, der weiteren Erniedrigung an diesem elenden Tag zu entkommen. Ach warum nur? Warum eigentlich immer er? Nein, halt, dumme Frage. Natürlich er. Natürlich der Brillenträger mit dem Mangel an Körperkraft und Selbstvertrauen. Trotzdem ... warum nur alles auf einmal? Was gäbe er jetzt für einen absolut sicheren Ort?

Leanders Blick gleitet zurück zu Christopher, während ein jäher Gedanke seinem Magen einen zusätzlichen Krampf beschert, doch sowohl Magenkrampf als auch potenzielle Worte werden abgewürgt durch ein Mädchen, das grüßend heran kommt. Wieder Slytherin. Was ist heute nur los?!
Als Reaktion auf ihr freundliches Hallo senkt Leander nur den Blick und atmet leise tief durch. Er bezieht das Hallo nicht auf sich, denn sie ist eine Slytherin und Christopher ist auch ein Slytherin ... und Leander ist nur der Fußabtreter des Universums, weshalb nicht in Frage kommt, dass sie auch ihn gegrüßt haben könnte, wenn jemand wie Christopher in der Nähe ist. Oder irgendwie so. Ihm kommt langsam die Logik abhanden, so mies fühlt er sich und so aussichtslos wirken die weiteren Gestaltungsmöglichkeiten des Tages. Doch da war dieser Gedanke, als er Christopher ansah. Dieser aberwitzige, völlig lächerliche Gedanke. Vielleicht sollte er abwarten was das Mädchen will und danach ... Christopher diesen aberwitzigen, lächerlichen Gedanken mitteilen?

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 Betreff des Beitrags: Re: 15. September
BeitragVerfasst: Mo 14. Sep 2009, 21:56 
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Ist ja schon nicht mehr mitanzusehen, wie ängstlich Leander ist. Warum eigentlich? Christopher hat ihm nie etwas getan. Und ist damit wohl deutlich in der Minderheit. Vor allem in seinem Haus. Kein Wunder, dass Slytherin das Haus der bösen Schlangen ist. Nein, er will nun nicht verleugnen, dass er nicht auch einmal seine Aggressionen an anderen ablässt. Aber erstens sucht er sich da meistens einen gleichstarken Gegner – anders ist es schließlich langweilig – und zweitens hat sich das auch ziemlich gelegt, seitdem er von Zuhause fort ist. Man wird eben doch älter und klüger und merkt, dass es einen nicht weiter bringt, wenn man Anderen Gewalt antut. Es löst nicht die Probleme, die für die Aggressionen verantwortlich sind. Meistens kommen eher noch weitere Probleme dazu. Hat er schon oft genug erlebt. Nur leider hat Leander noch nicht oft genug erlebt, dass ihm ein Slytherin mal nichts tut, wenn er ihn allein antrifft.
Schon allein Blickkontakt scheint zu viel verlangt zu sein. Leise seufzt Christopher, weil ihm mal wieder bewusst wird, dass die Welt keinesfalls perfekt ist. Für niemanden. Dessen ist er sich sicher. Nicht für ihn selbst, nicht für Leander und erst recht nicht für Darian, der seinem Hass immer und wieder Ausdruck verleihen muss und der doch nicht abnimmt. Die Welt von niemandem ist perfekt und wird es auch nie sein. Sie kann zufriedenstellend sein. Sie kann sogar glücklich machen. Aber perfekt sein? Nein.
Doch es geschehen noch Zeichen und Wunder, denn Leander hebt schließlich doch den Blick, was Christopher zu einem kleinen Lächeln verleitet. Klein bleibt es, da der Ravenclaw ihn ansieht, als würde er ihn gleich verfluchen wollen. Dem Jungen muss man wirklich helfen. Eigentlich hatte der blonde Junge ja gedacht, dass es durch den Iren etwas besser wird, aber scheinbar kann der Leander auch kein Selbstbewusstsein verleihen. Wie dem auch sei. Natürlich will der schmächtige Siebzehnjährige nicht, dass Darian weiß, wo er ist und dass er allein ist. Allerdings scheint er auch nicht in den Unterricht zu wollen. Verständlich. Christopher würde der Sokaris auch gern aus dem Weg gehen. Nachdenklich sieht er Leander an und überlegt, was besser für ihn wäre. In den Gemeinschaftsraum flüchten oder sich der Angst stellen und sehen, dass es nicht so schlimm ist. Nur kann Christopher nicht garantieren, dass es nicht schlimm wird. Er könnte sich höchstens neben ihn setzen und ob das ihm helfen würde? Er wagt es zu bezweifeln. Wahrscheinlich würde er sich nicht einmal trauen, mitzuschreiben, nur weil ein böser Slytherin neben ihm sitzt.
Noch ehe eben dieser Slytherin sich entscheiden kann, was er tun will, kommt noch eine Person zu diesem Szenario dazu. Noch eine Slytherin. Armer Leander. Allerdings begrüßt Râel die beiden freundlich und scheint keineswegs feindlich gesinnt. So frisch wie sie an der Schule ist, dürfte sie auch gar nicht gemerkt haben, dass Leander Angst vor jedem aus dem grün-silbernen Haus hat. Sacht lächelnd begrüßt Christopher sie ebenfalls mit einem ‚Hallo’ und spricht nach einem kurzen Blick auf Leander weiter. „Willst du was Bestimmtes? Ich wollte Leander nämlich gerade zu seinem Gemeinschaftsraum begleiten und dann in den Unterricht gehen.“ Hoffentlich meint sie nun nicht, dass er sie abwimmeln will. Nur wird es langsam wirklich Zeit, dass sie losgehen. Denn zu spät will er sicherlich nicht zur Sokaris kommen.

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 Betreff des Beitrags: Re: 15. September
BeitragVerfasst: Mo 14. Sep 2009, 23:20 
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Nun ist er schon ein paar Tage hier und hat sich immer noch nicht wirklich eingelebt. Ihm ist es hier auch viel zu stressig, die ganzen Lehrer hatten wohl den Knall nicht gehört. Sie überhäuften einen mit Hausaufgaben und Sonderschichten, dass man keine Luft mehr bekam. Eigentlich ist auch in einer halben Stunde auch wieder Unterricht angesagt, doch auch wenn es bei seiner Hauslehrerin ist, hingehen wird er auf jeden Fall nicht.
Wenn er an den ganzen schulischen Stress denkt, vermisst er seine alte Schule, dort hatte er zumindest noch genug Zeit um ein wenig Quidditch zu spielen, mit seinen Freunden ab zu hängen oder auch nur ein wenig andere Schüler zu ärgern. Doch hier kommt er zu nichts. Das will er ändern und daher ließ er den Unterricht einfach sausen und macht sich auf dem Weg zum See.

Diesen besucht er das erste Mal nach dieser Bootsüberfahrt an seinem ersten Tag. Bis jetzt ist es meist viel zu dunkel und kühl gewesen um sich draußen rum zu treiben.
Das beste Wetter ist heute auch nicht, aber Jamie ist es gerade recht, so sind bestimmt kaum Schüler dort draußen und er kann in Ruhe abschalten.
Es ist ihm einfach zu viel Trubel in den Gängen und auch in seinem Gemeinschaftsraum. So dass er tief die Luft einatmet, als er in Richtung des Sees über die Wiese stiefelt. Seinen Umhang hat er um seinen Körper geschlagen und die Hände tief in den Taschen vergraben. Ein paar Meter weiter weg sieht er ein paar Schüler, doch er kennt vom Namen her nur einen und das ist Leander, die anderen beiden sind Slytherins, doch mehr weiß er eigentlich auch nicht.

Kurz überlegt er, ob er sich einfach dazu gesellen soll und ein paar nette Wörter an die Personen bringen soll, aber er verkneift es sich, da drei auf einmal doch zu viele sind, mit denen er sich anlegen will. Daher geht er ein paar Schritte weiter unter einen Baum und lehnt sich an diesen. Von hier aus hat er die Personen immer noch ganz gut im Blick und vielleicht wird Leander gleich doch noch alleine gelassen. Irgendwie gefällt es ihm so ganz und gar nicht, dass irgendjemand anderes bei dem Jungen steht.
Mit kalten und beobachtenden Blick sieht er weiterhin zu, was sich ein paar Meter weiter von ihm abspielt. Es ist immer noch besser, als in einem stickigen Klassenraum zu sitzen.

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 Betreff des Beitrags: Re: 15. September
BeitragVerfasst: Di 15. Sep 2009, 12:03 
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Der Weg durch die Schule war genauso deprimierend gewesen wie der Blick in den Spiegel. Diese Schule ist und bleibt ein Fehler. Denn, wenn sie auch besser ist als Chaira erwartet hat, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht schlechter ist als Durmstrang. So deprimierend. Die Mauern sind kalt und grau, so kommen sie der Hexe zu Mindest vor. Die meisten Schüler sind im Unterricht, weshalb nicht ein Mucks zu hören ist.
Seufzend durchquert Chaira das Schlossportal und richtet ihre Schritte gen See. Sie mag es nicht, dass ihre Stimmung heute so einen Tiefpunkt erreicht hatte. Sie war schon mit diesem miesen Gefühl aufgestanden. Ihr Blick wendet sich zum Himmel und sie seufzte erneut. Das sollte sie sich abgewöhnen. Es ist nicht gut, wenn man der Umwelt zeigt, was man denkt und fühlt und dieses Gestöhne und Gejammere ist kaum missverständlich.
Der Himmel ist grau, eigentlich mal so gar kein Wetter zum Schwimmen, aber das ist nichts, was Chaira wirklich davon abhalten kann. Ihre Schritte stocken erst, als sie zum See rübersieht und gleich vier Personen sich bemerkbar machen. Nun ja, bemerkbar machen ist vielleicht etwas übertrieben. Drei unterhalten sich und Chaira erkennt auch gleich zwei Slytherins, ein Mädchen sogar aus ihrem Schlafsaal.
Ihren Namen hatte sie irgendwann einmal aufgeschnappt, geredet hatten sie nicht wirklich. Râel hieß die Blondine. Das Eulenmädchen...
Der andere Slytherin war Chaira nur nebensächlich aufgefallen, nichts interessantes und seinen Namen kennt sie auch nicht.
Der dritte im Bunde ist eine Brillenschlange. Sieht irgendwie nach Ravenclaw aus., dachte Chaira und blickt hinüber zum letzten. Ein weiterer Slytherin.
Jamie Layton heißt er und ist zwei Jahre älter, dessen ist sich die junge Hexe sicher. Er war ihr schon einige Male aufgefallen, weil er sich mit anderen gern einmal anlegte. Er scheint viel von sich zu halten.
Chaira wiegt ab: Schwimmen gehen ist wirklich nicht ihre erste Wahl, wenn andere zusehen und jetzt eine Stelle am See zu suchen, die nicht leicht zu überblicken ist, klingt irgendwie nicht wirklich interessant. Aber der Junge ist interessant. So, wie er da allein unter dem Baum sitzt und keineswegs daran interessiert zu sein scheint, dass es unhöflich ist, wie er unverfroren die anderen beobachtet.
Vielleicht wäre das die ideale Möglichkeit, sich von dieser Schule abzulenken. Entweder einfach reden oder so ein wenig Spaß haben...
Kurzentschlossen geht Chaira zu dem Slytherin hin. Er bemerkt sie natürlich bevor sie angekommen ist, aber hätte sie das nicht gewollt, wäre es auch nicht passiert.
"Guten Tag, Layton."
Kurze knappe Begrüßung. Je nach dem, wie er darauf eingeht, wird das Gespräch verlaufen.

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 Betreff des Beitrags: Re: 15. September
BeitragVerfasst: Mi 16. Sep 2009, 00:21 
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Es ist nur ein vages Gefühl, das Leander sich umsehen lässt. Das vage Gefühl, beobachtet zu werden. Vorhin hatte er Christopher nicht einmal kommen gehört und jetzt reicht es, beobachtet zu werden, um einen Slytherin zu bemerken? Es mag einfach daran liegen, dass er vorhin in Gedanken war und jetzt alle Sinne auf Alarm stehen. Leander blinzelt kurz zu der Gestalt hinüber, die in einiger Entfernung einen Baum ansteuert. Jamie, ganz eindeutig. Der dritte Slytherin hier am See. So langsam könnte man an eine Verschwörung glauben und typisch jüdischer Galgenhumor lässt Leander fast schmunzeln. Dazu sind jedoch seine Gesichtsmuskeln zu eingefroren. Ausdruckslos starrt er Jamie einen Moment lang an, ehe ihm auch noch die vierte Person auffällt. Er weiß nicht, wie das Mädchen heißt, doch er weiß, dass auch sie eine Slytherin ist. Umzingelt von Schlangenhauskindern ... was - ist - heute - nur - los?!
Mit einem leisen Aufseufzen lenkt Leander seine Konzentration wieder Richtung Christopher und bekommt gerade noch folgende Worte mit, wahrscheinlich, weil er seinen Namen hört: "... Leander nämlich gerade zu seinem Gemeinschaftsraum begleiten und dann in den Unterricht gehen."
Stocksteif steht Leander da und starrt nun Christopher an. Kann der Slytherin Gedanken lesen? Hat er diesen wahnwitzigen Einfall in Leanders aufgebrachtem geistigen Innenleben entdeckt? Nein, für diese Künste ist Professor Finnegan zuständig, Christopher hat wohl einfach nur einen ähnlichen Gedankengang verfolgt wie Leander. Ist so etwas möglich? Ein Slytherin, der etwas mit Leander gemeinsam hat? Moment ... ein Slytherin, der so etwas freundliches, hilfsbereites, wohltätiges tun will, wie jemanden zum Gemeinschaftsraum begleiten, der sich fürchtet? Das ist ... kurios!
Natürlich wittert Leander an dieser Stelle erst einmal eine Falle. Zu oft wurde er durch mehr oder minder ausgeklügelte Pläne in äußerst ungünstige Situationen gelockt. Doch was sagt der Verstand? Christopher will in den Unterricht, er hat keine Zeit für irgendwelche Spielchen. Außerdem, wie bereits festgestellt, hat er noch nie etwas Gemeines mit Leander angestellt. Wieso sollte er nun also den Unterricht schwänzen, um plötzlich damit anzufangen?

Das Mädchen fragt nach der Bibiliothek und Leander würde in jeder anderen Konstellation sofort hilfsbereit antworten, doch im Augenblick kämpft er mit einer ganz anderen Sache, die seine ganze Aufmerksamkeit braucht. Und während Christopher ihr anbietet sie hinzubringen, da die Bibliothek sowieso auf dem Weg zum Ravenclawgemeinschaftsraum liegt, überlegt Leander sich sein weiteres Vorgehen. Mit einem unsicheren Blick Richtung Jamie entschließt er sich dann, erst einmal mit den beiden ins Schloss zurück zu kehren. So ganz können sich seine Beine zwar nicht damit anfreunden Leanders Körper zu tragen, aber sie gehorchen. Mit schwummrigem Gefühl folgt er den beiden Slytherins und fragt sich, wann er das letzte Mal Slytherins gefolgt ist - freiwillig natürlich. Gab es so einen Fall überhaupt je?

Nachdem sie Râel an der Bibliothek abgeliefert haben ist es dann soweit. Der Moment der Wahrheit. Leander bleibt stehen und sammelt Kraft. Einatmen, ausatmen. Erst nach dieser kurzen Übung kann er den Blick heben, um Christopher anzusehen. Sprechen ist dabei allerdings die größere Überwindung, aber auch diese Hürde nimmt Leander, ehe man sich fragen könnte, ob heute noch was kommt, oder ob er einfach beschlossen hat, den Rest des Tages reglos in einem Korridor herumzustehen. Rest des Tages ist dabei ein gutes Stichwort.
"Es wäre sicher besser, ich würde in den Unterricht gehen.", leitet Leander ein und klingt sehr nach der Mühe, die es ihn kostet. Jedes Wort schön einzeln und ganz ruhig aussprechen, er hat es letztes Jahr mit Aelish geübt. Trotz Bammel ordentlich die eigene Meinung mitteilen, das ist wichtig. "Aber ..." Toll, jetzt hat er den Faden verloren. Sofort senkt er den Blick, aber er fährt fort: "Dieser Tag ist ... also ... heute geht alles schief, weißt du? Als hätte es das Schicksal auf mich abgesehen. Und wenn ich auf Darian stoße oder Jamie Layton oder auf überhaupt irgendwen, der mich gerade heute noch als Fußabtreter benutzen will, dann ..." Leander weiß nicht, was dann ist. Er will es auch gar nicht wissen. Und weil man eine Bitte nicht ohne Blickkontakt vorträgt, sieht er Christopher endlich wieder an. "Ich wollte dich fragen, ob du vielleicht bereit wärst, eventuell, nur falls du nichts besseres vor hast ... also ob du den Rest des Tages vielleicht bei ... mir ... bleiben ... könntest?" Das Fragezeichen ist ein Hauch von Nichts und ebenso verhält es sich mit Leanders Selbstvertrauen. "Als eine Art ... Schutz?" Ganz klar, die Idee war dämlich. Es hört sich ja schon dämlich an. Leander schluckt trocken, bricht den Blickkontakt erneut. "V-vielleicht könnte ich dir etwas als Gegenleistung bieten.", versucht er die Sache zu retten, in dem er sie auf das Handelsparkett schleift. "Hausaufgaben für dich erledigen oder etwas für dich in der Bibliothek recherchieren." Er klingt genauso unsicher, wie er sich fühlt.

(Korridore)

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BeitragVerfasst: Mi 16. Sep 2009, 09:49 
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In die Schulbibliothek will sie also. Na da kann er ihr helfen. „Klar wissen wir das und wir können dich auch gleich hinbringen. Liegt auf dem Weg.“ Noch ein freundliches Lächeln – was ist er heute doch nett – und dann geht es los mit Râel und Leander im Schlepptau, wobei er aufpasst, dass er den Ravenclaw nicht auf dem Weg verliert. Sowas soll schon mal vorkommen. Vor allem wenn ein ängstlicher Hase einer Schlange folgen soll und ihn dann der Mut verlässt. Wenigstens hat er ihm nicht widersprochen und geht nun auch artig mit den zwei Schülern aus dem grünen Haus mit. Gut so, denn auch Christopher hat die zwei anderen Slytherins, die sie beobachteten bemerkt und möchte Leander daher nur ungern verlieren. Der Weg in die Bibliothek dauert nur fünf Minuten, da der blonde Junge genau weiß, wie die Treppen sich drehen und wenden. Hatte ja auch genügend Zeit das herauszufinden. Im vierten Stock angekommen, verabschieden sie Râel und wollen dann weiter.
Oder etwa nicht?
Leander bleibt jedenfalls stehen, weswegen er ihn fragend ansieht. Mag er nun doch nicht mehr in den Gemeinschaftsraum? Oder hat er vor einem einzigen männlichen Slytherin mehr Angst als vor einem weiblichen und einem männlichen? Seltsamerweise muss Christopher nicht lange auf eine Erklärung warten, da der Ravenclaw ihn nun ansieht – ist ja schon mal ein Fortschritt – und dann sogar das Wort an ihn richtet. Leander müsste in den Unterricht. Welch Überraschung. Das wusste er vorher auch schon. Allerdings konnte er das wieso nur ahnen. Dafür bekommt er es nun erklärt. Der Siebtklässler hatte einen scheiß Tag. Das kann er sich gut vorstellen, so oft wie ihn jemand als Fußabtreter benutzt. Und wenn er nun noch etwas Schlimmes erlebt, dann… Ja, was dann? Leander lässt das Satzende offen. Was würde er passieren, wenn ihm heute noch wer was tut? Geht er dann kaputt? Ist er dann gebrochen? Endgültig? Nachdenklich mustert Christopher den jüngeren Schüler. Nein, er glaubt nicht, dass man ihm jede Freude am Leben nehmen könnte. Schließlich hat er noch den Iren. Vielleicht könnte er sogar wirklich glücklich werden, wenn nur die Gemeinheiten aufhören würden. Oder wenn er lernen würde, sich dagegen zu wehren und zu behaupten.
Dieser Tag scheint jedoch noch nicht heute zu sein. Allerdings ist heute dennoch ein bedeutender Tag für Leander, da er tatsächlich Christopher, ausgerechnet einen Slytherin, darum bittet, den Tag mit ihm zu verbringen. Als Schutz. Falls er nichts anderes vorhat. Das überrascht den Achtzehnjährigen in der Tat. Bevor er allerdings zu einem Entschluss kommt, bietet Leander Gegenleistungen an. Hausaufgaben machen. In der Bibliothek recherchieren. Mit diesen Aussagen macht er sich beinahe jede Hoffnung auf Schutz zunichte. „Ich bin sehr wohl in der Lage meine Hausaufgaben selbst zu machen. Außerdem weiß ich auch sehr gut, wo sich die Bibliothek befindet, wie du gerade gesehen hast. Und - es wird dich vielleicht überraschen – ich weiß auch, wie sie von innen aussieht und wie man ein Buch liest.“ Wie er es hasst, wenn Leute ihn für dumm halten und unterschätzen. Vor allem dann solche Gestalten wie Leander, die zu ängstlich sind, um den Tag alleine verbringen zu können. Pah.
Der Ärger ist allerdings schnell verflogen, als er sieht, dass er selbst nun Leander eingeschüchtert hat. Was er im Grunde ja nicht wollte. Man muss einfach aufpassen, was man sagt. Das gilt für den Ravenclaw genauso wie für den Slytherin. Doch darum geht es nun nicht. Leander begleiten. Mh. Wieso sollte er das tun? Hat der Hase schon mal was für ihn getan? Nein. Aber um Gegenleistungen geht es nicht. Die Frage ist, wieso sollte er es nicht tun? Die Hausaufgaben hat er zum Großteil schon erledigt und auch sonst nichts vor. Es spricht also nichts dagegen. „Nun gut. Ich verbringe den Tag mit dir. Allerdings heißt das auch, dass wir nun in den Unterricht gehen. Also komm.“ Christopher zweifelt nicht daran, dass der schmächtige Junge brav mitkommt. Wann hat Leander schon jemals widersprochen? Eben.
So macht er sich also mit ihm auf den Weg zum Klassenzimmer, das einen Stock tiefer liegt. Und da er sich gerne unterhält, spricht er auch mit Leander. „Weißt du, du solltest nicht immer so viel Angst haben. Ich mein... was können sie dir schon noch groß tun, was sie dir nicht schon einmal angetan hätten? Was hast du noch zu verlieren? Es denkt doch sowieso jeder, dass du einfach nur ein Opfer bist und das mein ich nun nicht böse. Ich denke, es könnte befreiend sein, wenn du die Angst ablegst und alles einfach auf dich zukommen lässt. Es gibt nämlich einige Dinge, die sie dir nicht nehmen können. Sèitheach zum Beispiel. Er hält zu dir und das können sie dir nicht nehmen. Oder deine Intelligenz. Kann dir keiner nehmen. Deine Würde. Die kann man dir auch nicht nehmen, solange du es nicht zulässt. Lass sie ruhig machen, aber denk immer dran, dass du mindestens genauso viel wert bist wie sie. Ich will gar nicht sagen, dass du dich wehren sollst, weil dir das im Moment sicher nicht möglich ist. Aber lass sie nicht gewinnen. Lass sie nicht Herr über dich werden. Genauso wenig deine Angst. Du bist dein eigener Herr und das wird auch so bleiben. Sie können dich nie so fertig machen, dass du nicht mehr aufstehst. Und wenn du dir das bewusst machst, wird es leichter, denke ich. Einfach nicht aufgeben. An das Gute denken. Und vergiss nicht, die Schule dauert nur noch ein Jahr und dann bist du frei. Dann kannst du neu anfangen. Neue Menschen. Neue Chancen. Es wird besser werden. Wenn du nur daran glaubst.“
Und daran glauben könnte schwer fallen, wenn man sieht, was für ein Pech Leander schon wieder hat. Denn wer steht da ausgerechnet vor ihrem Klassenzimmer? Bingo. Darian Damon. Na wunderbar. Wahrscheinlich denkt Leander nun auch noch, dass Christopher das eingefädelt hat. „Bleib einfach bei mir und beachte ihn nicht. Gib dich ganz entspannt. Er wird dir hier nichts tun.“ Immerhin steht Rhyll, den er genauso wie Ned freundlich grüßt, ebenfalls schon vor dem Zimmer und der wird Darian schon im Zaum halten können. Von Ned und Taylor kann er das nicht erwarten. Und sollte wider erwarten Darian doch nicht zu bremsen sein, dann muss Christopher eben zeigen, ob er als Bodyguard was taugt.

(--> Korridore, 15. September)

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 Betreff des Beitrags: Re: 15. September
BeitragVerfasst: Mi 16. Sep 2009, 18:41 
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Leichter Nieselregen bringt seine Frisur nach und nach durcheinander, doch es stört ihn gerade nicht wirklich. Jamie ist ganz und gar fixiert auf dem Ravenclawschüler, der nicht den Anschein macht auch nur ein wenig sich von den Slytherins los zu machen. Im Augenwinkel nimmt er noch eine Schülerin wahr, die sich ihm nähert. Kurz blickt er zu ihr und versucht sie ein zu ordnen. Dass sie ihm gleichen Haus wie er selbst war, kann er noch erraten, aber Namen und Jahrgang weiß er einfach nicht. Er ist noch nie jemand gewesen, der Interesse an Namen von irgendwelchen Personen hatte, die ihm nicht interessierten, geschweige den ein gutes Namensgedächtnis hatte.
Natürlich weiß das Mädchen seinen Namen, anscheinend hat er es geschafft in gerade mal zwei Wochen, dass so gut wie jeder seinen Namen kennt. Es ist auch nicht verwunderlich, er hat sich auch nicht gerade zurückgehalten. Trotz Zeitmangels hatte er es dennoch geschafft, gleich am ersten Schultag einen Erstklässler in den Krankenflügel zu schicken. Diese hatte nämlich gemeint, ihn einfach um zu rennen um in die Große Halle zu gelangen. Für Jamie gab es nachhinein eine Strafarbeit, aber sonst juckte es ihn nicht weiter.

Leicht seufzend versucht er wieder auf den Boden der Tatsachen zu kommen, nämlich, dass vor ihm eine Slytherin stand und ihn abwartend ansah.
„Hallo, auch kein Unterricht“, spricht er nur und sieht sie so ziemlich gleichgültig an. Was sollte er auch anders machen. Er kennt sie nicht und hat auch nicht vor irgendeine Freundschaft auf zu bauen. Große Reden will er auch nicht halten. Eher fragt er sich, wieso sie sich zu ihm gesellte und nicht zu der kleinen Dreiergruppe, die ein paar Meter weiter weg noch ein wenig miteinander spricht. Wie gerne würde Jamie hören, worum es geht, doch leider versteht er kein Wort. Aber er spürt den Blick, den Leander ihm zu wirft. Der Slytherin erwidert den Blick und hat etwas in seinen, das sagen will, dass der Ravenclaw hier bleiben soll. Jamie will ihn einfach hier alleine vor sich haben und ein wenig mit ihm spielen. Doch leider machen die beiden anderen, die bei ihm stehen einen Strich durch die Rechnung, denn sie gehen wieder zum Schloss.
Noch ein wenig blickt er denen hinterher, als er sich wieder dem Mädchen vor sich widmet. „Hast du was gesagt?“, fragt er, da er wirklich ein paar Minuten nicht wirklich anwesend war. Wer weiß schon, ob sie ihn nicht vollgeredet hat und er was Wesentliches verpasst hat. Was er eigentlich bezweifelt.

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 Betreff des Beitrags: Re: 15. September
BeitragVerfasst: Mi 16. Sep 2009, 20:56 
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„Hallo, auch kein Unterricht“
Nicht viel gesprächiger als Chaira erwartet hatte, aber wenigstens nicht negativ. Bilder schießen ihr durch den Kopf. Klar, es war Layton gewesen, der die kleinen Erstklässler tyrannisiert hatte. Chaira schmunzelt. Er weiß anscheinend, was er will.
Was er gerade will, war klar. So wie er die drei in einiger Entfernung stehenden Schüler ansieht, scheint ihm etwas nicht zu passen. Gerade den Nicht-Slytherin scheint er am liebsten in seiner Nähe zu wissen. Natürlich nicht, um besonders nett zu ihm zu sein.
Sie hat hier also einen waschechten Slytherin sitzen. Ob das eine gute Wahl für ein Gespräch ist? Im Moment ignoriert er sie sowieso vollkommen, total fasziniert von den anderen. Sollte sie etwas sagen, damit er sie nicht vergisst? Sie konnte natürlich immer noch schwimmen gehen und angesichts der Tatsache, dass man sie nicht einmal beachtet, wenn man ein Gespräch mit ihr führt -oder es gerade beginnt-, scheint das eine wirklich gute Altanative zu dem hier zu sein. Nun ja, erst einmal abwarten.
"Hast Du etwas dagegen, wenn ich mich zu Dir geselle?", fragt die Hexe etwas zurückgenommen und ist nicht wirklich überrascht, dass Layton sie nicht hört.
Sie seufzt, als sich die Slytherins und der andere zum Schloss wenden und auch die Gebanntheit des Jungen neben Chaira verfällt. Endlich sieht er sie wieder an. Dieser Blick ist nichts für schwache Nerven, durchfährt es Chaira plötzlich, als er sie so ansieht. Ob er das wohl mit Absicht macht? Vielleicht will er sie einschüchtern, aber das würde sie sich nicht gefallen lassen. Sie strafft ihre Schultern etwas.
„Hast du was gesagt?“, fragt er und natürlich kann sie bei seiner Stimme plötzlich nicht anders, als an diesen Muggel zu denken. Unwichtig. Dieser Gedanke sollte schnellst möglich vergessen werden.
"Ähm", stottert sie verunsichert. Das darf doch nicht wahr sein! Das erste Gespräch mit einem Mitmenschen sollte nicht so verlaufen. Schnell fasst sie sich wieder und wiederholt: "Missfällt es Dir, wenn ich mich auch setze?"
Gut, ihre Stimme klingt wieder ruhig und normal. Keinesfalls aufdringlich aber tatsächlich stark.
Dass dieser Muggel sie auch immer verfolgen muss. Noch weniger Wert als die dreckigen Schlammblüter und sie kümmert, was mit ihm geschehen ist...

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 Betreff des Beitrags: Re: 15. September
BeitragVerfasst: Di 29. Sep 2009, 15:52 
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(Große Halle)

Da gehen sie also nun. Hinaus. Zu einem Ort, der Shandy egal ist, solange sie dort mit René allein ist. Okaaay.
Mit einem seichten Schmunzeln mustert René das Mädchen an seiner Seite, während sie ihre Schritte über die große Freitreppe lenken, die sie aus dem Warmen, Trockenen ins Kühle, Feuchte führt. Sie trägt kein Make-up, nein, das sieht man. Warum nicht? Keine Lust, Zeit für das Auftragen zu verschwenden? Kein Geld für teure Tiegelchen und Töpfchen mit Puder und Farbe? Zum ersten Mal denkt René daran, dass sie arm sein könnte. Oder reich. Was weiß er schon von ihr? Sie könnte sehr vermögend sein, was ihr Auftreten noch schrulliger machen würde. Sie könnte arm sein und damit eine Erklärung für ihr Desinteresse an Äußerlichkeiten bieten. Wäre es so, könnte man sie bemitleiden. Man müsste nicht länger annehmen, dass sie einfach eine sich selbst sehr ausgrenzende Einstellung besitzt. Aber René glaubt keine Sekunde an Armut, Shandy ist nicht arm, sie ist seltsam. Sie ist eigen. Sie ist eine Außenseiterin, weil sie die meisten Dinge völlig anders sieht, als es ihre Altersgenossen tun. Realistischer, ungeschönter, um nicht zu sagen ungeschminkter. Kommt ihr das Leben hässlich vor, weil sie auf die vielen hübschen Illusionen verzichtet, die sich jeder Mensch macht? Und warum interessiert ihn das überhaupt?
Tut es nicht. Ein beruhigender Gedanke, der René zum Lächeln bringt. Ihn interessieren andere Menschen nur, solange es Unterhaltungscharakter besitzt. Haben sie interessante Geschichten zu erzählen, vertreiben sie damit angenehm Renés Zeit. Haben sie eine interessante Art, dann umso mehr. Er denkt über solche Menschen auch gerne nach, aber die Antworten zu finden ist nicht wichtig, es ist höchstens zeitweilig. Shandy ist gerade sehr zeitweilig. Allerdings fürchtet René, dass sie genauso anstrengend sein kann. Einen Streit mit ihr würde er argumentativ verlieren, soviel ist sicher, emotional allerdings gewinnen. Mit diesem Gedanken beschäftigt stolpert er fast auf der letzten Treppenstufe, von der er annahm, es gäbe sie nicht. Wer schon einmal eine Treppenstufe ausgelassen hat, weiß, wie sich das anfühlt. René bedenkt die Stufe mit einem anklagenden Blick, hält aber nicht inne. Er hat sich die Gewächshäuser als Ziel gesetzt, weshalb auch immer, und strebt deshalb um das Schloss herum auf einem der schmalen Kieswege, die einem den Gang über feuchtes Gras ersparen sollen. Überall liegen bunte Blätter herum, die Renés Aufmerksamkeit erregen und ihn die unsympathische Treppenstufe vergessen lassen. Ahornblätter, es sind seltsamerweise immer Ahornblätter. Oder fallen sie einem nur besonders auf? René bückt sich, hebt eines auf und lässt auch davon seine Schritte nicht bremsen. Im Gehen inspiziert er das Blatt.
"Warum schminkst du dich nicht?", fragt er das Blatt und meint natürlich Shandy, die er kurz darauf auch ansieht. Unterdessen denkt er über ihren letzten Satz nach, den er selbstverständlich nicht so wörtlich genommen hat, wie man es könnte, um einen dreckigen Witz zu machen. Warum sagt sie solche Dinge, wo sie doch eine so beherrschte, nachdenkliche, vorsichtige Person zu sein scheint? Es wirkt nicht stimmig, dass sie ungewollt missverständliche Sätze sagt, noch dazu zu jemandem, den sie augenscheinlich nicht leiden kann.

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 Betreff des Beitrags: Re: 15. September
BeitragVerfasst: Di 29. Sep 2009, 22:07 
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<- Große Halle

Konzentration. Shandy blickt in den grauen Himmel, der sich über ihr ausbreitet und keine Grenzen, keine Form, kein ‚Sein’ zu haben scheint. So ähnlich stellt sie sich das Nichts vor, wenn man davon ausgeht, dass das möglich ist, und so gesehen ist Patrick damals direkt ins Nichts gesprungen. Hoffentlich geht es ihm dort gut. Shandys Füße führen sie sicher die paar Stufen hinunter, obwohl sie abgelenkt ist. Inzwischen kennt sie die Gründe wirklich gut genug, bei jedem Wetter, auch bei diesem. René hat diesen Vorteil natürlich nicht, aber Shandy nimmt gar nicht richtig wahr, dass er ein kleines Problem mit den Stufen hat. Um ihren Rücken fühlt sie fremde Arme, die dort schon lange nicht mehr sind und nie wieder sein können. Vermisst sie dieses Gefühl? Nein. Shandy ist kein Mensch, der körperliche Nähe sucht und obwohl es regnet und es kühl ist, rückt sie beim Gehen nicht unwillkürlich näher an René heran.

Konzentration. Ein ganzes Stück sind sie nebeneinander her gegangen, ohne ein Wort zu sprechen. Shandy ist froh, dass ihr Hauskamerade die Führung übernimmt und vor allem froh, dass er kein Kommentar hören lässt. Vielleicht fällt ihm keine passende Antwort ein, vielleicht besitzt er doch so etwas wie Taktgefühl obwohl er nicht danach aussieht, oder vielleicht misst er Worten eine andere Bedeutung bei. Egal, denn Stille ist Stille und bei so einem Wetter ist die Welt wirklich sehr ruhig. Selbst das Knirschen der Steine unter den Schuhsohlen hört sich gedämpft an, was teilweise sicherlich an den Blättern liegt, die den Boden schon teilweise bedecken. Der Herbst ist schön, auch dann, wenn es regnet. Shandys T-Shirt fühlt sich schon feucht an und ihre Haare beginnen, strähnig herabzuhängen, was ihrem Aussehen etwas Lustloses verleiht, oder vielleicht einfach die schon vorhandene Lustlosigkeit betont.

Konzentration. René zwingt Shandy, sich wieder auf ihn zu konzentrieren, was ihr merkwürdig schwer fällt, was seltsam für sie ist, weil sie sonst alles ausblenden kann, was um sie herum geschieht. Er ist nicht interessant genug, um sie dauerhaft zu beschäftigen, aber er ist ja auch nur ein Mensch. Menschen handeln nicht immer gleich, aber immer nach gleichen Regeln. Das zu wissen genügt ihr für den täglichen Umgang, aber warum ist sie noch einmal hier? Shandys Blick folgt Renés Arm zu seiner Hand, die das Blatt hält. Letztes Jahr hat es nur gestürmt, nicht so geregnet. Einen langen Moment sagt sie nichts darauf. Ein letztes Mal diese Erinnerung und dann nie wieder, so lautet ihr spontan gefasster Vorsatz. Shandys Gesichtszüge verhärten sich, soweit es möglich ist. „Weil ich es unnötig finde“, antwortet sie René schließlich wahrheitsgetreu und wirft ihm einen Seitenblick zu. Interessiert ihn das überhaupt? Wahrscheinlich nicht. Die Frage an sich ist unnötig. Es sei denn, es ist ihm wichtig, dass Mädchen sich schminken. Ein Punkt für Oberflächlichkeit in Shandys imaginärer Liste.

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 Betreff des Beitrags: Re: 15. September
BeitragVerfasst: Mi 30. Sep 2009, 19:01 
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Was ist das in seinem Gesicht? Ein dreistes Grinsen? Anscheinend schon. Was der Kerl sich da erlaubt, ist nicht zu glauben. Er kann sich wahrscheinlich gar nicht vorstellen, wie es ist, mit niemandem außer dem verrückten Eulengirl geredet zu haben. Und das hatte sich nun mal auch auf sehr wenige Worte begrenzt.
"Nun...wie antwortet man auf eine so hochgestochene Frage?", erwidert der Blonde dann tatsächlich und Chaira ist sich plötzlich klar, was einen unverkennbaren Slytherin auszeichnet. "Es missfällt mir gerade wirklich."
Sie hätte doch schwimmen gehen sollen.
Ihre schwarze Mähne fliegt durch die Luft und mit zitternden Händen läuft die Fünfzehnnjährige Richtung Wald, weiter um den See herum. Jamie Layton. Er kann froh sein, dass sie nicht augenblicklich umkehrte und ihm sonstwas für einen Fluch an den Kopf warf.
Ihre Schritte beruhigen sich und ihr Plan schwimmen zu gehen gefällt ihr mehr noch als vorher. Diese Schule ist unmöglich. Kein Zuhause oder sonstwas, das sie darstellen will.
Hinter einem der wenigen Sträucher am See entledigt sie sich ihrer Sachen und nur in Unterwäsche -denn hier war es ihr unangenehmer als in Durmstrang- steigt sie ins eisige Wasser.
Sie ist doch ohnehin schon nass durch den Nieselregen und die Kälte macht ihr nichts aus. Die sanften Wellen, die wahscheinlich vom Kraken und übigem Wasserfieh herrührt, wiegen sie sanft, als sie tief einatmet und untertaucht.

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 Betreff des Beitrags: Re: 15. September
BeitragVerfasst: Fr 9. Okt 2009, 01:13 
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Sie findet es also unnötig. Pah, was heißt schon nötig? Wer hat denn überhaupt irgendwas nötig, außer zu atmen, zu essen, zu schlafen? Wenn es danach ginge, könnten sich die Menschen gleich hinsetzen und gar nichts mehr tun. Er glaubt ihr nicht, dass es um Notwendigkeit geht, es geht um ihre Einstellungen. Sie findet Make-up vielleicht maskenhaft, sieht Arroganz darin oder - und das ist das naheliegendste - sie will einfach nicht attraktiv wirken.
"Du willst einfach nicht attraktiv wirken." Hat er das gerade ausgesprochen? So mit Zunge, Kehlkopf und allem? René wirft Shandy einen Blick zu. "Du willst nicht gefallen.", korrigiert er sich. "Das ist es doch, oder?" Aber er lässt sie nicht antworten. "Warum willst du nicht gefällig sein?" Er hat in einen spielerischen Philosophietonfall gewechselt und blickt blinzelnd in den Himmel hinauf. Da oben sind eine Menge Philosophen, die sicher ein Dutzend bessere Analysen aus dem Ärmel schüttelt könnten, als alle, die René auch nur gedanklich zu streifen im Stande ist. Scheißegal, das Thema reizt den Franzosen gerade. "Weil du der Meinung bist, wenn man dich mag, soll man dich so mögen, wie du bist. Oder weil du potenzielle Partner abschrecken willst. Das braucht aber wiederum eine Erklärung. Vielleicht 'ast du Bindungsängste. Du könntest auch asexuell sein. Oder frustriert, vielleicht verletzt." Jetzt klingt René sogar ein wenig begeistert. "Ja, das wäre eine schöne Geschichte. Du warst einmal ein ganz normales Mädchen, bis dich deine große Liebe so sehr verletzt 'at, dass du dir geschworen 'ast, nie wieder dein 'erz an einen Kerl zu verlieren. Des'alb ist dir dieser ganze Balz-Kram so unwichtig, nein, sogar zuwider." Er lächelt und sieht Shandy erneut an. "Die Geschichte würde mir wirklich gefallen, sie passt zu deinem Gesicht. Ich finde dich nicht unattraktiv, das mal am Rande." Wieder ein kurzes Lächeln. "Aber du bist wie ein verstaubtes Bücherregal voller uralter, superkluger Bücher, die leider nie jemand liest, weil sie in einer so umständlichen Sprache geschrieben sind, dass es sich keiner zutraut und es auch, entschuldige, keinen Spaß machen würde."

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 Betreff des Beitrags: Re: 15. September
BeitragVerfasst: Fr 9. Okt 2009, 18:48 
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Der Wind fährt Shandy ins feuchte Haar und beschert ihr eine Gänsehaut im Nacken, als sich die Strähnen verlagern und sich kühl auf ihre Haut legen. Für ein paar Schritte schließt sie die Augen, sagt nichts, denkt nichts, hört einfach zu. Sie fühlt sich gerade sehr pathetisch und das lässt sie innerlich schmunzeln, auch wenn man nach außen hin wie immer nichts davon sieht. In Renés Worten sieht sie einen Vorwurf, doch sie fühlt sich davon nicht angegriffen. Vielleicht hat er ja sogar Recht. Shandy öffnet die Augen wieder, richtet den Blick auf den Boden und sieht schweigend zu, wie sich ihre Füße wie von selbst einer vor den anderen setzen. Durch ihre Schuhe kriecht die Feuchtigkeit auch an ihrer Hose hoch. Sie wird sich nachher umziehen müssen.

Erst als Renés Phantasie ein wenig mit ihm durchgeht schüttelt Shandy den Kopf, fast ein wenig tadelnd, wie man ein Kind ansehen würde, das die Rechnung richtig begonnen hat, aber dann doch wegen einem Flüchtigkeitsfehler nicht lösen konnte. In diesem Fall ist der Fehler aber wohl ihr zuzuweisen, da es ja keinen Spaß macht, sich mit ihr zu beschäftigen, weil sie unverständlich ist. Nein, es gab keine verflossene Liebe in Shandys Leben. Es sei denn sie wäre in Patrick verliebt gewesen, den sie kaum kannte, oder in Mary-Sue, die sie zu gut kannte um solche Gefühl zu entwickeln. Liebe, das bedeutet für Shandy auch immer ein klein wenig Lüge, ein klein wenig Nicht-wissen-wollen. Sonst würde ja Langeweile aufkommen. Oder nicht? Eigentlich weiß sie es nicht, weil sie Liebe nur zu ihren Eltern und zu ihren Brüdern kennt und das wird wohl kaum das sein, was René meint, wenn er von Asexualität spricht.

„Vielleicht ist es mir nicht wichtig, was mein Äußeres aussagt“, erwidert sie schließlich und übergeht den Kommentar bezüglich ihrer Attraktivität geflissentlich. Sie selbst findet alte, superkluge Bücher schließlich interessant, erst recht dann, wenn man sich damit beschäftigen muss um den Sinn vollends zu verstehen – oder eben auch nicht, wenn es nicht möglich ist. Dann bleibt wenigstens Raum für eigene Gedanken. „Weil es nicht darum geht, wie man aussieht, sondern darum, wer man ist. Vielleicht möchte ich einfach nicht so verkrampft lässig sein. Vielleicht möchte ich nicht „cool“ sein, weil es nicht cool ist, sich nur über die Meinung anderer zu identifizieren. Was meinst du?“ Sie wirft ihm einen Seitenblick zu und wenn sie nicht so ein ausdruckloses Gesicht hätte, würde sie an dieser Stelle vielleicht schmunzeln. Ja, langsam fängt das Gespräch doch an, Spaß zu machen.

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 Betreff des Beitrags: Re: 15. September
BeitragVerfasst: Mo 12. Okt 2009, 21:45 
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Das kalte Nass dringt tief in jede einzelne Pore hinein, wie kleine, spitze Nadeln. Ihre Arme gleiten durch Algen und anderen Unterwasserpflanzen. Das türkise Wasser lässt nur wenig Blick über das zu, was vor ihr liegt. Ab und zu streift etwas über ihre Haut. Es können Pflanzen, Tiere oder andere Wesen sein. Chaira stört sich nicht daran. Ihr Körper dringt durch das eisige Wasser, wie das Schwert in einem Kampf durch die Rüste des Gegners. Wie oft hatte sie schon gemalt, was sie unter der Wasseroberfläche alles sah. Es sind die wenigen schönen, harmonischen Bilder, die Chaira gemalt hat.
Nur selten kommt sie an die Oberfläche um erneut Luft zu holen, dann taucht sie weiter in die Tiefen des Sees. Das war vielleicht ein Vorteil an Hogwarts. In Durmstrang war der kleine Fluss, oder mehr Bach, das einzige gewesen, in dem sie schwimmen konnte. Hier fühlt sie sich hingegen des eingegrenzten Bereichs des Flussbettes frei.
Wie lange sie hier schon schwimmend verbrachte? Es ist egal. Sie will noch Ewigkeiten hier verbringen. Doch geht das? Nein. Ihre Schwimmzüge werden härter, schneller, aggressiver. Sie will nicht hier sein. Hogwarts ist grausam.
Wenige Schwimmzüge weiter bricht sie durch die Oberfläche, des ansonsten ruhigen Sees. Nur wenige Wellen sind zu sehen, durch den Regen, der von Fluten zu Niesel wechselt, verursacht. Soll sie weiter schwimmen? Das Ufer ist nicht weit entfernt. Chaira sieht sich um, doch nicht viel liegt in ihrem Blickfeld. Die Schule ist zu weit entfernt, als dass es möglich wäre, durch ihre Fenster zu sehen, die Büsche, in dessen Schutz sich Chaira begeben hat, verbergen die wenigen Schüler, die sich auf dem Gelände herumtreiben.
Wie langweilig. Chaira sollte in den Gemeinschaftsraum gehen. Vielleicht ist da etwas Interessantes los. Sie könnte ihre Zeichensachen nehmen und das zu Papier bringen, was ihr die ganze Zeit im Kopf herum schwirrt. Mittlerweile ist es ihr auch egal, dass es andere sehen könnten. Es konnten eben doch nicht die anderen sehen. Es sieht sie ja nun einmal niemand an, wie sollten dann ihre Bilder in den Fokus der Aufmerksamkeit geraten?
Chaira schafft es mit wenigen, kraftvollen Zügen an Land. Unbeobachtet zaubert sie sich trocken, damit nicht auffällt, dass sie schwimmen war. Ihre Kleidung ist rasch über geworfen und ohne noch irgendwas oder irgendwen zu beachten, läuft sie zum Slytheringemeinschaftsraum.

(-> Slytheringemeinschaftsraum)

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